Monatsarchiv: Oktober 2011

schreibidee (320)

das zwischenmenschliche leben, vor allen dingen die mobilität, sind bei uns klar geregelt (meist jedenfalls). der mensch hat schilder erfunden, verkehrsschilder, um anzuzeigen, welches verhalten an diesem oder jenem wegabschnitt angebracht ist. um die regeln und bedeutungen sichtbar zu machen, wurden einfache symbole und zeichen entwickelt. diese schreibanregung greift die symbole und zeichen für „strassenschilder-stories„.

als einstieg können ausgedruckte (postkartengröße) strassenschilder für die schreibgruppe ausgelegt werden und alle teilnehmerInnen greifen sich ein schild, das ihnen am besten gefällt. nun formulieren alle zuerst die eigentliche bedeutung des schildes (falls sie ihnen bekannt ist). anschließend wird eine liste erstellt, was dieses schild noch bedeuten könnte (hier sind der fantasie keine grenzen gesetzt). aus der liste wird eine idee herausgegriffen und ein halbseitiger text verfasst, der die neue bedeutung des schildes beschreibt. beide kurze beschreibungen werden in der schreibgruppe ohne feedback vorgestellt.

nun wird eine „schilder-geschichte“ geschrieben. dafür müssen alle schilder öfter ausgedruckt vorliegen. die teilnehmerInnen der schreibgruppe können aus diversen schildern eine geschichte entstehen lassen. dazu darf natürlich die bedeutung des schildes verändert werden. minimum für die geschichte sind 3 und maximum 10 schilder. die „schilder-geschichten“ werden dann in der schreibgruppe vorgetragen und es gibt eine feedbackrunde.

um die schwierigkeiten noch ein wenig zu erhöhen, werden im nächsten schritt die schilder nicht selber ausgewählt, sondern gruppenteilnehmerInnen suchen für andere gruppenteilnehmerInnen 5 verschiedene aus. diese fünf schilder können nun zu einer längeren geschichte, zu eine dialog unter den schildern oder zu einer „schilder-geschichte“, eine comic-strip ähnlich verwendet werden. anschließend wird das projekt mit dem text in der schreibgruppe vorgestellt, es gibt keine feedbackrunde.

zum abschluss könnte man sich noch einen „schild“-bürger-streich überlegen, indem man ein eigenes strassenschild erfindet und austestet, wie menschen im strassenverkehr darauf reagieren. (nein, so weit sollte man vielleicht doch nicht gehen 😉 ), aber alle schreibgruppenteilnehmerInnen erfinden noch ein eigenes strassenschild und stellen es kurz der gruppe vor.

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kreatives schreiben und flucht

ganze romane und erzählungen berichten von fluchten, ebenso wie filme und historische bücher. die fluchten und völkerwanderungen gehören schon seit je her zu unserer geschichte. alles themen, die nicht unbedingt stoff für die oft heitere stimmung des kreativen schreibens sind. aber es geht im kreativen schreiben ja nicht um ausschließlich lässige themen.

das eigentliche fliehen ist kein sehr interessantes thema für eine geschichte. hier könnte nur beschrieben werden, wie jemand entweder zu fuss oder zum beispiel im auto unterwegs ist. interessant sind die gedanken, die gründe für die flucht und vielfältig sind die geschichten entlang des weges. was geschieht auf dem fluchtweg? wem begegnet man? wer ist bei der flucht dabei? daraus lassen sich geschichten stricken.

beinahe noch interessanter für das kreative schreiben sind nicht die realen fluchten, sondern die emotionalen fluchten. wenn ein mensch anfängt zu verdrängen, etwas nicht mitbekommen möchte, ein geheimnis mit sich herumträgt und niemand anderes weiß davon. dies sind die gewürze einer zwischenmenschlichen geschichte. da weicht der protagonist beständig aus, und sein gegenüber spürt, dass etwas nicht stimmt.

sowohl krimis als auch detektivgeschichten leben von diesen formen der flucht. besonders beliebt ist die amnesie nach einem schock oder einem unfall. die physiologische flucht der gedanken in einem verletzten körper. in beziehungsgeschichten ist es gern die flucht vor der wahrheit, vor den grausamkeiten des Weiterlesen

„das leben wartet nicht“ von ulrike scheuermann – ein buchtipp

Ein „Navi“ auf dem Weg zum Wesentlichen im Leben

Wir leben in einer hochkomplexen, widersprüchlichen Welt. Dabei befinden wir uns beständig im Widerstreit zwischen unseren ureigenen, persönlichen Bedürfnissen und den Forderungen der Gesellschaft an uns. Da kann es leicht passieren, das Wesentliche aus den Augen zu verlieren. Erst im Laufe der Zeit stellt man fest, dass man inzwischen etwas lebt, das einem selber nicht entspricht. Doch wie zurück auf die Spur des für mich Wesentlichen kommen?

Mein Tipp: Das neue Buch von Ulrike ScheuermannDas Leben wartet nicht – 7 Schritte zum Wesentlichen“ lesen und die darin angebotenen Übungen machen. In dem Buch begleitet die Autorin einen entlang eines roten Fadens von der Grundüberlegung „Wie ist mein Leben heute?“ bis zu dem Gedanken „So sollte mein Leben sein!“. Ausgehend von der Frage „Wie würde ich leben wollen, wenn ich Morgen oder in ein paar Wochen sterbe?“, navigiert sie die LeserInnen durch verschiedene Szenarien der Selbstannäherung.

Nachdem man sich einen Überblick über den Ist-Zustand verschafft hat, werden die eigenen Werte gewichtet, wird auf das Wesentliche fokussiert, eine letzte „weise“ Vorlesung vorbereitet, das Selbst-“Bewusstsein“ weiterentwickelt, werden Beziehungen geheilt und wird selbstlose Liebe ausprobiert. Um die aufeinander aufbauenden Schritte nachvollziehen zu können, bietet die Autorin viele verschiedene selbstreflexive Übungen an. Der Großteil der Übungen animiert zu schriftlichen Annäherungen. Dafür wurden Schreibtechniken des Kreativen und Biografischen Schreibens von Ulrike Scheuermann weiterentwickelt und auf die Fragestellungen abgestimmt. Außerdem können eigene Ideen, Vorstellungen und Gedanken in Bildern, Clustern und Storyboards visualisiert werden.

Das Buch bietet viele Möglichkeiten, sich selbst wieder näher zu kommen. Es gibt Anregungen, Informationen und kleine Stories zum Nachdenken. Ulrike Scheuermann motiviert dazu, dem „Carpe-Diem“-Prinzip zu folgen und Wesentliches von Unwesentlichem zu trennen. Die klare Struktur und die verständliche Sprache des Buches machen es einem leicht, alle angebotenen Schritte nachzuvollziehen und auszuprobieren. Und, wie ich finde, ein wichtiger Aspekt: Die letztendliche Entscheidung, wohin die Reise gehen soll, wird einem selber überlassen. So ist das Buch ein flexibles „Navi“, das die subjektiven Bedürfnisse und die persönlichen Ziele der LeserInnen berücksichtigt.

Zwei Aspekte des Buches ließen beim Lesen in mir Widerspruch aufkommen:

  • Die für meinen Geschmack etwas zu häufige Betonung, dass die Reise zum Wesentlichen anstrengend sei. Zu selten wird mir dargestellt, dass solche Schritte der Selbstannäherung auch befreiend sein können, sich gut anfühlen und ein positives Erleben verursachen können.
  • Die Denkanregungen zum Begriff der „Weisheit“ fokussieren für mich zu sehr auf das Entwickeln von Gelassenheit und Versöhnung. Ich bin der Meinung, nur wenn es auch Unruhe und Widerstand gibt, können Lebenskonzepte entstehen, die Gelassenheit und Versöhnung erst ermöglichen. Dies gehört für mich auch zur Vorstellung von Weisheit. Ohne Kritik und Aufregung wird leicht ein unangenehmer oder unmenschlicher Status Quo erduldet. Oder wie eine Bekannte einmal formulierte: „Wenn ich mich nicht mehr aufrege, dann bin ich tot.“.

Aber dies soll der Empfehlung des Buches „Das Leben wartet nicht – 7 Schritte zum Wesentlichen“ keinen Abbruch tun, denn es regt zum Denken, zum Diskurs und zum Einnehmen einer eigenen Haltung an. Also ein „Navi“, das einen mit großer Wahrscheinlichkeit zum Wesentlichen im eigenen Leben führt. Das Buch ist 2011 in der Reihe „MensSana“ bei Knaur Taschenbuch in München erschienen. ISBN 978-3-426-87555-1

schreibidee (319)

trotz der digitalisierung beinahe der ganzen welt, gibt es neben dem prinzip des flaschenzugs noch eine zweite entdeckung und konstruktion, die im hintergrund in vielen bereichen ihre arbeit macht. das prinzip des zahnrades. ein rad greift ins andere oder verhakt sich in einer kette, um etwas zu bewegen, zu beschleunigen und rund laufen zu lassen. schaut man sich unser soziales miteinander an, dann läuft erstaunlich viel ineinander und verzahnt sich mit anderem (auch wenn dies manchmal chaotisch erscheinen mag). also eine schreibanregung zu „zahnradgeschichten„.

bastelstunde für die schreibgruppenleitung. dieses mal sollten im vorfeld zahnräder aus stabilem papier oder pappe gefertigt werden. für alle teilnehmerInnen jeweils mehrere zahnräder. je nach aufbau der schreibübungen in der gruppe, kann man kleine und große, viele und wenige zahnräder variieren. nur der abstand der zähne sollte so sein, dass die räder ineinander greifen können. nun kann man sich ein thema für das schreibgruppentreffen überlegen und alles bereitlegen.

zu beginn werden die teilnehmerInnen aufgefordert, die zähne ihrer räder mit wörtern zu beschriften – pro zahn ein wort, eine assoziation zum thema. und jetzt kann variiert werden. entweder verzahnen zwei teilnehmerInnen oder mehr ihre zahnräder ineinander. dort wo die zähne sich ineinander verhaken, dort wird begonnen, die wörter (wechselnd zwischen rad eins und zwei) aufzugreifen und zum beispiel eine geschichte zu schreiben, einen dialog, der pro aussage ein neues wort aufgreift oder vieles mehr.

spannender wird es natürlich, wenn mehrere zahnräder ineinander greifen, wenn große und kleine räder miteinander laufen. immer an den stellen, an denen die zahnräder sich verzahnen, wird eine schreibaufgabe gestellt. und in einem bestimmten zeitintervall werden die ineinander verhakten räder auf dem tisch weitergedreht, stehen neue assoziationen zur verfügung.
man kann noch einen schritt weitergehen. es werden nicht nur einzelne wörter pro zahn notiert, sondern ganze sätze. man kann zum beispiel von der zahnmitte ausgehend linien zu den jeweiligen zähnen wie speichen ziehen. auf den linien werden die sätze notiert. und nun entstehen geschichten, wenn die zahnräder ineinander greifen, indem einfach die aufeinanderfolgenden sätze notiert werden.

vielleicht entstehen aus all diesen verzahnungen surrealistische oder nonsenstexte, vielleicht aber auch zufällig schlüssige geschichten. die variationsbreite dieser schreibanregung ist enorm. so enorm wie eine die kompexität einer schweizer armbanduhr mit ihren vielen kleinen zahnrädern, die ineinander greifen. eine anregung, um kollaboratives schreiben zu fördern.

schnickschnack (104) – extrem-o-mat

wollten sie schon immer einmal wissen, ob sie sich mit ihren politischen ansichten überhaupt noch auf unserem grundgesetzlichen boden befinden oder diesen schon längst verlassen haben? seien wir doch mal ehrlich, es wird heute immer schwerer festzustellen, wer denn nun am grundgesetz und der verfassung knabbert und wer nicht. also ist es zeit, haltungen und werte zu sortieren.

der „extrem-o-mat“ ist die satirische antwort auf den hang zur digitalen einordnung des persönlichen wahlverhaltens. da man sich sowieso nur mit den wahlprogrammen aber nicht mit der realen politik abgleichen kann, kann man ja auch gleich das extrem abtesten. und sie werden feststellen, so harmlos wie sie bis heute scheinen mögen, sind sie nicht 😉 in uns allen steckt ein kleiner wutbürger, in die eine oder andere richtung.

also, probieren sie es doch mal aus, ob sie wirklich mit jeder neurone ihres kopfes eine politisch korrekte haltung einnehmen. und sollte dies nicht der fall sein, können sie überlegen, ob sie umdenken müssen oder sich lieber gleich selber beim verfassungsschutz melden sollten 😀 . machen sie den test hier: http://www.extrem-o-mat.de/ .

nabelschau (55)

privatisierung der demokratie. seltsames geschieht gerade. vertreterInnen europas fahren nach china, um anteile an europa zu verkaufen. hier wird aber etwas verkauft, das nur ideell existent ist: ein land, eine nation, ein zusammenschluss, absprachen und verträge und ein politisches bündnis. aber wer hat diesen verkaufsverhandlungen zugestimmt? wurde das im bundestag von den volksvertreterInnen abgesegnet, dass hier anteile an wirtschafts- und gesellschaftszusammenschlüssen zum verkauf stehen?

was ist also eine staatsanleihe, ein staatlicher kredit, der rettungsschirm, der gehebelt werden soll, in der realität? es sind die grundlagen unserer gesellschaft, die durch steuern und mitsprache der bürger geschaffen und aufrecht erhalten werden. die instrumente der steuerung für die bürger sind die wahlen, ist die mitsprache im demokratischen ganzen. dies steht nun also zum verkauf, in anteile zerschnitten und ohne klare preisvorstellung. in den nachrichten wurde schon formuliert, dass es sein kann, dass china gegenleistungen erwartet, wenn es sich finanziell an unserer gesellschaft beteiligt.

da wird was schräg: ein ideeller zusammenschluss beteiligt sich finanziell an einem anderen ideellen zusammenschluss, um was zu tun? wenn man es runterbricht, dann geht es nicht um so etwas wie aktien, bei denen geld zur verfügung gestellt wird, um mit hilfe von produktionsmitteln und arbeitskraft mehrwert zu schöpfen. es geht darum, dass steuern, die der entlohnung einzelner entnommen werden und der organisation des gemeinwesens dienen, entnommen werden, um ein größeres gemeinswesen zu organisieren und zu retten.

so weit, so gut. doch nun wird das gemeinwesen selbst zur finanziellen verhandlungsmasse. oder anders gefragt: wie viel ist ein gemeinwesen wert? auf welchen wertvorstellungen basiert die berechnung? noch ein stück runtergebrochen: was kostet demokratie? wie groß war das geschrei ob der „heuschrecken“, die produktionsmittel und arbeitskraft aufkauften, um gewinn abzuschöpfen. doch wie schöpft man einer demokratie gewinn ab?

vielleicht sollten wir anfangen, unsere eigenen stimmanteile zu verkaufen. die stimme für den bundestag ist höher zu bewerten als die für landtagswahlen. und der wert für eine stimme bei den europawahlen steigt gerade beträchtlich, je mehr befugnisse das europäische parlament erhält. es findet also nichts anderes statt, als die privatisierung der demokratie, ohne die demokratischen instrumente einzusetzen. die europäische bevölkerung hat nicht beschlossen, ihre steuern für das gemeinwesen zu einem anlagefonds umzuwandeln. hier wird wirtschaftliche leistung mit gesellschaftlichen werten gleichgesetzt. das kann nur schief gehen.

schreibberatung und flucht

ich möchte hier nicht darüber schreiben, weshalb jemand die schreibberatung fluchtartig verlassen könnte, auch wenn mir manche gründe dazu einfallen. nein, es geht mir um die frage, welche rollen die kleinen oder großen fluchten bei schreibkrisen und schreibblockaden spielen. es geht um die momente, in denen einem so viel anderes einfällt, während man sich eigentlich an eine schreibaufgabe setzen sollte und diese abarbeiten müsste.

da werden fenster geputzt, es wird im internet gesurft, ganz dringend muss man lebensmittel kaufen, obwohl der kühlschrank voll ist, freunde werden angerufen, da man sich so lang nicht mehr gemeldet hatte, dann kommen ein paar einladungen, die man alle gern wahrnimmt, man muss auch die alten zeitungen mal aussortieren und noch vieles mehr. wenn man diese aufgaben nicht jetzt erledigen würde, dann würde man binnen kürzester zeit im chaos versinken. so jedenfalls ist gern die argumentation in der schreibberatung.

schlicht formuliert werden halbbewusst falsche prioritäten gesetzt und dadurch der druck zu lösung der schreibaufgabe ständig erhöht. die fluchten fühlen sich aber nicht gut an. im hinterkopf kreisen die gedanken, dass man eigentlich etwas anderes, wichtigeres machen müsste. und gleich fallen einem wieder 10 ausreden ein, warum nicht gerade jetzt. der gute rat von außen, macht es meist nicht besser. da wird aufgezeigt, dass es nun mal dinge im leben gibt, die man nicht so gern macht, aber wenn man sich nur ein bisschen zusammenreisst, dann klappt das schon. da werden horrorszenarien, die man meist schon selber im kopf hat, ausgemalt und druck erhöht sich beständig.

nebenher ist der mensch auch noch so geschickt, dass er sich mit anderen vergleicht und davon ausgeht, die schaffen das alle ganz leicht, nur man selber kriegt es wieder nicht auf die reihe. außerdem, was hat man schon schriftlich mitzuteilen. die eigenen schreibprodukte zeugen doch eher von schlechter qualität, das forschungsprojekt liefert keine brauchbaren ergebnisse, man hat einen fürchterliche schriftsprache und noch vieles mehr. bei solchen gedanken kann man ja nur die flucht ergreifen und hoffen, dass sich alles von selbst regelt.

der teufelskreis besteht darin, dass das prokrastinieren keinen spaß mehr macht. so lang es einem gut damit geht, spricht nichts gegen „aufschieberitis“. aber sobald man nur noch mit schlechtem gewissen und bauchgrimmen die flucht antritt, lohnt ein blick auf die eigenen denkmuster. die erste frage lautet: wie realistisch ist die eigene einschätzung? flüchtende schreiberInnen haben meist Weiterlesen

wortklauberei (85)

„schuldenschnitt“

abermals ein wort der verharmlosung. was stelle man sich bitte unter einem schuldenschnitt vor? also mir kommt da erst einmal „aufschnitt“, „anschnitt“ oder „abschnitt“ in den sinn. dann kann man torten anschneiden, bäume beschneiden, blumen abschneiden und dergleichen mehr. ebenso wird an schulden wohl rumgesäbelt. aber wer schneidet und vor allen dingen warum wird geschnitten?

niemand der politikerInnen spricht aus, dass gegen griechenland eine art insolvenzverfahren eingeleitet wurde. bei diesem verfahren gibt es diverse gläubiger und die verhandelten nun, wieviel man von seinen forderungen, die man an die insolvente partei hat, überaupt noch zurückbekommt. das ist das übliche verfahren, wenn eine firma pleite geht. nun könnte man also offen und ehrlich formulieren, dass griechenland wohl pleite ist.

aber nein! man schneidet am patienten ein wenig rum, schnippelt von den schulden was ab und die ganze sache geht weiter. natürlich kann man ein land nicht auflösen und die reste verschachern oder zwangsversteigern, das ist klar. aber man kann zumindest die ehrlichkeit an den tag legen, mit der der normalbürger auch konfrontiert wird, wenn bei ihm das geld ausgeht. da klebt man einen kuckuck auf, da wird der besitz gepfändet und vieles mehr.

als zuschauer dieser inszenierungen schwankt man zwischen dem erstaunen, wie leicht doch ganze nationen privatisiert und verkauft werden können und der frage, was nationalismen eigentlich überhaupt für einen sinn machen. warum nicht gleich einen umfassenden kassensturz? wie wenn andere länder nicht verschuldet wären und wie wenn sich das ganze geldsystem nicht so langsam selber ad absurdum führt.

zurück bleiben die menschen, die wahrscheinlich nie eine antwort darauf erhalten werden, wer jetzt eigentlich wen kauft? und was bedeutet es, wenn banken ganze staaten besitzen und die einen staaten andere staaten? wird dann erst einmal die miete für das leben erhöht? doch die antworten ergehen sich in beschwichtigenden phrasen.

liste (73) – flucht

wer lust hat, kann sich diese seite ausdrucken und ausfüllen. ich schlage listen vor, die einem vielleicht einen überblick zu verschiedenen themen der eigenen lebensgeschichte geben können. dieses mal geht es um die „flucht„.

die größten oder weitesten fluchten in meinem leben:

meine schönsten zufluchten:

dinge, die mich flüchten lassen:

situationen, in denen ich jemanden in die flucht geschlagen habe:

wie ich am liebsten vor der realität fliehe:

biografisches schreiben und flucht

auf der welt fliehen tag für tag millionen menschen. sie fliehen vor kriegen, vor bränden, vor umweltverschmutzung, vor armut, vor dem verhungern oder vor unwettern und ihren folgen. das bedeutet oft, alles hinter sich zu lassen, das bis dahin halt gegeben oder vertrautheit hervorgerufen hat. viele menschen versuchen dann noch einmal ganz von vorne anzufangen. mal klappt es, mal nicht.

abgesehen fliehen wahrscheinlich mindestens so viele menschen in ihrem alltag vor der realität. sie fliehen psychisch. sie verdrängen, ignorieren und übersehen das was sich vor ihnen auftut. das kann daran liegen, dass die realtität als bedrohung, als zu schön um wahr zu sein oder als emotional unerträglich erscheint. diese fluchten sind oft nicht sichtbar, die umwelt hat keine ahnung davon. aber die menschen, die der realität entfliehen spüren oft, dass sie dies tun. und doch finden sie keinen anderen weg.

das biografische schreiben bietet die möglichkeit, beide aspekte zu betrachten und für sich selber zu formulieren. die literatur bietet viele beispiel für die körperlichen und geistigen fluchten. es kann etwas beruhigendes und befreiendes haben, seine erlebte, durchlebte oder gerade stattfindende flucht zu beschreiben. war es eine bewusste entscheidung zu fliehen? wurde man vertrieben? kündigte die flucht sich schleichend an? und wie empfand man die situationen, in denen man einen wichtigen halt verlor? wo fand man in solchen momenten halt?

und wenn selbst die körperliche und geistige flucht keine abhilfe schafft, dann begehen manche menschen sogar eine letzte flucht. sie nehmen sich das leben. auch dies kommt häufiger vor, als von vielen vermutet wird. etliche von ihnen hinterlassen noch geschriebene worte, ein letztes biografisches zeugnis, um anderen zu erklären, warum sie diesen schritt getan haben. in diesen momenten offenbart sich am deutlichsten, dass subjektive gründe von anderen nicht immer nachvollziehbar sind, selbst wenn sie beschrieben und erklärt werden.

flucht ist also eine möglichkeit, der ohnmacht über situationen herr zu werden. oft wird sehr spät geflohen, da es eine seltsame vorstellung davon gibt, situationen standhalten zu müssen, sie ertragen Weiterlesen

selbstbefragung (126) – flucht

die fragebögen zur selbstbefragung versuche ich unter rubriken zu bündeln. dieses mal geht es um die „flucht„.

  • vor was sind sie in ihrem leben geflohen?
  • vor wem sind sie in ihrem leben geflohen?
  • was mussten sie bei ihren fluchten zurücklassen?
  • wann ist für sie flucht sinnvoll? beschreiben sie.
  • wann sind sie in ihrem leben zu spät geflohen?
  • wen oder was haben sie in die flucht geschlagen?
  • wen oder was würden sie in zukunft gern in die flucht schlagen?
  • was denken sie über die flüchtlingspolitik ihres landes?
  • wem oder was würden sie gern länger standhalten?
  • wohin flüchten sie gern?

mein computer und ich – eine umgangslehre (02)

werkzeug

der computer ist wie ein schweizer taschenmesser: eigentlich gibt es für beinahe jede lebenslage ein kleines werkzeug, eine kleine app oder ein kleines programm. im vordergrund stehen die allumfassenden werkzeuge wie schreibprogramme („das messer“) oder tabellenkalkulationsprogramme („die schere“) … und noch manche andere „größere“ erweiterung.

ich als nutzer kann nun wählen, wozu ich den computer verwenden möchte. im gegensatz zum schweizer taschenmesser, kann ich etliche werkzeuge gleichzeitig verwenden, sie miteinander verbinden und einige handhabungen automatisieren. aber in letzter konsequenz bestimme immer ich, wofür ich welches werkzeug verwende.

der große unterschied zum schweizer taschenmesser besteht in der grundausstattung. das schweizer taschenmesser ist ein hilfswerkzeug. das bedeutet, es hat zwar ein messer, doch ein relativ kleines. so werde ich das taschenmesser eher selten zum schlachten oder kuchen schneiden verwenden, dafür gibt es andere werkzeuge, die größer sind. beim computer können die programme manchmal noch so klein sein, und doch können sie beinahe ganze berufszweige ersetzen. schaue man sich nur manche (kleinen) bildbearbeitungsprogramme an. im zusammenspiel mit einem drucker, kann man sein eigenes fotoentwicklungslabor aufbauen. mit der schere im schweizer taschenmesser kann ich aber keine schneiderei ersetzen.

somit erhält der computer als werkzeug eine dimension, die sonst kaum eine maschine in dieser vielfalt vereinen kann. die passenden peripheriegeräte und man hat ein fotostudio, ein grafikdesignbüro, ein schreibbüro, ein filmstudio, ein musikstudio, eine buchhaltung und eine bibliothek. nimmt man noch das internet dazu, erweitert sich das werkzeug zu einem nachrichtenstudio, einem buchverlag, einem vertrieb, einem einzelhandel und einem bankhaus.

das hat aber zur folge: je komplexer die werkzeuge werden, desto individueller werden sie eingesetzt. das schweizer taschenmesser ist zwar vielfältig, aber nicht sehr komplex. natürlich kann man mit einem taschenmesser auch eine schraube rausdrehen, aber ein schraubenzieher macht es meist einfacher. dagegen kann ein hochkomplexes bildbearbeitungsprogemm neben der entwicklung des bildes, der bearbeitung, Weiterlesen

schreibpädagogik und sport

schreibgruppen sind nicht unbedingt sportliche treffen, sondern eher eine gut sitzende angelegenheit. um dieses vorgehen einmal aufzulockern, können verschiedene versuche unternommen werden. dies sollte jedoch vorher mit der jeweiligen schreibgruppe abgesprochen werden, denn nicht jederman möchte sich zum beispiel körperlich ertüchtigen.

so kann eine schreibgruppe entscheiden, dass sie eine radtour mit schreiben verbindet. oder dass gemeinsames joggen mit anschließendem schreiben kombiniert wird. man kann auch gemeinsam in eine sportstudio gehen und zwischen den einzelnen geräten oder übungen kurze notizen machen oder längere geschichten schreiben. ein größeres projekt, eigentlich ein eigenes schreibgruppenangebot wäre es, sich gemeinsam auf die teilnahme an einem marathon vorzubereiten und darüber zu schreiben.

aber man kann es auch ruhiger angehen, und yoga-übungen mit schreibanregungen verbinden. man kann gemeinsam schwimmen gehen und auf den badetüchern liegend notizen machen, um anschließend geschichten zu verfassen. man kann kegeln gehen, schreiben und geschichten vorlesen. die vielfalt an kombinationen von bewegung und schreiben sind unerschöpflich.

diejenigen, die der körperlichen bewegung nicht viel abgewinnen können, die haben die möglichkeit, sich als schreibgruppe gemeinsam eine sportübertragung anzuschauen (hier bieten sich vor allen dingen europa- oder weltmeisterschaften im fussball an) und dann darüber zu schreiben. besonders beobachtenswert erscheint mir da das public-viewing mit weiteren menschen. die schreibgruppe kann ebenso gemeinsam zu einer sportveranstaltung gehen, sich notizen machen und Weiterlesen

schreibidee (318)

wer einmal eine spinne beobachtet hat, der wird feststellen, dass das knüpfen des netzes bei jeder spinnenart nach einem festen muster verläuft. dabei ist die hohe kunst des knüpfens sehr erstaunlich und es entstehen oft wunderschöne gebilde. wie die spinne ihr netz knüpft sollen in dieser schreibanregung pünktlich kurz vor halloween „spinnennetz-texte“ geknüpft werden.

als einstieg eine gruppenübung mit körperlichem einsatz (ich bin kein großer freund davon, aber hier muss man sich nicht zu sehr bewegen). wichtig: die gruppenteilnehmerInnen sollten im kreis sitzen. die gruppenleitung hat eine faden- oder wolle-rolle, an der ein schreibblock befestigt ist. zwei sätze sind schon auf dem ersten blatt geschrieben. nun soll zwischen den teilnehmerInnen langsam ein netz aus dem faden oder der wolle entstehen. dazu wird die rolle weitergegeben und der faden festgehalten.

jede person, die die rolle erhält, schreibt weitere zwei sätze auf das papier. so entsteht neben einem spinnennetz langsam ein text. um das ganze nicht zeitlich ausufern zu lassen, erhalten alle teilnehmerInnen maximal eine halbe minute, um die zwei sätze zu schreiben. am schluss wird der text vorgetragen. anschließend wird das netz wieder aufgewickelt und ein neues netz geknüpft. dieses mal sollte das netz im ganzen raum befestigt sein, damit man keine fäden in den händen halten muss.

zum befestigen kann man stühle, ecken, kanten, griffe oder rohre, die sich im raum finden, verwenden. ist ein schönes netz (es muss einem spinnennetz nicht nahekommen geknüpft, erhalten alle die aufgabe, fünf kurze texte (maximal eine halbe seite) der freien wahl zu verfassen. zudem erhalten alle teilnehmerInnen jeweils fünf wäscheklammern. nun befestigen sie ihre texte im spinnennetz. hängen alle texte im netz, werden der faden oder die wolle wieder eingerollt. in der reihenfolge, in der die texte am faden hängen, werden sie vorgetragen. danach wird das gesamtwerk noch ein wenig reflektiert.

jetzt kann ein bild gezeigt werden, wie ein spinnennetz aufgebaut ist. erst werden die stränge, die in der mitte zusammenlaufen gesponnen, um dann noch einmal alle den kreis durchmessenden fäden miteinander über querverbindungen zu verknüpfen. ähnlich soll nun von allen eine geschichte aufgebaut werden. man kann sie sogar bildlich in ein spinnennetz eintragen. erst die hauptstränge, die sich an einem punkt treffen und anschließend alles noch einmal miteinander verknüpfen. dazu soll eine längere geschichte geschrieben werden (hierfür sollte genug zeit vorhanden sein, da der aufbau der geschichte etwas länger dauern könnte).

zum abschluss werden die texte vorgetragen und es findet eine feedbackrunde dazu statt, wie versponnen die geschichten schienen.

„das leben wartet nicht“ von ulrike scheuermann – ein veranstaltungstipp

am dienstag, den 25ten oktober um 19.30 uhr stellt ulrike scheuermann ihr neues buch in der „urania“ in berlin vor ( http://www.urania.de/programm/2011/h922/ ). der titel des buches lautet: „das leben wartet nicht – 7 schritte zum wesentlichen„. in einem vortrag werden die grundgedanken des buches vorgestellt.

in dem buch werden sieben schritte vorgeschlagen, um durch verschiedene und vielfältige selbstreflexive übungen die wesentlichen aspekte des eigenen lebens zu erforschen. ein großteil der übungen sind schriftlich, also für menschen geeignet, die gern schreiben und schreibtechniken anwenden, um sich selbst einen schritt näher zu kommen.

das buch ist anfang oktober bei knaur in der reihe „MensSana“ erschienen. ISBN 978-3-426-87555-1 .

biografisches schreiben und sport

manchmal kann man die menschheit in schlichte zwei gruppen einteilen (natürlich ist das statistisch betrachtet nicht korrekt, aber es vereinfacht die lebenssicht enorm 😉 ). beim sport ist das möglich. schaut man zurück in seine kindheit, kann man sicherlich sagen, ob man beim sportunterricht oder in der freizeit eher zu der gruppe gehörte, die im verein war, trainierte und sich auf den unterricht freute, oder zu der gruppe gehörte, die etwas ungelenk war, keine lust auf sport hatte und den unterricht fürchterlich fand.

und wie das so mit jugendlichen erfahrungen ist, sie bleiben haften und tragen sich manchmal bis ins hohe alter weiter. betrachten sie doch mal ihre sportbiografie. welche bewegungen haben ihnen spaß gemacht, welche überhaupt nicht? natürlich gibt es auch viele menschen, bei denen die erfahrungen aus der schulzeit nicht so tiefgehend sind, dass sie später nicht doch noch viel gefallen an bestimmten sportarten finden. und manch einer ist wirklich ungelenk, hat einfach keine lust zu viele bewegungen zu machen.

man kann beim betrachten der eigenen sportlichen lebensgeschichte auch einmal schauen, wie weit man sich von den gesellschaftlichen vorstellungen eines trainierten und topfiten menschen unter druck gesetzt fühlt oder nicht. denn seitdem die verantwortung für das gesundheitliche wohlbefinden zum problem des und der einzelnen gemacht wurde, seitdem verkörpert sich die anforderung in jedem einzelnen. die zahl der sportstudios stieg exponentiell an und viele sind bemüht zu beweisen, dass sie sich bemühen, gesund zu leben.

„gesundes“ leben wird inzwischen verhaltenstherapeutisch honoriert (in den frühen phasen der verhaltenstherapie gab es so genannte „tokens“ für eine verhaltensänderung), indem für beliebig ausgewählte sportliche ertüchtigungen rabatte bei krankenkassen gewährt werden. auch hier kann die sportbiografie einhaken und einen blick auf die persönliche definition von „gesundheit“ Weiterlesen

web 2.75 – schreib-t-raum.de

am bodensee bildet sich ein weiteres netzwerk des schreibens. und eine vertreterin des netzwerkes ist mit einem eigenen blog namens „schreib-t-raum“ über das schreiben, zu schreibideen, zu büchern und vielen fragen der schreibpädagogik, zu schreibgruppen und entdeckungen im internet an die öffentlichkeit gegangen.

der blog existiert zwar noch nicht sehr lang, aber schon in kurzer zeit, sind interessante tipps und hinweise hinzu gekommen. wer diesen blog, den schreibschrift-blog, ganz gern ab und zu besucht, der sollte auch einen blick auf den „schreib-t-raum“-blog werfen. da gibt es zusätzliches futter in ähnliche und andere richtungen. und ich bin mir sicher, in den nächsten monaten kommt noch so manches dazu.

und wer selber im bodensee-raum schreibpädagogisch unterwegs ist, der kann sich an die autorin des blogs wenden, falls er an einer netzwerk-struktur interesse hat. da gibt es sicherlich noch mehr zu erfahren. zu finden ist der blog unter http://www.schreib-t-raum.de . weiterhin viel erfolg heike!

schreibidee (317)

es wird kälter, es wird früher dunkel und bald haben wir wieder die winterzeit. menschen ziehen sich in warme räume zurück und für viele kommt die zeit des bastelns. ob nun laternen für die umzüge, kostüme für halloween oder deko für die jahresendzeitfeierlichkeiten. warum nicht mal wieder eine schreibanregung zum geschichten-basteln? also, biete ich dieses mal eine schreibübung für „textrand-geschichten„.

es gibt drei möglichkeiten zum einstieg in diese schreibidee. entweder wird zu beginn erst einmal eine etwas längere geschichte zu einem vorgegebenen thema geschrieben (vorteil: alle schreiben zum gleichen thema, ein hübscher vergleich ist später möglich), es werden ältere selbstgeschriebene geschichten von den teilnehmerInnen zum schreibgruppentreffen mitgebracht (vorteil: man spart zeit, da schon eine geschichte vorhanden ist) oder es wird von der schreibgruppenleitung ein text berühmter schriftstellerInnen mitgebracht (vorteil: alle arbeiten am gleichen text und können sich mit weltliteratur messen).

denn nun werden die texte zerschnitten (siehe oben: basteln 😉 ). nur der erste und der letzte absatz bleiben übrig (man kann dies natürlich auch mit ganzen büchern vorbereiten. auch hier werden dann nur der erste und der letzte absatz genommen). alle schreibgruppenteilnehmerInnen bekommen entweder die gleichen textränder oder die jeweiligen abschnitte werden in der gruppe weitergegeben. nun besteht die aufgabe darin, zwischen anfang und ende eine neue geschichte zu schreiben.

man kann diesen vorgang noch einmal wiederholen und abermals die geschichte zerschneiden. dieses mal werden sowohl am anfang als auch am ende die ersten beiden und letzten beiden absätze stehengelassen. alle geben ihre zwei mal zwei absätze oder ihre längeren textränder an die anderen schreibgruppenteilnehmerInnen weiter. und noch einmal wird der zwischenraum mit einer neuen geschichte gefüllt.

wenn es sich machen lässt, dann kennt niemand die ur-geschichte. denn zum abschluss werden alle verschiedenen varianten einer geschichte nacheinander vorgelesen. erst die originale, dann die mit je einem absatz an anfang und ende und dann die mit zwei absätzen. in der feedbackrunde werden vor allen dingen die erfahrungen damit, eine geschichte einpassen zu müssen, ausgetauscht.

„engagiert euch!“ von stéphane hessel – ein buchtipp

nach dem kleinen aber feinen büchlein „empört euch!“ (hier im schreibschrift-blog besprochen) hat der franzose, oder besser, hat sein verlag nachgelegt. nun gibt es das büchlein „engagiert euch! – stéphane hessel im gespräch mit gilles vanderpooten„.

zwei drittel des buches macht das interview aus. es dreht sich um die menschenrechte, die entwicklungspolitik, ökologie und umweltschutz und natürlich um alternativen, die globalen krisen zu bewältigen. hessel bleibt in diesem interview ein unerschütterlicher optimist, der gleichzeitig klaren und durchdachten widerstand fordert. er sieht in den momentanen krisen eine große chance, dass der mensch es schaffen könnte, die welt menschlicher zu machen. dabei beruft er sich auf seine lebenserfahrungen, die ausführlicher in dem buch „empört euch!“ dargestellt sind und die ich in der damaligen buchbesprechung aufgegriffen habe.

ein drittel des buches besteht aus der wiedergabe der „allgemeinen erklärung der menschenrechte„, die 1948 von der uno verabschiedet wurde. es ist spannend, die hehren ziele der damaligen diplomatInnen zu lesen. sie haben an ihrer gültigkeit nichts verloren. und wenn man sie liest, dann wird man feststellen, dass kein land der welt die menschenrechte vollständig umsetzt. aber vielleicht lohnt es sich, dem ideal einer gerechten welt immer näher zu kommen.

das buch ist 2011 im ulltein buchverlag in berlin erschienen. ISBN 978-3-550-08885-8

liste (72) – sport

wer lust hat, kann sich diese seite ausdrucken und ausfüllen. ich schlage listen vor, die einem vielleicht einen überblick zu verschiedenen themen der eigenen lebensgeschichte geben können. dieses mal geht es um den „sport„.

diese sportarten mache ich am liebsten:

diese sportarten schaue ich am liebsten in der live-übertragung im fernsehen:

mit diesen sportarten kann ich nichts anfangen:

diese (extrem)sportarten würde ich gern einmal machen:

sport ist in erster linie für mich: