web 2.0 und finden

das internet ist eine große wolke an informationen und nicht-informationen. die wolke wächst von tag zu tag, die speicherkapazitäten nehmen enorm zu und die datenfülle kann nur noch eine rechenmaschine bewältigen, der mensch wäre dazu überhaupt nicht mehr fähig. dies erscheint manchmal bedrohlich, da kein mensch den überblick hat, was überhaupt vorhanden ist. es wird niemanden geben, der die informationsflut bewältigen kann.

bis zur digitalen ära glaubte der mensch, er habe all seine technischen errungenschaften unter kontrolle (wie aber zuletzt fukushima zeigte, war auch dies ein aberglaube). hier kommt ein emotionale komponente ins spiel, die mit logik nicht viel zu tun hat. bei selbstgeschaffenem, abstraktem erwartet der mensch die vollständige verfügung über die produkte in händen zu halten. etwas, das er in bezug auf die ihn umgebende natur nicht erwartet. würde man sich nur die prozesse auf einem quadratmeter wiese vergegenwärtigen wollen, würde man ebenso scheitern wie im internet.

und so ist die hoffnung groß, wenn man im internet beginnt zu suchen, auch auf anhieb das richtige zu finden. auch wenn suchmaschinen versuchen, das unübersichtliche angebot ansatzweise geordnet zu bekommen, so werden immer daten dabei übersehen werden. politisch wird es, wenn bestimmte daten gewollt übersehen werden. wenn also die verfügung über die suchmaschinen in den händen einzelner liegt, die wiederum nach eigenen vorstellungen das finden lenken.

und doch hilft einem im web gelassenheit beim finden wollen weiter. es beginnt schon bei der eingabe der suchbegriffe. oft wird das gesuchte zu wenig eingegrenzt. der glaube, zwei wörter eingeben zu müssen und gleich einen volltreffer zu landen, folgt dem aberglauben der beherrschung von technik und natur. die erweiterten suchfunktionen werden viel zu selten genutzt. in diesen momenten wächst die frustration beim finden. man findet oft das falsche. so klicken sich millionen menschen genervt durch das angebot und verlieren irgendwann die lust.

zu beobachten ist, dass das klicken im laufe der zeit immer ungeduldiger wird, dass es kaum zu erfolgreichen ergebnissen kommt. auch die orientierung an hohen rankings macht das finden nicht leichter, da durch tricks und finten viele anbieter bemüht sind, ihr ranking künstlich zu verbessern. doch genau in den tiefen des netzes lassen sich die kleinen schätze und perlen finden. und da ist die vielfalt so enorm, dass es wieder dem stück wiese gleichkommt. wenn man genau hinschaut, dann wuselt und lebt es in einer vielfalt und originalität, die viel spaß machen können.

dazu kann man sich zwischendurch in einem festgelegten zeitrahmen auf entdeckertour begeben. sich einmal durch das netz treiben lassen. nicht erst dann etwas finden zu wollen, wenn man es dringend benötigt. nischen und im ranking nicht so gut platzierte seiten aufzusuchen, kann einem einen kosmos an wissen und informationen eröffnen, der vor ein paar jahrzehnten nur einer kleinen elite zur verfügung stand. das internet, so kompliziert und gesteuert es auch ist, vergesellschaftlicht wissen so gut wie nie vorher. wer weiterhin viel finden möchte, der sollte sich nicht bemühen, das angebot kontrollieren zu wollen, sondern sich dafür einsetzen, die sortierer und kontrolleure des angebots besser zu kontrollieren.

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