wissenschaftliches schreiben und finden

wissenschaftlerInnen und akademikerInnen begeben sich per se auf die suche. auf die suche nach lösungen, neuen erkenntnissen und guten alternativen. und sie finden, ja entdecken eine menge. nun ist es an ihnen, das gefundene in die passenden worte zu fassen, damit auch andere ihre erkenntnisse nachvollziehen können. inzwischen gibt es in der wissenschaftlichen welt diverse kontrollinstanzen, um experimente und versuche zu wiederholen, damit nicht betrügerische ergebnisse weitergegeben werden.

die plagiatsaffäre um den ehemaligen verteidigungsminister hat gezeigt, dass das mit dem „finden“ beim wissenschaftlichen schreiben auch missverstanden werden kann. es geht also darum, einen eigenen stil, einen eigenen roten faden und vor allen dingen eine forschungsthese zu finden, bevor man sich an das wissenschaftliche arbeiten und dann auch schreiben macht.

teilweise ist es in den hochschulen und forschungsinstituten immer noch so, dass man die fragestellung der wissenschaftlichen arbeit überhaupt nicht selber finden muss, denn die betreuenden wissenschaftlerInnen legen das thema nahe, binden es in ihr eigenes forschungsprojekt ein. das kann man erst einmal bequem und angenehm empfinden, doch es führt nicht selten dazu, dass sich menschen mit forschungsfragen beschäftigen, die sie selber überhaupt nicht interessieren. und dies kann bei dem versuch, beim schreibprozess die richtigen worte zu finden sehr unangenehm und anstrengend werden.

also, so weit es möglich ist, empfiehlt es sich, den eigenen interessen zu folgen, sich umzuschauen, welche forschungsrichtung einen selber ansport weiter zu machen und sich in die suche nach neuen erkenntnissen zu stürzen. denn dann ist davon auszugehen, dass das anschließende wissenschaftliche schreiben leichter von der hand geht. man hat sein steckenpferd gefunden, das motivierend auf das schreiben wirken kann.

natürlich sind dadurch generelle schwierigkeiten mit dem schreiben noch nicht überwunden, aber die bereitschaft, auch alles zu tun, um die richtigen worte zu finden, nimmt zu. muss ich aber über etwas schreiben, das mir von anfang an nahegelegt wurde, dann taucht irgendwann mit großer wahrscheinlichkeit die frage auf, wozu man das alles eigentlich macht. wenn man das eigene strategische verhalten weiterhin positiv bewerten kann, dann steht meist dem schreibprozess wenig im wege. doch wenn man eine negative bewertung für die eigene strategie findet, dann ist mit widerständigkeiten beim schreiben zu rechnen.

übrigens, gegen strategisches verhalten ist überhaupt nichts einzuwenden in einer forschungslandschaft, die weiterhin auf hierarchien und ranking basiert. man sollte sich dessen nur bewusst sein, um sich später nicht in einer ungewollten zwangslage wieder zu finden.

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