schreibidee (316)

wenn man sich die malerei anschaut, dann gibt es viele künstlerInnen, die sich irgendwann selbst gemalt haben. sie tauchen als kleine protagonisten in menschenansammlungen auf, sie haben sich mit gegenständen auf bildern arrangiert oder sie haben sich einfach spiegelbildlich in ihrem aktuellen zustand abgebildet. warum nicht auch mal schriftlich ein selbstporträt abseits des lebenslaufs und der eigenen vita erstellen. eine schreibanregung zu „selbstporträt-texten„.

da es sich bei diesen texten um einen (idealisierten) subjektiven eindruck handelt, ist der einstieg ein recht persönlicher. drei kurze texte werden verfasst (maximal eineinhalb seiten). die aufgabe besteht darin, sich selber als pflanzen, als tier und als gegenstand zu beschreiben. wenn man also ein tier wäre, was für ein tier wäre man dann und welche eigenschaften würde man besitzen? die schreibgruppenteilnehmerInnen stellen anschließen in der gruppe ihre drei kurzen selbstporträts vor. es gibt keine feedbackrunde.

der nächste schritt bezieht die malerei ein. dieses mal soll eine bildbesprechung von dem bild, das man von sich selber malen würde, geschrieben werden (maximal 3 seiten). wie will man sich abbilden? welche farben, welche darstellung und welche umgebung würde man bei einem gemalten porträt verwenden? die teilnehmerInnen besprechen ihr eigene fantasiegemälde (wenn sich nicht schon einmal in ihrem ein selbstporträt von sich gemalt haben oder eine malen ließen). auch der text wird kurz vorgetragen.

zum abschluss wird nun ein längerer text über sich selber verfasst. die bildbeschreibung wird in ein literarisches selbstbild übertragen. man kann sich in die weltliteratur einschleichen, kann sein selbst in dialoge packen, kann sein selbst in eine metaphernwolke packen, man kann eine steckbrief erstellen, kann als protagonist in einer story erkennbar werden, kann sich über sein umfeld „be-schreiben“ und vieles mehr. es gibt keine weiteren anforderungen, als eine literarische form der selbstdarstellung zu finden.

anschließend werden die texte in der schreibgruppe vorgetragen und es findet eine feedbackgruppe statt. dabei geht es nicht darum, wie zutreffend die selbstdarstellung ist, sondern darum, welchen eindruck die umsetzung der aufgabenstellung hinterlässt. wenn die schreibgruppe lust hat, sich der öffentlichkeit bei einer lesung oder ähnlichem zu präsentieren, dann könnten die schriftlichen selbstdarstellungen zum beispiel mit einem foto oder einem gemalten selbstporträt zusätzlich veröffentlicht werden.

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