für kurz zwischendurch, kleine geschichten, großer spaß. david sedaris, eigentlich bekannt für schräge, schrille geschichten aus seinem eigenen leben, hat sich die tierwelt vorgeknöpft. in seinem buch „das leben ist kein streichelzoo – fiese fabeln“ gibt es, wie gewohnt, keine tabus und viel humor. denn auch die tierwelt ist alles andere als eine einfache welt.
ob eine arrogante rättin im versuchslabor, eine krähe, die selbstsüchtig ein schaf zum meditieren bringt oder ein kaninchen, das jedes maß der dinge verloren hat, in diesem buch ist alles möglich, sogar die frage, ob die blutegel im anus eines nilpferd singen oder summen. die meist kurzen fabeln haben eigentlich nur eine botschaft: in der tierwelt geht es allzu menschlich zu. nur am rand wird der mensch als thema gestreift, doch dann tut er sich meist dadurch hervor, dass er nichts versteht von den sorgen und nöten der tiere.
besonders schön wird das buch durch die direkten und drastischen illustrationen von ian falconer. dieses buch ist alles andere als ein kinderbuch, aber es ist ein märchenbuch, das den alten grausamen märchen in nichts nachsteht. der große unterschied: sedaris lässt immer noch eine absurde, witzige komponente einfließen. und natürlich der unübertroffene schreibstil von sedaris, wie man ihn aus seinen lebensgeschichten kennt. so erfährt man, dass neben einem in der tierwelt, der bär steppt.
übrigens ist das buch auch eine schöne anregung für das kreative schreiben, sich auch mal den fabeln und tiergeschichten zu zu wenden. das buch ist 2011 beim karl blessing verlag in münchen erschienen. ISBN 978-3-89667-444-9