Tagesarchiv: 16. Februar 2012

schreibberatung und nähe

wie in allen beratungssettings kann zwischen beraterInnen und ratsuchenden eine persönliche nähe entstehen. diese macht teilweise beratung erst möglich, also kombiniert das einfühlungsvermögen der beraterInnen mit dem vertrauensvorschuss durch die klientInnen und löst einen effekt, eine veränderung aus. auf der anderen seite verschwimmen manchmal vor allen dingen für ratsuchende, aber auch für beraterInnen die grenzen zwischen profession und privatem.

bei der schreibberatung kann dies zum beispiel durch die entstandenen oder mitgebrachten texte geschehen. oder es ist die große erleichterung, die sich bei ratsuchenden einstellt, wenn sie bemerken, dass ihre schreibprobleme und schreibkrisen überwunden werden können. in diesen momenten sind die beraterInnen gefragt, die distanz zu wahren. einer der besten schutzmechanismen ist die supervision, die selbstreflexion über beratungen mit hilfe eines anderen menschen. denn die verschränkung von preisgegebenen texten, unterstützung bei problemen und empathie kann manchmal in emotionale verstrickungen führen, die man selber gar nicht sieht.

so schmeichelt den beratenden die dankbarkeit der klientInnen und gleichzeitig entsteht manchmal eine form von bewunderung durch die ratsuchenden dem ratgebenden gegenüber. die klientInnen verlieren aus den augen, dass es sich um eine erlernte profession handelt, mit der sie konfrontiert sind, und nicht um einen menschen, der alle lebenslagen im griff hat. auch schreibberaterInnen können eigene probleme mit dem schreiben haben, können an persönlichen schwierigkeiten knappsen. und doch machen sie eine gute arbeit.

dies klappt immer dann gut, wenn bei beratungen auch eine distanz zur eigenen person eingenommen wird. man konzentriert sich auf die fragestellungen anderer und stellt die eigenen bedürfnisse für diesen zeitraum beiseite. natürlich kommt es so oder so zu zwischenmenschlichen interaktionen. und es wäre gelogen, wenn man nicht manche klientInnen sympathischer findet als andere. auch beraterInnen sind subjekte mit emotionen, die man nie vollständig abschalten kann (dessen sollte man sich auch bewusst sein). aber ich kann mich zu meinen gefühlen Weiterlesen

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schnickschnack (114)

es sieht ein wenig unaufgeräumt und improvisiert aus, was da an den wänden und auf platten befestigt oder montiert ist. es sieht aus, wie wenn ein kind, ein wenig collagetechniken mit allem möglichen material ausprobiert hat. doch kaum sind diese abfolgen von reaktionen auf eine bewegung, ein anstossen in gang gesetzt, können auge und kamera den nun folgenden effekten kaum mehr hinterherkommen. es passiert etwas.

gestern haben die tagesthemen auf den programmierer und in seinen eigenen worten „kinetic artistjoseph herscher aufmerksam gemacht. es ist ihm eine freude, abfolgen von bewegungen und schlichten effekten zu langen reaktionsketten aufgrund eines auslösers zusammenzustellen. wenn man sie sich anschaut, dann hat man manchmal das gefühl, die dinger sind beinahe perpetuum mobiles, da sie eigenständig kräfte entwickeln. aber dem ist natürlich nicht so. und was so spielerisch aussieht, ist bis auf das letzte detail, teilweise bis auf das kleinste gewicht, den einen millimeter ausbalanciert und reagiert.

neben der tüftelei steckt für mich unglaublich viel kreativität in den reaktionsketten. auf der homepage von joseph herscher findet man etliche youtube-filme solcher abläufe (leider teilweise mit werbeeinblendungen, die man wegklicken kann). einfach nur ein spass zum anschauen: http://www.josephherscher.com/ .

liste (89) – nähe

wer lust hat, kann sich diese seite ausdrucken und ausfüllen. ich schlage listen vor, die einem vielleicht einen überblick zu verschiedenen themen der eigenen lebensgeschichte geben können. dieses mal geht es um die „nähe“.

menschen, die mir im laufe meines lebens zu nahe kamen:

menschen, deren nähe mir sehr gefiel:

meine liebsten formen der nähe:

menschen, denen ich noch näher kommen möchte:

menschen, situationen, dinge, zu denen ich gern mehr distanz aufbauen würde: