schreibpädagogik und kombinieren

man selber muss keinen finger rühren, um immer wieder neue kombinationen erleben zu können. allein die unterschiedliche zusammensetzung einer schreibgruppe oder eines seminars sorgt dafür, dass jeder durchgang einer veranstaltung anders sein wird. selbst wenn man ein angebot sehr oft durchführt gibt es meist kaum identische situationen. gut manche ergebnisse und reaktionen können sich ähneln, aber die meisten sind so unterschiedlich, dass man sich in kürzester zeit sicher ist, den verlauf einer veranstaltung nie vorhersagen zu können.

und es liegt einzig und allein an der neuen kombination verschiedener menschen. es ist erstaunlich, wie viel dies ausmacht. wenn man sich dann zusätzlich noch die freiheit gibt, direkt auf die jeweiligen bedürfnisse der gruppe zu reagieren, dann kann man am ende einer veranstaltung jedesmal woanders landen. das ist auch für einen selber interessant und spannend. denn man arbeitet sich jedesmal in neue aspekte, blickwinkel und themen ein. dadurch wird der eigene blick auf das, was gelehrt oder angeleitet wird, stetig erweitert und vielfältiger.

dies hat natürlich den effekt, dass man beim nächsten durchgang die kombination des angebots ein wenig verändert, neues einfließen lässt. und schon befindet man sich auf einer ganz anderen schiene mit der nächsten gruppe. es kann sein, dass von mal zu mal das angebot dichter und spannender wird. es kann aber auch sein, dass man so viel in die schreibgruppenleitung packt, da man selber so viel neues erfahren hat, dass die rückmeldung eindeutig ist: es ist alles überfrachtet. man muss erst einmal das programm abspecken.

da es sowieso kaum ein thema, kaum eine profession gibt, die sich nicht im laufe der zeit verändern oder zu denen neue informationen hinzukommen, kann man dies ohne probleme immer wieder in den ablauf einer gruppe oder veranstaltung integrieren und neu kombinieren. das macht lehre und pädagogik wirklich spannend und abwechslungsreich. dagegen sind veranstaltungen, die nicht verändert werden, da der glaube an die kontrolle der situation groß ist, sehr langweilig. und vor allen dingen, die kontrolle ist doch nicht gegeben. so wie ich oben beschrieben habe, kann ich jedesmal eine identische veranstaltung durchführen, sie wird aufgrund der teilnehmerInnen unterschiedlich verlaufen.

so scheint es mir, dass das bedingungslose festhalten an strukturen, der versuch ist der viefalt der menschen auszuweichen und neukombinationen als bedrohung zu erleben. das ist natürlich in bezug auf das kreative schreiben eigentlich nicht durchzuhalten, da sonst jegliche kreativität verloren geht. dann befände man sich nur noch beim „schreiben“ und dies ohne impulse. dementsprechend würden auch die texte klingen.

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