Schlagwort-Archive: assoziationstechniken

kreatives schreiben und arbeit

beim kreativen schreiben kollidieren in den augen vieler zwei vorstellungen miteinander: „qualitativ hochwertiges“ schreiben sei arbeit und kreatives schreiben eher spaß an der freude. in unserer gesellschaft ist die definition von arbeit in den vorstellungen vieler menschen verknüpft mit unangenehmem, unausweichlichem und anstrengendem. es ist natürlich anstrengend, im sinne von den körper und kopf fordernd, wenn man am tag mehrere stunden schreibt. und doch kann das einhergehende gefühl der spaß am schöpferischen, am reflektieren und am diskurs sein.

darum bedeutet zum einen kreatives schreiben nicht automatisch die abwesenheit von arbeit. und arbeit bedeutet nicht automatisch die abwesenheit von kreativität, spaß und lernlust. man muss dazu die vorstellung vom kreativen schreiben immer wieder korrigieren. das kreative schreiben ist eher einer grundhaltung, eine herangehensweise. dabei steht im vordergrund, die zielvorgaben nicht zu eng zu fassen, sondern der entwicklung und dem prozess mehr raum zu geben. es können mit dem kreativen schreiben assoziations- und schreibtechniken verknüpft werden.

vergleicht man dies mit anderen kreativen tätigkeiten und berufen, dann ist das kreative schreiben eine wunderbare ergänzung oder auch die voraussetzung für berufliche schreibtätigkeiten. kreatives schreiben lässt sich also leicht in die kategorie arbeit aufnehmen, mal als schwerpunkt, mal als beiwerk. spannend wird es dann beim diskurs, wie hoch die qualität der ergebnisse sei. auch hierbei wird das kreative schreiben oft unterschätzt. denn wenn es die hintergrundtechnik für wissenschaftliche texte, für geschäftliche schreibarbeiten, für biografische tätigkeiten oder für pädagogische projekte ist, dann kann und darf die qualität der kreativen ergebnisse nicht zu schlecht sein. denn sonst wäre das kreative schreiben keine erleichterung der schreibarbeit, sondern nur ein schmückenden und verspieltes beiwerk

dem ist aber nicht so. auch wenn es nicht unbedingt ziel des lebens sein muss, dass ich bei der sicherung meines lebensunterhalts spaß habe, so kann spaß bei der arbeit ein angenehmer nebeneffekt sein. ich möchte hier nicht der vorstellung vorschub leisten, dass heutzutage arbeit eine durch und durch zufriedenstellende verquickung von privatem und geschäftlichem sein müsse. ich möchte eher behaupten, dass im rahmen der klar umrissenen arbeitszeit, der einzelne Weiterlesen

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kreatives schreiben und vielfalt

es gibt nichts, worüber man im kreativen schreiben nicht schreiben kann. aus jedem atemzug kann eine geschichte, ein text oder ein elfchen gemacht werden. selbst über uhrzeiten, zentimeter oder beton lässt sich schreiben. alles kann zum leben erweckt werden. das ist ein großer vorteil der menschlichen fantasie: wir sind fähig toten, bedeutungslosen und störenden dingen, ein neues kleid zu geben und aus ihnen plötzlich eine handlung mit emotionen oder eine story mit spannung zu machen.

der weg dort hin mag manchmal ein wenig holprig sein, aber eigentlich bietet auch hierfür das kreative schreiben eine vielfalt an techniken. vor allen dingen die assoziationstechniken verknüpfen jedes detail oder jeden gegenstand mit eigenen gedanken. ich muss nur eine sache auswählen, meine gedanken darauf fokussieren und sie dann frei fließen lassen, schon entstehen geschichten. in diesen momenten kann das kreative schreiben einen meditativen charakter bekommen, sich auf eine sache zu konzentrieren den eigenen gedanken dann den nötigen raum geben.

der vorteil besteht darin, dass der stoff für geschichten eigentlich nicht ausgeht. auch wenn der mensch für bestimmte menschliche dramen, happy-ends und konflikte ein faible hat, so ist der ort des geschehens doch austauschbar und sorgt für die jeweils eigene nuance. was machen zum beispiel zwei betonwände, die auf gedeih und verderb nebeneinanderstehen und sich entweder lieben, aber nicht näher kommen können oder sich nicht verstehen und leider nicht gegenseitig ausweichen können? und wie geht es den wänden, wenn das gebäude, das sie tragen, dann gesprengt wird?

es lässt sich also aus jeder sache eine persönliche geschichte machen. jedes detail einer geschichte kann plötzlich eine hauptrolle bekommen und andere details bleiben unerklärt am rand liegen. diese unerschöpfliche vielfalt stellt für schreibende gleichzeitig die krux dar: Weiterlesen

wie entwickle ich schreibideen?

es kann spaß machen, schreibideen von anderen aufzugreifen und mit deren hilfe texte zu verfassen. noch mehr spaß macht es aber für sich selber oder für gruppen, die man anleitet, schreibideen selber zu entwickeln. doch wie geht man am besten vor, um eine umsetzbare schreibidee zu finden?
zum einen gibt es keine garantie dafür, dass sich jede schreibidee umsetzen lässt. schreibideen bewähren sich erst dann, wenn sie einmal ausprobiert wurden.
zum anderen kann eine schreibidee in der einen gruppe ganz wunderbar funktionieren, in der anderen gruppe aber kläglich scheitern. nicht alle ideen sind überall umsetzbar.

also kann man im vorfeld nicht alles antizipieren, das eine schreibidee hilfreich macht oder nicht. deshalb sollte man nicht zu vorsichtig in der planung, dafür um so bedachter in der anwendung sein. im laufe der zeit entwickelt man ein gespür dafür, welche schreibidee in welcher gruppe ganz gut ankommen könnte.

nun geht es erst einmal darum, einen einstieg in eine schreibidee zu finden. hier gibt es keine beschränkungen. auslöser für eine idee und einen kreativen prozess kann eigentlich alles sein. angefangen bei einzelnen gegenständen, erlebnissen, jahreszeiten, rituale, verhaltensweisen bis zu einzelnen worten, zeitrahmen oder schreibwerkzeugen, alles kann in eine schreibidee verwandelt werden.
man setze sich zum beispiel an einen ruhigen ort, in einen raum oder ins alltägliche getöse und lasse seinen blick schweifen. was fällt einem auf, was erblickt man? Weiterlesen