der sender mit der schweineblende
man kennt das aus dem radio oder der disco, wenn musik schlecht ineinander geblendet wird, wenn abrupt abgebrochen oder unterbrochen wird, dann nennt man das eine „schweineblende“.
ein fernsehsender tut sich damit inzwischen besonders hervor. wir kenne es ja von den privaten sendern, dass die werbeunterbrechung sehr unverhofft daher kommt, da bild und ton nicht langsam ausgeblendet werden, sondern der übergang von film zu werbung spontan auftauchen.
aber es gibt nicht einen privaten sender, der so gnadenlos seine filme beendet, wie das zdf. da wurde der letzte satz im krimi gesprochen, die tonspur sendet noch eine melodie und plötzlich sitzt man vor einer grauen wand. beim ersten mal dachte ich: „mist, da ist wohl wieder der sender ausgefallen.“. weit gefehlt, ein kurz darauf folgender jingle gibt mir zu verstehen, das war´s.
das stimmt nicht ganz. meist kommt dann die werbeeinblendung für den kauf der sendung auf dvd, um erst im nachgang einen extrem verkürzten nachspann zu zeigen, irgendwo am rand und gleichzeitig eine vorschau auf eine andere sendung im öffentlich-rechtlichen. ich bleibe dabei: was für eine missachtung der schauspielerInnen und anderen am film beteiligten!
und das absurdeste an dieser situation – es geht noch nicht einmal um große werbeeinnahmen. wahrscheinlich hat nur ein medienpsychologe herausgefunden, dass man zuschauer besser an den sender bindet, wenn man keinen nachspann zeigt und die musik nicht zu ende spielt. dabei lebt das fernsehen und der film von einem: stimmungen zu erzeugen. und zu den stimmungen gehört auch ein ausklang. doch den untersagt man mir beim zdf inzwischen. nur nicht darüber reflektieren, was ich gerade gesehen habe – und weiter geht´s.
bleibt die frage im raum, ob es sich dabei um einen bildungsauftrag handelt? vielleicht so etwas wie: gewöhnung der bevölkerung an die ständig existierende zeitknappheit – befreiung von unnötigem ballast, wie zum beispiel dem nachspann.