das web 2.0 lädt dazu ein, eine haltung einzunehmen: „gefällt mir“-buttons, bewertungssternchen oder ranglisten zu hauf. dies sind abkürzungen einer haltung, denn die eigentliche begründung fehlt bei diesen schnell-bewertungen. umstritten bleibt diese vorgehensweise, da sie zum einen inzwischen professionell genutzt wird und menschen beauftragt positive statements zu produkten abzugeben. amazon schwächt dies dadurch ab, dass rezensionen eingestellt werden können und wiederum leserInnen bewerten können, ob sie die rezensionen hilfreich fanden oder nicht.
und auf der anderen seite hängen von den bewertungen inzwischen das wohl und wehe ganzer industriezweige ab. die schnellbewertungen fördern das konkurrenzdenken und feuern manchmal gerüchteküchen an. darum gibt es auf vielen seiten eine zusätzliche komponente: die kommentarfunktion. es können gründe für bewertungen abgegeben werden. leider werden aber die kommentarfunktionen oft genug für spam oder für spass-bewertungen genutzt. darum werden alle ernsthaften seiten inzwischen moderiert und lassen sich nicht mehr auf die freie zugänglichkeit für kommentare ein.
generell lässt sich aber sagen, befördert das web 2.0 den diskurs. denn wenn menschen sich nicht in gegenseitigen abqualifizierungen erschöpfen, dann können über kommentare oder foren meinungsbildungen stattfinden. die immer noch leichte zugänglichkeit, im gegensatz zu den früher üblichen leserbriefen, erleichtert es leserInnen eine haltung einzunehmen.
befördert wird der prozess zusätzlich dadurch, dass das internet halb-anonymität zulässt. viele sehen das als problem. doch wenn man sich genau umschaut, wird man feststellen, dass im laufe der letzten jahre immer mehr menschen eine gewisse ernsthaftigkeit bei ihren stellungnahmen an den tag legen, da sie keinen sinn darin sehe, mit Weiterlesen