Schlagwort-Archive: banken

nabelschau (68)

seltsame diskurse – oder was verloren ging. es scheint, in den letzten jahrzehnten ist so manches im politischen und wissenschaftlichen diskurs verloren gegangen, das erst mühsam reaktiviert werden muss – was für eine zeitverschwendung. ob es diskussionen über die energiewende, über unser wirtschaftssystem, über rechte gewalt, über die arbeitswelt, über die folgen von multitasking, stress und burn-out oder über die folgen von lärm sind, alles war schon einmal da, alles ist schon erforscht, diskutiert und belegt. und komischerweise fangen wir heute wieder bei null an.

nein, komisch ist es eigentlich nicht. es ist die logische folge aus einer politik und wissenschaftspolitik, die etliche diskurse und forschungen lang an den rand drängen, nicht finanzieren, als gesellschaftsschädigend kompromittieren und runterspielen konnte. wie immer, lag es eigentlich nur am geld. die schwerpunkte für forschung und wissenschaft wurden verlagert und herrschaftskonformer gestaltet. faszinierend auch, dass sich vieles nicht überlebt hat, sondern momentan immer drängender in den vordergrund rückt.

nur, wieso wieder von vorn anfangen? kann man nicht einfach mal nachschlagen, welche konsequenzen vor jahrzehnten aus den diskursen heraus vorgeschlagen wurden. ein beispiel: schon vor drei jahrzehnten wurde die dezentralisierung der energieproduktion diskutiert, wurden alternative konzepte entwickelt, wurden die kosten in reale verhältnisse gesetzt, indem die langzeitkosten der jeweiligen energieproduktion berücksichtigt wurden (und somit auch die endlagerung eingerechnet wurde). der schluss war eindeutig: alternative energien rechnen sich.

und heute? wir fangen bei null an. auf der einen seite wird die energiewende propagiert, aber bei der diskussion darüber wird schon wieder auf großprojekte gesetzt, dieses mal sind es größenwahnsinnige windparks in der nordsee. und um den strom ins land zu bekommen bedarf es natürlich sofort weiterer stromleitungen, die dann auch noch überirdisch verlaufen, obwohl deren energieverlust enorm ist. und um erst gar keine weiteren diskussionen aufkommen zu lassen, werden wir momentan gebetsmühlenartig darauf vorbereitet, dass eine energiewende natürlich viel geld kostet, die sich im strompreis niederschlägt.

hier wird abermals der bürger für dumm verkauft (und sprachlich eingeschworen). wenn wir es so haben wollen, dann sollten wir auch dafür zahlen. um ein wenig verschwörungstheoretisches futter zu geben: Weiterlesen

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wortklauberei (108)

rekapitalisierung / restrukturierung der banken

„Im Rahmen des Finanzmarktstabilisierungsfondsgesetzes schließlich können Unternehmen des Finanzsektors den Finanzmarktstabilisierungsfonds für Rekapitalisierungen unter bestimmten Bedingungen in Anspruch nehmen.“ (wikipedia zu „rekapitalisierung“)

aha, da haben wir sie wieder, diese wortungetüme, die etwas „positives“ suggerieren und eigentlich einen „negativen“ hintergrund haben. wer wollte schon begriffen wie „stabilisierung“, „fonds“ und „rekapitalisierung“ etwas zerstörerisches anheften. auch rettungsfonds klingt noch zu hübsch für das, was da gerade geschieht. darum vielleicht einmal im umgangssprachlichen format:

die konstrukte „geld“ und „kapital“ (so ist der geldschein nie so viel wert, wie auf ihm steht, also in der produktion nicht so teuer) waren für menschen, die banken leiten, banken protegieren und banken für die himmelspforten der gesellschaft halten, ein anlass, den besitz andere menschen zu verzocken. sie bauten auf die gedanklichen konstruktionen noch ein paar luftschlösser, die immer höher wuchsen und irgendwann zusammenkrachten. dabei wurde der besitz anderer menschen vernichtet. da man aber angst hat, dass die anderen noch existierenden luftschlösser auch zusammenkrachen, beatmet man die banken künstlich weiter mit dem restlichen besitz der menschen, deren besitz zum großteil schon vernichtet wurde.

faszinierend – diebstahl ist in unserer gesellschaft eine straftat, die im vergleich zu machen körperlichen und sozialen vergehen relativ hoch bestraft wird. ab einer gewissen gesellschaftlichen höhe wird diebstahl nicht mehr bestraft sondern gerettet. noch absurder wird es, wenn die kanzlerin erklärt, man dürfe nun die misswirtschaft einzelner länder der eu nicht der gesamten bevölkerung des zusammenschlusses aufbürden, wobei sie im selben atemzug exakt das gleiche in ihrem land getan hat. die misswirtschaft einzelner banken wurde der gesamten bevölkerung aufgebürdet.

manches kann man vielleicht noch unter solidarität verbuchen, da ein crash noch mehr menschen in mitleidenschaft ziehen würde. aber sich dann einer sprache zu bedienen, die die mechanismen einer zocker- und selbstbedienungshaltung verschleiert, die einigen wenigen weiterhin einen freibrief ausstellt, das zeigt, wie gut sprache funktioniert. folgt man den formulierungen, kann man glauben, dass „wir“ mit all dem nichts zu tun haben, dass es bei uns ja ehrlicher zugeht und wir immer nur in der eu blechen sollen. noch faszinierender finde ich, dass diese sprachliche verschleierung auch noch funktioniert. so werden wir auch morgen noch retten, fonds gründen, rekapitalisieren und restrukturieren, obwohl schon längst die struktur den bach runter und das kapital futsch ist.

wortklauberei (99)

„billiges geld“

jupp, wieder etwas doppeldeutiges. also erst lernt das kind, geld ist geld, und dinge kosten davon einiges, wenn man sie haben möchte. es gibt festpreise und schnäppchen. beim billigen einkaufen zahlt man wenig für viel. doch dann kamen findige köpfe aus den ökonomie-zonen auf eine idee: warum die preise senken, man kann ja auch das geld billiger machen. die einen nennen es inflation, wenn es für das geld nichts mehr gibt, es nichts mehr wert ist. die anderen nennen es „billiges geld“, wenn das geld weniger kostet aber gleich viel wert ist.

es klingt wie die quadratur des kreises. gehen sie einmal in ihre bank und sagen am schalter: „ich hätte gern fünfzig euro für zwanzig euro.“ ihnen wäre zu ohren gekommen, es gebe von der ezb billiges geld. da wird man ihnen sagen, dass sie das nicht bekommen, sondern nur die banken. und das geld sei nicht billiger, nur die zinsen, die man für das geliehene geld zahlen müsse. sie beliefen sich auf ein prozent. „oh, da nehme ich auch was von. ich hätte dann gern einhundert euro zu einem prozent zinsen.“ und abermals wird die bank ihnen erklären, das gehe so nicht. es solle doch nur der stützung des marktes dienen, damit die banken genug geld hätten, um es zu mehr zinsen weiterverleihen zu können und zu wollen. sie sagen abermals, das würde ich auch gern machen. ich leihe mir also bei ihnen 200 euro zu einem prozent zinsen und verleihe es wieder zu drei prozent zinsen (damit liege ich allemal unter ihren konditionen).

doch auch in diesem moment versteht ihre bank keinen spaß. sie wird ihnen erklären, dass sie das nicht dürfen. da haben sie noch eine frage: „wenn ich das richtig verstanden habe, dann bekommen sie als bank billiges geld, da ich einen großen teil meines geldes wiederum an den staat gebe, der es der ezb gibt, die es billig an sie weitergibt? dann ist es doch nur für sie billig, mich kommt es aber teuer zu stehen?“ da hätte man etwas falsch verstanden, werden sie ihnen sagen. würde das nämlich nicht geschehen, würde sie als bank keine kredite mehr vergeben. sie sagen nur noch einen satz: „dann haben sie ihren beruf verfehlt.“ und am nächsten tag schreiben sie an den finanzminister, sie wollten ihr billiges geld zurück, es würde ja unter wert vergeben, sie hätten dafür aber ganz schön geschuftet.

sie können sicher sein, ab diesem moment wird man sie für nicht mehr geschäftsfähig erklären, sie als verrückten einordnen. und dabei hatten sie doch nur als kind gelernt, dass geld zwar wert verlieren kann, aber nicht billiger werden kann. so hatten sie nicht gewettet, als sie steuern als gesellschaftlichen beitrag befürworteten, nun sind sie nur noch ein finanzgesellschaftlicher beitrag 😡

wortklauberei (85)

„schuldenschnitt“

abermals ein wort der verharmlosung. was stelle man sich bitte unter einem schuldenschnitt vor? also mir kommt da erst einmal „aufschnitt“, „anschnitt“ oder „abschnitt“ in den sinn. dann kann man torten anschneiden, bäume beschneiden, blumen abschneiden und dergleichen mehr. ebenso wird an schulden wohl rumgesäbelt. aber wer schneidet und vor allen dingen warum wird geschnitten?

niemand der politikerInnen spricht aus, dass gegen griechenland eine art insolvenzverfahren eingeleitet wurde. bei diesem verfahren gibt es diverse gläubiger und die verhandelten nun, wieviel man von seinen forderungen, die man an die insolvente partei hat, überaupt noch zurückbekommt. das ist das übliche verfahren, wenn eine firma pleite geht. nun könnte man also offen und ehrlich formulieren, dass griechenland wohl pleite ist.

aber nein! man schneidet am patienten ein wenig rum, schnippelt von den schulden was ab und die ganze sache geht weiter. natürlich kann man ein land nicht auflösen und die reste verschachern oder zwangsversteigern, das ist klar. aber man kann zumindest die ehrlichkeit an den tag legen, mit der der normalbürger auch konfrontiert wird, wenn bei ihm das geld ausgeht. da klebt man einen kuckuck auf, da wird der besitz gepfändet und vieles mehr.

als zuschauer dieser inszenierungen schwankt man zwischen dem erstaunen, wie leicht doch ganze nationen privatisiert und verkauft werden können und der frage, was nationalismen eigentlich überhaupt für einen sinn machen. warum nicht gleich einen umfassenden kassensturz? wie wenn andere länder nicht verschuldet wären und wie wenn sich das ganze geldsystem nicht so langsam selber ad absurdum führt.

zurück bleiben die menschen, die wahrscheinlich nie eine antwort darauf erhalten werden, wer jetzt eigentlich wen kauft? und was bedeutet es, wenn banken ganze staaten besitzen und die einen staaten andere staaten? wird dann erst einmal die miete für das leben erhöht? doch die antworten ergehen sich in beschwichtigenden phrasen.

wortklauberei (37)

„bad bank“

es gibt zur zeit eine menge banken, die auf miesen krediten, wertlosen spekulationen und einer menge schulden sitzen. geschickt wie der finanzjongleur ist, sind deshalb pläne entstanden, die eine so genannte „bad bank“ initiieren wollen, in der all die negativen werte versammelt werden. dadurch soll der rest der bank gut dastehen und eine rettung möglich sein.

mehr milchmädchenrechnung ist kaum möglich oder besser formuliert, mehr kann man nicht faken. hier tritt zutage, dass die ganze finanzspekulation ein einziges ideengebäude ist, das auf wenig basiert. denn wenn man alles negative hin- und herschieben kann und dies anscheinend zu einer verbesserung des restes führt, dann scheint wert beliebig und somit auch die wertschöpfung.

aber beim ersten hören von dieser überlegung und den folgenden planungen, können einem viele ideen in den sinn kommen. wie wäre es mit einem „bad konto“. dies können alles kontoinhaber einrichten, die ihren dispo vollständig ausgeschöpft haben und denen eine sperrung ihres kontos droht. so wäre es möglich von heute auf morgen wieder auf plus-minus null zu kommen. damit lebt es sich doch gleich viel angenehmer. oder auch die vollständige löschung bei der schufa könnte so ein schritt sein. es wird eine „bad schufa“ gegründet, die all die offenbarungseide und kreditunwürdigkeiten versammelt. so steht die bevölkerung bei der schufa plötzlich wieder gut da und das spiel mit den leichtfertigen krediten kann von vorne beginnen.

ein wenig erinnert dies an „monopoly“ spielen, wo der erfolg immer davon abhängig war, wie großzügig der mitspieler, der die bank inne hatte war. so konnte bei manchen ein kredit nach dem anderen aufgenommen werden. wenn genug mitspieler verschuldet waren, annullierte man diese. das spiel konnte weitergehen. leider gab es aber auch die ereigniskarte „gehe ins gefängnis, begib dich direkt dort hin. gehe nicht über „los“, zieh keine 4000 mark ein.“ nun, auch das könnte für manche abläufe eine alternative sein.

datenschutz und datenhandel

gerade macht zum x-ten mal die nachricht die runde, dass persönliche daten mit bankverbindungen von 21 millionen bürgerInnen angeboten werden. dabei wird die frage gestellt, wie es passieren konnte, dass diese daten überhaupt erhoben werden können. die frage scheint naiv, wenn man sich in den letzten jahren ein wenig für datenschutz interessiert hat.


größter posten der erhobenen daten sind sicherlich die kreditkarten und die ec-karten. schon war jahren wurde davor gewarnt, dass im zusammenhang mit dem trend, mit karten zu bezahlen, konsumgewohnheiten gekoppelt werden mit bankendaten und anderen persönlichen daten. ähnlich sieht es mit den telefonrechnungen und den verbindungsdaten aus. wie vor etlichen monaten eine doku im fernsehen zeigte, erhebt auch die „schufa“ eine menge persönlicher daten und gibt banken auskunft über die kreditwürdigkeit. dazu sind viele firmen bekannt, die pools von kundendaten anbieten, worin sie versuchen legal daten über das wohngebiet, das wohnumfeld und durch telefonbefragungen das verbraucherverhalten zusammenzuführen. diese pools potentieller kunden werden an firmen und werbeagenturen weiterverkauft, die dann gezielte werbung versenden. so bekommt man in bestimmten wohngebieten werbung für gehobene automobile obwohl man noch nicht einmal einen führerschein besitzt. das zeigt einem zumindest, dass nicht alles bekannt ist.

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wortklauberei (11)

„finanzmarktstabilisierungsanstalt“

wenn menschen nicht mehr weiter wissen, dann gründen sie anstalten, damit niemand mehr anstalten macht, sich daneben zu benehmen. so wurden irrenanstalten, haftanstalten, behindertenanstalten oder lehranstalten gegründet. anstalten sind in keinem guten ruf und wie foucault zeigte basieren sie gern auf ausgeklügelten kontroll- und machtmechanismen. bei anstalten denkt man an backsteingebäude, die ende vorletztes jahrhundert oder anfang letztes jahrhundert gebaut wurden.

und da die banken den bevölkerung auf den nasen rumtanzten, meint der staat, sie jetzt in anstalten stecken zu müssen. denn ihr verhalten soll korrigiert werden, fragt sich nur, wer der wärter wird in der finanzmarktstabilisierungsanstalt. sie existiert seit gestern und verwaltet eine halbe billion unterstützung für die zöglinge. welche lehranstalt träumte nicht von solchen summen. nur einen markt in eine umerziehungs- oder stabilisierungsanstalt zu stecken geht einfach nicht. da würde sich eher eine regulierungsbehörde anbieten, denn eine anstalt, die etwas virtuelles stabilisieren soll, einen markt. wie das dann aussieht kann kein mensch sagen. wann ist ein markt stabil? wenn er fleißig handelt. das tut der markt zur zeit, wenn auch nicht so, wie mancher mensch sich das vorstellt. also eigentlich ist der markt stabil in die verluste gerutscht. unter stabilisierung versteht die regierung also ein anwachsendes ergebnis, einen aufwärtstrend. soll heißen, die aktienkurse konsequent steigen zu lassen, ein traum, der schon immer geträumt wurde. oder soll die anstalt das vertrauen der banken untereinander stabilisieren? was stabilisiert vertrauen. das wissen wir aus jeder beziehung: ehrlichkeit, authentizität und zuverlässigkeit. na dann handelt es sich bei der finanzmarktstabilisierungsanstalt um ein großes psychologisches projekt für eine halbe billion. wow, also doch eine überdimensionale irrenanstalt für ökonomen 😛

wortklauberei (8)

„verantwortungsloses system“

der französische premierminister francois fillon wurde gestern in den tv-nachrichten zur bankenkrise mit den worten zitiert, es sei an der zeit gegen das „verantwortungslose system“ vorzugehen. der originaltext ist mir nicht bekannt, weshalb es schwer ist, zu kontrollieren, ob er dies wirklich gesagt hat. sei´s drum, wenn er es nicht gesagt hat, dann zumindest redakteurInnen oder übersetzerInnen. und das wichtigste, diese aussage wird gesendet.

man möchte ja nicht altklug erscheinen, aber ein system kann nicht verantwortungslos sein. auf der anderen seite kann man sich gewiss sein, dass solche aussagen nicht leichtfertig getroffen werden, sondern menschen sich gedanken machen, warum sie es gerade so formuliert haben und nicht anders. übertragen auf eine andere situation würde der autofahrer, der gerade einen passanten dem erdboden gleich gemacht hat, erklären, das läge am verantwortungslosen auto, das ja auch so schnell fahre. seltsamerweise wird in diesem moment differenziert und die rechtssprechung sieht den autofahrer in der verantwortung, der das auto gelenkt hat.

ein schelm, der beim „verantwortungslosen system“ schlechtes denkt. sollte die aussage getroffen worden sein, um die „verantwortung los“ zu sein? inzwischen sollten sich nicht nur die banken gegenseitig misstrauen, sondern menschen sollten auch den banken und vor allen dingen ihren aufsichtsräten das vertrauen entziehen. denn die nun zu spät kommende systemkritik ignoriert, dass es menschen sind die dieses steuerten und aufrecht erhalten. niemand kann sich dem entziehen, wenn die gesamte gesellschaft nach den prinzipien funktioniert. und doch werden in anderen zusammenhängen verantwortliche benannt. nur beim abstürzen der börsen sind es entweder die anderen oder das system. und nur, da es so formuliert wird, erklären sich viele menschen bereit, hilfsaktionen in billionenhöhe zu akzeptieren. wenn die deutschen sparkassen auch einen fonds für deutschland fordern, dann sollte mensch einmal nachfragen, welche leichen sie denn noch im keller haben. ach ja, diese „verantwortungslosen“ banken. 😆

organisierte geldvernichtung – ein kommentar

vorab die bemerkung, weshalb in einem blog zur schreibpädagogik ein kommentar zur wirtschaftsentwicklung auftauchen muss: es gibt prozesse und gesellschaftliche veränderungen, die alle beeinflussen. die sogar einfluss auf weitere handlungen und lebenskonzepte haben können. es gab schon einmal einen börsencrash, der alle damit verbundenen nationen verändert hat und das gesellschaftliche gefüge durcheinander brachte. das was zur zeit passiert ist dazu angelegt, dimensionen anzunehmen, die konsequent unterschätzt oder heruntergespielt werden.

also sei kurz genauer hingeschaut. eine lehre, die eigentlich aus dem schwarzen freitag anfang letzten jahrhunderts zu ziehen war, ist die problematik großer konzerne, monopolartiger zusammenschlüsse und unberechenbarer reaktionen an der börse gewesen. das geld wurde abgewertet und vernichtet. die spirale war nicht mehr zu stoppen. in den letzten jahren ballten sich wieder interessen und industrien zusammen. die märkte werden von einigen großen konzernen und banken verstärkt beeinflusst und kontrolliert. aber niemand reagierte. selbst das kartellamt ließ immer mehr zusammenschlüsse zu. dazu kam die seit jahrzehnten andauernde grundhaltung, vor allen dingen in der wirtschaftsfreundlichen politik, von der selbstregulation der märkte und der allmacht der wirtschaftswissenschaftler. man glaubte wirkliche, es werde unerschöpfliches wachstum geben. dass dies auf tönernen füßen stehen muss wurde ignoriert. wer wiederum die g-8-gipfel kritisierte, da er der verknüpfung von macht und markt nicht vertraute wurde beinahe als staatsfeind betrachtet. doch das misstrauen war, wie schon öfter, berechtigt.

und jetzt? Weiterlesen