Schlagwort-Archive: bewusst

web 2.0 und bewusstes

sich bewusst im internet bewegen bedeutet sehr aufmerksam zu surfen. es bedeutet, stetes misstrauen zu haben, wenn daten abgefragt werden und sich dadurch doch nicht vom surfen abhalten zu lassen. das scheint eine quadratur des kreises zu sein. man kommt nicht drumherum, daten zur verfügung zu stellen, wenn man angebote nutzen will. allein die vollständige installation von software und der download von updates bedeutet, daten zur verfügung zu stellen.

ja, das netz kann bedrohlich wirken und werden. aber es kann eben auch eine fantastische form der kommunikation sein. das problem liegt meist darin, dass das kleingedruckte nicht gelesen wird. die grenzen zwischen arbeiten am computer und sich im netz bewegen verschwimmen, werden teilweise gar nicht mehr wahrgenommen. es sollte einem bewusst sein, dass die zur verfügungstellung von kapazitäten nie ohne irgendeinen grund stattfindet. das web 2.0 ist keine welt außerhalb der üblichen welt, in der es dinge für lau gibt und keine gegenleistung erwartet wird.

die erste gegenleistung ist allein der besuch einer seite. die zweite gegenleistung ist oft der datenaustausch im hintergrund beim besuch einer seite. dann kommen manchmal gegenleistungen die direkt erwartet werden: zum beispiel ist die vollständige freischaltung einer programmversion gekoppelt an die vorherige überweisung von geld. oder es muss die bereitschaft da sein, werbung zu akzeptieren, die man nicht beeinflussen kann. alles andere wäre ein antikapitalistisches wunder, mit dem niemand rechnen kann.

darum gehört es zum bewussten surfen, sich diese prozesse ständig zu vergegenwärtigen. manch einer mag meinen, dies sei eine spassbremse. aber man kann dagegen halten, dass es sich viel Weiterlesen

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liste (101) – bewusst

wer lust hat, kann sich diese seite ausdrucken und ausfüllen. ich schlage listen vor, die einem vielleicht einen überblick zu verschiedenen themen der eigenen lebensgeschichte geben können. dieses mal geht es um „bewusstes“.

situationen, in denen ich unbedingt bei vollem bewusstsein sein will:

handlungen, die ich öfter unbewusst vollzogen habe:

das zählt für mich vor allen dingen zum selbst-bewusstsein:

das möchte ich mir in meinem leben noch bewusster machen:

meine wichtigsten bewussten erkenntnisse der letzten jahre:

schreibpädagogik und bewusstes

vor allen dingen beim feedback-geben zu texten ist es manchmal für teilnehmerInnen von schreibgruppen oder schreibwerkstätten verführerisch, die texte in bezug auf die autorInnen zu deuten. dabei handelt es sich um aussagen wie: „du wolltest wahrscheinlich damit sagen, dass …“. oder noch direkter: „diese stelle zeigt, dass du …“. hier wird über die wahrnehmung des bewusst geschriebenen hinausgegangen und ein bezug zu den angenommenen gedanken (bewusste und unbewusste) der autorInnen hergestellt.

in diesen momenten müssen meiner ansicht nach gruppenleiterInnen eingreifen, wenn sich die angesprochenen autorInnen nicht selbstständig dagegen wehren. kein mensch kann von außen beurteilen, welche bewussten und unbewussten gedankenprozesse bei schreibenden während des schreibens stattfinden. man begibt sich in diesen momenten in den bereich der spekulation, die keinen sinn bei textbesprechungen macht. darum kann man entweder entscheiden, nachzufragen, was die intention war, einen text zu verfassen, welche gedanken dabei auftraten, oder man beschränkt sich darauf, zu betrachten, was der text bei einem selbst auslöst.

nicht nur beim biografischen schreiben, sondern bei allen schreibarten fließen auch persönliche anteile der autorInnen ein. ob dies nun bewusst oder unbewusst geschieht, spielt eigentlich keine rolle, da nur das ergebnis von interesse ist. natürlich kann einem beim schreiben manches bewusster werden, können selbstreflexionen verstärkt werden. dies kann man offen legen, wenn es einem notwendig erscheint und zum Weiterlesen

wissenschaftliches schreiben und bewusstes

wissenschaftliches schreiben ist sicherlich eine schreibform, die keinen raum für unbewusstes zulässt. es mag sein, wie hier schon öfter thematisiert, dass unbewusstes das schreiben an einem wissenschaftlichen text erschwert, also erfahrungen, die man bisher mit dem schreiben gemacht hat, doch darum soll es heute nicht gehen. es stellt sich für wissenschafltiche schreibende daneben auch die frage, wie man das, was man im kopf schon bewusst vorgedacht hat, zu papier bringen kann.

oft ist es leichter gesagt als getan, die passenden worte für das zu schreibende zu finden. entweder klingen die texte dann buchhalterisch, zu flappsig oder eventuell sehr holprig. grundvoraussetzung für einen ansprechenden text ist häufig ein relativ entspannter schreibfluss. natürlich sind die notwendigen daten und verweise ebenso wichtig, doch sie können ohne probleme noch nachträglich eingefügt werden.

vorbereitend für wissenschaftliche arbeiten werden texte gelesen und untersuchungen angestellt. um später nicht ständig noch einmal alles nach verwendbarem material durchsuchen zu müssen, bietet es sich an, während des lesens und untersuchens, exzerpe oder protokolle zu erstellen. wenn man im vorfeld den roten faden der eigenen arbeit entwickelt hat (wurde hier im blog auch schon thematisiert), weiß man oft welche zitate oder ergebnis für den text brauchbar scheinen. so kann man sich eine sammlung der wichtigen „einzelteile“ erstellen. zum beispiel kann man dafür den „zettelkasten“ von daniel lüdecke als programm verwenden oder zitier-software für die jeweiligen betriebssysteme. wichtig ist es, gleich die randdaten der zitate, links oder untersuchungen nach einem vorher überlegten system mit anzugeben, um sie später nicht noch einmal suchen zu müssen.

nun kann man sich bei den ersten schreibschritten für den haupttext ein wenig zurücklehnen und im wahrsten sinne des wortes „loslegen“. dies bedeutet, dass man die bewussten gedanken, die man zum thema, zur arbeit oder zum text hat, möglichst ungefiltert zu papier bringt. dazu bietet sich das freewriting oder fokussierte freewriting an. in regelmäßigen abständen kann man diese schreibtechnik ohne großen zeitaufwand Weiterlesen

schreibberatung und bewusstes

beratungen haben zwei funktionen: zum einen den status quo differenziert zu betrachten und zum anderen handlungsmöglichkeiten für veränderungen zu erarbeiten. dabei kann es passieren, dass allein die aufschlüsselung des status quo plötzlich zu neuen erkenntnissen führt. es handelt sich um keine wunder, die in diesen momenten geschehen, sondern um die veränderung der blickwinkel und die bewusstwerdung einzelner aspekte.

man wusste zum beispiel schon immer, dass man bei anstehenden schreibaufgaben gern die küche von oben bis unten putzt und aufräumt, wäsche wäscht oder liegengebliebenes in aktenordner sortiert, nur um nicht den schreibprozess zu starten. bis zur schreibberatung war einem aber nicht bewusst, welche mechanismen einen eigentlich dazu bringen, dem schreiben so sehr auszuweichen.

doch wenn man anfängt aufzulisten, welche momente zu den ausweichhandlungen führen, wenn man sich in diesen momenten notiert, was man gerade denkt und wenn man über die angst, einen text zu verfassen, selbstreflexionen schreibt, dann schlüsseln sich oft die mechanismen stück für stück auf und man kann gegensteuern. da werden einem zum beispiel negative erwartungen, die man durch schule und erziehung erfahren hat, bewusster. oder man erkennt die momente, in denen die ausweichhandlungen starten, man weiß um die ganz konkreten auslöser und kann sie das nächste mal umgehen.

für diese entwicklungen in einer beratung bedarf es also keiner besonderen tricks oder geheimnisvoller mechanismen. es bedarf nur einer neutralen person, die von außen die angemessenen und konkreten fragen stellt, um sich seiner selbst bewusster zu werden. im nachhinein wundern sich viele menschen, weshalb sie nicht selber auf diese fragen gekommen sind, warum es ihnen nicht von allein bewusst wurde, wie sie ihren ausweichhandlungen ausweichen können.

und in diesen momenten kommt wieder das verdrängen ins spiel, dass ja auch einen schutz darstellt. wir schützen uns vor der „wahrheit“ oder Weiterlesen

kreatives schreiben und bewusstes

es passt wunderbar, dass ich mir dieses thema für heute vorgenommen hatte. da befand ich mich die letzten tage unter schreibenden mit viel kreativem potential und wir entwickelten schreibideen, probierten sie selber aus. irgendwann im laufe der zeit entspann sich eine diskussion darüber, wie weit die teilnehmenden der arbeitsgruppe persönliches in ihre texte einfließen ließen. oder anders formuliert: inwieweit unsere unbewussten ängste in texten widergespiegelt werden.

teil wurde psychologisierend diskutiert und sich andererseits dagegen gewehrt. darum vorab ein bemerkung: ich kann mich bewusst zum kreativen schreiben verhalten. dies bedeutet, ich treffe selbst die entscheidung, wie weit ich gehen möchte, was ich veröffentlichen möchte und wem ich was veröffentlichen möchte. ich kann mich darum auch strategisch verhalten: eventuell schreibe ich nur über die dinge, von denen ich glaube, dass sie die anderen interessieren. oder ich lasse sehr persönliche aus, stelle es den anderen nicht zur verfügung, da es mich zu sehr beschäftigt. vielleicht versuche ich auch nur einen lustigen text entstehen zu lassen.

natürlich fließt bei jedem schreibprozess persönliches ein. texte entstehen aus meinen erfahrungen heraus. ich kann nicht abgekoppelt von mir schreiben. allein meine wortwahl, meine ideen-generierung oder auch meine vorlieben beim schreiben haben mit mir zu tun. selbst wenn ich dem zufall viel raum gebe, so ist allein die entscheidung für den zufall eine persönliche.

ebenso kann es bei jedem schreibprozess sein, dass unbewusstes einfließt. ich wäre ein übermensch, wenn ich bei jedem schritt, bei jeder handlung, genau wüsste, worauf diese basieren. mein kopf ist ein heiterer gesell, der nicht in der eindeutigkeit agiert, wie es mir manchmal forscherInnen weiß machen wollen. unsere träume zeigen uns sehr klar, dass wir vieles abgespeichert haben, an das wir uns Weiterlesen

biografisches schreiben und bewusstes

wir menschen haben zum selbstschutz einen wunderbaren mechanismus: das verdrängen. in vielen lebensbereichen ist dies für uns sehr hilfreich. doch manchmal verdrängen wir lang etwas und es will doch immer wieder an die oberfläche, in unser bewusstsein rücken. die anstrengung, es weiter zu verdrängen wächst stetig an und kann irgendwann eventuell nicht mehr geleistet werden. dann kommt bei uns etwas hoch, das wir eigentlich nicht sehen oder fühlen wollten.

solche situationen kennt jeder mensch. mal sind es größere packen, die wir verdrängt haben, mal kleinere begebenheiten oder emotionen. wenn wir versuchen selbst-bewusster zu werden, dann machen wir uns an die arbeitet, verschüttete erinnerungen und verdrängtes ans tageslicht zu bringen. gerade das biografische schreiben ist eine gute technik, um sich seine eigene lebenssituation aber auch verdrängtes bewusst zu machen.

um verdrängtes aufgreifen zu können, muss der richtige zeitpunkt kommen. man kann sich etwas nicht unter zwang bewusst machen. der richtige zeitpunkt hängt, wie schon oben ein wenig beschrieben, mit entwicklungen in unserem leben und mit unserer person zusammen. ich möchte noch einmal betonen – auch beim biografischen schreiben kann verdrängung ein nützliches mittel sein. es geht nie um die radikale selbstentblössung bis auf die knochen, auch nicht vor sich selber.

doch man kann natürlich durch assoziationstechniken, dem automatischen schreiben und der verbindung von meditation und schreiben sich auf die spur kommen. dies muss nicht immer negativ sein. man kann positve ereignisse ebenso verdrängen, wenn die persönliche umwelt dem erlebten feindlich Weiterlesen

selbstbefragung (157) – bewusst

die fragebögen zur selbstbefragung versuche ich unter rubriken zu bündeln. dieses mal geht es um „bewusstes“.

  • was ist ihnen erst in letzter zeit sehr bewusst geworden? warum?
  • wo möchten sie bewusst noch genauer hinschauen? beschreiben sie.
  • was erleben sie gern sehr bewusst?
  • was in ihrem leben haben sie unbewusst oft wiederholt, obwohl sie das nicht wollten?
  • welcher mensch in ihrem leben hat ihnen wichtige aspekte bewusst gemacht? wie?
  • in welchen situationen haben sie das bewusstsein verloren?
  • wie selbst-bewusst sind sie? beschreiben sie.
  • wem würden sie gern wichtiges bewusst machen? was?
  • was möchten sie auf keinen fall bewusst erleben?
  • was tun sie, um sich etwas bewusst zu machen?

die letzten 150 selbstbefragungen sind als links hier gebündelt: https://schreibschrift.wordpress.com/2012/01/05/1500-fragen-zur-selbstbefragung-aus-diesem-blog/

kreatives schreiben und privat

kein text wird frei von persönlichem sein, denn das eigene denken, assoziieren und konstruieren schafft den text. selbst bei der herstellung von zufälligkeiten ist unser denken beteiligt. es ist wie in der naturwissenschaft, die bis heute versucht, den einfluss durch den menschen auf die ergebnisse einzuschränken. aber allein die versuchsanordnung ist ein menschliches konstrukt.

also ist die wahrscheinlichkeit, dass in selbstgeschriebenen texten auch privates auftaucht, recht hoch. nur über den anteil kann man sehr wohl regie führen. aber dabei taucht eine schwierigkeit auf: versuche ich während des kreativen prozesses den inneren zensor so klein wie möglich zu halten, nimmt das persönliche und private in den texten zu. ab diesem moment darf ich mir die frage stellen, für wen ich schreibe.

denn es macht sinn zu unterscheiden, ob ich den text nur für mich, für meine schreibgruppe oder für die weltöffentlichkeit schreibe. ich sollte mir zumindest bewusst sein, wie weit ich gehen möchte und was mir als privatheit schützenswert erscheint. dazu kommt, dass ich nicht nur meine eigene privatsphäre im blick haben sollte, sondern auch die anderer. denn fließen geschichten von freundInnen und partnerInnen mit in meine geschichten ein, dann kann dies die privatheit der anderen verletzen.

verletzt wird privatheit immer dann, wenn sehr intimes ausgeplaudert und veröffentlicht wird. in erster linie ist dies meine entscheidung, ich verfüge über die informationen. beim kreativen schreiben sollte ich aber auch bedenken, dass menschen auf meine geschichten reagieren werden, wenn ich Weiterlesen

kreatives schreiben und emotionen

 

in texte, die im rahmen des kreativen schreibens entstanden sind, fließen eigene gefühle ein. meist in unreflektierter form. aber das kreative schreiben kann auch dazu genutzt werden, sich auf bestimmte emotionen zu konzentrieren. das hat den vorteil, dass in die kreativität bewusst eigene befindlichkeiten einfließen.

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