Schlagwort-Archive: chaos

web 2.0 und wildnis

der wildwuchs im internet und explizit im web 2.0 nimmt unaufhörlich zu. kein mensch wird mehr den überblick haben, was eigentlich wann wo anfängt zu wuchern, was sich ausbreitet, was gelöscht wird und was vor sich hin kümmert. das können nur noch computer mit hohen rechenleistungen erfassen, doch selbst die werden nur das festhalten, das von menschen gesucht wird.

das netz ist wie ein dschungel. oben blühen die aufgesetzten pflanzen, die gar nicht im boden wurzeln, sondern das wasser aus der luft entnehmen und nährstoffe mit dem regen und kleinem getier aufnehmen. aber prächtig sehen sie aus. dazwischen ranken lianen und anderer pflanzen, die es gerade noch vom boden nach oben schaffen. halt geben die riesigen stämme der so genannten urwaldriesen, die ihr blätterdach nur ganz oben ausbreiten.

und ganz unten modert das, was oben nicht mehr genug licht oder nahrung bekommt. es bildet die grundlage für alles oben wuchernde. vom bildschirm aus betrachtet ist das netz bunt, von den rechnern aus betrachtet eher sumpfig, chaotisch und flott in der verwertung. grundsätzlich bietet der boden nichts außer strom, „1“ und „0“.

und doch, auch dies gleicht dem urwald: es herrscht eine enorme artenvielfalt. es finden sich prächtige pflanzen und vögel in dem grünen chaos. man kann sie oft nur zufällig entdecken, nur teilweise zu fassen kriegen und ein teil der pracht ist sehr flüchtig. doch allein dafür lohnt sich der besuch im web. und werden die blüten des netzes oft genug aufgerufen, regnen klicks Weiterlesen

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stadtautobahn vs. öffentlicher personennahverkehr in berlin

fährt noch irgendetwas in dieser weltmetropole? 😯

U2
von 24.06.2011 03:30
bis 09.12.2011 02:00
Sperrung wegen Bauarbeiten der BVG; Linieneinstellung/ -teileinstellung
U6
von 06.11.2011 22:00
bis 10.11.2011 03:30
Sperrung wegen Bauarbeiten der BVG; Linienunterbrechung/ Pendelverkehr
U7
von 06.11.2011 22:00
bis 11.11.2011 03:30
Sperrung wegen Bauarbeiten der BVG; Linienunterbrechung/ Ersatzverkehr

M4
von 05.11.2011 05:30
bis 07.11.2011 21:55
Sperrung wegen Bauarbeiten der BVG; Linienunterbrechung/ Ersatzverkehr

M8
von 01.08.2011 04:00
bis auf Weiteres.
Sperrung wegen Bauarbeiten der BVG; Linieneinstellung/ -teileinstellung

M13
von 28.10.2011 05:00
bis 11.12.2011 03:40
Sperrung wegen Bauarbeiten der BVG; Linienunterbrechung/ Ersatzverkehr

Habe das alles mal ein wenig abgekürzt (füllt ja den ganzen Blog, aber wer die Angaben der BVG und der S-Bahn für den 06ten November in Ruhe lesen und genießen möchte, der klicke einfach hier und lese weiter: Weiterlesen

schreibidee (313)

es herbstet in windiger polarluft. alles färbt sich, abends wird es früh dunkel und morgens spät hell. die tag-und-nacht-gleiche ist vorüber, der schoko-weihnachtsmann steht schon längst im regal. alles in allem zeit, eine schreibanregung für „blatt-fall-geschichten“ zu geben.

der einstieg ist ein einfacher bei dieser schreibidee: alle teilnehmerInnen erstellen ein cluster ohne vorgaben, um für sich selber ein schreibthema zu finden. anschließend fangen sie an, ihre geschichte zu schreiben. die einzige vorbereitung durch die schreibgruppenleitung besteht darin, anzukündigen, dass es dieses mal ein unruhiges schreiben werden könnte und nur auf dem ausgegebenen papier geschrieben werden sollte.

es steht beinahe die gesamte gruppenzeit für die eine schreibanregung zur verfügung. und wie es dann im herbst so ist, stürmt es im raum. die schreibgruppenleitung gibt teilnehmerInnen spontan ein neues blatt, auf dem sie ihre begonnene geschichte weiterschreiben sollen. dafür wird ihnen das schon beschriebene blatt abgenommen. und nun schafft die leitung stück für stück ein kleines schreibchaos.

andere bekommen angefangene geschichten und sollen an ihnen weiterschreiben, dafür müssen sie ihren anfang abgeben. wieder andere erhalten abermals ein leeres blatt, auf dem sie das gerade geschriebene weiterführen sollen. so werden beständig blätter getauscht, ersetzt oder auf die seite gelegt. ist mehr als ein blatt vollgeschrieben, kann natürlich ein weiteres hinzugefügt werden. diese blätte müssen auf alle fälle für die weitere zeit zusammenbleiben, da sich darauf ein zusammenhängender text befindet.

die zeitlichen abstände des blättertausches sollten nicht zu kurz sein (darauf muss die schreibgruppenleitung achten), damit der schreibfluss der teilnehmerInnen nicht zu oft unterbrochen wird. im laufe der zeit entstehen diverse gemeinsam geschriebene geschichten. das ende der schreibzeit sollte eine viertel stunde vorher angesagt werden.

anschließend werden alle entstandenen texte und text-stücke in der schreibgruppe vorgelesen. eine feedbackrunde wird es in der üblichen form nicht geben. es wird sich darüber ausgetauscht, wie anregend oder behindernd diese form des verstörten schreibprozesses empfunden wurde.

schnickschnack (98)

die welt ist bunt, chaotisch und gern mal unstrukturiert. manchen unter zwängen leidenden menschen, aber auch nur strukturierte und ordentliche geister kann dies zur verzweiflung bringen. schon seit längerer zeit steuert der schweizer ursus wehrli dem entgegen.

erst hat er mal die kunst aufgeräumt, denn man kann auch in gemälde oder skulpturen ordnung bringen. eine hübsche idee, kubistische oder abstrakte gemälde zu ordnen. bildbestandteile wurden nach form, farbe und größe sortiert. es verschwand zwar der ausdruck des kunstwerks, aber es herrschte ordnung in der kunstwelt 😉

und jetzt hat sich wehrli den alltag zur brust genommen. warum parken auf parkdecks die autos nicht nach farben sortiert? oder wieso werden die pommes nicht aufgereiht in die pappschale gelegt. alles chaotische momente im leben. und so kann man einen blick auf die ideen der wirklich aufgeräumten welt auf dieser homepage werfen: http://www.kunstaufraeumen.ch/ . das ist definitiv ausbaufähig 😛

biografisches schreiben und ordnung

ein schwieriges thema für viele: folgte ihr leben einer ordnung? können sie eine struktur in ihrer lebensgeschichte finden? und wenn ja, wie sieht diese aus? voran sollte die frage gestellt werden, ob es überhaupt sinn macht, nach einer ordnung zu suchen.

der mensch hätte gern die kontrolle über sein leben. dazu gehört zum beispiel der gedanke: „wenn ich a mache, dann wird b geschehen“. eine gewisse verlässlichkeit der ereignisse macht generell sinn. denn gäbe es die nicht, bestünde der alltag aus purer ohnmacht. man könnte nur das geschehen ertragen, sich aber auf nichts verlassen. damit dies nicht geschieht, geben gesellschaften sich regeln. so kann ich davon ausgehen, wenn ich als fussgänger bei grün über die kreuzung gehe, dann kommt kein auto, das mich überfährt. gut, absolute sicherheit kann es nicht geben, doch insgesamt funktionieren viele regeln und ordnungen ganz gut.

aber diese vorstellung von klarer struktur, von festen regeln und einer sichtbaren ordnung auf die eigene lebensgeschichte zu übertragen, das kann sich schnell als unmöglich erweisen. wir menschen unterliegen in vielen (uns nicht unwichtigen) bereichen dem zufall. auch wenn es kontaktbörsen und partnervermittlungen gibt, ob es zwischen zwei menschen funkt, ob sie sich überhaupt begegnen, das ist nicht regelbar. und ob daraus dann eine beziehung entsteht, diese lang andauert oder es wieder zu einer trennung kommt, neue menschen kennengelernt werden, das lässt sich nicht prophezeien.

man müsste wahrsagen können, welchen verlauf das eigene leben nimmt, wenn eine feste ordnung vorliegt. manch einer mag daran glauben. aber dann begibt er sich auf die ebene des glaubens, die wiederum keine regel oder ordnung ist. doch trotz dieser überlegungen lohnt es, beim biografischen schreiben zu schauen, ob es nicht doch muster im eigenen leben gibt, die immer wieder auftauchen. viele unserer handlungen haben mit erlerntem und gemachten erfahrungen zu tun (sowohl im positiven als auch im negativen). da ist es nicht abwegig, öfter die gleichen handlungen zu vollführen, obwohl man vielleicht gern etwas anderes machen würde.

darum sind diese muster und ordnungen auch so spannend für einen selber, wenn man etwas an seiner situation ändern möchte. es lohnt der blick auf die auslöser oder ereignisse, die einen zu bestimmten handlungen bringen, und es lohnt die frage, woher die eigenen reaktionen kommen. ansonsten lohnt es aber auch, festzustellen, dass man nicht so viel im griff hat, wie man gern hätte. also auch ein wenig verantwortung für die eigene lebensgeschichte abzugeben und nicht alle ursachen bei sich selber zu suchen. denn man wird feststellen, dort, wo man eine ordnung vermutete, besteht gar keine beim näheren betrachten. und schon scheint die eigene biografie viel zufälliger. bleibt nur noch die frage, ob jemand am zufall rumspielt oder nicht 😉

liste (60) – ordnung

wer lust hat, kann sich diese seite ausdrucken und ausfüllen. ich schlage listen vor, die einem vielleicht einen überblick zu verschiedenen themen der eigenen lebensgeschichte geben können. dieses mal geht es um die „ordnung„.

dinge oder ereignisse, die meine persönliche ordnung am meisten stören:

bei diesen dingen ist mir ordnung am wichtigsten:

bei diesen dingen liebe ich das chaos:

ordnungen (rankings, strukturen…) auf der welt, die mir am besten gefallen:

zu diesen aspekten lasse ich mich gern von anderen einordnen:

schreibberatung und ordnung

nein, es geht hier nicht darum, dass der raum, in dem die schreibberatung stattfindet, ordentlich sein sollte. es geht eher darum, welche rolle „ordnung“ für menschen mit schreibproblemen oder in schreibkrisen spielt. es gibt zwei aspekte, die in großer regelmäßigkeit auftauchen: zum einen ist es eine sehr beliebte ausweichhandlung, um sich vor dem schreiben zu drücken. viele menschen fangen an, ihre wohnung aufzuräumen, zu putzen, dinge zu sortieren, die schon seit jahren rumliegen und dergleichen mehr. zum anderen sind die vorstellungen und bedürfnisse, wie der eigentliche schreibort aussehen sollte, sehr verschieden. vom kreativen chaos bis zum absolut leeren schreibtisch kann alles notwendig sein.

die schreibberatung greift mit großer wahrscheinlichkeit beide aspekte auf, wenn sich die jeweiligen zustände als problematisch erweisen. doch wie nun damit umgehen?

zuerst einmal zu den ausweichhandlungen. es ist zwar schön, wenn die wohnung oder arbeitsplatz tiptop aussehen, wenn aber gleichzeitig das blatt papier leer bleibt, erhöht sich der druck auf die schreibenden beständig. wie kann man sich nun selbst überlisten, um in den schreibfluss zu kommen? zum einen, sollte man seine ausweichhandlungen überhaupt erkennen. dabei kann die schreibberatung hilfreich sein, indem die beraterInnen nachfragen und aufzeigen, wie es einen immer wieder vom schreibort wegzieht.

nun kann gemeinsam überlegt werden, ob man schreiborte aufsuchen sollte, die einen nicht ablenken, an denen man also keine ordnung schaffen kann. oder ob man beim erkennen der kleinen fluchten, sich diese noch bewusster macht und unterbricht. Weiterlesen

selbstbefragung (113) – ordnung

die fragebögen zur selbstbefragung versuche ich unter rubriken zu bündeln. dieses mal geht es um die „ordnung„.

  • sind sie ein ordentlicher mensch?
  • wie sieht ihre persönliche ordnung aus? beschreiben sie.
  • was halten sie vom „kreativen chaos“? warum?
  • wie viel ordnung muss ihrer meinung nach eine gesellschaft schaffen?
  • wann wird ordnung zu langeweile?
  • welche wohnungen von freunden und bekannten finden sie steril? warum?
  • wobei nervt sie unordnung? warum?
  • wie bekommen sie ordnung in ihr leben? was tun sie dann?
  • durch was wird ihre ordnung am meisten gestört?
  • leiden sie unter zwängen?

wortklauberei (62)

„thailändisches überschwemmungsamt“

der wunsch, alles unter kontrolle, zu haben ist beim menschen stark ausgeprägt. so versucht er dinge zu erfassen, zu katalogisieren, zu beschreiben, vorherzusagen und zu verhindern. in regelmäßigen abständen macht vor allen dingen die natur einen strich durch die rechnung und zeigt die grenzen menschlicher allmacht auf. um das gefühl der ohnmacht nicht zu sehr zu spüren, versucht der mensch die obhand zu gewinnen, indem er ämter schafft.

das finanzamt versucht die geldflüsse in geregelte bahnen zu lenken und abgaben zu ertrotzen, das umweltamt versucht die umwelt zu bewahren und vor zu großen schäden zu schützen, das patentamt versucht erfindungen zu katalogisieren und zu schützen, das gesundheitsamt möchte, dass wir alle gesund bleiben, das arbeitsamt versucht die übrige arbeit zu verteilen und das sozialamt irgendwie so etwas wie solidarität zu verwalten. diese versuche gelingen mehr schlecht als recht. denn nicht nur die natur ist unberechenbar, auch der mensch ist ein undurchschaubarer.

wenn in gesellschaften neue probleme auftauchen, die man bis dahin noch nicht kannte, dann richten die sozialen verbände gern ein neues amt ein. das suggeriert sicherheit und lenkung der geschicke. wen wundert es da, dass es ein thailändisches überschwemmungsamt gibt. aufgabe des amtes kann es kaum sein, überschwemmungen vollständig zu verhindern, da sei schon der klimawandel vor, aber zumindest überschwemmungen zu verwalten. es scheint ein ähnlich hilfloses amt zu sein, wie bei uns das wetteramt.

die ämter sind eigentlich eine menschliche anmaßung, chaos zu strukturieren. aber schön, dass wir alles erfasst haben und im laufe der jahre und jahrzehnte nachweisen könne: wir konnten nichts dafür, die unklarheit hat uns überrollt. mir würden da noch ein paar ämter einfallen: das psychosenamt, das armutsamt, das verschwendungsamt, das korruptionsamt und vielleicht auch noch das friedensamt. doch, warum sollten diese ämter mehr erreichen als die schon existierenden?

liste (12) – chaos

wer lust hat, kann sich diese seite ausdrucken und ausfüllen. ich schlage listen vor, die einem vielleicht einen überblick zu verschiedenen themen der eigenen lebensgeschichte geben können. dieses mal geht es um „chaos„.

die letzten male erlebte ich chaos (bei, im, am, unter,…)

meine schönsten chaotischen erlebnisse:

meine unangenehmsten kontrollverluste:

wo ich chaos überhaupt nicht leiden kann:

schreibpädagogik und kreatives chaos

kreativität kann aus verschiedenen umständen hervorgehen, in verschiedenen situationen entstehen. manch einer bevorzugt die klar strukturierte, aufeinander aufbauende vorgehensweise. anderen fällt dieses vorgehen sichtlich schwer, es blockiert sie. sie fühlen sich in strukturen gefangen und können keine ideen produzieren. sie brauchen ablenkung, sprunghafte veränderungen und eine fülle von „sinnlosen“ dingen um sich herum.

die schreibpädagogik legt, wie häufiger bei pädagogischen vorgehensweisen, eher eine klare struktur zu grunde, damit die agierenden wissen woran sie sind. doch teilweise wäre zu überlegen, wie weit auch der anderen kreativitätsfördernden seite zum beispiel in schreibgruppen raum gegeben werden kann. auch das „kreative chaos“ sollte zum beispiel zum angebot von schreibgruppen gehören. die sorge vieler menschen besteht bei dieser vorgehensweise darin, sich zu verzetteln, nicht mehr herr der lage zu sein und im chaos zu versinken.

schaut man sich aber das leben von schriftstellerInnen, malerInnen oder anderen künstlerInnen an, gibt es auch die chaotische spezies. also sollte auch diesen vertreterInnen raum gegeben werden. dazu bedarf es nicht viel. so kann man ein treffen einer schreibgruppe ohne klares konzept stattfinden lassen. einziges angebot ist eine fülle von eindrücken, die ungerichtet und unsortiert sind. man kann verschiedene bilder, töne, filmausschnitte, wörter oder andere einflüsse vorbereiten, die in einem chaotischen ablauf zum einsatz kommen. die teilnehmenden sollen nichts anderes tun, als die eindrücke auf sich wirken und einen text, eine geschichte daraus entstehen lassen. es wird kein thema, kein genre und kein stil vorgegeben.

der eventuelle protest oder die entstehende hilflosigkeit mancher teilnehmerInnen wäre in diesem moment auszuhalten. man schreitet nicht ein, man ordnet nicht und man übernimmt auch nicht die federführung. man lässt geschehen. natürlich wird im vorfeld erklärt, dass es dieses mal nur das ausschöpfen der möglichkeiten im kreativen chaos geht. den teilnehmerInnen wird überlassen, was sie damit machen.

im nachhinein wird diese vorgehensweise thematisiert. man kann zum beispiel darüber diskutieren, wie weit einzelne teilnehmerInnen liebe unter solchen bedingungen arbeiten. man kann diskutieren, ob die ergebnisse der gruppe deshalb schlechter sein müssen oder nicht. man kann dazu anregen, weiter konzepte zu entwickeln, die das chaos mit kreativität verbinden. man kann dazu einladen, sich bei diesem prozess gehen zu lassen. Weiterlesen

kreatives schreiben und unterschiede

man leite eine schreibgruppe und in kurzer zeit wird man feststellen: kein schriftliches ergebnis gleicht dem anderen. selbst wenn der rahmen der schreibübung oder -aufgabe sehr eng gesteckt ist, die wahl der worte bleibt eine subjektive. dabei entsteht eine vielfalt, wie sie überall in unserem leben zu finden ist. doch leider hält der mensch vielfalt manchmal schwer aus.

anders formuliert: unendliche unterschiede zwingen den menschen, sich selbst zu orientieren und zu positionieren. die freiheit der wahl zwischen unterschiedlichen angeboten lässt das ergebnis chaotisch erscheinen. so grenzen schreibübungen schon die richtung des ergebnisses ein. es wird versucht vergleichbare texte zu animieren. die krux dieser versuche stellt sich schnell beim feedback geben heraus. denn so sehr sich jemand bemüht, eine objektive distanz beim feedback zu wahren, es wird nicht gelingen.

der geschmack, der ganz persönliche geschmack wird einem einen strich durch die rechnung machen. so unterschiedlich geschichten, texte und bücher daher kommen, so unterschiedlich werden sie mir gefallen. nun könnte man sich gelassen zurücklehnen, rückmeldungen geben, welche stilistischen mittel gelungen scheinen, welche passage einen berührt und wie man den text verstanden hat. doch das ist vielen zu wenig, um das chaos der unterschiede zu sichten.

schreibende wünschen sich, dass möglichst vielen menschen ihr text gefällt. lesende wünschen sich, dass die gelesenen texte in ihre kategorie „schön“ gehören. und so ringen beide gruppen sowohl um annäherung als auch um abgrenzung. Weiterlesen

nabelschau (27)

terror der freiheit oder die verantwortung für die richtige entscheidung. unser leben ist vielfältig, vielschichtig, bunt und vor allen dingen unübersichtlich. am besten zeigen ökologische konzepte oder chaostheoretische überlegungen, dass eine klare linie schwer zu finden ist. denn eigentlich kann man kaum überblicken, welche handlung welchen effekt haben wird. so bietet uns der alltag zwar viele möglichkeiten aber mindestens ebenso viele entscheidungshilfen.

das internet ist einer der besten orte, um sich darin zu verlieren. von link zu link geklickt landet man auf seiten, von denen eine interessanter als die andere ist. doch man hat überhaupt nicht die zeit, die geballten informationen, aufzunehmen, zu analysieren und daraufhin eine umfassende entscheidung zu treffen. je mehr wissen und damit möglichkeiten zur verfügung gestellt werden, um so stärker ist man zur selbstbeschränkung aufgefordert.

gern werden deshalb gewichtige entscheidungen nicht mehr ohne experten getroffen. doch schon gerichtsverfahren zeigen, dass gutachten durch andere gutachten leicht zu widerlegen sind. es gibt keine klarheiten und sicherheiten, die uns experten eindeutig liefern können, auch wenn wir sie gern hätten. doch wie soll man sich in dieser vielfalt noch entscheiden?

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web 2.0 und kontrollierbarkeit

„denn sie (die digitale spielwiese) ist weitgehend anarchisch, kaum kontrollierbar. … wie ein baby, das gedankenlos und spontan tun und lässt, was ihm einfällt. damit müssen wir verantwortungsvoll umgehen.“
so die aussage von sven kaufmann in einem leitartikel. diese sichtweise auf das web ist weit verbreitet. es ist, wenn es in den kram passt eine unreife angelegenheit, die erst richtig gelernt und kontrolliert werden muss. wenn aber aus dem iran oder china über das internet und twitter die neuesten nachrichten in die welt gesendet werden, dann ist das internet eine willkommene einrichtung.

es ist kein neuer vorwurf, meist an jüngere generationen, dass sie unverantwortlich mit den medien umgehen. das ist sicherlich teilweise der fall, resultiert aber nur daraus, dass die ältere generation keine ahnung hat, was jüngere machen. doch schaut man sich einmal die große welt des webs an, dann kann man feststellen, dass sich sehr wohl viele menschen darüber gedanken machen, was sie ins netz stellen und was nicht.

die vorstellungen, was öffentlich geäußert werden kann und was nicht, verschiebt sich. das ist nicht immer gut. erstaunlich ist aber, dass genau diejenigen, die beständig fordern, das netz müsse besser und mehr kontrolliert werden, in anderen zusammenhängen bemüht sind, alle möglichkeiten des netzes auszuschöpfen. der widerspruch wird aber selten mitformuliert. es ist ein traum, dass das netz jemals umfassen kontrolliert werden kann. allein das beständige wachstum macht eine kontrolle so gut wie unmöglich.

in den hinterköpfen spukt die angst vor der unkontrollierbarkeit herum. seltsamerweise ist aber das netz zu einer gewissen selbstkontrolle fähig. es scheint die bürgerInnen sind verantwortlicher als die verantwortlichen. das privatfernsehen ist ein gutes beispiel für eine kontrollierte institution, die seltsamerweise genau das produziert, das einer ethischen verantwortung widerspricht. so scheint es, dass es nicht um kontrolle des mediums geht, sondern um den zugriff auf die finanziellen quellen des netzes. eines noch: jedes medium kann missbraucht werden und wird es auch. der glaube, dies ließe sich verhindern, ist ein naiver.

kreatives schreiben und schreibtisch

 

das kreative schreiben kann an jedem ort stattfinden, der platz für ein blatt papier bietet und eine soweit stabile unterlage, damit man auf dem papier schreiben kann. doch es empfiehlt sich, irgendwo einen schreibtisch stehen zu haben, der für die regelmäßige arbeit entweder am computer oder auf dem papier genutzt werden kann. die arbeitsplatte sollte groß genug sein, um etliche zusätzliche materialien, nahrungsmittel und unterlagen lagern zu können.

dies bedeutet aber nicht, dass es nicht sehr beengt zugehen kann. aus eigener erfahrung gibt es anscheinend zwei schreibtisch-besitzer-typen. Weiterlesen