das leben ist kein kindergeburtstag. es geht um den eigenen platz, um die frage, wie man ihn findet, um geld, um macht und vor allen dingen darum, immer wieder zu gewinnen in den konkurrenzen und auseinandersetzungen. nun gut, man kann das auch anders sehen, sein leben anders einrichen und gestalten. aber das ist nicht unbedingt üblich. darum doch einmal die volle niederlage in der schreibanregung zu einer „verlierer-geschichte„.
also dann doch ein blick auf das gewinnen und verlieren. alle schreibgruppenteilnehmerInnen notieren sich drei situationen aus dem alltag, in denen es für menschen um das gewinnen und verlieren gehen kann. dabei werden kleine abläufe mit dem ausgang (gewonnen oder verloren) auf jeweils maximal einer seite notiert. diese kurzen lebenssituationen werden in der schreibgruppe vorgelesen.
anschließend erstellen alle schreibenden ein cluster zu dem satz „was man verlieren kann“. anschließend wählen sie einen verlust aus und schreiben eine kurze geschichte darüber. die geschichten werden in der schreibgruppe vorgestellt. es wird sich sicherlich dabei herausstellen, dass die teilnehmerInnen öfter eine wendung in die geschichten einbauen, in denen aus dem verlust wieder ein gewinn entsteht oder ein lernprozess. der „gute“ mensch möchte gern den verlust so klein wie möglich halten, auch wenn er ihn beschreibt.
doch im anschluss soll die ganze trostlosigkeit sichtbar werden. es wird eine geschichte darüber geschrieben, wie man die hoffnung verliert und nichts mehr geht. dazu kann entweder das cluster herangezogen werden, die verlierer-beispiele aus dem alltag oder die vorherige geschichte kann wieder aufgegriffen werden. die schreibgruppenteilnehmerInnen werden aufgefordert, eine geschichte zu verfassen, die bis zum schluss ausweg- und hoffnungslos verläuft. nichts soll beschönigt oder gewendet werden. die schreibenden müssen aushalten, dass ihr protagonist, ihre protagonistin leidet. die geschichten werden anschließend vorgetragen und es wird eine feedbackrunde durchgeführt. beim feedback geht es unter anderem darum, wie treffend die hoffnungs- und ausweglosigkeit beschrieben wurde.
um nach der schreibgruppe nicht in depressionen zu verfallen, werden anschließend noch kurze wendungen der vorgetragenen geschichten geschrieben, die das ruder herumreissen. diese kleinen trostpflaster werden zum abschluss vorgetragen.