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das 13te poesiefestival in berlin ab dem 01ten juni – ein veranstaltungstipp

lyrik und dichtung der lebhaften sorte kann man anfang juni wieder in berlin erleben. das 13te poesiefestival startet am freitag mit lesungen, diskussionen, workshops und konzerten.

wie schon die diskussion um das gedicht von günter grass und sein neues gedicht zur lage griechenlands gezeigt haben, die lyrik, das gedicht sind alles andere als verschlafen oder im sterben begriffen. ob nun poetry slam, songtexte oder performances, die kürzere form der literatur zeigt weiterhin wirkung.

das poesiefestival bildet all dies einmal im jahr ab. an verschiedenen auftrittsorten mit verschiedenen konzepten kann man sich 9 tage lang der posie und lyrik annähern. man kann gesprächen mit den dichterInnen lauschen und sich vielleicht nach dem besuch einer veranstaltung selbst wieder einmal an ein gedicht setzen.

das programm findet man hier: http://www.literaturwerkstatt.org//index.php?id=1225 .

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wortklauberei (102)

„wirtschaft – wachstum – wohlstand“

die welt kann so einfach sein, wenn man dem „www“, der kapitalistischen dreieinigkeit des bundesministeriums für wirtschaft und technologie glaubt. diese wortkombination aus „wirtschaft – wachstum – wohlstand“ prangte öfter in werbebannern auf webseiten von tageszeitungen. doch nicht genug damit, das „www“ war erst der anfang. danach wurde noch ministeriumslyrik an der seite der homepage eingeblendet:

„energiewende!
neue netze
neue fakten
neuer newsletter!“

abgesehen von der politischen dimension, dass die flexibilität in richtung neuer positionen nach jahrzehnten der oden an die atomenergie einen doch noch erschreckt, fallen einem viele assoziationen zu den texten ein. ja, man wird überschwemmt von ideen. ich würde dem beinahe rhythmischen verslein gern die überschrift „“neu“lich“ verpassen. und ich würde gern den neuen newsletter durch „neue haltungen“ oder „neue versprechungen“ ersetzen.

auch das „www“ ließe sich noch ein wenig aufhübschen. wie wäre es mit „wirtschaft – wachstum – weltzufriedenheit“ oder „wirtschaft – wachstum – wahnsinn“? man könnte eine kleine schreibaufgabe daraus entwickeln: schreiben sie ein gedicht für das ministerium für wirtschaft und technologie!
ganz schnell würde ich folgendes einreichen:

klimawandel!
wirtschaft
wachstum
weltuntergang

ja, ja, ich weiß, die moralkeule, aber spaß macht es schon. die ministerialen dichterInnen haben zumindest bei mir ihr ziel erreicht: aufmerksamkeit 😉