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schreibidee (199)

das mögliche aufbegehren der männer (es lässt weiterhin noch ein wenig auf sich warten) war in der letzten schreibidee thema. das aufbegehren der frauen hat inzwischen eine jahrzehntelange tradition und versammelt sich unter dem oberbegriff „feminismus“. da wir immer noch in einer patriarchalen gesellschaft leben, bekam der feminismus immer auch einen negativen beigeschmack. doch dies sollte beim kreativen schreiben überhaupt keine rolle spielen und somit ist es zeit für eine schreibidee zu „feministischen finten„.

die kritik am mann ist bekannt. sie spielt in vielen lebensbereichen eine rolle. doch wie ist denn nun die emanzipation der frau umzusetzen? welche möglichkeiten hat frau in ihrem alltag? um dies in geschichten zu fassen, werden erst einmal am flipchart ernste gedanken und klischees gesammelt, wie ein leben aussehen würde, wenn die frauen, die macht der welt in händen hielten. die schreibgruppenteilnehmerInnen tragen ihre ideen zusammen. anschließend entwerfen alle jeweils auf zwei seiten das konzept einer matriarchalen gesellschaft. die entwürfe werden in der schreibgruppe vorgestellt.

im anschluss kann von den teilnehmerInnen frei assoziiert werden, welche veränderungen noch notwendig sind, um endlich einen gleichberechtigten umgang zwischen männern und frauen zu finden. wo muss sich etwas ändern? nun wird jeweils der punkt herausgegriffen, den man persönlich am wichtigsten findet. es wird eine geschichte geschrieben, in der plötzlich die veränderung, die man für notwendig hält, umgesetzt wird. dafür bedarf es in der geschichte keine begründung. interessanter ist der aspekt, was dadurch im verhalten der menschen oder im zusammenleben verändert. das soll heißen, an einer beliebigen stelle der geschichte tritt wie von zauberhand eine veränderung auf. die geschichten werden in der schreibgruppe vorgetragen und es wird ein feedback gegeben.

zum abschluss sollen noch die finten in spiel kommen. alle schreibgruppenteilnehmerInnen entwerfen einen trick, eine list, wie im alltag plötzlich feministisches umgesetzt werden kann, ohne gesetzesänderung, ohne lange debatten. diese finten werden gesammelt und zu einem kleinen katalog zusammengestellt. diesen katalog können die teilnehmerInnen wie es ihnen beliebt in ihrem alltag umsetzen.

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biografisches schreiben und geschlechterrollen

eigentlich kann man in jedem alter seine bisherige lebensgeschichte notieren. auch kinder können den stift ergreifen, wenn sie des schreibens mächtig sind. doch meist widmen sich die menschen in höherem alter dem biografischen schreiben. schaut man also in die 30er, 40er oder 50er jahre des letzten jahrhunderts zurück, dann war zu dieser zeit, was die geschlechterrollen betraf, die welt noch in ordnung. es gab mann mit bestimmten rechten und pflichten, es gab frau mit bestimmten rechten und pflichten. der mann war in vielen zusammenhängen im vorteil und es stellte sich nicht die frage, daran etwas zu ändern.

im leben etlicher menschen dürften die 60er und 70er jahre in ihrem selbstverständnis einen tiefen einschnitt bedeutet haben. plötzlich gab es kritik an den rollen, die sie in der gesellschaft und im zusammenleben übernahmen. mancher mann erkannte seine frau nicht wieder, es kam zu trennungen und neuen zusammenlebenskonzepten. alleinerziehende frauen wollten sich nicht mehr verstecken müssen, uneheliche kinder waren nicht mehr automatisch eine schande. männer wurden aufgefordert die hausarbeit auch als arbeit anzuerkennen, frauen befreiten sich aus ihren abhängigkeiten von den männern.

auch wenn es von den 70ern bis heute ein langer weg war, so wurde sich doch stück für stück von vielen aspekten der geschlechterrollen getrennt. nicht alle ungerechtigkeiten sind verschwunden. frauen verdienen in hohen positionen meist immer noch weniger und gelangen auch schwerer in diese positionen. männer müssen immer noch häufiger in den krieg ziehen und das geld nach hause bringen. aber ohne ein umdenken würde es heute keine elternzeit für väter geben, existierten nicht so viele single-haushalte, wären patchwork-familien unvorstellbar und vieles mehr.

beim betrachten der eigenen lebensgeschichte ist es hilfreich, einmal zu schauen, wie weit sich die vorstellung von der eigenen geschlechterrolle über die jahrzehnte verändert hat. ist da etwas geschehen? oder hat man das gefühl, dass diese debatten aufgesetzte sind, die keinen einfluss auf einen selber hatten? und was hält man denn von manchen forderungen sowohl an männer als auch an frauen? Weiterlesen

selbstbefragung (69) – geschlechterrollen

die fragebögen zur selbstbefragung versuche ich unter rubriken zu bündeln. dieses mal geht es um die „geschlechterrollen„.

  • was sind sie, männlich oder weiblich? woran machen sie das fest?
  • wie wäre es für sie, die andere geschlechterrolle einzunehmen? begründen sie.
  • wo sehen sie frauen benachteiligt?
  • wo sehen sie männer benachteiligt?
  • wo benachteiligen sie selber wen? beschreiben sie.
  • warum kommt es, ihrer meinung nach, überhaupt zu benachteiligungen?
  • was darf man ihrer ansicht nach als mann überhaupt nicht machen? warum?
  • was darf man ihrer ansicht nach als frau überhaupt nicht machen? warum?
  • und was machen sie, was man überhaupt nicht machen darf?
  • was lieben sie an der jeweils anderen geschlechterrolle?