wie hier schon öfter beschrieben, spielen bei (schreib)beratungen unsicherheiten der klientInnen am anfang oft eine rolle. dabei handelt es sich um einen mix aus scham (hilfe zu benötigen), angst (was kommt da auf mich zu?) und misstrauen (hilft mir das hier überhaupt?). ein ausdruck dieser unsicherheit kann coolness sein.
ich kenne aus meinen langjährigen beratungstätigkeiten ein auftreten von klientInnen, das im ersten moment den eindruck hinterlässt, es gebe überhaupt kein problem. als berater fragt man sich, weshalb denn jemand in beratung kommt, wenn es scheinbar keine schwierigkeiten gibt. die menschen sind cool. sie überdecken in einer sehr professionellen art alle unsicherheiten und leider auch alle probleme. darum kann man als berater erst einmal nicht weiterhelfen.
sinnvoll war es dann immer, die frage weiterzugeben: „ich habe den eindruck, es gibt überhaupt keine schwierigkeiten, es klingt doch alles gut und in ordnung. vielleicht benötigen sie gar keine beratung.“
erst in diesem moment realisierten viele klientInnen, dass ihre aussenerscheinung nicht mit ihren gedanken und emotionen übereinstimmen. doch manchmal wird es auch in diesem moment nicht realisiert. die ratsuchenden bestätigen sogar, dass alles in butter zu sein scheint. da ist es hilfreich, die beratung zu beenden, da es augenscheinlich keinen beratungsbedarf gibt.
nicht sinnvoll scheint es mir, spekulationen darüber anzustellen, warum jemand, wenn er eine (schreib)beratung aufgesucht hat, nicht benennt, um was es eigentlich geht. ich als berater kann dies nicht wissen und helfe weder mir noch dem klienten durch mein Weiterlesen