Schlagwort-Archive: freunde

kreatives schreiben und verlust

verluste sind häufig auslöser starker menschlicher emotionen und somit auch gern genutzte themen in geschichten und stories. wenn das schicksal zuschlägt und man plötzlich einen menschen verliert, dann gerät die bisherige welt ins wanken und bietet stoff für zu schreibendes. aber abseits der kreativen und fantasievollen szenarien von dramen und tragödien, kann das kreative schreiben auch bei realen verlusten eine große rolle spielen.

die grenzen zwischen biografischem und kreativem schreiben verschwimmen in dem moment des schreibens zu realen verlusten. und doch kann man seinen persönlichen schwerpunkt auf das kreative schreiben legen. es geht eben nicht darum, geschehenes wieder aufzuarbeiten und zu berichten, sondern es geht darum, geschehenes in geschichten zu packen und diese stellvertretend für sich sprechen oder trauern zu lassen.

man kann metaphern für das geschehene finden, man kann märchen heranziehen, eine fabel aufschreiben oder den protagonisten das antlitz von verlorenen menschen geben. trauer um verlorene menschen (ob nun durch trennung oder tod) durchläuft verschiedene phasen. angefangen bei ohnmacht über wut bis zu einem abfinden mit dem geschehenen kann sich all dies in geschichten widerspiegeln. warum nicht die wut auf die ganze welt, das geschehene und die verlorene person kanalisieren und in eine geschichte, die thematisch nichts mit dem verlust zu tun hat, packen? warum nicht das geschehen in ein drama mit anderem hintergrund übertragen?

das zweifeln an der welt nach einem verlust findet beim schreiben eine sprache. dies wiederum kann entlastend sein. vielleicht ist man es satt, immer wieder über das geschehene nachzudenken, die ereignisse hin und her zu wälzen. da bietet das kreative schreiben einen ausweg, eine alternative. und man kann noch einen schritt weitergehen, man kann erinnerungen an den mitmenschen herbeizaubern, etwas verewigen, um ganz persönlich Weiterlesen

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liste (104) – störung

wer lust hat, kann sich diese seite ausdrucken und ausfüllen. ich schlage listen vor, die einem vielleicht einen überblick zu verschiedenen themen der eigenen lebensgeschichte geben können. dieses mal geht es um das „kombinieren“.

die unangenehmsten störungen in meinem leben:

die häufigsten störungen in letzter zeit:

die angenehmsten störungen in meinem leben:

dabei störe ich andere am liebsten:

das ist für mich ganz schön gestört:

biografisches schreiben und kombinieren

wenn man sich seine lebensgeschichte anschaut, dann gab es mit großer wahrscheinlichkeit immer wieder ereignisse, die sich ähnelten aber jedesmal unterschiedlich verliefen, je nachdem, welche menschen aufeinander trafen, was in der folge passierte. selbst wenn man sich bemüht, alle äußeren bedingungen identisch zu gestalten, hat jedes ereignis seine ganz eigenen regeln und verläufe. es lässt sich nichts vorhersagen.

beim biografischen schreiben kann man den blick auf die ereignisse werfen, die einen am meisten erstaunten. man dachte, man weiß, was passieren wird, ahnte die folgen der kombination und wurde überrascht. listen sie doch einmal die überraschungen ihres lebens auf. und schauen sie, wie sie mit den überraschungen umgingen. die spontanen reaktionen sind oft die spannendsten, wenn man sich selber noch ein wenig kennenlernen möchte.

natürlich kann man sich noch ganz andere kombinationen des eigenen lebens anschauen. welche menschen brachte man gern zusammen, mit welchen menschen brachte man sich selber gern zusammen und welche menschen passten gar nicht in einen raum? woran lag es, was geschah?

oder blicken sie auf ihre ästhetische welt: welche farben, welche muster und welche kleidung haben sie gern zusammengebracht, wurden zu ihren erkennungszeichen? warum gefielen ihnen die kombinationen? wie reagierten andere Weiterlesen

web 2.0 und flucht

das web 2.0 ist der ideale ort für die fluchten aus dem alltag. hier bietet sich dem menschen ein buntes allerlei, das rund um die uhr zur verfügung steht und beinahe alle vergnügungen bietet, die man sich vorstellen kann. gestern war in der u-bahn zu lesen, eine untersuchung habe gezeigt, die meiste zeit werde im internet bei „facebook“ und bei „google“ verbracht. es sind die virtuellen netzwerke und suchfunktionen, die einen das leben da draußen gern vergessen lassen können.

viele menschen geben sich von ihrem verhalten her ganz anders, als sie es im alltag machen würden. das kann ein segen sein, nämlich kontakte aufnehmen zu können, die man sich sonst nicht zutraut, es kann aber auch eine flucht sein, nur in der halbanonymen welt so richtig die sau raus lassen zu können. das hat zur folge, dass der besuch des web 2.0 sehr attraktiv, da freier und ungezwungener, erscheint. die sogwirkung solch einer parallelwelt ist nicht zu unterschätzen.

viele menschen berichten, dass sie sich im netz, wenn sie es aufsuchen, verlieren und am computer zu viel zeit verbringen. erst nachdem man das web 2.0 wieder verlassen hat, stellt sich ein ernüchtertes gefühl ein. da lässt sich plötzlich die scheinhaftig der virtuellen kommunikation spüren. es ist für die meisten doch etwas anderes, direkt face-to-face mit einem menschen zu kommunizieren als per mail, im chat oder bei skype. treten im lauf der zeit die virtuellen formen immer mehr in den vordergrund, dann kann dies zu einer flucht des realen sozialen kontakts werden.

studien haben aber auch gezeigt, dass viele der nutzerInnen des web 2.0 die sozialen netzwerke für anschließende reale kontakte verwenden. dass also nicht per se gesagt werden kann, wer viel im internet ist, der hat sich Weiterlesen

schreibpädagogik und eifersucht

es geht nicht darum, ob es in schreibgruppen eifersüchteleien geben mag und wie damit umzugehen ist, wenn man die gruppe anleitet. an allen orten, an denen menschen aufeinandertreffen kann es zu kleinen konkurrenzen kommen, da unterscheiden sich die formen und wege wenig. nein es scheint mir wichtiger, einen blick auf eine recht spezielle form der eifersucht bei kreativen tätigkeiten zu werfen.

teilnehmerInnen von schreibgruppen berichten öfter davon, dass ihre freunde, bekannte oder lebensabschnittsgefährtInnen sich darüber lustig machen, was sie denn für ein hobby gewählt haben oder welchen seltsamen interessen sie folgen. meist beginnen die äußerungen mit einer abwertung der tätigkeit. es wird gern formuliert, dass es sich ja um so ein volkshochschul-ding handle (was überhaupt nicht gegen volkshochschulen spricht) und eher hausfrauen vorbehalten sei (was auch überhaupt nicht gegen die arbeit im haushalt spricht). in den bewertungen der sender dieser botschaften sind volkshochschulen und hausfrauen negativ besetzt. allein dies wirft etliche fragen auf.

aber man befindet sich in diesem moment an dem punkt, ob man überhaupt auf die äußerungen eingehen will. denn wenn man versucht sich zu rechtfertigen wertet man im gleichen atemzug auch die volkshochschulen und hausfrauen ab. gleichzeitig scheint es aber sinnvoll zu vermitteln, was schreibgruppen oder kreatives und biografisches schreiben so interessant und anregend macht. die eifersucht speist sich meist aus dem erleben, dass die schreibenden mit großer begeisterung von den dynamiken der neuen tätigkeit berichten. da hat jemand etwas für sich gefunden, da findet jemand einen neuen ausdruck seiner oder ihrer selbst.

als teilnehmerInnen von schreibgruppen führt man seinem umfeld vor, dass schreiben eine wirkung auf die eigene person hat. man verändert sich, man kommt sich näher und findet schriftlich worte für das eigene befinden. dabei kann es zu entwicklungen kommen, die der umgebung bedrohlich erscheinen. meist handelt es sich in diesen momenten um Weiterlesen

biografisches schreiben und helfen

es soll nicht darum gehen, ob jemand hilfe benötigt, wenn er beim verfassen seiner biografie unangenehme erinnerungen weckt. es geht mir vielmehr darum, dass man beim betrachten der eigenen lebensgeschichte den fokus auf das helfen oder die hilfe, die man erhalten hat, lenken kann. viel zu oft sind menschen ab einem bestimmten punkt frustriert, da sie beständig anderen geholfen haben, aber selbst keine hilfe erhalten. doch wenn sie genau schauen, sich ihrer biografie zuwenden, dann werden sie meist erkennen, dass ihnen zum einen oft geholfen wurde, dass aber auch zum anderen, hilfe geben nicht nur ein selbstloser akt war.

denn wäre es ein selbstloser akt gewesen, dass man anderen menschen geholfen hat, dann würde man später nicht auf den gedanken kommen, anderen so oft geholfen zu haben, aber nichts dafür zurück zu bekommen. in diesen momenten fängt jemand an, gegeneinander aufzurechnen. schauen sie einmal genau auf ihre lebensgeschichte. was haben sie empfunden, wenn sie helfen konnten? und was haben sie empfunden, wenn sich jemand nicht helfen lassen wollte? was waren das für situationen, in denen sie ihre hilfe angeboten haben?

bei genauerer betrachtung der eigenen biografie kann einem auffallen, dass man immer aus hilfssituationen für sich selber etwas gewonnen hat. sei es dankbarkeit, sei es anerkennung, sei es, beschäftigt zu sein, sei es ein gutes gefühl oder anregungen für reflexionen über die eigene lebenssituation. hilfe ist nie selbstlos. sie wird nur schal, wenn sie ausschließlich auf profitgedanken basiert. aber auch dies können biografisch schreibende nur für sich selbst entscheiden. doch es kann hilfreich sein, lebenssituationen einmal nach hilfssituationen zu durchforsten.

gleichzeitig schärft dies beim betrachten des eigenen lebens auch den blick für situationen, in denen man hilfe erhalten hat. es sind manchmal keine großen, dramatischen momente, Weiterlesen

liste (61) – helfen

wer lust hat, kann sich diese seite ausdrucken und ausfüllen. ich schlage listen vor, die einem vielleicht einen überblick zu verschiedenen themen der eigenen lebensgeschichte geben können. dieses mal geht es um das „helfen„.

diese menschen haben mir in meinem leben am meisten weitergeholfen:

in diesen situationen hätte ich hilfe gebraucht, bekam sie aber nicht:

in diesen situationen fiel es mir am schwersten, mir hilfe zu suchen:

diesen menschen würde ich sehr gern helfen, doch sie wollen keine hilfe:

meine hilfsbedürftigsten situationen in meinem leben:

liste (36) – freude

wer lust hat, kann sich diese seite ausdrucken und ausfüllen. ich schlage listen vor, die einem vielleicht einen überblick zu verschiedenen themen der eigenen lebensgeschichte geben können. dieses mal geht es um die „freude„.

diese dinge würden mir heute viel freude bereiten:

und das alles würde mir generell die größten freuden in meinem leben bereiten:

menschen, die mir immer wieder freude bereiten:

so drücke ich meine freude am liebsten aus:

das waren bis jetzt meine freudigsten momente:

selbstbefragung (36) – freundschaft

die fragebögen zur selbstbefragung versuche ich unter rubriken zu bündeln. dieses mal geht es um „freundschaft„.

  • wie wichtig sind ihnen freundschaften? erklären sie.
  • wer sind ihre besten freunde? warum?
  • welche rolle spielt liebe für sie bei freundschaften? wie zeigt sich dies?
  • mit wem wären sie gern befreundet, sind es aber nicht? was bräuchte es, damit eine freundschaft entstehen könnte?
  • wann fühlen sie sich in freundschaften aufgehoben?
  • wann gehen bei ihnen freundschaften zu bruch? was muss geschehen? wo liegen für sie die grenzen der freundschaft?
  • was akzeptieren sie bei freunden, das sie bei anderen menschen nicht akzeptieren? warum?
  • kann man sich auf sie verlassen, wenn man mit ihnen befreundet ist? nennen sie beispiele.
  • verstehen sich ihre besten freundInnen mit ihren partnerInnen? beschreiben sie.
  • was tun sie zur pflege von freundschaften? was erwarten sie von ihren freundInnen?

selbsterkenntnis und ehrlichkeit

der mensch ist ganz gut, wenn es um das ausblenden und verdrängen eigener schwächen geht. dies ist eine form des selbstschutzes, da beständige selbstkritik sehr zermürbend sein kann und es einem beinahe unmöglich macht, selbstbewusst zu sein. man kann immer noch einen schritt besser sein, etwas noch perfekter hinbekommen, sich noch genauer kennen. gerade in der heutigen gesellschaft, in der eher kritik geäußert, denn lob ausgesprochen wird, mäkeln die menschen gern viel an sich selbst herum.

ich würde aber klar zwischen mäkeln und ehrlich sich selbst gegenüber sein unterscheiden. doch wie kann man sich selbst mit seinen ganzen schwächen erkennen und annehmen? ab wann sollte man wirklich etwas an der eigenen person, am eigenen verhalten ändern? wahrscheinlich muss man bei adam und eva anfangen und erkennen, dass jeder mensch an sich einen hohen wert hat. dass es über dem wert des mensch seins eigentlich keinen höheren gibt. diesen wert kann einem niemand nehmen, so sehr auch versucht werden sollte, abzuqualifizieren. das klingt ganz hübsch, doch die realität sieht oft anders aus. menschen lassen sich einschüchtern, verunsichern und versuchen sich den anforderungen von außen anzupassen. wir bemühen uns alle. dabei verlieren wir uns oft genug selber aus den augen und vergessen wie wertvoll wir erst einmal uns und dann anderen sein sollten.

um den eigenen wert zu erkennen, sollte ich mich erst einmal schonungslos anschauen. schonungslos meint in dieser hinsicht beide richtungen, nämlich in positiver wie negativer richtung. dazu kann es hilfreich sein, einmal die eigenen positiven und negativen eigenschaften zu notieren. nun wäre zu jeder eigenschaft zu schauen, woher die bewertungen kommen. sind es eigene oder sind sie von außen an einen herangetragen worden. bei den von anderen nahegelegten positiven und negativen eigenschaften wäre dann zu schauen, wieweit man sie wirklich teilt. haben die anderen recht mit ihren urteilen. wichtig in diesem zusammenhang ist die frage, wer die urteile ausgesprochen hat. es ist erstaunlich, wie gern menschen vor allen dingen negativen wertungen über sie selber von menschen übernehmen, die ihnen überhaupt nicht nahestehen. hier wäre eine gewichtung vorzunehmen. was sagen mir gute freunde über mich und was sagen andere über mich? guten freunden ist sicherlich ein vorzug zu geben, da sie einen besser kennen und häufig auch die positiven seiten wahrnehmen.

hat man länger keine rückmeldung von freunden bekommen, kann man sie ja einmal einholen. Weiterlesen

facebook und die soziale rasterfahndung

„facebook“ (und all die anderen anbieter von sozialen netzwerken) ist erst einmal eine hübsche gelegenheit, sich mit der ganzen welt zu vernetzen. also natürlich nicht mit der ganzen welt, aber mit der welt, die einen internetzugang hat. und diese welt wird immer größer. facebook suggeriert auch seinen nutzerInnen, dass sie entscheiden, was sie öffentlich machen und was hinter verschlossenen türen abgeht. da unterscheidet sich facebook nicht von vielen anderen digitalen technologien, die über die halböffentlichen datenkanäle laufen. mails können verschlüsselt werden, homepages und blogs mit passwörtern für einen ausgewählten kreis zu verfügung gestellt werden und dateien geschützt werden.

so scheint es. doch viel kraft wird darauf verwendet, die daten trotzdem zu bündeln und zu sammeln, ohne das direkte einverständnis der nutzerInnen. die vorratsdatenspeicherung ist das öffentliche politische beispiel dafür, die cookies sind das versteckte und oft erzwungene beispiel. doch facebook spielt sich auf einer anderen ebene ab, auf einer zusätzlichen, nämlich meist der ausschließlich privaten. das macht facebook so interessant für datensammler. hier wird das wohnzimmer, der freundeskreis, werden die freundschaften und liebesbeziehungen digitalisiert. kontaktdaten sagen mir noch nichts darüber, wozu ich die kontakte nutzte. zuordnungen, wer bei mir auf die seite darf, mit wem ich viel kommuniziere, wen ich einlade und wen nicht, sagen viel mehr.

wenn nun noch der musikgeschmack, private bilder, links, chats und gegenseitige nachrichten dazukommen, Weiterlesen

biografisches schreiben und interview

 

eine möglichkeit, die eigene lebensgeschichte dezidierter zu erfassen, besteht darin, menschen, die einem nahestanden oder nahestehen, zu interviewen. diese technik sollte nicht genutzt werden, um das eigene leben erklärt zu bekommen. sie dient eher dazu, weitere meinungen einzuholen.

es ist klar, dass die sicht auf das eigene leben eine subjektive ist und sein wird. viele menschen haben das ziel, die eigene biografie möglichst objektiv erscheinen zu lassen. deshalb ziehen sie manchmal andere menschen heran, die ihnen die biografie schreiben oder fragen andere über das eigene leben. doch die subjetivität der eigenen sichtweise wird dadurch nicht verschwinden. das scheint mir auch nicht weiter schlimm.

interviews mit guten freunden bieten aber eine ganz andere chancen. mit nahestehenden menschen eint einen die erinnerung an vergangenes. doch jeder hat bestimmte situationen anders in erinnerung. oder man erinnert sich an ganz andere aspekte ein und derselben situation. das gibt einem die chance, bei einem interview noch einmal einen anderen blickwinkel zu hören. zum einen kann dies eine anregung sein, sich an weiteres zu erinnern, das man vergessen hatte. zum anderen fallen einem vielleicht ein paar aspekte auf, die man in der eigenen erinnerung geschönt oder geschwärzt hatte.

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