Schlagwort-Archive: geschmack

schreibidee (377)

texte haben einen anfang und ein ende, dazwischen passiert etwas. manchmal passiert mehr, manchmal weniger. es gibt menschen, die lesen nach den ersten zeilen eines buches, erst einmal den schluss. auch wenn ich mir das gar nicht vorstellen kann und das gefühl hätte, dass die spannung genommen wird, aber bedeutungsvoll als rahmung des inhalts sind anfang und schluss. dieses mal soll vollständigen texten eine füllung verpasst werden – der vorhandene text wird selber zu anfang und schluss. eine schreibanregung zu „sandwich-texten“.

zu beginn der schreibgruppe werden von den teilnehmerInnen passende texte ausgewählt. das können zeitungsartikel, kurze geschichten, anzeigen, gebrauchsanweisungen oder ähnliches sein. die texte werden gesammelt und anschließend wird gelost, wer welchen text bekommt. nun wählen die teilnehmerInnen für den ihnen vorliegenden text die stelle aus, an der der „sandwich-belag“ eingefügt werden soll. die texte werden an die linken nachbarInnen weitergegeben.

im nächsten schritt werden in die vorliegenden texte kleine geschichten oder ereignisse als belag eingefügt. wie dies umgesetzt wird, bleibt den schreibenden überlassen: es können bezüge zum vorliegenden text hergestellt werden, es kann aber auch collagierend mit den brüchen gearbeitet werden. ist der belag fertig werden die texte abermals nach links weitergegeben, denn neben wurst, käse, fleisch oder dergleichen mehr, bekommen sandwiches noch ein wenig gemüse mit auf den weg (salat, tomate, gurke usw.).

nun dürfen die schreibenden den ihnen vorliegenden texten noch eine dünne schicht am anfang und ende der einschübe (des belags) verpassen. ist dies abgeschlossen werden die texte abermals weitergegeben. zum krönenden abschluss wird den sandwiches noch ein dressing, eine soße oder paste hinzugefügt. dabei handelt es sich um eine geschmacklich intensive und alles verbindende sprache.

das bedeutet die schreibenden überarbeiten den einschub in den originaltext noch ein wenig sprachlich, geben eine eigene note hinzu, verändern kleinigkeiten und würzen das geschriebene. dann ist der sandwicht-text fertig und kann verspeist werden. dazu werden die entstandenen gemeinschaftstexte in der schreibgruppe vorgetragen und es findet eine feedbackrunde (ein geschmacksurteil) statt.

die schreibidee kann mit einem wirklichen picknick und dem essen von sandwiches verbunden werden. es kann nicht nur mit zwei umfassenden textabschnitten gearbeitet werden, sondern zwei oder drei einschübe gemeinsam verfasst werden. es können vorgaben für die zutaten gemacht werden und vieles mehr. interessant ist am schluss, wie weit die neuen texte von den ausgangstexten abweichen und wie weit etwas ganz neues entstanden ist.

Werbung

selbstbefragung (167) – kunst

die fragebögen zur selbstbefragung versuche ich unter rubriken zu bündeln. dieses mal geht es um die „kunst“.

  • welche kunstrichtung gefällt ihnen am besten? beschreiben sie.
  • wenn sie künstlerIn wären, was würden sie dann schaffen?
  • wie viel ist ihnen kunst wert? warum?
  • wann scheint ihnen kunst leer und hohl? begründen sie.
  • wessen kunst gefällt ihnen am besten?
  • wie politisch darf kunst sein?
  • was ist für sie kitsch? beschreiben sie.
  • wer in ihrem umfeld ist lebenskünstlerIn?
  • wer definiert für sie, was kunst ist?
  • wie würde ihr künstlername lauten?

die letzten 150 selbstbefragungen sind als links hier gebündelt: https://schreibschrift.wordpress.com/2012/01/05/1500-fragen-zur-selbstbefragung-aus-diesem-blog/

schreibidee (361)

eine schlichte idee, die trotzdem beim durchführen von schreibgruppen für abwechslung sorgen kann und dabei viel spaß macht. der frühling beschert uns auch die ersten süßen früchte des jahres. das spielt zwar keine große rolle mehr, da wir beim verzehr von obst inzwischen jahreszeitenungebunden sind, aber frisch gepflückte erdbeeren schmecken meist besser als importierte. darum heute eine schreibanregung zu „obst-korb-stories“.

die schreibgruppenleitung organisiert vor dem gruppentreffen je nach anzahl der teilnehmerInnen unterschiedliche obstsorten. diese werden auf einer platte oder in einem korb präsentiert. nun suchen sich alle teilnehmerInnen jeweils eine sorte aus, über die sie schreiben möchten. sollte es zu keiner einigung kommen wird gelost oder es wird ein obst-quiz veranstaltet und je nach ranking darf gewählt werden. zum einstieg notieren die teilnehmerInnen zu ihrer obstsorte ein paar eigenschaften und assoziationen.

im anschluss wird ein kurzer text (maximal zwei seiten) in form einer obst-beschreibung verfasst. um was für ein obst handelt es sich? wie wächst es? wie schmeckt es? wann wird es geerntet? wie schmeckt es? … bei dieser beschreibung kann viel mit metaphern zu geschmack, farbe, aussehen gearbeitet werden. das jeweilig obst wird in einer kleinen präsentation der schreibgruppe vorgestellt.

nun wird eine längere geschichte geschrieben, in der die obstsorte eine wichtige rolle spielt. was für eine story kann zum beispiel von einer kiwi handeln? was passiert bei einem bananen-blues? es gibt keine vorgaben, welche rolle das obst spielen muss. anschließend werden die geschichten vorgelesen und es findet eine feedbackrunde in der schreibgruppe statt. da das obst nicht nur zum anschauen da sein soll, bereitet die schreibgruppe gemeinsam einen obstsalat zu.

auch schreibend wird nun ein obstsalat verfasst. ideal wäre es, wenn die jeweiligen obst-beschreibungen während der salatzubereitung vervielfältigt werden können. alle halten nun die kurzbeschreibungen der obstsorten in der hand. während der salat zieht, wählen die teilnehmerInnen für sich die beste obstsalat-kombination aus den früchten aus und schreiben eine kürzere geschichte dazu. während der salat verzehrt wird, werden die jeweiligen geschichten zum abschluss vorgetragen.

liste (94) – buch

wer lust hat, kann sich diese seite ausdrucken und ausfüllen. ich schlage listen vor, die einem vielleicht einen überblick zu verschiedenen themen der eigenen lebensgeschichte geben können. dieses mal geht es um das „buch“.

meine liebsten bücher:

bücher, die ich unbedingt noch lesen möchte:

die miesesten bücher, die ich gelesen habe:

bücher, die ich unbedingt noch schreiben möchte:

die wichtigsten aspekte meines definitiven lieblingsbuchs:

schreibidee (347)

nach den ganzen „bastel“-schreibideen der letzten zeit, nun mal wieder etwas schlichtes, einfaches, schnell vorzubereitendes. was soll laut der hausapotheke bei erkältungen und grippe helfen? die heisse zitrone mit honig und diversen anderen zutaten. es zieht einem den mund zusammen, sogar bei exorbitantem honiganteil. doch die zitrone ist eine vielfältige frucht, die inzwischen in vielen lebenslagen frühere formen der konservierung ersetzt hat. darum eine schreibanregung zu „zitronen-stories“.

zum einstieg erhalten alle schreibgruppenteilnehmerInnen eine zitrone. nun soll die saure frucht metaphorisch in einem maximal einseitigen text beschrieben werden – ihr aussehen, ihre säure oder ihre ätherischen öle in der schale. die texte werden anschließend ohne feedbackrunde in der schreibgruppe vorgetragen. im anschluss wird am flipchart gesammelt, für was man die zitrone verwenden kann. es ist damit zu rechnen, dass viele beispiele gefunden werden.

aus den beispielen wählen sich die teilnehmerInnen jeweils eines aus und erstellen ein cluster dazu. dann schreiben sie ein kurze geschichte von maximal zwei seiten zu ihrem cluster. auch diese geschichten werden vorgetragen, nachdem geklärt wurde, wer gern eine heisse zitrone und wer zitronensprudel nebenher trinken möchte. es findet keine feedbackrunde statt. vielleicht kann man auch noch ein wenig zitronengrasduft am schreibort verbreiten.

nun soll eine längere geschichte verfasst werden, in der die zitrone eine rolle spielt, vor allen dingen aber ihre säure. so ist die einzige vorgabe der geschichte, dass ein biss in eine zitrone einen wendepunkt in der geschichte darstellt (z.b. unter dem motto „sauer macht lustig“). wie dies in die geschichte verankert wird, bleibt den schreibenden überlassen. die geschichten werden in der schreibgruppe vorgetragen und es findet eine feedbackgruppe statt zum beispiel mit der frage, wie glaubhaft der wendepunkt scheint.

zum abschluss kann noch ein kurzes gedicht zur zitrone in der tierwelt verfasst werden, denn es gibt den zitronen-herzogfisch, den zitronen-segelflossen-doktorfisch, den zitronen-zwergkaiserfisch, den zitronenfalter, den zitronenbrillenvogel, die zitronengildammer, den zitronengirlitz, den zitronensittich, den zitronenpieper …

liste (87) – ästhetik

wer lust hat, kann sich diese seite ausdrucken und ausfüllen. ich schlage listen vor, die einem vielleicht einen überblick zu verschiedenen themen der eigenen lebensgeschichte geben können. dieses mal geht es um die „ästhetik“.

diese dinge sind für mich die schönsten ästhetischen beispiele:

dies sind für mich die unästhetischsten dinge:

beim thema „geschmack“ streite ich am liebsten über:

für mich die wichtigsten aspekte der ästhetik:

das geschmackvollste, das ich in meinem leben produziert habe:

selbstbefragung (147) – ästhetik

die fragebögen zur selbstbefragung versuche ich unter rubriken zu bündeln. dieses mal geht es um die „ästhetik“.

  • was passt für sie im alltag überhaupt nicht zusammen?
  • was verstehen sie unter ästhetik? beschreiben sie.
  • welche drei farben kombinieren sie am liebsten?
  • welches gemälde ist für sie sehr ästhetisch?
  • welche fotografien sind für sie ein ästhetischer ausdruck?
  • das gesicht von wem finden sie sehr ästhetisch oder auch „schön“?
  • gibt es für sie eine landschaft, die ihnen ebenmäßig vorkommt?
  • wie wichtig ist ihnen ein ästhetischer ausdruck beim kleiden, wohnen oder schreiben?
  • was fanden sie in ihrem leben am unästhetischsten?
  • schönheit ist relativ – oder? begründen sie.

hier können sie weitere 1000 fragen als pdf-datei runterladen.

selbstbefragung (133) – kleidung

die fragebögen zur selbstbefragung versuche ich unter rubriken zu bündeln. dieses mal geht es um die “kleidung“.

  • wie wichtig ist ihnen kleidung? beschreiben sie.
  • was ziehen sie am liebsten an, wenn sie die wohnung nicht verlassen wollen und es sich gemütlich machen?
  • welche farbe passt am besten zu ihnen?
  • welche marke kaufen sie am häufigsten?
  • haben sie schon einmal etwas selber genäht? warum?
  • mögen sie partnerlook? warum?
  • wie modisch muss ihre kleidung sein?
  • was ziehen sie an, wenn es richtig chic sein soll?
  • wer darf ihnen kleidung kaufen?
  • schätzen sie menschen aufgrund ihrer kleidung ein? warum?

hier können sie weitere 1000 fragen als pdf-datei runterladen.

wortklauberei (83)

„dumpf-muffiger fehlton“

wieder etwas dazugelernt. es war einmal, dass man sagte „der wein hat korken“, wenn sich beim genuss des gekelterten getränks ein seltsamer geschmack durchschlich und den genuss beeinträchtigte. wie mich des nächtens eines wissenssendung aufklärte nennt diesen geschmack und geruch der weinwissenschaftler einen „dumpf-muffigen fehlton„.

denn es ist anscheinend nicht der korken, der diesen geschmack verursacht, sondern ein schimmelpilz in den weinherstellungsräumen, der einen stoff tca produziert, den man auch „mufftonsubstanz“ nennen kann. ich bin begeistert von dieser wortwahl. ein muff ist ja eigentlich so ein handwärmer, ein kleidungsstück meist aus pelz in röhrenartiger form. wahrscheinlich kommt dann der begriff muffig daher, dass der muff hauptsächlich von älteren damen mit schwitzigen händchen verwendet wurde und wird. früher nannte man wohl muffig auch mefitisch.

aber ein „dumpf-mefitischer fehlton“ kommt längst nicht so gut. es ist das zusammenspiel von „mpf“ mit dem „u“, der dem ganzen so einen nekrophilen beigeschmack gibt. stellen sie sich die ausweitung der beschreibung vor: auch bei farben könnte man von einem „dumpf-muffigen fehlton“ sprechen, wenn man dunkel-beige oder ein tristes grau meint (obwohl uns loriot, was die grautöne betrifft, eigentlich eines besseren belehrt hat – na gut, nehme ich ein tristes braun). oder nehme man die literatur: welches buch erzeugt einen „dumpf-muffigen fehlton“? wortmeldungen werden hier gern veröffentlicht. musik: wie klingt der „dumpf-muffige fehlton“? gruftig!

neben „keck“ wird „dumpf-muffig“ mein zweite lieblingswort werden. es sollte nie aus dem wortschatz verschwinden und der beschreibung männerbündischer langeweile immer angehängt werden, war es doch mal dumpf-muffig unter den talaren 😉

schreibidee (288)

tja, wie sich dem thema näher? am besten augen zu und durch. so oder ähnlich könnte man scherzhaft die folgende schreibanregung umschreiben. denn es ist nicht so leicht, die richtigen worte zu finden. manches klingt zu gestelzt, anderes zu flappsig. formuliere ich es mal so: jeder mensch kann erblinden. ob im hohen alter, weil die augen ihre funktion aufgeben, ob durch unfälle oder seit geburt, die wahrnehmung der welt ändert sich dadurch fundamental. deshalb eine schreibanregung zu einer „blinden-story„.

wer sein leben lang blind ist, kennt bestimmte situationen überhaupt nicht und kann sich schwer in ein sehendes leben versetzen. umgekehrt ist es genauso. je nachdem ob blinde teilnehmerInnen bei der schreibgruppe dabei sind oder nicht (dies ist nicht abwegig, da es schreibgeräte für blinde gibt) ist folgende übung zu erweitern oder nicht. der hälfte der schreibgruppenteilnehmerInnen werden die augen verbunden und sie werden von der anderen hälfte für eine halbe stunde durch die umgebung der gruppenräume geführt. dabei sollten sie ihre eindrücke gedanklich sammeln. lassen sie die nicht-sehenden etwas ertasten, an dingen riechen und so weiter.

danach werden die eindrücke niedergeschrieben. sowohl die eindrücke der sehenden, als auch die der nicht-sehenden. und sollten blinde teilnehmerInnen dabei sein, sollten diese einen text verfassen, wie sie sich das sehende leben vorstellen? wo liegen die unterschiede? wie ist das zum beispiel mit der liebe auf den ersten blick? und nun das ganze noch einmal umgekehrt. anschließend werden die texte kurz vorgetragen.

im anschluss wird eine längere geschichte verfasst, in der entweder plötzliches nicht sehen können oder plötzliches sehen können eine rolle spielt. was verändert sich im alltag oder im leben der menschen? zu welchen unsicherheiten kommt es oder ergeben sich auch amüsante situationen? die geschichten werden vorgelesen und es findet eine feedbackrunde statt.

sollte dann die gruppe noch zeit haben und es am ort ein speiselokal geben, das abgedunkelt ist und in dem man von blinden bedient wird, dann könnte dies den abschluss der schreibgruppe bilden. ansonsten wäre zu überlegen, essen zu gehen, und sich während des essens gemeinsam die augen zu verbinden. die geschmackliche wahrnehmung wird garantiert eine andere sein.

selbstbefragung (106) – schönheit

die fragebögen zur selbstbefragung versuche ich unter rubriken zu bündeln. dieses mal geht es um die „schönheit„.

  • finden sie sich schön? warum?
  • welchen menschen finden sie schön? warum?
  • welches schönheitsideal gefällt ihnen?
  • welches schönheitsideal gefällt ihnen nicht?
  • was ist einfach nur schön? beschreiben sie.
  • was ist für sie ästhetik?
  • wie weit lassen sie sich bei ihrer vorstellung von schönheit durch moden und die gesellschaft beeinflussen?
  • wie weit bemühen sie sich, ihre schönheit zu verändern? wie anstrengend finden sie das?
  • wann hat ihnen das letzte mal jemand gesagt, dass er/sie sie schön findet?
  • wann haben sie das letzte mal jemandem gesagt, dass sie ihn/sie schön finden?

liste (46) – musik

wer lust hat, kann sich diese seite ausdrucken und ausfüllen. ich schlage listen vor, die einem vielleicht einen überblick zu verschiedenen themen der eigenen lebensgeschichte geben können. dieses mal geht es um „musik„.

meine fünf lieblingsmusikstücke:

diese musikrichtungen gefallen mir am besten:

diese musikinterpreten mag ich am meisten:

diese musik gefällt mir überhaupt nicht:

dabei höre ich am liebsten musik:

liste (43) – pflanzen

wer lust hat, kann sich diese seite ausdrucken und ausfüllen. ich schlage listen vor, die einem vielleicht einen überblick zu verschiedenen themen der eigenen lebensgeschichte geben können. dieses mal geht es um „pflanzen„.

meine fünf lieblingspflanzen / lieblingsblumen:

von diesen personen würde ich gern einen blumenstrauss bekommen:

pflanzen, die mir überhaupt nicht gefallen:

diese blütenfarben gefallen mir am besten:

diese pflanzen würde ich sofort anpflanzen:

biografisches schreiben und essen

essen beschäftigt uns in zweierlei hinsicht. zum einen dient es dazu, unsere grundversorgung aufrecht zu erhalten, zum anderen ist essen ausdruck des genusses, unserer vorlieben oder auch unserer psychischen probleme. am essen entzünden sich viele aktuelle lebensgefühle.

so kann die betrachtung des eigenen essverhaltens beim biografischen schreiben einen einblick in die eigene seelenlandschaft geben. am eindrücklichsten in diesem zusammenhang sind natürlich die essstörungen. sie drücken etwas aus, das einem selber in diesem moment oft gar nicht bewusst ist. wer zum beispiel im laufe seiner lebensgeschichte einmal an einer essstörung gelitten hat, kann sich noch sehr genau an diese zeit erinnern, weiß, wie er sie überwunden hat und hat sich in dieser zeit sicherlich intensiv mit sich selber auseinandergesetzt.

oder erinnern sie sich an die fresswelle in den 50er jahren, die gesellschaftliche bewegung als ausdruck der überwundenen hungerzeiten? dann das aufkommen von „exotischen“ gerichten wie spaghetti oder toast hawaii. und heute an den überbordenden luxus einer extremen auswahl an lebensmitteln, die schon dekadente züge annimmt. dazwischen noch die fastfood-ernährung, die manche von uns vor allen dingen in den jungen jahren zelebrierten.

werfen sie doch einfach mal einen blick auf den speiseplan ihres lebens Weiterlesen

liste (32) – essen

wer lust hat, kann sich diese seite ausdrucken und ausfüllen. ich schlage listen vor, die einem vielleicht einen überblick zu verschiedenen themen der eigenen lebensgeschichte geben können. dieses mal geht es um „essen„.

menüs, die ich am meisten mag:

menschen, die ich am liebsten zum essen einlade:

meine momentanen lieblingsrestaurants:

gerichte, dich ich als kind nicht mochte:

gerichte, die ich heute nicht mag:

das kann ich am besten kochen:

kreatives schreiben und essen

essen kann genuss sein, neben der zufuhr von lebensnotwendiger nahrung. schreiben kann genuss sein, neben der beruflichen notwendigkeit. da scheint es eine logische folge zu sein, dass man beides öfter miteinander verbinden sollte. so kann es ein genussreicher moment sein, erst gemeinsam zu schreiben, dann gemeinsam zu kochen und als dessert gemeinsam texte vorzulesen.

aber kreatives schreiben und essen lassen sich noch ganz anders miteinander verbinden. man kann zum beispiel restaurantkritiken mit elementen des kreativen schreibens erstellen. also seine formulierungen und assoziationen über die bekannten schreibtechniken erlangen. oder auch gemeinsam essen gehen und später darüber schreiben.

allein das thema „geschmack“ bietet eine unglaubliche bandbreite für kreative ideen. eine der eindrücklichsten übungen besteht zum beispiel darin, mit verbundenen augen gefüttert zu werden. die geschmackssensationen werden viel intensiver erlebt, die spannung ist enorm. nicht ohne grund sind viele menschen von den restaurants begeistert, die in absoluter dunkelheit ihr essen anbieten.

und man schaue sich einmal die arbeitsweise der großen köchInnen an. in den berühmten küchen herrscht ein großes kreatives potential. letztendlich baut sich ein neues rezept ähnlich auf, wie ein neuer text: es werden bekannt dinge in unbekannter weise miteinander kombiniert. daraus entstehen durch experimentieren und erproben sensationelle gerichte. warum also nicht einmal in beiderlei hinsicht experimentieren: Weiterlesen

selbstbefragung (90) – kochen und essen

die fragebögen zur selbstbefragung versuche ich unter rubriken zu bündeln. dieses mal geht es um „kochen und essen„.

  • kochen und essen zählen heute zu den führenden sozialen kompetenzen. bei ihnen auch? begründen sie.
  • was kochen sie am liebsten?
  • was essen sie am liebsten?
  • mit wem essen sie am liebsten?
  • ab welchem moment ist essen für sie kein genuss mehr? beschreiben sie.
  • was schmeckt ihnen überhaupt nicht? warum?
  • wie viel geben sie in der woche für lebensmittel aus?
  • ging bei ihnen schon einmal liebe durch den magen?
  • wenn sie kochen, kochen sie lieber allein oder dürfen andere mitmachen? warum?
  • wohin gehen sie am liebsten, wenn sie zum essen ausgehen?

schreibidee (233)

sauer macht lustig oder so. sicher bin ich mir da nicht. also wenn ich sauer bin, dann ist nichts mehr lustig. geschmacklich ist sauer irgendwie bei süss und salzig anzusiedeln. und dann natürlich bei der säure, die doch eher das gegenteil von der base ist. also seife, lauge und dergleichen mehr, sind das chemische pendant zu sauer. und messbar ist dann sauer auch, als ph-wert. wer kennt ihn nicht aus der schule, den lackmustest? färbt sich der teststreifen rot oder blau. diese schreibanregung bedient nur eine richtung, denn es sollen „saure texte“ geschrieben werden.

doch zum einstieg noch einmal zurück zum lackmustest. die gruppenleitung bereitet auf einem papier eine skala vor, die sich am ph-wert orientiert. von ganz extrem sauer bis extrem basisch. nun tragen die schreibgruppenteilnehmerInnen in der skala ein, was sie ganz sauer macht, was weniger, was sie eher basisch, seifig stimmt und womit sie sich vollständig einseifen oder auslaugen lassen. zu jedem ph-wert einfach ein paar stichworte. danach wählen sie ein stichwort aus dem sauren und eines aus dem basischen bereich aus und schreiben jeweils einen ein-seitigen text dazu. die beiden texte werden anschließend vorgetragen.

da säure ätzt, wäre es im nächsten schritt an der zeit, einen „ätzenden“ text zu schreiben. wenn die teilnehmerInnen zu diesem zeitpunkt noch nicht richtig sauer sind, können während des schreibens saure gurken, zitronen und sauermilch gereicht werden. der ätzende text sollte der versuch sein, zu einem beliebigen thema die ganze wut oder unerbittlichkeit in die worte zu legen. der text darf ungerecht sein. es geht in dieser übung auch darum, den inneren zensor ein wenig zu besiegen. die texte werden anschließend nicht vorgelesen, sondern weitergereicht.

denn nun wird die säure verklappt, wird in gewisser weise verdünnt und neutralisiert. nun ist es an allen schreibenden, den text, der ihnen vorliegt, zu entschärfen. es darf nichts gestrichen, sondern nur hinzugefügt werden. wie schaffe ich es, einen wortgewaltigen text in eine umgängliche sprache zu verschieben, ihn zu verklappen. anschließend werden die beiden texte nacheinander vorgelesen. in der feedbackrunde wird auch eine rückmeldung gegeben, wie gelungen der text neutralisiert wurde.

und damit es am schluss nicht zur magenübersäuerung kommt, sollten vielleicht noch ein paar salzstangen (laugengebäck) nachgelegt werden 😉

schreibidee (232)

gibt es ein gegenteil zu „salzig“ aus der letzten schreibidee? „salzlos“. bei geschmacksrichtungen ist es mit den gegenteilen schwierig, hier gibt es kein „gut“ oder „böse“. darum wähle ich die alternative: „süss“. beinahe alle mögen süsses, kaum ein mensch kann dem zuckerigen geschmack widerstehen und inzwischen sehen dies viele als grundübel ihres daseins. diese kalorien, diese gewichtzunahme, das verführerische der süsse bildet den hintergrund für ganztagsbeschäftigungen. warum also nicht als alternative „süsse geschichten“ schreiben.

zu beginn der schreibgruppe wird eine große auswahl an süssigkeiten mitgebracht. darunter sollten süssigkeiten sein, die schon längere zeit auf dem markt sind, da sich die schreibgruppenteilnehmerInnen eine süssigkeit wählen sollten, die sie an frühere zeiten erinnern. ob das nun „saure stäbchen“, „kinderschokolade“, die „erfrischungsstäbchen“, brause oder bestimmte lutscher (sorry heute sagt man ja eher lolipops dazu) waren. zu dieser gewählten süssigkeit, auch wenn sie sich nicht in dem angebot der schreibgruppenleitung befindet, soll ein kurzer einstimmungstext verfasst werden. dieser text wird in der gruppe vorgetragen.

im anschluss wendet man sich dem „süssstoff“ zu. die süsse ist stärker, die kalorienzahl sehr viel geringer. diese ersatzsüsse ist grundlage eines clusters, das von den schreibgruppenteilnehmerInnen erstellt wird. aus diesem cluster soll eine geschichte generiert werden. die schreibgruppenteilnehmerInnen werden angeregt aus der interessantesten assoziation oder idee ihres clusters eine längere geschichte zu verfassen. daraufhin werden die geschichten vorgetragen und in der feedbackrunde wird sich über den „süssegrad“ der geschichte ausgetauscht.

dies ist dann auch die überleitung zur abschließenden schreibanregung. denn nun ist eine definitiv „süsse geschichte“ zu verfassen, die nicht länger als drei seiten sein sollte. es soll aus jeder pore der geschichte süsse hervorquellen, also eine „bambi“-like story verfasst werden. dies kann mit verniedlichungen, mit klebrigen dialogen oder ähnlichem erreicht werden. und wenn dann alle teilnehmerInnen sowieso schon zu viele der bereitliegenden süssigkeiten zu sich genommen haben, werden zum abschluss noch die süssen geschichten ohne feedbackrunde vorgetragen.

schreibidee (231)

wer führt nicht gern ein leben, in dem wirklich was los ist? manch einer freut sich über einen alltag, der abwechslungsreich, spannend und lebhaft ist. dabei sind einige dinge das eigentliche salz in der suppe. abermals kann hier nicht verallgemeinert werden. für jeden mensch schmeckt anderes salzig. darum dreht sich diese schreibanregung um „salzige geschichten„.

als einstieg gibt es verschiedene salz“typen“ zur auswahl darüber zu schreiben. es werden glaubersalz, streusalz, meersalz, jodiertes salt und dergleichen mehr zur auswahl gestellt. alle schreibgruppenteilnehmerInnen wählen sich einen salztyp aus und schreiben eine kurze geschichte von maximal zwei seiten dazu. die geschichten werden vorgelesen. es gibt keine feedbackrunde.

anschließend bewegt sich diese schreibanregung in die richtung des biografischen schreibens. die schreibenden notieren für sich ereignisse ihres lebens, die für sie das salz in der suppe darstellen. sie erstellen eine kurze liste und beschreiben die ereignisse jeweils mit einer viertel seite. es kann sich dabei um alltägliche begebenheiten oder auch um einmalige situationen handeln, die das persönliche leben lebhaft machen. diese listen werden nicht vorgestellt.

anschließend wird das ereignis ausgewählt, das einen heute noch am meisten beschäftigt und vielleicht die größte freude macht. dazu wird eine längere geschichte geschrieben (es muss sich dabei um keinen biografischen text handeln, die teilnehmerInnen können ihrer fantasie freien lauf lassen). die geschichten werden in der schreibgruppe vorgetragen und es gibt ein feedbackrunde.

zum schluss greifen wir noch einmal tief in das salztöpfchen. denn nun wird noch eine kurze geschichte verfasst, die von der versalzenen suppe handelt. denn zu viel salz in der suppe kann den geschmack zum kippen bringen. also sollte noch ein text, der nicht mehr als zwei seiten umfassen sollte. was geschieht, wenn ein essen versalzen ist? warum wurde es versalzen? wie sieht ein versalzenes leben aus? auch hier gibt es wieder viel raum für kreative einfälle. die texte werden ohne feedback in der gruppe vorgetragen.