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kreatives schreiben und zufall

kreatives schreiben ist eigentlich purer zufall, andere würden pure intuition dazu sagen. man überlässt seine gedanken und das damit verbundene schreiben dem, was einem gerade durch den kopf geistert. klar kann man im vorfeld eine struktur festlegen, ein hauptthema, dem ganzen eine richtung geben. doch in der letztendlichen konsequenz könnte niemand vorhersagen, was er oder sie jetzt tatsächlich auf das papier bringen oder in computer tippen.

man kann beim kreativen schreiben bezüge herstellen. man kann seine ideen auf die tagesform zurückführen, auf erlebtes oder auf menschen, denen man begegnet ist. man kann sich vornehmen, botschaften in den text zu integrieren, bestimmte worte zu verwenden, einen dialog zu schreiben und vieles mehr. aber wie der einzelne satz entsteht, wie das einzelne wort gefunden wird, lässt sich im nachhinein nicht mehr klären.

wenn man es schafft, den inneren zensor im zaum zu halten, wenn man sich „gehen lässt“ und dem zufall raum gibt, dann trägt einen die eigene geschichte, der eigen text an orte, die man vorher noch nicht betreten hatte. das macht die texte so lebhaft und oft so intensiv. das kreative schreiben geht in solchen momenten viel weiter als oft spekuliert wird. natürlich fließt persönliches ein, natürlich haben viele ihren stil und natürlich hält man sich auch an manche konvention.

aber zufälliges kreatives schreiben geht meist über die von vielen vermutete naive freizeitbeschäftigung hinaus. in vielen fällen entsteht literatur, doch sie findet kaum den weg an die öffentlichkeit. regelmäßiges kreatives schreiben ist auch eine form von arbeit, wie es immer wieder für das literarische schreiben betont wird. hier verschränken sich die vorgehensweisen Weiterlesen

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schreibberatung und kombinieren

wie in der vorigen schreibidee dargestellt, kann das absurde kombinieren von textsorten und schreibtechniken das herangehen an eine schreibaufgabe etwas auflockern. dabei ist damit zu rechnen, dass auch der innere zensor, dass die eigenen erwartungen an einen text etwas in den hintergrund treten. die schreibenden wissen, dass ein beipackzettel als gedicht kein „ernsthafter“ text ist, und lässt sie mit großer wahrscheinlichkeit entspannt in den schreibprozess einsteigen.

in der schreibberatung kann man auch ein paar anleihen bei der systemischen therapie machen. eine der vorstellungen dieser therapieform besteht darin, dass das individuelle (denk)system, in dem ein mensch lebt, verstört werden kann, damit sich ein neues system herausbildet. wenn es also bei schreibprozessen immer wieder die gleichen hemmungen und blockaden gibt, dann könnte man versuchen, sie zu verstören und zu umgehen.

in diesem moment kann es hilfreich sein, zum beispiel einen wissenschaftlichen text(abschnitt) erst einmal als kurzgeschichte oder kochrezept schreiben zu lassen. dabei verlässt man die inhaltliche fragestellung nicht, soll heißen, man sammelt weiter stichpunkte und wissen im text an, aber die form und struktur widerspricht jeglicher norm. das verschwinden der norm kann die nötige freiheit geben durch die neukombination von inhalt und struktur neues zu denken und zu formulieren. ganz abgesehen davon besteht zusätzlich die möglichkeit, andere worte für den gleichen sachverhalt zu finden, die eventuell später in den fachtext übernommen werden können. dadurch wird der lesefluss aufgelockert und der text eventuell ansprechender.

duch neu- oder rekombinationen von schreiberlebnissen in der schreibberatung nimmt man den teilweise blockierenden mustern erst einmal Weiterlesen

kreatives schreiben und lust (2)

oft genug habe ich betont, wie lustvoll kreatives schreiben sein kann, darum kein wort darüber. nein, es soll um die darstellung von lust beim kreativen schreiben gehen. die gratwanderung zwischen literatur, erotischer literatur und pornografie wird gerade wieder diskutiert, nachdem das buch „haus der löcher“ von nicholson baker erschienen ist. wie also lust darstellen?

am besten lustvoll. es ist erstaunlich, dass es uns menschen leichter fällt, mord, massaker und folter schriftlich darzustellen als eine lustvolle und intime begegnung. man mag es scham nennen, was uns davon abhält, zu sehr ins detail zu gehen. aber eigentlich müssten wir diese form der scham auch gegenüber erniedrigungen und gewalttätigen situationen empfinden. tun wir aber nicht.

darum könnte eine rolle des kreativen schreibens sein, die waagschale wieder in die andere richtung zu verschieben. entweder in allen bereichen mehr scham walten zu lassen, doch dies würde nicht unseren gesellschaftlichen entwicklungen entsprechen. oder dann doch auch beim beschreiben und schreiben von lust, mehr zu wagen. wir haben die worte dafür und sie wurden zu manchen zeiten auch reichlich verwendet.

doch momentan überkommt einen das gefühl, die gesellschaft wolle, neben der verschämten nutzung von pornografie im internet, im öffentlichen leben nur noch gewalt und dramatik raum geben. in diesen momenten verschwinden die körper der einzelnen im hintergrund und spielen keine rolle mehr. sie spielen nur noch eine rolle, wenn sie für ein körperliches ideal zugerichtet werden.

vielleicht sollte man damit anfangen den eigenen körper oder den der partnerInnen detailiert zu beschreiben. nicht nach mankos suchen, sondern der natur ein wenig raum geben. dies kann man erweitern um die beschreibung Weiterlesen

kreatives schreiben und privat

kein text wird frei von persönlichem sein, denn das eigene denken, assoziieren und konstruieren schafft den text. selbst bei der herstellung von zufälligkeiten ist unser denken beteiligt. es ist wie in der naturwissenschaft, die bis heute versucht, den einfluss durch den menschen auf die ergebnisse einzuschränken. aber allein die versuchsanordnung ist ein menschliches konstrukt.

also ist die wahrscheinlichkeit, dass in selbstgeschriebenen texten auch privates auftaucht, recht hoch. nur über den anteil kann man sehr wohl regie führen. aber dabei taucht eine schwierigkeit auf: versuche ich während des kreativen prozesses den inneren zensor so klein wie möglich zu halten, nimmt das persönliche und private in den texten zu. ab diesem moment darf ich mir die frage stellen, für wen ich schreibe.

denn es macht sinn zu unterscheiden, ob ich den text nur für mich, für meine schreibgruppe oder für die weltöffentlichkeit schreibe. ich sollte mir zumindest bewusst sein, wie weit ich gehen möchte und was mir als privatheit schützenswert erscheint. dazu kommt, dass ich nicht nur meine eigene privatsphäre im blick haben sollte, sondern auch die anderer. denn fließen geschichten von freundInnen und partnerInnen mit in meine geschichten ein, dann kann dies die privatheit der anderen verletzen.

verletzt wird privatheit immer dann, wenn sehr intimes ausgeplaudert und veröffentlicht wird. in erster linie ist dies meine entscheidung, ich verfüge über die informationen. beim kreativen schreiben sollte ich aber auch bedenken, dass menschen auf meine geschichten reagieren werden, wenn ich Weiterlesen

schreibidee (328)

da ich gerade auf dem spieletripp bin, also die vielfalt des spielens in der freizeit, im beruf und natürlich beim schreiben wieder und wieder entdecke, soll es hier zum tragen kommen. gleichzeitig macht neben dem spielen das denken viel spaß, also beides miteinander kombinieren. und schon entsteht eine schreibanregung zu „gedankenspielen“, denn das schöne am kreativen schreiben ist: es gibt keine einschränkungen.

als einstieg formulieren die schreibgruppenteilnehmerInnen zehn sätze, die mit den worten „was wäre wenn …?“ beginnen. dabei sollen die schreibenden sätze zu denkspielen formulieren, die sie interessieren. welche eventualitäten würden sie gern gedanklich durchspielen? was wäre zum beispiel, wenn es keine kühe gäbe? was wäre, wenn man eine million gewinnt? (der klassiker der gedankenspiele) und was wäre wenn wir keine arbeit mehr hätten? die sätze werden in der gruppe nicht vorgelesen.

im anschluss wählen die teilnehmerInnen einen ihrer sätze aus und schreiben dazu. dabei sollten sie darauf achten, wann der innere zensor ihre gedanken einschränkt. „darf man so weit denken? ist das realistisch? wie klingt das für die anderen?“, das sind die klassischen sätze, die verhindern, ein gedankenspiel wirklich zu vollführen. neben dem aufschreiben des was-wäre-wenn-textes sollten sich die schreibenden notieren, wie ihnen der innere zensor in die quere kommt. ist der text abgeschlossen wird noch eine kurze selbstreflexion zu den angriffen des zensors formuliert. anschließend werden bei texte in der gruppe vorgetragen, es gibt keine feedbackrunde.

nun suchen alle teilnehmerInnen aus ihrem pool an sätzen abermals einen aus und notieren ihn auf einem zettel. die zettel werden eingesammelt und es wird ausgelost, wer welche fragestellung bekommt. dazu wird auch ein gedankenspiel-text verfasst. der text wird in der gruppe vorgetragen und es findet eine feedbackrunde statt. zum abschluss formulieren dann alle teilnehmerInnen noch einmal zehn sätze, die mit den worten „was wäre wenn …?“ beginnen. diese zehn neuen formulierungen werden in der gruppe vorgetragen, damit alle mit einem bunten strauss an gedankenspiel-anregungen nach hause gehen.

schreibidee (322)

die deutsche sprache weist ein paar eigenheiten auf, die sich nicht gleich zu erkennen geben. generell ist es eine sprache, die unglaublich viele variationen und wortfindungen zulässt – vieles kann mit vielem kombiniert werden und emotionen lassen sich dadurch in unendlich vielen ausdrücken darstellen. etwas ins hintertreffen gerät meiner ansicht nach die „deftige“ form des schreibens. die nette, hübsche variante wird oft bevorzugt, doch wir haben noch ganz andere möglichkeiten. darum dieses mal eine schreibanregung zu „o-t-z-texten„.

was das ist? – ist ihnen schon einmal aufgefallen, dass alle deutschen worte, die die buchstabenabfolge „otz“ enthalten eher in die kategorie „geradeheraus und deftig“ gehören? als einstieg in der schreibgruppe sammeln die teilnehmerInnen alle worte, die ihnen zu „otz“ einfallen am flipchart. nun wählen sich alle jeweils ein wort aus und erstellen ein cluster dazu. anschließend wird eine kurze geschichte geschrieben.

im zweiten schritt wird ein fantasiewort mit „otz“ ausgewählt (also z.b. notzen, wotzen, gotzen …) und ebenfalls ein cluster dazu erstellt. was könnte dieses wort bedeuten, was umschreiben. die teilnehmerInnen sollten auf der ebene der deftigkeit bleiben, da es dieser buchstabenkombination anscheinend entspricht. auch zu dem gefundenen fantasiewort wird eine kurze geschichte geschrieben. die beiden geschichten werden hintereinander in der schreibgruppe vorgetragen und es findet eine kurze feedbackrunde statt.

im anschluss wird eine längere geschichte geschrieben. einzige vorgabe für den text ist es, möglichst viele „otz“-wörter zu verwenden. allein diese vorgabe wird mit großer wahrscheinlichkeit dazu führen, dass texte mit einer direkteren sprache entstehen. die gruppenleitung kann dazu animieren, bei diesem text zu probieren, die scham und den inneren zensor beiseite zu schieben und einmal „in die vollen“ zu gehen. anschließend werden die geschichten vorgelesen und in der feedbackrunde eventuell auch über tabu und scham beim kreativen schreiben diskutiert.

zum abschluss wird noch ein kurzes gedicht mit „o-t-z“-wörtern verfasst, also mit einem reim der die wörter verwendet (ein vierzeiler oder ähnliches). die gedichte werden in der abschlussrunde vorgetragen.
alternativ kann man einmal texte mit „a-t-z“- und mit „i-t-z“-wörtern verfassen. worin unterscheiden sie sich von den „o-t-z-texten“?

wissenschaftliches schreiben und politik

abseits der schwierigen situation an hochschulen im rahmen der bildungspolitik, unterliegt auch das forschen und die wissenschaft nicht selten politischen bedingungen. als die damals so genannte „drittmittel“-forschung eingeführt wurde, also die hochschulen für verträge mit der privatwirtschaft geöffnet wurden, um selbstständig verträge zu forschungsaufträgen abschließen zu können, in diesem moment wurde auch ein teil der wissenschaftlichen freiheit veräußert.

denn nun konnten bei finanzierungen von forschungsaufträgen auch die veröffentlichungsbedingungen festgelegt werden. das soll heißen, der geldgeber entscheidet mit darüber wann was veröffentlicht wird. das hatte zwei effekte: der wissenschaftliche austausch wurde begrenzt. in foren, auf kongressen oder in fachblättern wurde nicht mehr alles veröffentlicht, da andere forschende ja in konkurrenz zu einem standen. verwertbare, sich auszahlende vorschungsergebnisse wurden vorenthalten. dies beeinträchtigt die gesamte wissenschaft, macht es doch die weiterentwicklung von gedanken und erkenntnissen brüchig.

daneben wurde gleichzeitig die forschung an den hochschulen verstärkt an der verwertbarkeit, auch ohne finanzierungsverträge, ausgerichtet. es ging darum, den finanziellen wert der eigenen forschung zu erhöhen, um eventuell drittmittel einwerben zu können. diese entwicklung geht logischerweise zu lasten der grundlagenforschung.

was bedeutet dies für das wissenschaftliche schreiben? es richtet sich offen oder auch nur untergründig an den geldgebern aus. forschung lebt zwar zum teil auch von einer sportlichen konkurrenz im entdecken und untersuchen, sie lebt aber auch von kooperation und austausch. dies wird den schreibenden teilweise genommen. Weiterlesen

schreibidee (300)

eine schwierige anregung zum 300ten schreibidee-jubiläum, es darf ja auch einmal „ans eingemachte“ gehen 😉 selbstkritik ist sehr beliebt, sie kommt nicht selten unerbittlich, direkt und unverblümt zur sprache. es wurde gelernt, gern nach den eigenen fehlern zu suchen, um ein besserer mensch zu werden. und so bemühen wir uns alle vehement. gelernt haben wir nämlich, dass die andere seite stinkt, das eigenlob. gut, bei der selbstvermarktung, da wird dann gern mit dem eigenlob marktschreierisch übertrieben, das ist aber marketing und fällt vielen schwer. hier sei das bodenständige „perfekte eigenlob“ angeregt.

schon der einstieg mag manchen schreibgruppenteilnehmerInnen schwer fallen. man kann sie an bewerbungsunterlagen, die man irgendwann einmal in seinem leben erstellen musste, erinnern. denn in stichworten sollen die persönlichen vorzüge notiert werden. die liste wird nicht vorgetragen.

anschließend erhalten alle teilnehmerInnen eine liste in die sie nur ihren namen eintragen. dann wird die liste rundherum an alle anderen schreibgruppenmitglieder weitergegeben. alle sind aufgefordert, für die jeweils namentlich vermerkte person eine positive eigenschaft zu notieren. wenn es geht, sollten sich keine aussagen doppeln und es genügen stichworte, gern auch ein oder zwei sätze. zum schluss erhalten alle ihre jeweilige liste zurück und können ihre eigene aufstellung durch die aussagen der kollegInnen erweitern.

nun wird mit einzelnen sätzen begonnen: zehnmal soll der satz „ich finde an mir gut, dass … “ vervollständigt werden. auch diese sätze werden nicht vorgetragen. anschließend erstellt man aus allen vorarbeiten ein „zeugnis“. der text ist in der dritten person formuliert und beginnt zum beispiel mit „frau / herr zeichnet sich dadurch aus, dass …“. so ein „zeugnis“ bietet noch die möglichkeit der distanz und klingt, wie wenn es durch andere formuliert wurde.

zum abschluss wird dann das ultimative „perfekte eigenlob“ in der ich-form verfasst. einzelne eigenschaften und vorzüge dürfen ausgeschmückt, begründet oder in ein beispiel gefasst werden. es kann und darf ein längerer text entstehen. so weit es geht, sollte der innere zensor überwunden werden. im anschluss werden das zeugnis und das perfekte eigenlob in der schreibgruppe vorgetragen. vor und nach dem vortrag dürfen keine einschränkungen oder relativierungen vorgenommen werden. anschließend findet eine feedbackrunde statt, die sich hauptsächlich mit der frage, wie schwer es war, solch einen text zu verfassen, auseinandersetzt. und es gibt die hausaufgabe, den text auszudrucken und über das eigene bett zu hängen 😉

kreatives schreiben und erfolg

wann ist kreatives schreiben erfolgreich? vielleicht wenn man einen schönen, zusammenhängenden text erstellt hat. oder wenn man das gefühl hat, dass die eigene kreativität viel raum einnehmen durfte. oder wenn man den inneren zensor überwinden konnte. oder vielleicht, wenn man eine tolle idee für eine längere geschichte entwickeln konnte. …

kreatives schreiben ist so vielfältig, dass man es aus den unterschiedlichsten blickwinkeln als erfolg erleben kann. und da es sich abermals um eine subjektive bewertung handelt, werden auch die bewertungsmaßstäbe, was nun am eigenen schreiben ein erfolg war, sehr unterschiedlich ausfallen.

doch oft genügt es schon den kreativ schreibenden, dass sie überhaupt geschrieben haben, als erfolg zu werten. das kreative schreiben ist ein ansporn, sich zeit zu nehmen (für sich selber, etwas zu tun), seiner kreativität raum zu geben (überhaupt daran zu glauben, kreativ sein zu können), eine idee zu verfolgen (ohne sie gleich wieder in zweifel zu ziehen) und etwas selber zu schöpfen (ja, die idee hat man eigenständig produziert und daraus ist etwas vollkommen neues, einmaliges enstanden).

dies ist der positive effekt des kreativen schreibens, der von vielen menschen so erlebt wird. darum ist kreatives schreiben, wenn man sich darauf einlassen kann und wenn man die eigene tätigkeit nicht gleich als schnickschnack abtut, oft erfolgreich. es vermittelt den menschen ein gutes gefühl und steigert dadurch das eigene selbstwertgefühl, so wie dies bei anderen erfolgen auch der fall ist.

beim kreativen schreiben steht man erst einmal nicht in konkurrenz mit anderen menschen (obwohl dies in schreibgruppen auch auftreten kann), sondern man steht in konkurrenz mit dem „inneren schweinehund“. es geht oft um den gedanken, doch nicht schreiben zu können, noch nie geschrieben zu haben und sowieso nichts anständiges hinzubekommen. die schreibtechniken des kreativen schreibens überzeugen im laufe der zeit, viele menschen vom gegenteil. und wenn man dann auch noch den erfolg feiern kann, sich darüber freuen kann, etwas geschrieben zu haben, dann löst sich die eventuelle konkurrenz zu anderen auch schnell in nichts auf.

denn das kreative schreiben folgt eigentlich keinem leistungsprinzip, man bestimmt eben subjektiv selber, was für einen in ordnung ist, was einen erfolg darstellt. das ist etwas, was viele von uns verlernt haben, da unsere gesellschaft sehr schnell mit bewertungen von außen bei der hand ist. das kreative schreiben kann erfolgreich bekräftigen, sich wieder mehr auf sich selbst und die eigenen bedürfnisse zu konzentrieren.

schreibberatung und schönheit

nein, es soll hier nicht darum gehen, ob schreibberaterInnen schön aussehen müssen. das wäre dann doch ein sehr anmaßender gedanke. es geht um die fragen, ab wann ein text für die schreibenden selber „schön“ ist. oft wird im rahmen der blockierenden selbstkritik formuliert: „ich schreibe keine schönen texte“. diesem selbsturteil ist meist nicht sehr leicht etwas entgegenzusetzen, wenn man nicht in die bestärkung der kleinkinderziehung verfallen möchte, und als beraterIn alles als „schön“ bezeichnet, das geschrieben wird.

am anfang einer solchen beratung kommt man nicht drumherum, den schönheitsbegriff zu klären. wie der volksmund schon sagt: über geschmack lässt sich nicht streiten. also ist die beurteilung, ob ein text schön ist, immer ein absolut subjektive. auch wenn sich text- und literaturkritik daran üben, der schönheit von texten und geschichten auf die spur zu kommen, sind die urteile eng mit den kritikerInnen verknüpft. es geht also darum, mit den ratsuchenden zu klären, wessen urteil ihnen den wichtig ist und inwieweit sie sich zu ihren texten denn schon einmal feedbacks eingeholt haben.

oft zeigt sich bei den selbsturteilen nämlich, dass die umwelt ganz anderer meinung zu dem geschriebenen sein kann. zudem ist es schwer, im näheren umfeld menschen zu finden, die ihrem geschmack wirklich ausdruck verleihen und nicht unter gedanken der rücksichtnahme und der engen verbindung zu den schreibenden, doch alles schön finden. diese form des feedbacks verhindert eine entwicklung im schreibprozess. vielleicht kann man sich mit den klientInnen darauf einigen, dass man die bezeichnung „schön“ vollständig weglässt. anschließend kann man sich, je nach textsorte, auf allgemeingültigere bewertungskriterien einigen. zum beispiel, Weiterlesen

kreatives schreiben und technik

wie ihm vorherigen post aufgezeigt, kann man werkzeuge zum schreiben verwenden. man kann sie auch tipps nennen, stilistische regeln oder eben nur vorschläge für interessante textgestaltungen. sie stehen ein wenig im widerspruch zum kreativen schreiben, wie es im deutschsprachigen raum verstanden wird. denn die schreibtechniken des kreativen schreibens haben in erster linie das ziel, in einen „freien“ schreib- und ideenfluss zu kommen, der ausdruck der eigenen kreativität ist.

beim späteren überarbeiten können die werkzeuge von roy peter clark oder die vorstellungen des „creative writing“ aus dem angloamerikanischen raum angewandt werden. aber erst einmal werden beim kreativen schreiben techniken angewandt, die assoziationen fördern, die den inneren zensor überwinden helfen sollen und die die selbstkontrolle ein wenig in den hintergrund drängen. aber es wird auch klar formuliert, dass das überarbeiten der geschriebenen texte eine menge zeit in anspruch nehmen sollte.

aber man kreatives schreiben und technik auch noch aus einem ganz anderen blickwinkel betrachten: welche schreibwerkzeuge verwendet man denn? einen bleistift, einen füller, eine schreibmaschine oder eben doch heutzutage verstärkt einen computer. denn der computer erleichtert eine menge beim schreiben. die korrektur des textes ist viel einfacher geworden. die umstellung ganzer textpassagen, die einhaltung der rechtschreibung und des satzbaus, all dies erleichtert der computer.

und noch einen schritt weiter gehend, ermöglicht der computer einen ungehemmten schreibfluss, da auch das tippen auf der tastatur einen eigenen rhythmus und eigene taktile reize bietet. Weiterlesen

was soll in meiner biografie stehen?

wenn die entscheidung getroffen wurde, seine lebensgeschichte zu schreiben, steht auch schon die nächste an: für wen schreibe ich eigentlich? erst einmal sollte man davon ausgehen, man schreibt nur für sich. gerade bei der nabelschau ist es sinnvoll nicht gleich die leserInnen mitzudenken. biografisches schreiben ist in erster linie eine annäherung an sich selber. doch wenn dann überlegt wird, die eigene lebensgeschichte zu veröffentlichen, sollte man sich gut überlegen, was man von sich preisgeben möchte.

hier ergibt sich das übliche problem von veröffentlichenden schreiberInnen. was machen die leserInnen mit meinem text? man kann es nicht wissen. schon bei ergebnisse des kreativen schreibens kann ein unangenehmes gefühl in bezug auf die veröffentlichung auftreten. in jeden text fließt auch ein stück von mir selber ein. auch wenn ich nicht explizit biografisch schreibe, schöpfe ich doch aus meinen eigenen beobachtungen und erlebnissen. der text steht einem nahe. jede kritik daran, wird gern schnell als kritik an der eigenen person verstanden. es fällt vielen schwer in diesen momenten zu abstrahieren.

dessen sollte man sich bewusst sein, wenn man sich an die öffentlichkeit begibt. selbst wenn ich mich noch so ausführlich ausdrücke, werden leserInnen meine vollständigen beweggründe für eine geschichte, für eine lebensgeschichte nicht nachvollziehen können. ich sollte mich also von meinen geschichten verabschieden können, wenn ich an die öffentlichkeit gehe. bei biografischen texten liegt das private für alle interessierten offen, wenn ich es öffentlich mache. ich gebe viel von mir preis. kritik am geschriebenen kann darum um so stärker treffen. hier sollte man unterscheiden zwischen stilistischer kritik, die eine hilfe für die eigene schreibkompetenz sein kann, und der kritik am inhalt. der inhalt von biografien ist eigentlich nicht zu diskutieren, da das biografische schreiben einen subjektiven blick auf das erlebte darstellt. dem lässt sich nichts entgegensetzen. lässt man sich auf eine inhaltliche kritik ein, lässt man sich sehr schnell auf die diskussion um die eigene person ein. einzig die frage, ob eine lebensgeschichte zu viel ausblendet, verleugnet könnte diskussionswürdig sein. doch auch hier gilt, dass nur veröffentlicht wird, was autorInnen veröffentlichen wollen.

also schreibe ich beim biografischen schreiben wahrscheinlich zwei lebensgeschichten auf. zum einen die eigene, ganz persönliche, Weiterlesen

kreatives schreiben und reimen

das kreative schreiben bezieht sich nicht ausschließlich auf die kleine kurzgeschichte, das freewriting oder die erstellung von clustern. es kann auch gedichtet werden, in etwa so:

 

muschelpups


muscheln pupsen

wenn sie sich stupsen

in das offene meer


kleine blasen fliechen

keiner kann sie riechen

im wasser wild umher


doch über dem meer

geben blasen düfte her

und das stinkt sehr

 

(märz 2009)

 

bemerkenswert ist dabei, dass sich auch beim reimen der spaß im schreiben in den vordergrund rückt und nicht die harte schule der perfekten lyrik. reime, die sich eigentlich nicht reimen sind erlaubt, ebenso wie die verstörung der rhythmen. abgesehen von der modernen lyrik, die schon längst die meisten konventionen aufgelöst hat, dient das kreative schreiben erst einmal der umsetzung von ideen. die aussagen und die spielerei stehen im vordergrund. das kann alles später noch überarbeitet werden und zu einem ernsten stück literatur mutieren.

also obiges beispiel ist sicher nicht unbedingt ausbaufähig. das ist aber auch nicht der anspruch kreativen schreibens, große literatur zu schaffen. wichtiger scheint es, im fluss des schreibens zu bleiben und spaß daran zu haben. hier scheint der reim eine möglichkeit, die dem blödsinn tür und tor öffnen kann. einer der besten autoren in diesem zusammenhang ist zum beispiel heinz erhardt, eigentlich ein sehr ernsthafter entertainer. doch seine reime spielten mit den konventionen der deutschen sprache. das ist heutzutage erlaubt.

beurteilen, ob etwas vom gereimten später brauchbar ist, können nur die autorInnen selber und in der folge eventuell die leserInnen oder die zuhörerInnen. hilfreich bei der verfassung von reimen sind zum beispiel die verschiedenen reimlexika. sie bieten einen bunten strauß an möglichkeiten. beim kreativen reimen geht es auch wieder darum, die eigenen ansprüche hintan zu stellen und den inneren zensor im zaum zu halten. bei der nachbearbeitung lässt sich immer noch eine menge verwerfen. in diesem sinne, „reim dich oder ich fress dich“.

kreatives schreiben und sinnfreiheit

der vorteil des kreativen schreibens besteht darin, dass klassische regeln des schreibens außer acht gelassen werden können. das ist natürlich abhängig von der schreibanregung. aber es gibt beim schreiben kaum etwas, das nicht geht. dies hat zur folge, dass ohne probleme sinnfreie texte, also sinnlose geschichten entstehen dürfen. auch sinnlose worte, sinnfreie gedichte oder unsinnige sätze sind möglich.

folglich entstehen manchmal texte, die nicht weit vom dadaismus entfernt sind und vielen teilnehmerInnen in schreibgruppen einen unbändigen spaß machen. ob es nun lautmalerische lyrik ist oder der versuch zusammenhänge zwischen zwei ereignissen herzustellen, die es gar nicht geben kann. es sind der fantasie keine grenzen gesetzt und dies darf wörtlich genommen werden. außerdem ist das sinnfreie schreiben eine gute übung für das überwinden des inneren zensors. denn eines ist schwer vorstellbar, die regeln der sprache und des schreibens außen vor zu lassen.

viele haben gelernt, dass schreiben eine ernsthafte angelegenheit sei und damit nicht zu spaßen ist. da scheint es schon subversiv, wenn worte geschüttelt, jongliert und verändert werden. es entsteht eine form von klamauk, die in schreibgruppen erst einmal etwas befreiendes haben kann. widerspricht diese vorgehensweise doch oft den eigenen ansprüchen an das eigene schreiben. die ziele vieler teilnehmerInnen sind groß, sie setzen sich selbst unter druck. zum einen ist dies eine gute voraussetzung für schreibblockaden oder für schwierigkeiten beim produzieren von ideen.

ich möchte hier nicht der vorstellung folgen, dass das kreative schreiben nur eine spielerei sei. aber spiel fördert erst einmal die kreativität, um sich später wieder den regeln, vorgaben und eigenen ansprüchen zuzuwenden. abgesehen davon soll lachen ja gesund sein, auch schriftliches lachen macht da keine ausnahme.

kreatives schreiben und melancholische stimmung

 

kreatives schreiben gibt es nie stimmungsfrei. und doch ergibt sich in schreibgruppen das phänomen, dass sich die teilnehmerInnen oft mit heiteren beiträgen übertreffen wollen. selten wird raum für nicht so schöne stimmungen gegeben. sind sie doch in der werteskala eher negativ besetzt und unterhalten die zuhörerInnen nicht so gut.

seltsamerweise sorgen aber genau die melancholischen stimmungen in filmen und in theaterstücken oft für die intensivsten (be)rührungen. Ist ihnen schon einmal aufgefallen, dass tom cruise in beinahe jedem film, den er in den letzten jahren gedreht hat, weint. im gegensatz zu vielen anderen männlichen schauspielern setzt er diese gefühlsregung sehr bewusst ein. abgesehen davon, dass es viele immer noch stärker berührt, wenn ein mann weint, da man dies so selten sieht, werden in diesen szenen die traurigen gefühle der zuschauerInnen angesprochen.

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schreibidee (88)

schreiben ist immer so nett und es werden oft so nette texte verfasst. dabei sind viele menschen wütend. wütend auf die verspätete s-bahn, auf die nachbarn, die sich wegen der lauten musik beschweren, auf den anderen autofahrer, der die vorfahrt genommen hat, auf die lebensabschnittsgefährtInnen, die die zahnpasta nie richtig verschließen oder auf die kinder, die immer dann schreien müssen, wenn man mal telefoniert.

diese wut wird gern für sich behalten. ist ja auch ganz sinnvoll, man kann ja nicht wegen jeder kleinigkeit streiten. doch dieses mal soll in der schreibgruppe gesammelt werden, was alles wütend machen kann oder wütend macht. dabei werden in einem brainstorming diverse vorschläge gesammelt und notiert. aus den vorschlägen wählen sich die teilnehmerInnen jeweils einen aus, der sie am meisten berührt.

nun wird ein text verfasst, in den die ganze wut einfließen soll, ein „schimpf-und-schande-text„. wenn es machbar ist, wird der innere zensor vor der tür gelassen und losgelegt. es darf geschimpft, beleidigt und geflucht werden, natürlich nur schriftlich. doch die texte werden anschließend in der runde vorgetragen. im zweiten schritt soll dann eine geschichte verfasst werden, die sich um die situation oder person dreht, die so wütend macht. dabei werden teile des „schimpf-und-schande-textes“ aufgegriffen und integriert, entweder in eine auseinandersetzung oder in wütende gedanken. ich würde da zum beispiel die frau von gestern im buchladen beschimpfen, die meint, an ihr scheiß-handy gehen und in einer unüberhörbaren lautstärke etwas klären zu müssen. sie trat nicht einmal beiseite, sie war wichtig. doch bevor ich jetzt in rage komme, wünsche ich lieber viel spaß bei der umsetzung der schreibidee.

kreatives schreiben und zeitbeschränkung

 

eigentlich bin ich ein freund der entschleunigung und halte nichts von unnötigem zeitdruck im alltag. es ist sinnvoll, sich für die dinge, die einem am herzen liegen, auch entsprechend zeit zu nehmen. nun gibt es aber beim kreativen schreiben viele schreibanregungen und schreibaufgaben, die auf einer klaren zeitbeschränkung basieren und erst einmal bei den schreibenden das gefühl hinterlassen, durch die kreative phase gehetzt zu werden.

alle ehemalige teilnehmerInnen von schreibgruppen kennen wahrscheinlich das gefühl, dass sie gerade noch viele ideen auf das papier bringen wollen und schon tönt es durch den raum, dass man in der nächsten minute mit dem schreiben fertig werden solle. man schafft es nicht mehr, in der verbleibenden zeit die wichtigen gedanken unterzubringen und denkt, der text sei unvollständig. doch es gibt das gleiche auch in entgegengesetzter richtung. beim verfassen eines textes zu hause besteht alle zeit der welt, doch es will sich kein ende finden. bei jedem nochmaligen lesen erscheint der text unfertig, wird erweitert, wird immer größer und scheint einem über den kopf zu wachsen.

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schreibpädagogik und gruppendruck

 

schreibgruppen sind gruppen und gruppen sind soziale verbände. und zum sozialen verband gehört es, dass sich viele menschen durch die bewertung anderer unter druck gesetzt fühlen. so etwas äußert sich in schreibgruppen zum beispiel darin, dass sich manche teilnehmerInnen kaum trauen, ihre texte und geschichten vorzustellen, oder dass sie der auseinandersetzung mit dem inneren zensor unterliegen. am schwersten fällt es aber vielen, sich der gruppe zu entziehen.

so wird in jeder schreibgruppe die option eingeräumt, eine aufgabe nicht mitzumachen oder die eigene geschichte nicht vorzulesen. ähnlich wie in anderen gruppen immer die möglichkeit besteht, an bestimmten übungen und aufgaben nicht teilzunehmen. und doch kommt dies sehr selten vor. auch wenn manche innerlich den wunsch hegen, eine aufgabe auszulassen, etwas nicht zu machen, zwingen sie sich oft genug, doch mitzumachen. es ist der hintergedanke, wie die anderen über einen urteilen könnten, wenn man sich der gruppe entzieht. es wird oft unbewusst mit sanktionen gerechnet.

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schreibpädagogik und virtuelle textkritik

das internet hat einen vorteil: über weite distanzen kann man sich über geschichten und texte austauschen. sollten sich also im näheren umfeld erst einmal keine menschen finden, die sowohl selbst gern schreiben, als auch sich gern über geschriebene texte auseinandersetzen, bieten mail, chat und web viele möglichkeiten. auch das übliche textverarbeitungsprogramm kann dabei eine große hilfe sein.

so lassen sich in den geschriebenen texten, einzelne abschnitte markieren, mit kommentaren versehen, textänderungen und -vorschläge einfügen. wiederum software für das web 2.0 bietet die chance eines beinahe direkten austausches. so kann blogger-software dafür verwendet werden, auf einer verschlüsselten seite, sich gemeinsam über einen oder mehrere dort veröffentlichte texte auszutauschen. oder es besteht die möglichkeit, wenn mehrere teilnehmerInnen die autorInnenrechte haben, sich überhaupt die texte gegenseitig auszutauschen. es ist dabei immer zu beachten, nur die menschen teilhaben zu lassen, die man teilhaben lassen will. zu beachten ist dabei, dass sich schriftlich kritik häufiger direkter, ja schmerzhafter formulieren lässt als mündlich. hier sind alle angehalten, sich selbst dabei zu beobachten, ob sie jetzt etwas formulieren, das sie so nicht sagen würden oder ob sie aus lauter angst etwas falsch machen zu können, nur nette kritiken schreiben. auch in diesem zusammenhang geht es um die überwindung des inneren zensors. und sollte sich einmal ein konflikt bei der gegenseitigen virtuellen textkritik ergeben, dann kann immer noch überlegt werden zum telefonhörer zu greifen und sich darüber in einem ausführelichen gespräch auszutauschen.

aber es ist nicht zu leugnen, das internet bietet die chance in hoher geschwindigkeit, gemeinsam an texten zu arbeiten. eine sache, die sich früher eher mühsam gestaltete, bis die texte per post ankamen und in der folge entweder abgeschrieben, kopiert oder handschriftlich verändert werden mussten. wichtig bei den heutigen virtuellen möglichkeiten ist die abspeicherung der zwischenschritte, um sich den verlauf noch einmal vergegnwärtigen zu können.

schreibberatung oder schreibgruppen?

 

gehen wir einmal davon aus, sie haben eine schreibblockade und wissen nicht, wie sie diese wieder verlieren können. aus der schreibpädagogik bieten sich zwei möglichkeiten an.

erstens können sie eine schreibberatung aufsuchen. in dieser beratung wird der versuch unternommen, den gründen für ihre schreibblockade auf die spur zu kommen. das kann etliche zeit in anspruch nehmen, da es um eine art „gegenlernen“ geht. das soll heißen, die verinnerlichten inneren zensoren oder regeln sind meist nur dadurch zu überwinden, dass kleine erfolge beim schreiben und entwickeln eines textes auch wirklich als eigener erfolg verbucht werden sollten. hierbei kann es hilfreich sein von schreibberaterInnen ein ungeschminktes feedback oder eine schonungslose analyse zu erhalten. doch manchen menschen das setting einer schreibberatung zu zweit zu unangenehm und zu „psychologisch“.

in dieser situation kann es für sie zweitens angenehm sein, eine schreibgruppe aufzusuchen. Weiterlesen