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wissenschaftliches schreiben und arbeit

wissenschaftliches schreiben wird mit großer wahrscheinlichkeit wie das schreiben von geschäftstexten eher als arbeit empfunden als biografisches oder kreatives schreiben. dabei unterscheiden sich die eigentlichen schreibprozesse nicht groß voneinander. abgesehen davon widmet man sich in den wissenschaften und in der forschung meist themenbereichen, die einen interessieren, die einem spass machen. also auch in der grundhaltung ist kaum ein unterschied zum biografischen und kreativen schreiben zu entdecken. woran also liegt der große unterschied im subjektiven empfinden, dass das eine als arbeit und das andere als vergnügen betrachtet wird?

ich kann hier nur vermutungen anstellen, die auf äußerungen von schreibenden basieren: es liegt am korsett des wissenschaftlichen schreibens. neben rechtschreibung und grammatik herrschen viel mehr konventionen beim verfassen eines wissenschaftlichen textes. auch dies wäre wahrscheinlich noch nicht allein das problem, denn bei manchen formen der lyrik oder auch der prosa gibt es auch enge grenzen und strenge regeln. was vielen menschen beim wissenschaftlichen schreiben fehlt, ist die möglichkeit eine persönliche haltung einfließen zu lassen.

wenn man sich längere zeit mit einem forschungsgebiet beschäftigt, bildet man sich eine meinung dazu. und man erweitert, differenziert seine haltung stetig beim lesen weiterer wissenschaftlicher texte und ergebnisse. beim forschen führt man einen ständigen inneren diskurs, der teilweise bei kongressen oder colloquien auch zu einem äußeren diskurs wird. doch dieser diskurs ist in schriftlichen wissenschaftlichen arbeiten oft nur am schluss platziert. eine vorstellung von übergeordneter objekivität in veröffentlichungen verhindert eine persönliche positionierung. das, was im mündlichen diskurs stattfinden darf, findet im schriftlichen erst einmal keinen platz.

es ist anstrengend sich zurückzuhalten. wenn man zum beispiel abschlussarbeiten korrektur liest, stellt man fest, dass in kleinen formulierungen die persönliche meinung durchschimmert und man muss die schreibenden darauf aufmerksam machen, dass sie sich kundig machen sollten, ob ihre gutachterInnen persönliche haltungen im text akzeptieren. ich möchte hier kurz die lanze für eine persönliche positionierung auch bei abschlussarbeiten brechen. die vorstellung „echte“ wissenschaft sei erst einmal objektiv, da sie auf logik, mathematik, unbeeinflusste messungen und mehr basieren, ist fragwürdig. auf der wissenschaftstheoretischen ebene gibt es seit jahrzehnten einen diskurs, wie objektiv oder subjektiv unsere forschungen die welt erfassen. auch die als gut erfassbar erscheinenden naturwissenschaften (da man so viel messen kann) kommen da inzwischen an punkte (letztes schönes beispiel – das higgs-teilchen), wo sich die frage stellt, ob die untersuchungsanordnung das ergebnis Weiterlesen

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schreibpädagogik und wohnen

natürlich könnte ich nun darüber schreiben, wie man aus großen wohngemeinschaften auch schreibgruppen machen kann, doch die gefahr, dass während eines wg-plenums die konflikte nur schriftlich ausgetragen werden, besteht nicht.
es geht mir eher darum, wie man von seinem wohnort aus, schreibgruppen-angebote erreichen und finden kann. denn viele menschen leben nicht in großstädten und haben somit auch nicht die möglichkeit zwischen diversen schreibgruppenangeboten zu wählen. auch nicht jede volkshochschule bietet kreatives schreiben an.

also begeben sich menschen, die gern schreiben heutzutage ins internet und suchen in der nähe ihres wohnortes schreibgruppenangebote. im netz ist das angebot wiederum recht unübersichtlich. gibt man nur „kreatives schreiben“ oder „schreibgruppen“ ein, erhält man tausende von angeboten, aber nicht regional sortiert. begrenzt man die suche auf die nächst größere stadt im eigenen lebensumfeld, tauchen alle texte, die mit kreativem schreiben zu tun haben auf. eine zentrale datenbank mit angeboten des kreativen oder biografischen schreibens gibt es leider nicht.

doch ganz gute anlaufstellen für kreatives und biografisches schreiben sind weiterhin die volkshochschulen, alle hochschulen oder fachhochschulen in der nähe oder angebote zu online-gruppen. dazu kommen dann noch diverse online- oder fernstudiengänge zu kreativem oder biografischem schreiben. dabei verlässt man aber die vorstellung einfach an einer schreibgruppe teilnehmen zu wollen und nimmt an einem studium teil.

sollte kein angebot in der nähe des eigenen wohnortes zu finden sein, dann kann man sich noch darüber informieren, ob es kompakte angebote wie schreibwerkstätten an einem wochenende, über mehrere tage, in tagungshäusern oder bei anderen seminaranbietern gibt. auch hierfür gibt es keine zentrale datenbank oder jemanden, der alle angebote sammelt, man kann sich nur regional oder thematisch kundig machen. ohne internet war dies noch viel schwieriger, da es auch wenige zeitungen oder zeitschriften gibt, die die angebote bündeln.

wohnort-nah das ideale angebot zu schreibgruppen und schreibangeboten zu finden, bleibt eine sucharbeit. doch es kann sich lohnen, denn insgesamt nimmt das angebot an kreativem und biografischem schreiben zu. und sollte in der nähe nichts sein, so gibt es doch über das ganze land verstreut etliche attraktive angebote für mehrtägige schreibgruppen. und sollte all das nicht in frage kommen, kann man immer noch eine schreibgruppe gründen. hier im blog hatte ich mal tipps und vorbereitende überlegungen gebündelt. sie sind zu finden unter: schreibgruppen selber gründen.

2500 posts in diesem blog

so langsam kommt was zusammen. und weiterhin dreht sich das meiste um die digitale welt und das schreiben, die medien und alltägliche aufreger. sicher ist es peinlich, die zahl der posts mit einer nachricht zu verkünden. aber es ist eine marke, die einen selbst motiviert zu schreiben und weiterzuschreiben. und wenn man dann noch die 125 000 besuche bis jetzt dazu nimmt, dann kann man zumindest behaupten, dass pro post ungefähr 50 besuche zu verzeichnen sind. das klingt nach wenig, aber bei dem nischenthema freut einen die frequenz.

aber ganz so stimmen die zahlen natürlich nicht. auch die artikel kann man ranken und erhält sehr unterschiedliche zahlen, doch es beruhigt, dass konsequent mitgelesen wird. es beruhigt auch, dass man für sich selber stück für stück ein größeres archiv aufgebaut hat. es wird weitergehen und die zweitverwertung des geschriebenen wird gerade angschoben.

danke für das interesse! anregungen und veränderungswünsche werden immer gern entgegen genommen.

wissenschaftliches schreiben und forschungsfrage

forschen ist der versuch, sich die welt weiter anzueignen, um mehr verfügung über die eigenen lebensbedingungen zu haben. das soll heißen, vieles auf der welt funktioniert auf eine art und weise, die uns menschen bis heute unerklärlich erscheint. stück für stück entschlüsselt der mensch, seitdem er denken kann, seine umwelt. abgesehen von der frage, wie real die wahrnehmung des menschen ist (eine frage, die wahrscheinlich kaum geklärt werden kann), möchte er mehr und mehr über seine lebensbedingungen wissen.

das bedeutet, forschung hat etwas mit neugierde, mit interesse und mit der suche nach erklärungen zu tun. leider verschwindet diese vorstellung in vielen wissenschaftlichen zusammenhängen. die verwertbarkeit der erkenntnisse und experimente steht immer häufiger im vordergrund. und zu dieser verwertbarkeit gehört es auch, dass die forschungsfragen gar nicht mehr selber von den wissenschaftlich schreibenden gesucht werden, sondern vorgegeben sind von der forschungsleitung. die forschungsfragen der einzelnen decken nur noch einen teilbereich eines großen forschungsprojekts ab. dies kann vereinzelt sehr spannend sein, endet aber nicht selten in purer zuarbeit zu den großen fragen.

sollte man aber die freiheit besitzen, seine forschungsfragen zum beispiel für eine abschlussarbeit stellen zu können, dann ist man aufgefordert, stück für stück seine neugierde offen zu legen und einzugrenzen. auch diesen prozess kann man durch schreibtechniken unterstützen und fördern. wie schon im vorherigen post aufgezeigt, bieten vor allen dingen das freewriting (eventuell fokussiertes) und das cluster, schon gute assoziative grundlagen. durch beide techniken kann das forschungsthema grob eingegrenzt werden.

nun lassen sich gedanken aus dem marketing anwenden, um weiter einzugrenzen. einfachstes (und gleichzeitig auch schwerstes) herangehen ist es, die forschungsfrage in eine einzige frage zu packen. oder man formuliert einen werbespruch für das eigene forschungsanliegen mit maximal acht wörtern. auf was für eine essenz lässt sich das forschungsinteresse verdichten. dies ist eine gute möglichkeit, zu verhindern, dass das wissenschaftliche schreiben ausufert und Weiterlesen

schreibpädagogik und liebe

so, wie menschliche beziehungen in der literatur und im kreativen schreiben eine große rolle spielen, so spielen sie natürlich auch im realen leben und damit auch in schreibgruppen eine große rolle. man mag darüber streiten, ob die auseinandersetzungen um beziehungen nicht überbewertet werden, aber sie finden statt.

ganz schlicht beginnt es bei den gruppendynamiken oft mit der bildung von klein- und untergruppen. menschen, die sich sympathisch scheinen, gruppieren sich umeinander, übernehmen gern gemeinsam aufgaben und lernen sich langsam kennen. natürlich bieten schreibgruppen einen zusätzlichen zugang: wenn menschen gemeinsam texte schreiben und diese sich gegenseitig vorstellen, geben sie eine ganze menge von sich preis, meist mehr als zum beispiel in einem sportverein.

das ist weder gut noch schlecht, es macht wahrscheinlich nur spaß, sich intensiv auszutauschen. doch diese teilhabe an den gedanken der anderen kann schnell sympathie verstärken oder auch ablehnung steigern. da ist es nicht verwunderlich, dass in kreativen zusammenhängen die gruppendynamiken teils eine verstärktere form annehmen. da ist es auch nicht verwunderlich, dass liebevolle gefühle raum finden und sich teilnehmerInnen ineinander verlieben können.

wenn dann noch geschichten über beziehungen geschrieben werden, dann kommt es beinahe schon gruppenabenden gleich, an denen „therapy“ oder „wahrheit oder pflicht“ gespielt werden. auch gruppenleitungen sind nicht gefeit davor, dass sie angeschwärmt werden oder selber gefallen an teilnehmerInnen finden. Weiterlesen

schreibpädagogik und motivation

als leiterIn einer schreibgruppe arbeitet man mit menschen zusammen, die schon sehr motiviert sind zu schreiben. es benötigt also keine anfänglichen versuche, den vorteil des kreativen oder biografischen schreibens zu vermitteln. und doch können schreibgruppen sehr unterschiedlich verlaufen. einzelne teilnehmerInnen können sich plötzlich in der situation wiederfinden, dass ihnen zur gestellten schreibanregung nichts einfällt, sie ein thema unangenehm finden.

generell ist es wichtig, immer wieder zu betonen, dass das schreiben zur anregung ein freiwilliger akt ist. außerdem sollte man immer wieder bemerken, dass die entstandenen texte nicht vorgetragen werden müssen. es wird nur ein angebot gemacht, dass niemand einhalten muss. äußert jemand in der schreibgruppe seine schwierigkeiten oder seinen unmut zu bestimmten schreibanregungen, kann man alternative anregungen geben. oder man animiert die schreibenden, sich frei zu bewegen, also einfach zu etwas zu schreiben, das einem gerade in den sinn kommt.

wichtig scheint mir, dass man beim geben der schreibanregungen eine klare vorgehensweise und eine klare aufforderung formuliert. wenn man anfängt zu fragen, ob denn alle lust hätten zu schreiben, ob das thema auch angenehm sei oder ob anderes gewünscht werde, dann untergräbt man in diesem moment seine eigene anleitung der gruppe. dies bedeutet nicht, dass man autorität und dominanz ausstrahlen muss, es bedeutet nur, dass menschen in eine schreibgruppe kommen, um unter anleitung zu schreiben. stellt man dies in frage, schwindet bei manchen sehr schnell die motivation.

bei klarer anleitung und anregung zum schreiben wirkt sich das gemeinsame schreiben aller auch motivierend auf den eigenen schreibprozess aus. es ist interessant welche wirkung gemeinsamen kratzen über das papier hat, ähnlich wie das gemeinsame klackern beim tippen. Weiterlesen

es kommt nicht auf die grösse an

und dann noch ein frisches statement zur frage der länge von texten. wiederholungen zu den zwei vorhergehenden sind nicht ausgeschlossen, aber es das thema bewegt anscheinend die welt 😉

gepostet am 07.03.2010

diese aussage wird gern bei nutznießerInnen und trägerInnen des kleinen und kurzen gewählt. es formuliert entweder die bescheidenheit, die zurückhaltung oder das erstaunen (auch über etwas sehr großes, langes). beim schreiben und explizit kreativen schreiben lässt sich dieser satz auch anwenden. aber vielen fällt es schwer, gelassenheit ob der länge oder kürze zu wahren. das zeigt sich zumindest an der großen nachfrage nach den posts „kurze vs. lange texte„.

es lässt sich vermuten, dass die leserInnen gern eine regel, einen hinweis auf die richtigkeit ihrer vermutung, ihrer position hätten, was denn nun besser sei: ein kurzer oder ein langer text. ich bleibe dabei: es kommt nicht auf die größe an. es kommt auf den gehalt und mein interesse an. gibt es ein thema, das mich sehr interessiert, das mir viel spaß macht, dann finde ich es prima, wenn es dazu einen langen, ausführlichen, großen text gibt. ebenso kann mich aber auch ein kurzer, knapper, jedoch sehr prägnanter text erfreuen.

klar schreiben lässt sich: interessiert ein thema nicht so, langweilt es gar, dann können lange texte zur quälerei werden. ebenso in dem moment, in dem die wortwahl der schreibenden nicht nachvollzogen werden kann, etwas unverständlich ist.

die gesellschaft sendet uneindeutige signale. auf der einen seite beschleunigt sie ihre kommunikation, wird immer unruhiger und aufgeregter, streut ihre sozialen kontakte wie rollsplitt um sich. auf der anderen seite, erscheinen regelrechte wälzer auf dem buchmarkt, entstehen lange spielfilme und wird so viel gelesen, geschrieben und gehört wie selten zuvor.

und doch, ein trend lässt sich ausmachen: bei langen texten wird häufiger angemerkt, dass sie ja so lang seien, im gegensatz zu kurzen texten. nun kann es sein, dass die ungeduldigen sich schneller zu wort melden, statistisch lässt sich das nicht erfassen. es kann auch sein, dass die langtextler einfach nicht ans twittern machen und dort niemand vermerkt, dass dies doch alles nicht sehr aussagekräftig sei, da maximal ein gedanke in 140 zeichen passt. wahrscheinlich lässt sich der konflikt zwischen langen und kurzen texten nicht lösen.

einzig eines lässt sich vermerken: überflüssige füllwörter und umschreibungen können vermieden werden (wenn ich auch aus eigener erfahrung zugeben muss, es fällt sehr schwer, kann doch alles so blumig sein 😉 ). über den rest sollte man sich nicht so viele gedanken machen, sondern der eigenen lust folgen, denn die signalisiert: subjektiv kommt es auf die größe an, es ist nur nicht entschieden ob groß oder klein. 😀

schreibpädagogik und schreibbuffet

schreibanregungen in einer schreibgruppe sind häufig in inhaltliche kontexte, in pädagogische konzepte oder in persönliche interessen der leiterInnen und teilnehmerInnen eingepasst. meist arbeiten alle teilnehmerInnen von schreibgruppen an identischen aufgaben und schreibideen. es geht auch um den vergleich der geschaffenen geschichten in den feedbackrunden und um die gemeinsamen entwicklungsschritte. diese vorgehensweisen machen viel sinn und haben sich bewährt.

doch im laufe von schreibgruppen oder schon im vorfeld, entwickeln viele teilnehmerInnen vorlieben für textsorten, für schreibanregungen oder für schreibsituationen. allen gerecht zu werden, ist ein mühsames unterfangen und lässt sich selten bewerkstelligen. hier bietet sich die möglichkeit, einmal ein „schreibbuffet“ einzurichten. sich orientierend an einem umfassenden essenbuffet, kann hier alles nebeneinander stehen: kalte gerichte neben warmen speisen, suppen, häppchen, süßes und auch salate. das dressing kann gewählt werden, die beilage zum gericht und vielleicht sogar die einlagen in die suppe.

ähnlich kann man ein schreibbuffet vorbereiten. es werden einfach diverse schreibanregungen und -ideen gesammelt zur verfügung gestellt. die teilnehmerInnen von schreibgruppen können für sich auswählen, was ihnen zu diesem zeitpunkt am meisten spaß machen würde. einziges beachtenswertes element bei einem vielfältigen schreibangebot sollte die ungefähr gleich lang zur verfügung stehende zeit sein. ansonsten sollte man sich nicht beschränken. es kann lyrik verfasst werden, geschichten oder dialoge. als anregungen können diverse medien, orte oder texte dienen. es sollten verschiedene schreibtechniken möglich sein. vielleicht lassen sich die anregungen ein wenig gegliedert in verschiedenen räumen organisieren. dadurch müssen sich die teilnehmerInnen nicht mit allen anregungen auseinandersetzen. hierfür sollte jedoch auch auf alle fälle genug zeit eingeplant werden. je größer das angebot, um so länger benötigen viele für die orientierung.

schreibpädagogik und lust am schreiben

in den letzten beiträgen zur schreibpädagogik in diesem blog ging es immer wieder um mögliche konflikte und schwierigkeiten in schreibgruppen. es ist an der zeit, mal die andere seite zu zeigen. denn schreibgruppen bergen tolle chancen in sich.

einer der wichtigsten gründe für die teilnehmerInnen, eine schreibgruppe aufzusuchen, besteht sicherlich darin, andere menschen zu treffen, die auch große lust am schreiben haben. ist das schreiben eigener texte doch eine sehr interessante form, sich selbst auszudrücken. und einmal „blut geleckt“, lässt es sich schwer wieder aufgeben. es mögen zwar schreibblockaden dazwischen kommen, aber der drang schreiben zu wollen verschwindet bei vielen nie mehr vollständig.

gleichzeitig werden menschen, die gern schreiben, von ihrer umwelt nicht selten kritisch beäugt. das war hier schon einmal thema, als es darum ging, wieweit das ständige schreiben eine beziehung belasten kann. das kreative schreiben wird nicht selten in die schublade „kunst und kultur“ gesteckt. und das ist eine höchst verdächtige schublade in den augen vieler. auf der einen seite liest man zwar gern bücher, aber selber schreiben, da muss jemand nicht ausgelastet sein. es wird gern abwertend über das schreiben gesprochen, vielleicht auch, weil man es gern selber können möchte. ein hauch von neid kann mit im spiel sein.

der vorteil des kreativen schreibens besteht jedoch darin, dass alle, die lust haben, für sich einen weg und die entsprechenden techniken finden können, um ins schreiben reinzukommen. von außen betrachtet werden die möglichkeiten unterschätzt, welche fähigkeiten in diesem zusammenhang alle menschen besitzen. viele glauben nicht an ihre eigenen ideen. das kreative schreiben kann helfen, diese freizulegen und auf papier oder in den computer zu bringen. allein es fehlt die traute. hier kann nur empfohlen werden, einfach mal eine schreibgruppe aufzusuchen. es steht einem ja frei, wenn man merkt, dass es doch nicht so funktioniert, wie man sich das vorgestellt hat, alles wieder sein zu lassen. doch der erste schritt wird gern selbst eingeschränkt, in dem glauben, die anderen, die in den schreibgruppen anwesend sind, seien sehr viel versierter. es braucht seine zeit, bis menschen erkennen, dass die ideen beim schreiben so verschieden sind, dass man gar nicht groß in konkurrenz zueinander treten muss. außerdem ist es ein sehr angenehmes gefühl, den eigenen bedürfnissen und der eigenen lust am schreiben zu folgen. und selbst wenn daraus nicht das erträumte schriftstellerInnen-leben wird, so kann es doch zu texten führen, die guten freundInnen gefallen oder dem eigenen urteil standhalten. allein dafür lohnt sich ein versuch.

500 posts – ganz schön viel geschreibsel

und schon wieder das nächste jubiläum in diesem blog. mit hilfe von bianca, haben wir es jetzt auf 500 posts gebracht. manches davon mag ganz interessant sein, anderes war sicherlich überflüssig, aber es schrieb sich so dahin. doch inzwischen sind eine ganz menge infos zur schreibpädagogik, zum web 2.0, zum kreativen und biografischen schreiben und allerlei schnickschnack zusammengekommen. wer sich über diese themen informieren möchte, verwende ohne hemmungen die suchfunktionen und das archiv.

ich weiß, dass es unüberschaubar erscheint. aber begriffe in die suchfunktion eingegeben und die treffsicherheit ist normalerweise recht groß. nicht ganz verhindern lässt es sich, dass auch infos dabei sind, die einen nicht interessieren. erst dachte ich, im laufe der zeit infos zu streichen. doch wie sich zeigt, wird alles immer mal wieder gelesen. es wäre dumm von mir, es zu löschen.

nachdem ich jetzt meine erfahrungen mit dem bloggen gesammelt habe, würde mich noch etwas von den leserInnen interessieren. zu welchen themen sind mehr infos gewünscht? freue mich über antworten und werde versuchen antworten zu geben. und wo ich nicht weiter weiß, weiß ich vielleicht einen link. es gibt aber auch eine menge, worüber ich gar nichts weiß. neue links interessieren mich immer und werden gern entgegen genommen. und meistens auch gern weitergegeben. so, jetzt eine kurze pause, bald muss weitergeschrieben werden über verlage, bücher, blogs, schreibpädagogik, wortklaubereien, schnickschnack, schreibideen und -aufgaben, web 2.0, datenschutz und dergleichen. ab in den september mit viel spaß.

christof zirkel