man leite eine schreibgruppe und in kurzer zeit wird man feststellen: kein schriftliches ergebnis gleicht dem anderen. selbst wenn der rahmen der schreibübung oder -aufgabe sehr eng gesteckt ist, die wahl der worte bleibt eine subjektive. dabei entsteht eine vielfalt, wie sie überall in unserem leben zu finden ist. doch leider hält der mensch vielfalt manchmal schwer aus.
anders formuliert: unendliche unterschiede zwingen den menschen, sich selbst zu orientieren und zu positionieren. die freiheit der wahl zwischen unterschiedlichen angeboten lässt das ergebnis chaotisch erscheinen. so grenzen schreibübungen schon die richtung des ergebnisses ein. es wird versucht vergleichbare texte zu animieren. die krux dieser versuche stellt sich schnell beim feedback geben heraus. denn so sehr sich jemand bemüht, eine objektive distanz beim feedback zu wahren, es wird nicht gelingen.
der geschmack, der ganz persönliche geschmack wird einem einen strich durch die rechnung machen. so unterschiedlich geschichten, texte und bücher daher kommen, so unterschiedlich werden sie mir gefallen. nun könnte man sich gelassen zurücklehnen, rückmeldungen geben, welche stilistischen mittel gelungen scheinen, welche passage einen berührt und wie man den text verstanden hat. doch das ist vielen zu wenig, um das chaos der unterschiede zu sichten.
schreibende wünschen sich, dass möglichst vielen menschen ihr text gefällt. lesende wünschen sich, dass die gelesenen texte in ihre kategorie „schön“ gehören. und so ringen beide gruppen sowohl um annäherung als auch um abgrenzung. Weiterlesen →
Gefällt mir:
Like Wird geladen …
Veröffentlicht unter autoren, blog, gruppen, kommunikation, kreatives schreiben, lernen, lesen, positionen, schreibaufgaben, schreiben, schreibgruppen, schreibpädagogik
Verschlagwortet mit bestseller, bestsellerlisten, chaos, feedback, geschmack, jury, kreatives schreiben, listen, markt, meinung, ordnung, position, schreiben, schreibgruppen, schreibpädagogik, subjektivität, unterschied, unterschiede, vielfalt