oft genug habe ich betont, wie lustvoll kreatives schreiben sein kann, darum kein wort darüber. nein, es soll um die darstellung von lust beim kreativen schreiben gehen. die gratwanderung zwischen literatur, erotischer literatur und pornografie wird gerade wieder diskutiert, nachdem das buch „haus der löcher“ von nicholson baker erschienen ist. wie also lust darstellen?
am besten lustvoll. es ist erstaunlich, dass es uns menschen leichter fällt, mord, massaker und folter schriftlich darzustellen als eine lustvolle und intime begegnung. man mag es scham nennen, was uns davon abhält, zu sehr ins detail zu gehen. aber eigentlich müssten wir diese form der scham auch gegenüber erniedrigungen und gewalttätigen situationen empfinden. tun wir aber nicht.
darum könnte eine rolle des kreativen schreibens sein, die waagschale wieder in die andere richtung zu verschieben. entweder in allen bereichen mehr scham walten zu lassen, doch dies würde nicht unseren gesellschaftlichen entwicklungen entsprechen. oder dann doch auch beim beschreiben und schreiben von lust, mehr zu wagen. wir haben die worte dafür und sie wurden zu manchen zeiten auch reichlich verwendet.
doch momentan überkommt einen das gefühl, die gesellschaft wolle, neben der verschämten nutzung von pornografie im internet, im öffentlichen leben nur noch gewalt und dramatik raum geben. in diesen momenten verschwinden die körper der einzelnen im hintergrund und spielen keine rolle mehr. sie spielen nur noch eine rolle, wenn sie für ein körperliches ideal zugerichtet werden.
vielleicht sollte man damit anfangen den eigenen körper oder den der partnerInnen detailiert zu beschreiben. nicht nach mankos suchen, sondern der natur ein wenig raum geben. dies kann man erweitern um die beschreibung Weiterlesen