Schlagwort-Archive: lachen

schreibberatung und lachen

im rahmen von beratungen kann lachen viele funktionen habe. eine sehr häufige und sicherlich im kontext von schreibschwierigkeiten oft auftauchende funktion, ist die scham, ob der probleme. diese scham und unsicherheit wird gern mit einem lachen überspielt, wenn davon berichtet wird. manchmal kann man es aufgrund des klangs des lachens vermuten. aber man sollte davon absehen, jedes lachen in einem beratungskontext zu deuten. auch in der schreibberatung kommt man mit fragen weiter als mit deuten. darum wäre es in diesen momenten angebracht, nachzufragen, ob den klientInnen das schildern ihrer schwierigkeiten unangenehm ist.

aber es gibt noch eine andere form des lachens: das vorher gesagte soll möglichst wieder weggewischt werden, die schwere aus dem gespräch genommen werden. so kann es in einer schreibberatung vorkommen, dass ratsuchende persönlich und humorvoll gegen ende des gesprächs agieren. sie ziehen sich eventuell damit aus der situation und bauen eine distanz zum gesagten auf. beratende sollten sich überlegen, wann sie mitlachen und wann nicht. das mag jetzt sehr schwierig klingen, aber meist bekommt man im laufe der zeit ein gespür dafür, wann etwas relativiert und überspielt werden soll und wann einfach nur fröhlichkeit herrscht.

ich hatte schon sehr heitere klientInnen in beratungen doch im laufe des gesprächs zeigte sich, welche ängste, probleme oder schwierigkeiten im hintergrund eine rolle spielten. da schien es hilfreich, zwar teilweise mitzulachen (da die ratsuchenden wirklich witzig und humorvoll waren), aber gleichzeitig immer wieder zur eigentlichen fragestellung zurück zu kehren. man kommt sich zeitweise wie der zerstörer einer Weiterlesen

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schreibpädagogik und lachen

gruppen sind ein sensibles gefüge von individuen, die in einen sozialen kontakt für eine gewisse zeit treten. in diesen gefügen gibt es dynamiken, wie sie während aller anderen sozialen kontakt auch auftreten. da schreibgruppen meist freiwillige und nicht vorgegebene zusammenschlüsse sind, ist das auskommen miteinander meist sehr positiv und freundlich.

aber es gibt noch einen zweiten effekt, den man an schreibgruppen feststellen kann, wenn man an ihnen teilnimmt. oft sind die gruppen sehr fröhlich. da unterscheiden sie sich in der „quantität“ der fröhlichkeit von vielen anderen freizeitgruppen. zurückführen lässt sich dies wahrscheinlich auf zwei aspekte: zum einen werden häufig witzige und humorvolle texte verfasst. zum anderen hat das schreiben eine entspannende und für viele befreiende wirkung.

ich möchte hier klar zwischen kreativem und biografischem (oder wissenschaftlichem) schreiben unterscheiden. die beiden letzteren orientieren sich an lebensgeschichten und forschungsansätzen, oft nicht unbedingt heitere themen, die es schwer machen, lachend durch eine gruppe zu steuern. die inhaltlichen anforderungen an beide bereiche sind klarer umrissen und eingegrenzt.

da es beim kreativen schreiben in gruppen zwar auch oft kleine inhaltliche oder stilistische vorgaben gibt, sonst aber das freie assoziieren und formulieren gefördert wird, ist deren wirkung nicht selten heiterer. wer hat es nicht schon einmal erlebt, dass ein text in der schreibgruppe auftaucht, der mindestens ein lächeln in alle gesichter zaubert, wenn nicht sogar dazu führt, dass die gesamte gruppe in einen lachkrampf verfällt. neben dem schreiben hat auch das lachen einen befreienden und entspannenden effekt.

wahrscheinlich entsteht darum manchmal in schreibgruppen eine art wettbewerb, einen witzigen text schreiben zu müssen. hier ist die rückmeldung der anderen teilnehmerInnen beim vortragen und beim feedback durch das lachen meist direkter und Weiterlesen

kreatives schreiben und lachen

zwei blickwinkel zum lachen im rahmen des kreativen schreibens möchte ich hier kurz einnehmen.

zum einen die frage, wie man lachen in texten beschreibt. man kann natürlich notieren „sie / er lacht“. doch wie schon beim biografischen schreiben aufgezeigt, gibt es unendlich viele varianten des lachens. so kann man verhalten, laut, prustend oder scheppernd, schallend, … lachen. man kann kichern, kreischen, giggeln, gackern oder glucksen. wegen der großen bandbreite sollte man vielleicht bei der beschreibung des lachens nach passenden metaphern suchen, die das lachen abbilden, zumindest dann, wenn die emotionale äußerung in der geschichte eine rolle spielt.

auch beim schreiben von dialogen wird gern ein lachen oder lächeln dazwischen geschoben. doch werden die dialoge vorgelesen, vorgetragen oder vorgespielt, bedarf es meist mehr, als nur ein schlichtes lachen zu notieren. es ist ein großer unterschied, ob sich jemand amüsiert oder jemand anderen auslacht, ob jemand eine situation belacht oder mit seinem lachen ins lächerliche zieht. darum kann man bei szenen oder dialogen kaum darauf verzichten, das lachen näher zu beschreiben, anhaltspunkte für die form der äußerung zu geben.

beinahe noch schwieriger ist es, texte zu verfassen, die zum lachen bringen. ja gut, gags und kleine witzigkeiten enthalten viele texte des kreativen schreibens. manchmal entstehen in schreibgruppen regelrechte wettbewerbe, wer denn den witzigsten text geschrieben habe. aber eine durch und durch humorvolle geschichte nach david-sedaris-art oder auf Weiterlesen

liste (90) – lachen

wer lust hat, kann sich diese seite ausdrucken und ausfüllen. ich schlage listen vor, die einem vielleicht einen überblick zu verschiedenen themen der eigenen lebensgeschichte geben können. dieses mal geht es um das „lachen“.

die witzigsten momente meines lebens:

dafür haben mich andere ausgelacht:

mit diesen menschen lache ich am liebsten zusammen:

in diesen momenten verging mir das lachen vollständig:

über diese bücher, fernsehserien, kleinkunstprogramme etc. habe ich am meisten gelacht:

biografisches schreiben und lachen

„heiter weiter“ könnte man zum motto seines lebens machen. doch oft gestalten sich lebensläufe nicht ganz so entspannt und fröhlich. aber jeder mensch kennt situationen, in denen er sich vor lachen ausschüttelte. jeder mensch hat freunde und bekannte, die es immer wieder schaffen, einen zum lachen zu bringen. nur wenigen menschen ist das lachen vollständig vergangen. etliche untersuchungen sollen auch gezeigt haben, dass lachen gesund sei, so dass sich inzwischen menschen zu „lach“-gruppen zusammengeschlossen haben.

also kann man die eigene biografie auch einmal unter einem humorvollen gesichtspunkt betrachten. kann man sich an situationen erinnern, die randvoll mit lachanfällen waren? was war der auslöser? wie erinnert man sich heute an die situationen? waren drogen im spiel 😉 ? mit welchen menschen hat man immer sehr viel zusammengelacht und tut es vielleicht auch heute noch? wie viel lachen kam in den eigenen beziehungen vor? kann man über sich selbst lachen?

noch interessanter wird es oft, wenn man bei der eigenen lach-lebensgeschichte genauer betrachtet, was einem zum lachen beigebracht wurde. sehr oft wird menschen beigebracht, dass man nicht zu laut und nicht zu auffällig lacht. vor allen dingen männern wird anscheinend das tiefe, kumpelhafte lachen vermittelt, aber so aus voller inbrunst laut loslachend erlebt man sie selten. genetisch bedingt kann das nicht sein, da es auch anders geht. also gibt es wohl die unausgesprochene regel, dass männer nicht kreischen, nicht losprusten und nicht den ganzen raum mit ihrem lachen füllen.

doch wer hat einem dies vermittelt? ebenso, wie manche frauen ausschließlich die hohen tonlagen bedienen, obwohl ihre stimmfrequenzen Weiterlesen

selbstbefragung (155) – lachen

die fragebögen zur selbstbefragung versuche ich unter rubriken zu bündeln. dieses mal geht es um das „lachen“.

  • wann haben sie das letzte mal gekreischt vor lachen?
  • über was lachen sie am liebsten? beschreiben sie.
  • wie oft lachen sie am tag?
  • wie gehen sie damit um, wenn sie sich einmal lächerlich gemacht haben? warum?
  • wer hat für sie die schönste „lache“?
  • mit wem würden sie gern viel zusammen lachen?
  • bei was vergeht ihnen zur zeit das lachen? beschreiben sie.
  • welche künstler bringt sie am meisten zum lachen?
  • welche fernsehserie bringt sie am meisten zum lachen?
  • welches war der (aber)witzigste moment in ihrem leben?

die letzten 150 selbstbefragungen sind als links hier gebündelt: https://schreibschrift.wordpress.com/2012/01/05/1500-fragen-zur-selbstbefragung-aus-diesem-blog/

selbstbefragung (95) – freude

die fragebögen zur selbstbefragung versuche ich unter rubriken zu bündeln. dieses mal geht es um die „freude„.

  • was ist für sie freude? beschreiben sie.
  • welches war die größte freude ihres lebens? warum?
  • wem würden sie am liebsten sofort eine große freude bereiten?
  • womit kann man ihnen momentan eine freude bereiten?
  • können sie sich gut freuen? warum?
  • mit wem teilen sie am liebsten ihre freude?
  • wann empfinden sie schadenfreude? beschreiben sie.
  • was erscheint ihnen momentan viel zu freudlos?
  • was tun sie selber, um mehr freude zu erleben?
  • lachen sie häufig? warum?

schreibidee (225)

was ist lustig? das ist geschmacksache. irgendwo hat das wort mit „lust“ zu tun, lust auf lachen, kurz davor sein, ein kitzeln in der magengrube, ein glucksen im hals verspürend, amüsiert man sich ob des geschehenen. lustig hat etwas possierliches im gegensatz zu jedem humorvollen kracher, zum schenkelklopfer. lustig sind hunde in röckchen, die auf ihren hinterpfoten tanzen. lustig ist der mann, der sich nach einer tollen frau umschaut und dabei gegen den laternenpfahl läuft. also eine schreibanregung zu „lustigen geschichten„.

der einstieg in die schreibanregung ist dieses mal eine mündliche angelegenheit. alle schreibgruppenteilnehmerInnen werden vor dem treffen aufgefordert ihren lieblingswitz rauszusuchen. es findet zu beginn eine runde des witze erzählens statt. jede(r) gibt seinen besten witz zu gehör. dabei wird schon auffallen, dass auch das erzählen eines witzes gelernt sein will. aus der runde heraus soll der versuch unternommen werden, selber einen witz zu kreieren.

dabei kann man im vorfeld gemeinsam darüber nachdenken, was witze ausmacht. diese lustigen kurz-kurz-geschichten basieren oft auf ähnliche mechanismen. es gibt die wiederholungen, es gibt die missverständnisse, vor allen dingen die wortspiele und die sich steigernden vergleiche (treffen sich eine maus, ein löwe und ein elefant…). es gibt fein- und grobschlächtiges, teilweise werden dabei tabus verletzt, die sonst kaum thematisiert werden können.
der anspruch der kleinen übung sind keine superwitze, es soll nur der versuch unternommen werden, eigene kombinationen mit humor zu verbinden. die witze werden anschließend vorgetragen.

dann erstellen alle teilnehmerInnen der schreibgruppe eine liste mit fünf lustigen situationen, die sie einmal erlebt haben. jede begebenheit wird in ein paar sätzen beschrieben. manchmal genügen schlagfertige aussagen, ein andermal bedarf es einer etwas längeren beschreibung. die situationen werden nicht vorgestellt. die teilnehmerInnen wählen ihre liebste situation aus.

aus dieser situation wird nun eine längere geschichte geschrieben. handelte es sich um einen dialog, kann dieser in eine begebenheit eingebettet und fortgeführt werden. handelte es sich um ein skurriles ereignis, kann es weitergesponnen und in eine kurz-kurz-komödie überführt werden. es gibt keine vorgaben. einzige forderung ist es, dass die schreibenden ihre geschichte selber lustig finden. die geschichten werden anschließen vorgetragen und da kein applaus-o-meter vorhanden ist, wird eine bewertung abgegeben, wie lustig die geschichte gefunden wurde.
zum abschluss können weiter witze erzählt werden. trifft ein breitmaulfrosch einen storch …

selbstbefragung (19) – humor

die fragebögen zur selbstbefragung versuche ich ab nun ein wenig unter rubriken zu bündeln. dieses mal geht es um „humor„.

  • können sie über sich selbst lachen? warum?
  • wie geht es ihnen, wenn andere über sie lachen? beschreiben sie.
  • was halten sie von unfreiwilliger komik, slapstick im alltag?
  • lachen sie laut oder leise?
  • ist es ihnen unangenehm, wenn sie sehr laut loslachen? begründen sie.
  • sind sie schlagfertig?
  • können sie witze erzählen?
  • wie oft lachen sie am tag? zählen sie einmal durch.
  • welches buch, welchen film und welche musik finden sie am witzigsten? notieren sie.
  • sind sie eine stimmungskanone auf partys? wie kam es dazu?

biografisches schreiben und humor

bis jetzt waren viele der beiträge zum biografischen schreiben hier im blog, der versuch ernsthafte techniken der selbstvergewisserung aufzuzeigen. dabei wurde ein aspekt des lebens vollständig außer acht gelassen. humor und heiterkeit im alltag und im leben. beständig wird darauf hingewiesen, dass lachen sehr gesund sei. und schaut man sich um, wird viel gelacht. sind trotz aller widrigkeiten viele menschen zwischenzeitlich sehr fröhlich.

welche begebenheiten im leben sind hängengeblieben, die voller witz und situationskomik waren. aus der kindheit kennt man sie meist, da sie die grundlage mancher erzählungen bei familienfeierlichkeiten oder anderer zusammentreffen bilden. doch danach, welche scherze hat man sich als teenager erlaubt? wie war das in der schule. auch beim backen von plätzchen für eine schulweihnachtsfeier einmal einen hundekuchen mit glasur bestrichen und mandeln belegt, um ihn zwischen all den leckeren teilen zu verstecken?

oder vielleicht kannte man einen menschen, der immer wieder für witzige überraschungen im eigenen leben gesorgt hat. jemand, der keine hemmungen hatte, skurrilitäten auszusprechen und ganze gruppen zum lachen brachte. wie sieht es mit dem eigenen galgenhumor aus? war eine der grundlagen der eigenen beziehungen das gemeinsame lachen? alles fragen, deren beantwortung stichwortartig in der rückschau auf die eigene lebensgeschichte, der eigenen biografie notiert werden kann.

im anschluss kann man sich überlegen, ob man beim schreiben der eigenen biografie auch anekdoten einfügt. diese lockern meist das geschriebene auf und stehen nicht selten im zusammenhang mit der eigenen lebenseinstellung. der hundekuchen war gleichzeitig ein ausdruck gegen die allzu seligen weihnachtsfeierlichkeiten an der schule, die die grundkonflikte kaschierten. und man kann feststellen, wie oft im laufe der zeit doch gelacht wurde und das eigene leben nicht nur von dramatik bestimmt war.

komplimente und lächeln

meine kollegin sandra hat mir den link zu diesem film auf „youtube“ geschickt. ein kurzfilm von etwa 16 minuten, der zeigt, was wir eigentlich alle wissen und empfinden aber so wenig leben.

dass komplimente und ein lächeln das zusammenleben der menschen verändern können. das bedeutet nicht, dass alles schön ist, wenn nur genug positiv gedacht wird. es heißt nur, dass sich im alltag eigentlich alle bemühen, doch dabei manchmal die kleinen freundlichkeiten der kommunikation vergessen.

nicht ohne augenzwinkern greift der film dieses thema auf. zu finden ist er unter: http://de.youtube.com/watch?v=Cbk980jV7Ao . und dann die nächsten tage nur noch komplimente verteilen, damit auch bei ihnen die menschen schlange stehen 😀