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schnickschnack (123) – Hartz IV Möbel

wenn ich schon beim thema wohnen bin, hier ein tipp – nicht neu, aber weiterhin sinnvoll und effektiv. auch wenn dem gedanken in unserer wohnwahn-welt ein gewisser geschmack anhaftet, bleibt weiterhin die frage im raum, ob man abseits der möbel-discounter nicht manches selber machen kann. man kann, wie dieser blog zeigt. schritt für schritt und mit selbsterklärenden bildern werden unterschiedliche, unentbehrliche möbelstücke und ihre bau präsentiert. auch das möglichst kostenfreie transportieren wird bei den möbelkonzepten berücksichtigt.

der erfinder van bo le-mentzel bietet die baupläne für den eigenbedarf für lau an. inzwischen sorgen die möbel für viel nachahmung und neue wohnkonzepte. also einfach mal reinschauen: Hartz IV Möbel.

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schnickschnack (122)

die werke des internetkünstler „systaime“ sind das visuelle pendant zum „uncreative writing“, indem er vorhandenes aus dem internet aufgreift und daraus collagen oder spielerische gifs macht. man nehme das kostenlose, einen zuschüttende trash-angebot aus pop-ups, von homepages und dergleichen mehr und mache daraus ein großes plakatives werk, das den stand der dinge abbildet. aus was besteht das netz? die eine homepage von systaime zeigt es. siehe hier: http://systaime.com/freesurf/ .

noch aussagekräftiger würde aus meiner sicht das werk, wenn es in einer endlosschleife aufrufbar wäre und das scrollen durch die collage kein ende finden könnte. aber auch so bietet die seite schon einen guten überblick über das vohandene, kostenlose und marktschreierisch angebotene. neu zusammengefügt ergibt sich eine ganze andere geschichte, ein neuer blick auf die digitale welt. aus dem alltag kunst zu machen, ein prinzip des flarf, kann abbilden und vorführen, auf welche blickwinkel sich das internet in suchmaschinen und werbung beschränkt. also ein digitales abbild unserer wirklichkeit.

und all dies nur mit hilfe des copy & paste entwickelt, kaum hinzugefügtes, ausschließlich aufgegriffenes und wiederverwertetes. und doch wieder etwas ganz neues – ein visueller remix.

web 2.0 und verlust

in der digitalen welt gibt es einen verlust, der schwer zu verschmerzen ist: daten! es geht dabei noch nicht einmal um die weitergabe der daten, sondern um den vollständigen verlust von produziertem, eingestelltem oder verlinktem. wer solch einen datenverlust schon einmal erlebt hat (menschen, die sich häufiger im netz bewegen kennen dieses ereignis) gewöhnt sich spätestens dann an, doppelte und dreifache sicherungen und backups einzubauen. große firmen trennen zudem ihre internen netze von den externen.

interessant dabei scheint mir, dass gern gesagt wird, im internet würde nichts verschwinden und ewig einsehbar sein, gleichzeitig wird aber kaum erfasst, wie viele daten auf nimmerwiedersehen in den tiefen des netzes und der festplatten oder smartphones verschwinden. besonders ärgerlich ist es für diejenigen, die eins zu eins, ihre daten im netz produzieren und auch dort ablegen. darum erscheint auch das cloud-computing weiterhin eine problematische angelegenheit zu sein.

man spiele nur einmal das szenario durch, dass auf externen festplatten produziert und abgespeichert wird. extern bedeutet in diesem zusammenhang, dass die speicher in einem anderen land liegen. da mag es noch so viele versicherungen zu datensicherheiten geben, wird eine verbindung gekappt oder wird schlagartig die gesetzeslage eine andere, sind die eigenen daten unerreichbar. darum lohnt sich auf jeden fall eine zusätzliche speicherung auf eigenen datenträgern. aber auch dies schützt nicht unbedingt vor datenverlust. denn die halbwertszeit von datenträgern ist auch nicht extrem lang.

schon seit längerer zeit gibt es diskussionen, ob nicht papier länger haltbar ist als cds, dvds oder festplatten. papier ist zwar für etliche umwelteinflüsse anfällig und auch vieles geschriebene und gedruckte ist verschwunden und verblichen, doch etliches konnte über jahrhunderte erhalten bleiben. bei digitalen daten kommen neben den umwelteinflüssen noch zusätzliche störfaktoren hinzu (alles was im weiteren sinne mit elektronik zu tun hat). es ist zwar vieles wiederherstellbar, aber jahrhunderte halten die digitalen datenträger auf keinen fall.

um also verluste zu verhindern, bleibt einem nichts anderes übrig, als beständig diverse zusätzliche speicherungen und kopien vorzunehmen. dies wird bei der zeitbilanz des digitalen (und so schnellen) arbeitens gern vernachlässigt. oder man druckt dann doch wieder. zumindest bietet das erlebnis eines umfassenden datenverlusts einen wunderbaren schreibanlass für eine geschichte – vielleicht von hand geschrieben (obwohl diverse schreibflüssigkeiten auch nicht ewig halten) 😉

die woche der schreibpädagogik wird verlängert

um einen tag 😎 schon die „woche der digitalen revolution“ überzog ihr kontigent ein wenig in den montag hinein. und nun fiel mir noch eine menge zur „woche der schreibpädagogik“ ein. der vorteil administrator eines blogs zu sein ist vor allen dingen, selber bestimmen zu können, wie lang eine woche dauert. hier also acht tage, damit der montag noch vollständig der schreibpädagogik gewidmet werden kann. dadurch ist platz geschaffen für drei weitere beiträge und die wochenzählung verschiebt sich nur ein wenig.

wenn also der montag an das ende einer woche gehört, dann müsste der montag zum sonntag werden. konsequenz: wir haben eine verlängertes wochenende, wer sollte da schon etwas dagegen haben ❗ .

schreibidee (54)

es gibt eigenschaftszuschreibungen zu texten, die jedem verständlich sind. so bezeichnungen wie, das ist ein langweiliger, witziger, langer oder schöner text. man kann aber auch andere worte für texte finden, die einen metaphorischen charakter haben. vor- und nachteil dieser beschreibung ist es, dass alle etwas verschiedenes darunter verstehen. doch das macht es interessant für eine schreibanregung in schreibgruppen. die heutige schreibidee besteht darin, dass „materialien“ die grundlage der eigenschaftszuschreibung bilden.

ein möglichkeit besteht darin, die schreibgruppe aufzufordern einen „hölzernen“, einen „gläsernen“ oder einen „steinigen“ text zu verfassen. hierbei ist der fantasie der teilnehmerInnen keine grenze gesetzt. sie können einen text verfassen, der in ihren augen diese eigenschaft widerspiegelt. wenn sich dann die texte gegenseitig vorgestellt werden, kristallisiert sich vielleicht heraus, was man unter einem „hölzernen“ text verstehen könnte.

doch die schreibanregung kann auch anders gehandhabt werden. die teilnehmerInnen der schreibgruppe haben die freie wahl, welches material sie ihrem text zur grundlage machen wollen. es wird nur die anregung von „hölzern“ usw. gegeben. bei dieser vorgehensweise besteht die möglichkeit, dass „betonartige“, „gummiartige“ oder „stählerne“ texte entstehen. dabei lässt sich wunderbar eine selbstreflexion über das eigene schreiben einbauen. am schluss der geschichte sei noch eine viertel seite begründung angefügt, weshalb man seinen text so bezeichnet. beides, text und reflexion werden der schreibgruppe vorgestellt.