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„emergenz digitaler öffentlichkeiten“ von stefan münker – ein buchtipp

was ist denn das web 2.0 außer einer interaktiven oberfläche im internet? es ist vielleicht ein medium. aber eigentlich nicht nur eines, sondern es sind viele medien. eine medienplattform, die beinahe alle möglichkeiten bedient. wie unterscheidet sich dieses medium von anderen medien wie radio und fernsehen? was für auswirkungen hat das auf unser soziales miteinander, welche folgen ergeben sich zum beispiel für den journalismus? wie verläuft unsere kommunikation?

diesen und vielen anderen fragen widmet sich das buch von stefan münker, „emergenz digitaler öffentlichkeiten. die sozialen medien im web 2.0.„. der medienwissenschaftler gibt einen historischen überblick hin zum web 2.0. er eröffnet die folgen für unsere gesellschaftlichen kommunikationsstrukturen und befindet sich mit seinem buch auf der höhe der zeit. das buch hat nicht den anspruch, ein letztendliches urteil über die entwicklung zu formulieren. es formuliert einzig, dass man sich dieser entwicklung nicht entziehen kann.

so wie jedes medium, ist die medienplattform web 2.0 in ihren auswüchsen zu kritisieren. doch um kritik üben zu können, muss man sich erst einmal ein bild vom stand er dinge machen. dafür eignet sich das buch wunderbar. es zeigt auf, wie das private öffentlich wird. was es leider nicht aufzeigt, und dies gehört meiner ansicht nach heute zu dieser thematik einfach dazu, ist die frage nach dem datenschutz. denn auch hier unterscheidet sich das internet von allen anderen medien, der rückschluss auf die einzelne person ist sehr einfach geworden. münker beleuchtet zwar die verschiebung der machtverhältnisse, wirft aber kaum einen blick auf den schutz des einzelnen. es geht nicht nur um die umgehung der zensur und die beeinflussung von wahlen durch medien, es geht um die kleinteilige kontrolle des einzelnen.

und doch, das buch fasst beinahe alle entwicklungen verständlich zusammen, so sperrig auch der titel daherkommen mag. wer also einen aktuellen überblick bekommen möchte, dem sei das buch an herz gelegt. es ist im suhrkamp verlag in frankfurt am main in der reihe edition unseld 2009 erschienen. ISBN 978-3-518-26026-5

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am rande (03)

der computer und das internet sind nicht ein medium, sie sind digitale technologien, die für viele medien die grundlage legen und die voraussetzungen bieten. so können mit ihnen filme, fernsehen, radio, zeitungen, jukeboxen, bibliotheken, fotoalben und vieles mehr produziert werden. dadurch erhält der einzelne (und vereinzelte) den vorteil, sich viele informationen beschaffen zu können.

doch wie bei den anderen medien auch, sind die wichtigen informationswege in den händen weniger, ist der einfluss auf die weitere entwicklung der nutzung relativ gering. aber, und das ist sicherlich der vorteil des internets, die nutzung des internets ist nicht so leicht vorhersehbar, der user, nutzer oder verbraucher noch schwerer berechenbar, da er auch randerscheinungen wahrnehmen und sich für sie interessieren kann.

außerdem kann der einzelne immer leichter selbst produzieren, was ihm wichtig erscheint. abgesehen von der schwierigkeit, dass sich die eigenproduktion noch nicht richtig auszahlt und viel nicht entlohnte arbeit ins netz oder web gesteckt wird, sind doch interessante ergebnisse zu finden. so wurde die homepage und nachrichten-zeitungs-informations-plattformCARTA“ mit dem „grimme online award 2009“ ausgezeichnet. sie dient genau der auseinandersetzung mit den chancen und risiken des internet. sie verlinkt nicht nur, sondern stellt eigene gedanken ins netz. und sie regt damit zum diskurs an, der auf alle fälle geführt werden sollte. zu finden ist sie unter: http://carta.info/ .

web 2.30 – transmediale

berlin ist einmal im jahr treffpunkt der menschen, die sich mit den folgen und möglichkeiten der existierenden medien auseinandersetzen. dabei liegt der schwerpunkt auf diskussionsforen und der künstlerischen umsetzung gesellschaftlicher auseinandersetzungen.

am anfang jeden jahres findet die „transmediale“ statt, die regelmäßig den versuch unternimmt, alle medien zu nutzen und zu bespielen. da wäre es natürlich verwunderlich, wenn es keine eigene homepage gibt. die findet sich unter: http://www.transmediale.de/ . und wie es sich für einen medienkongress gehört, werden beinahe alle register gezogen, die das web 2.0 inzwischen bietet. so können diskussionsforen und veranstaltungen im livestream verfolgt werden, reichhaltige informationen zum programm eingeholt werden und über links weitere details über die teilnehmerInnen erfahren werden. daneben gibt es filme, texte und hinweise auf ausstellungen und performances.

man sollte an der zukunft,sowohl im positiven, wie auch im negativen sinne interessiert  und des englischen mächtig sein, um dem angebot folgen zu können. dann eröffnet sich einem eine vielfältige spielwiese, die sich dieses jahr schwerpunktmäßig dem klimawandel widmet. die „transmediale“ findet noch bis zum wochenende statt.

web 2.0 und macht

 

es wäre ein trugschluss zu glauben, das internet sei ein hort der offenheit und der demokratie. die zeiten sind schon lang vorbei, wenn es sie jemals gegeben hat. die neue version das web 2.0 ist inzwischen zu einem mächtigen apparat angewachsen und wird immer mächtiger.

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schnickschnack (14)

das internet ist ein medium. das ist keine neue nachricht. die frage ist, wo bekommt man gebündelt informationen her, die diesem medium gewidmet sind? es gibt seiten mit freeware und shareware, es gibt seiten diverser computerzeitschriften, die versuchen die neuesten nachrichten aufzubereiten, aber meist nur ihr segment, ihre marke betreffend.

und es gibt eine seite bei „heise online“, einem der computerverlage, die neustes übergreifend bündelt, auch zu anderen themen. sie heißt „telepolis“. wer sich also für entwicklungen, die medienlandschaft betreffend, nicht nur auf computer konzentriert, kann immer mal wieder hier nachklicken und recherchieren. dabei finden sich bestimmt ein paar interessante aspekte zur medientheorie, zu infowar usw. die seite ist zu finden unter: http://www.heise.de/tp/r4/inhalt/medien.html