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kreatives schreiben und reisen (2)

es gibt erkenntnisse, die urlaub und reisen nicht nur als erholung darstellen. zum einen fühlen sich etliche menschen, wenn plötzlich mehr ruhe in ihr leben einkehrt, nicht unbedingt besser. der beginn eines urlaubs kann davon belastet sein, dass erst einmal all die gedanken und dinge verarbeitet werden müssen, die in der stressigen berufszeit beiseite geschoben wurden. wenn sich dann jemand auf reisen begibt und auch dabei kaum ruhephasen hat, dann sorgen die zusätzlichen vielen neuen eindrücke für ein zusätzliches stresspotential.

kreatives schreiben kann eine möglichkeit sein, eindrücke im urlaub zu verarbeiten und als anregung zu nutzen. zwar stellt auch das schreiben nicht unbedingt eine ruhephase dar, aber es kann entlastende wirkung haben. außerdem ist das immer so eine sache mit den fotografien von reisen. sie können visuelle eindrücke wiedergeben, aber nicht die gefühle und empfindungen, die man dabei hatte. wie wäre es also, etwas über den urlaub zu schreiben. angefangen bei einem reisetagebuch, morgenseiten, zu denen man im alltag keine zeit findet, einen reisebericht oder auch nur geschichten und ereignisse, die man am wegesrand erlebt?

man kann auch noch einen schritt weitergehen und eine reise ausschließlich dem schreiben widmen. man kann für sich entscheiden, dass man einen schreiburlaub macht. man wählt sich einen ort, der einem ruhe vermittelt, man lässt die modernen kommunikationsmittel zuhause Weiterlesen

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kreatives schreiben und zeitmanagement

workshops, fortbildungen und bücher sollen heute allen helfen, den umgang mit den 24 stunden, die einem pro tag zur verfügung stehen, effektiv und richtig zu gestalten. das zauberwort lautet „zeitmanagement“. selten wird hinterfragt, weshalb so etwas überhaupt notwendig wird. sind die menschen früher gedankenloser mit ihrer zeit umgegangen? sicherlich nicht, aber sie hatten klarere strukturen. der tag war durch die festen arbeitszeiten unterteilt, der rest nannte sich „frei“zeit. davon kann heute in vielen berufen nicht mehr die rede sein. die flexibilisierung der arbeitszeiten und -verhältnisse hat erst so etwas wie zeitmanagement notwendig gemacht.

dies bedeutet jedoch, dass der einzelne unter vorgegebenen gesellschaftlichen und kapitalistischen bedingungen, sein zeitkontingent zu managen hat. dabei kann er aber wenig an den bedingungen ändern. und je schwieriger die trennung von arbeits- und freizeit fällt, desto schwerer wird auch die kontinuierliche verfolgung eines hobbys. kreatives schreiben lebt aber auch von seiner regelmäßigen verwirklichung. ich habe hier schon öfter die möglichkeiten der kurzen und schnellen schreibübungen und schreibeinstiege gezeigt. doch wie soll man nun die dabei entstandenen ideen in ausführlicher schreibprozesse überführen? wie lässt sich dies in das eigene zeitmanagement einpassen?

so fürchterlich das klingen mag, aber um selbstdisziplin kommt der mensch in solchen momenten nicht herum. selbstdisziplin erscheint ein widerspruch zum spielerischen schreiben zu sein, das eben nicht auf leistung ausgerichtet ist. meiner ansicht nach hat man zwei möglichkeiten der selbstdisziplin: Weiterlesen