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mein computer und ich – eine umgangslehre (12)

automatismen

jupp, schon ist es geschehen. kleine rote striche unter „jupp“, da der computer das wort nicht kennt. zum glück ist keine automatische fehlerkorrektur eingestellt, denn dann würde dort wahrscheinlich eines der wörter stehen, die er mir vorschlägt: „Jupe“, „kupp“, „jump“, „pupp“ oder „wupp“. warum das ding nun „wupp“ kennt, aber nicht „jupp“ und er mir auch nicht erklären kann, was er unter „Jupe“ versteht, das werde ich wahrscheinlich nie rausfinden.

und hier fangen sie an, die automatismen, die man ein- oder ausschalten kann. automatische korrektur kann so viel freude bereiten. die hartnäckigkeit zum beispiel, satzanfänge groß zu schreiben, selbst wenn man alles klein schreibt. ganze wörter zu verändern, vieles nicht zu kennen, selbst wenn man alles immer hübsch zum wörterbuch hinzufügt, die kaskade an fehlermeldungen, wenn einmal ein englischsprachiges zitat eingefügt wird und vieles mehr. doch diese automatismen lassen sich noch beherrschen, auf sie hat man noch zugriff.

schwieriger wird es bei dingen, die mir überhaupt nicht sichtbar sind, von denen ich nichts weiß, wenn ich mich nicht mit den grundzügen von programmen und hardware auseinandersetze.zum beispiel gibt es viele programme, die in den verwinkelten ecken ihrer einstellungen schon mal eingestellt haben, dass sie automatisch ihre updates durchführen. das hat zur folge, dass sich die programme, kaum hat man einen internetzugang hergestellt, auf ihrer herstellerseite melden und mal nachschauen, ob es was neues gibt. ganz abgesehen davon, dass dieser prozess bei manchen teilen den rest der tätigkeiten verlangsamt.

also muss ich bei neuen programmen als erstes schauen, ob ich ihre automatismen deaktivieren kann. aber auch die cookies, die von manchen seiten geschaltet werden, obwohl man cookies untersagt hat, sind ein beispiel für automatismen. sie legen ihre krümel einfach auf der festplatte ab, wenn man ins netz geht und verfolgen, was man so tut. um sie zu umgehen oder besser regelmäßig zu löschen, bedarf es schon wieder eines eigenen programms (das wahrscheinlich ein eigenes update regelmäßig automatisch macht 😆 ).

möchte man vor allen dingen beim blick ins internet die kontrolle über die automatismen behalten, kann man sich anzeigen lassen, was alles geschieht, wenn man eine homepage besucht. nur leider sind dies so viele dinge, dass man das eigentliche surfen vergessen kann, wenn man alles liest. und es bedeutet noch nicht, dass man versteht, was hochgeladen und ausgeführt wird.

ich möchte die automatismen nicht per se verteufeln. es gibt sehr sinnvolle, wie das automatische zwischenspeichern beim schreiben oder die automatischen backups, die im hintergrund gemacht werden können. ganz abgesehen von den rechenleistungen, den katalogisierungen von daten, dem aufräumen auf der festplatte, der automatischen virenprüfung, der aufpassenden firewall und vielem mehr. doch inzwischen ist der grundaufbau digitaler geräte so komplex, dass man sich in vielen zusammenhängen nur dem ergebnis ausliefern kann. dies führt aber dazu, dass man bei nicht-funktionieren auch keine eigenen reparaturen mehr vornehmen kann. man kann nur automatische programme die kontrolle, überprüfung und reparatur überlassen.

das löst bei vielen menschen große unsicherheit aus, zwischenzeitlich auch ohnmachtsgefühle. und gehen die alleingänge dann noch mit meldungen einher, die zu verstehen geben, dass man einen fehler gemacht hat (und sich dadurch schuldig fühlt), dann steigert dies das unwohlsein. oft genug stellt sich im nachhinein heraus, dass der fehler von anderen geräten verursacht wurde. schönes ist es zum beispiel, wenn immer wieder das passwort für den mailzugang abgerufen wird, da der mailserver die angegebenen daten nicht akzeptiere. später stellt sich heraus, dass der mailserver einfach nicht funktioniert.

die digitale unkontrolliertheit kostet alle zeit und nerven und verdeckt teilweise eklatante konstruktionsfehler. dies ist alles andere als nutzerfreundlich.

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mein computer und ich – eine umgangslehre (05)

software

eines meiner liebsten themen: die programme, die den computer erst zum laufen bringen. sie können immer mehr, sind immer schneller und bündeln unglaublich viele funktionen. aber, und da bin ich wieder bei der usability, sie kommen irgendwie unfertig auf den markt. dafür gibt es gute und schlechte gründe. die guten gründe sind: da die menschen ihre software auf computern immer individueller zusammenstellen, können nicht alle kombinationen bedacht werden. nimmt man noch die peripherie (also die angeschlossenen geräte) dazu, kann man beim programmieren nicht alle eventualitäten bedenken. also muss nachgerüstet werden. die schlechten gründe: das produkt wird unfertig auf den markt gebracht, damit sich die nutzerInnen als testgruppe nützlich machen. es wäre zu zeitaufwendig, alle eventualitäten durchzutesten.

bei vielen technischen geräten ist dies aber üblich. erst die abnahme durch den tüv oder eine andere institution ermöglicht es, etwas auf den markt zu bringen. oder was glauben sie, was los wäre, wenn in einer produktionsstrasse eine autokonzerns software zum einsatz käme, die unvollständig ist und ständig durch fehler in der produktion auf sich aufmerksam macht. dass das vorkommen kann, das ist logisch und menschlich. dass es aber beinahe eingeplant ist, ein update nach dem anderen nachzuschieben, das macht sauer.

und dann noch die ständigen automatischen updates. viele programme haben die voreinstellung, dass man nicht mehr selber entscheidet, wann sich der eigene computer mit wem im internet verbindet. das macht das ding automatisch. das kann aber zur folge haben, dass plötzlich veränderungen in programmen auftauchen, die man gar nicht möchte. will man diesen ablauf verhindern, muss man sich jedesmal in die tiefen der einstellungen begeben, um das automatische updaten oder die automatische suche nach updates zu verhindern.

womit ich eigentlich schon bei meinem zweitliebsten thema bin: die usability. etliche programm werden mit neuerungen so vollgepackt, dass man stunden benötigt, um alle details in den einstellungen beachtet zu haben. macht man dies nicht, machen programme Weiterlesen

stadtautobahn vs. öffentlicher personennahverkehr in berlin

fährt noch irgendetwas in dieser weltmetropole? 😯

U2
von 24.06.2011 03:30
bis 09.12.2011 02:00
Sperrung wegen Bauarbeiten der BVG; Linieneinstellung/ -teileinstellung
U6
von 06.11.2011 22:00
bis 10.11.2011 03:30
Sperrung wegen Bauarbeiten der BVG; Linienunterbrechung/ Pendelverkehr
U7
von 06.11.2011 22:00
bis 11.11.2011 03:30
Sperrung wegen Bauarbeiten der BVG; Linienunterbrechung/ Ersatzverkehr

M4
von 05.11.2011 05:30
bis 07.11.2011 21:55
Sperrung wegen Bauarbeiten der BVG; Linienunterbrechung/ Ersatzverkehr

M8
von 01.08.2011 04:00
bis auf Weiteres.
Sperrung wegen Bauarbeiten der BVG; Linieneinstellung/ -teileinstellung

M13
von 28.10.2011 05:00
bis 11.12.2011 03:40
Sperrung wegen Bauarbeiten der BVG; Linienunterbrechung/ Ersatzverkehr

Habe das alles mal ein wenig abgekürzt (füllt ja den ganzen Blog, aber wer die Angaben der BVG und der S-Bahn für den 06ten November in Ruhe lesen und genießen möchte, der klicke einfach hier und lese weiter: Weiterlesen

web 2.0 und usability

wir surfen inzwischen täglich durch das internet. den meisten menschen bleibt gar nichts anderes übrig, da sie in ihrem job das netz beständig nutzen müssen. will man dann noch preiswerter bahn fahren, fliegen oder dinge erstehen, dann kommt man um das web überhaupt nicht drumherum. also besucht man beständig irgendwelche homepages und verwendet einen teil seiner lebenszeit für das suchen.

suchmaschinen verkürzen ein wenig die zeit auf dem weg zur richtigen homepage, zum sinnvollen beitrag. doch oft genug landet man auf einer seite, die zwar chic aussieht, aber nicht die informationen liefert, die sie gesucht haben. doch, wahrscheinlich liefert die seite sogar die informationen, aber sie finden sie nicht. in kürzester zeit verliert man die geduld. man wechselt auf eine andere seite, die ein ähnliches angebot machen soll. doch diese seite flickert und flackert, dass einem ganz schwindelig wird. nur die informationen sind nicht aufzutreiben, die man benötigt.

so kann es sich lang hinziehen, bis man ein brauchbares ergebnis gefunden hat. und man fühlt sich schnell an den nicht-virtuellen alltag erinnert. der automat des öpnv weigert sich konsequent den geldschein zu nehmen, die supermarktkasse kann keine verbindung zum bankkonto herstellen, der dvd-rekorder lässt sich immer noch nicht so programmieren, wie es die anleitung verspricht und die kaffeemaschine fordert einen ständig auf, den kaffeesatzbehälter zu lehren.

technik wird immer noch alles andere als nutzerfreundlich entworfen und umgesetzt. warum sollte das beim web 2.0 anders sein? die möglichkeiten, die eine einzelne homepage inzwischen bietet und die man nutzen kann, ohne größere programmierkenntnisse zu haben, nehmen beständig zu. doch das gestaltet die seiten nicht übersichtlicher. aus jeder ecke quillt information, nützliche und überflüssige. die suchfunktion muss gesucht werden Weiterlesen

web 2.52 – alert box von jakob nielsen

es gibt einen weiteren usability-experten, also jemand, der sich mit der lesbarkeit von homepages auseinandersetzt. auch wenn man seine webseite besucht, hat man erst den eindruck, auf einer sehr schlichten seite gelandet zu sein. eine weitere seite, die auf das wesentliche reduziert ist. ob dies nun das lesen leichter macht oder nicht, ist schwer zu sagen, denn „das auge isst mit“. aber gehaltvoll ist die homepage von jakob nielsen auf alle fälle: siehe http://www.useit.com/ .

über etliche jahre hat jakob nielsen sich in seiner „alert box„, einer kolumne zur usability im web, gedanken gemacht über veränderungen, verbesserungen und formen der nutzerfreundlichkeitstests. die liste der kolumnen ist über seine homepage erreichbar. dabei erstaunt, dass das internet zwar ein schnelllebiges wie, die entwicklungen des web 2.0 zeigen. doch die aussagen zur nutzerfreundlichkeit haben sich nicht überlebt. an der auffassungsgabe des menschen ändert sich so schnell nichts.

die kolumne gibt es auch deutschsprachig auf einer homepage von „the swiss usability center„. einfach mal die überschriften überfliegen und für sich auswählen, was einem als tipp hilfreich oder sinnvoll erscheint. vielleicht wird das web im laufe der zeit für uns alle dann ein wenig lesbarer, wenn so mancher tipp umgesetzt wurde. zu finden ist die deutschprachige variante unter http://www.usability.ch/Alertbox/main.htm .