position und psychopharmaka. es wundert immer wieder, mit welchen vorleistungen man in unserer gesellschaft, welche positionen einnehmen kann. der nächste fall von schwierigkeiten bei der promotion zeigt sich. ein wenig anders gelagert, ein bisschen ehrlicher, aber irgendwie weiterhin fragwürdig. und die nächste stellungnahme von, „ach ja, da habe ich wohl ein paar kleine fehler gemacht“.
es geht nicht darum, jemandem keine fehler zu zu gestehen. natürlich darf einem das beim verfassen einer doktorarbeit ebenso passieren, wie im job. den „fehlerfreien“ menschen gibt es nicht. wäre auch insgesamt ganz schön unmenschlich. aber es gibt verschiedene formen, mit einem fehler umzugehen. da ärgert es einen nicht nur einmal, nein es ärgert inzwischen auf ganzer linie. mag sein, dass inzwischen verschärft bei leistungsträgern geschaut wird, ob sie nicht doch etwas falsch gemacht haben. aber es kann nicht sein, dass ihnen das überhaupt nicht bewusst war.
und dann wird es gruselig. denn auf der einen seite handelte es sich in letzter zeit um vertreterInnen der riege: „es muss korrekt, ordentlich und vor allen dingen unbedingt leistungsorientiert in unserer gesellschaft zugehen. von nichts kommt nichts.“ das bedeutet, die fehlermachenden verschärfen die regeln und haltungen gegenüber der ausbildung, der bildungsinstitutionen und die kriterien für wissenschaftliches arbeiten. der druck auf studierende wird beständig erhöht. wissenschaftliches arbeiten hat nur noch wenig mit entdecken, mit interesse und mit freude am forschen zu tun.
gleichzeitig gibt es die meldung, dass studierende ständig mehr psychopharmaka (im besonderen anscheinend antidepressiva) verkauft werden. da muss man sich doch fragen dürfen, ob nicht etwas schief läuft in unserem bildungssystem? läuft uns wirklich die weltweite konkurrenz davon, wenn wir nichts anderes mehr machen als bewerten, prüfen und testen, dabei aber den wissenschaftlichen diskurs und das abwägen aus den augen verlieren? die konsequenz aus diesen kurzen bemerkungen: jemand, der der meinung ist, starken einfluss auf die öffentliche meinung nehmen zu wollen (und im besonderen auf das wissenschaftliche arbeiten an hochschulen), der sollte für sich erst einmal prüfen, wie die eigene studienzeit verlaufen ist und welche form des lernens, forschens und studierens er/sie schätzte.
es ist zu vermuten, dass wir dann vielleicht wieder einen weg zum interessengeleiteten und lustvollen lernen finden.
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