Schlagwort-Archive: prosa

schnickschnack (126) – Characters for an Epic Tale

manchmal ist die illustration so schlicht und doch so effektiv. also, ran an die zeichenstifte oder die zeichen-software und die eigenen geschichten bebildern:

Characters for an Epic Tale | Flickr – Fotosharing!.

. es müssen ja nicht immer fotos sein!

kreatives schreiben und weinen

beim kreativen schreiben ist die wahrscheinlichkeit größer, dass einem die freudentränen in die augen steigen, als dass man über das geschriebene so traurig wird, dass geweint wird. hier unterscheidet sich das kreative schreiben vom biografischen schreiben. aber das möchte ich nicht genauer betrachten. es stellt sich für mich eher die frage, wie lässt sich weinen in texten umsetzen.

die gefahr, protagonistInnen in der eigenen geschichte weinen zu lassen, besteht darin, dass es recht schnell kitschig und gefühlig wird. da in der deutschen sprache die worte für das weinen und die tränen fehlen, also nicht viele verschiedene varianten gewählt werden können, ist zu überlegen, ob man die große traurigkeit oder hilflosigkeit nicht in metaphorische umschreibungen packt. dabei wird das eigentliche weinen zwar in den hintergrund gedrängt, aber für die leserInnen erschließt sich die gefühlslage besser.

in dialogen lässt sich das weinen noch schwerer darstellen. es klingt nicht unbedingt gut, wenn man „huhuhu“ schreibt, um dem weinen einen klang zu geben. „schnief“ und „schneuz“ gehören eher in den comic, als in einen dialog. es müssen also verbale ausdrücke für die traurigkeit gefunden werden und vielleicht kann man dann noch die regieanweisung angeben, wann jemandem die tränen herunterlaufen. mehr kann man nicht machen.

beim weinen unterscheidet sich das schreiben sehr stark vom film oder theater, wo dieser gefühlsregung die unterschiedlichsten ausformungen gegeben werden können. aber man kann dafür die zuspitzung der traurigkeit durch lautes und niedergeschriebenes denken schriftlich umsetzen. hier ist der spielraum wiederum unendlich. wie erlebt ein mensch innerlich die sich zuspitzende krise? welche gefühlsregungen machen sich breit? ab wann erreicht jemand einen karthatischen zustand und ergibt sich Weiterlesen

Werbung

„17. open mike“ ist ausgeschrieben

einmal im jahr gibt es in berlin für jüngere schreibende, die bis jetzt keine veröffentlichungen haben, die möglichkeit, sich in die öffentlichkeit zu begeben. bei dem wettbewerb handelt es sich um „open mike„, eine formulierung, die als „offenes mikrofon“ verstanden werden kann. daran teilnehmen können menschen bis 35 jahre. ausgeschrieben wird der wettbewerb von der „literaturwerkstatt“ in berlin. es gibt preisgelder, es gibt eine jury, es gibt reportagen über die preisträgerInnen, es gibt eine lesereise und einen workshop im anschluss.

deshalb ist die teilnehme an dem wettbewerb jungen schreibenden, die am anfang ihrer literarischen laufbahn stehen wollen zu empfehlen. die bewerbungsmodalitäten (es darf nur ein text eingesandt werden, preise gibt es für prosa und lyrik) sind hier zu finden: http://www.literaturwerkstatt.org/index.php?id=707 . bis mitte juli haben mann und frau zeit ihre besten werke einzusenden, dann trifft eine jury eine vorauswahl. im november diesen jahres tragen die in die entausscheidung gekommenen schriftstellerInnen ihre werke vor publikum vor und die preise werden verliehen.

also, es ist noch genug zeit, sich an den besten aller guten texte zu setzen. viel spaß dabei.

„vergessenheit“ von david foster wallace – ein buchtipp

seit längerem mal kein fachbuch als tipp. es handelt sich bei „vergessenheit“ um storys von david foster wallace. eine kurze und zwei längere. sie hier zu beschreiben, hieße, die absurdität der geschichten schon zu verraten und die pointen vorwegzunehmen.

also lieber andere hinweise geben. der autor legt gesellschaftliche verwerfungen und beziehungsproblematiken auf eine sehr humorvolle art und weise offen. dabei bevorzugt er den beschreibenden mammut-satz. man muss diese form des schreibens lesen mögen. doch sie ermöglicht es dem autor, beständig in die story nebeninformationen  einzuflechten, die eigentlich schon wieder kleine storys ergeben. mal eben eine lebensgeschichte in zwei langen sätzen beschreibend oder ein trauma in einem abschnitt aufarbeitend, ist das buch gespickt mit ganz alltäglichem und abstrusem.

es macht enormen spaß, sich auf diese beschreibungen einzulassen, da wallace anscheinend eine unbändige freude an nüchtern schrägen beschreibungen hat. so lässt einen das buch nicht ganz so laut aufbrüllen lachen, wie die geschichten von sedaris, aber man sitzt immer grinsend wie ein honigkuchenpferd da. und nebenher entlarven die texte auch noch die verlogenheit der us-amerikanischen und damit auch unserer gesellschaft.

das buch ist bei kiepenheuer & witsch in köln 2008 erschienen. ISBN 978-3-462-03974-0. so, jetzt kann ich mich wieder den fachbüchern zuwenden.

kreatives schreiben und absurdes

 

oft scheint es leichter, einen absurden text schaffen zu können, als dies in wirklichkeit umsetzbar ist. denn meist entsteht eher klamauk, denn ein absurder text. hier stellt sich die frage, was nötig ist, um absurd zu wirken. letztendlich kann der text nicht vollständig befreit werden von zusammenhängen. ist dies der fall, wirkt alles nur noch wie eine aneinanderreihung von ideen oder beschreibungen. doch der bezug der aussagen im text darf bestehen, sollte aber eher unklar oder widersprüchlich sein. absurd ist es zum beispiel, wenn menschen aneinander vorbei kommunizieren. deshalb bieten sich im kreativen schreiben dialoge zur produktion absurder texte hervorragend an.

aber auch abseits der dialoge ist der spielraum groß, wahrscheinlich ist „spielraum“ auch der begriff, der die entstehung eines absurden textes ganz gut umschreibt. so bilden sich beständig steigernde gedanken und geschichten, die in ferne dimensionen abdriften eine gute grundlage für „absurdes“. ähnlich scheinen auslassungen zu wirken, die die leserInnen in der ungewissheit belassen. oder es können gegenstände und wesen miteinander in kontakt treten, die in der realen welt keinen bezug zueinander haben.

aber auch hier ist zu unterscheiden zwischen science-fiction oder fantasy und absurdem. das absurde hat immer noch einen stärkeren bezug zum realen als die beiden anderen literaturformen. ein irrtum besteht darin, zu glauben absurd müsse lustig oder satirisch daherkommen. es gibt sehr ernsthafte absurde erzählungen, die dem drama ähnlicher scheinen. schwer einzuordnen bleibt absurdes allemal, aber selbst in der lyrik finden sich genug beispiele. bekanntester und sehr produktiver autor war „ringelnatz“.

wirkliche absurditäten werden erst dadurch sichtbar, dass sie entweder plötzlich auftreten oder sich im laufe des geschriebenen einschleichen. Weiterlesen

alejandra del rio – ein blogtipp

eine ehemalige mitstudentin, alejandra del rio, betreibt zwei blogs. diese möchte ich all jenen ans herz legen, die des spanischen mächtig sind. ich bin es nicht, verstehe die texte in den blogs also auch nicht. doch aus der erfahrung heraus, manche übersetzung von ihr gehört zu haben, handelt es sich bei den gedichten sicherlich um ansprechenden literatur.

in ihre texte fließen sowohl alltagserfahrungen und geschichten aus südamerika ein. in südamerika hat sich im laufe der zeit eine ganz eigene literaturszene herausgebildet, die frauen raum bietet, ihre texte vorzutragen. ein besonderer genuß war der teils rhythmische vortrag der gedichte von alejandra. auf spanisch klang dies meist noch viel besser, zum glück gab es anschließend die deutsche übersetzung. die blogs finden sich unter: http://alejandradelrio.blogspot.com und http://lugar-del-yotro.blogspot.com/ .

verlag (14) – diogenes

klein aber fein könnte man sagen, wenn der verlag wirklich klein wäre. was die diversen sparten angeht konzentriert er sich auf poesie und prosa. was das herkunftsland angeht, kann auch von kleiner die rede sein, die schweiz. und wie die schweiz in manchen bereichen altbacken und traditionell wirkt, bot sie bei kunst und kultur schon immer eine ungewöhnliche vielfalt und größe.

so erscheint auch die homepage des diogenes verlages auf den ersten blick sehr schlicht. doch sie hat es im verlag zu manchem größeren verlag in sich. sie ist sehr übersichtlich und informativ. bietet sie doch zu jedem autor und jeder autorin einen klaren überblick, nicht nur zum verlagsangebot, sondern auch zu den hörbüchern, zur biografie der autorInnen und zu möglichen leseproben, bis zu downloads und lesungen. dabei kann man zum beispiel einen ganzen essay als auszug aus den gesammelten werken über alfred andersch herunterladen.

also ein verlagsauftritt der alles bietet, was der lesende mensch erst einmal gern wissen möchte und sicher sinnvoller als jede aufwendige flash-animation, die zwar hübsch aussieht aber keine infos gibt. zu finden ist die seite unter: http://www.diogenes.ch/ .

internationales literaturfestival berlin startet morgen

nach den ganzen großevents wie fussball-em, csd, lange nacht der museen, modemessen und dem nicht enden wollenden tourismusstrom in berlin ist stehen dieses jahr nur noch der marathon und ein paar kulturevents an. eines davon hat sich in den letzten jahren zu einer die ganze stadt überziehende ereignis entwickelt. das internationale literaturfestival. es widmet sich dieses jahr der afrikanischen literatur und bietet eine fülle an lesungen und diskussionen. es beginnt am 24ten september dauert bis zum 05ten oktober an. hier das programm vorzustellen würde keinen sinn machen, da es viel zu groß ist. darum einfach kurz und knapp der link zu allen weiteren informationen: http://www.literaturfestival.com/ . das programm spricht für sich und bereitet ein wenig auf die filmfestspiele vor, dazwischen liegen noch ein paar ausstellungen und theateraufführungen, nicht zu vergessen die großen konzerte, also jetzt einfach kultur pur, bis es wieder frühling wird 😀

schreibidee (37)

in anlehnung an die homepage „ein roman in einem jahr“ könnte man mit einer schreibgruppe oder einer gruppe, die sich extra dafür zusammenfindet, eine veranstaltung durchführen nach dem motto: „in einem monat eine geschichte„. dazu wäre es notwendig, dass die beteiligten sich bereit erklären würden, einen monat lang, täglich in ihre mails zu schauen, um  auf dem laufenden zu sein. und sie wüssten laut eines zeitplans, wann sie dran sind, die geschichte weiter zu schreiben. also, wie man sehen kann, wird dies nur in einer schreibgruppe möglich sein, die sich gut kennt und auch diszipliniert an einem thema arbeitet.

im vorfeld wird der zeitplan gemeinsam aufgestellt, wann wer dran ist. dazu können alle wünsche äußern, je nachdem welche zeiten ihr terminkalender zulässt. anschließend gibt es eigentlich nur noch eine sache, an der geschichte weiterschreiben. jeden tag kommt von der jeweils zuständigen person eine seite dazu. das bedeutet, nach einem monat sind 30 seiten zusammen. anschließend sollte es noch ein längeres treffen geben, bei dem die änderungsvorschläge diskutiert und vielleicht ausgeführt werden. solch eine gruppenarbeit regelmäßig mit einer gruppe ausgeführt, kann im laufe der zeit immer eingespieltere geschichten entstehen lassen. wichtig ist nur, dass die möglichkeit besteht für jemanden einzuspringen, wenn sich kurzfristig unpässlichkeiten ergeben. alles andere entsteht „beinahe“ von selbst.

poetenladen – eine seite moderner literatur

leipzig hat eine buchmesse. leipzig bietet ein literaturstudium an. und leipzig bekommt zur buchmesse eine zeitschrift von der homepage „poetenladen„, die wiederum in leipzig entsteht. doch neben der herausgabe der zeitschrift bietet die homepage noch viel mehr. ich habe sie schon einmal ganz kurz bei literaturzeitschriftenlinks vorgestellt.

doch auch dies ist nicht die eigentliche aufgabe der seite. sie veröffentlicht vor allen dingen aktuelle, frisch geschriebene oder dort frisch veröffentlichte literatur, schwerpunktmäßig lyrik.

so finden sich auf der seite unmengen von gedichten, die man entweder in der reihenfolge ihrer veröffentlichung sehen kann, aber auch über die autorInnen finden kann. dazu noch kurze texte und kurzgeschichen. und eine sammlung von texten zur literatur. dann die hervorragende linkseite mit tipps zu zeitschriften, homepages und organisationen. also alles in allem ein schöner einblick in eine relativ junge literaturszene. die seite ist hier zu finden: http://www.poetenladen.de/index.html