es handelt sich bei dem buch um keine neuerscheinung, eigentlich kommt es vom grabbeltisch der mängelexemplare. doch das bedeutet eigentlich nichts, bücher können ja zeitlos sein. die geschichte, die paul auster in seinem buch „reisen im skriptorum“ erzählt, könnte jeden menschen treffen, der schreibt. plötzlich wacht man auf und fragt sich wo man ist. es fehlen einem im ersten moment die worte für die eigene situation, das umfeld ist unklar.
das ganze hat etwas bedrückendes. handelt es sich um alzheimer oder andere altersgebrechen? oder handelt es sich um einen traum, den man gerade nicht verlassen kann? auster entblättert in seiner geschichte stück für stück, dass die situation des erzählers wohl mit dem schreiben von geschichten und romanen zu tun hat. so langsam erkennt der schreibende, dass er die personen, die ihn pflegen und versorgen kennt, ebenso wie seine besuche. doch er weiß nicht genau, woher er sie kennt. so viel sei geschrieben, es sind die geister, die er rief.
während des lesens wird einem bewusst, dass es sich um mehr als eine altenpflegestation handeln muss, dass der erzähler gefangen ist in einem wirrwarr aus ungereimtheiten, deren grundlagen er immer mehr auf die spur kommt. man ahnt, wer die personen um ihn herum sein könnten. man ahnt es darum, da sie ihm so viele vorwürfe machen, da er so viel macht über sie hatte. doch den schluss der geschichte kann man nicht ahnen. er gibt dem ganzen geschehen eine fiese note.
ein buch, das einen hineinzieht in eine welt der bedürftigkeit und hilflosigkeit. ein buch, das einen ebenso lang im unklaren lässt, wie den protagonisten. und ein buch, das am schluss die frage entstehen lässt, woher eigentlich die eigenen geschichten und personen beim schreiben von geschichten und romanen kommen. eine schöne story für zwischendurch. das buch ist 2007 bei rowohlt in reinbek bei hamburg erschienen. ISBN 978-3-498-00074-5