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kreatives schreiben und reisen (2)

es gibt erkenntnisse, die urlaub und reisen nicht nur als erholung darstellen. zum einen fühlen sich etliche menschen, wenn plötzlich mehr ruhe in ihr leben einkehrt, nicht unbedingt besser. der beginn eines urlaubs kann davon belastet sein, dass erst einmal all die gedanken und dinge verarbeitet werden müssen, die in der stressigen berufszeit beiseite geschoben wurden. wenn sich dann jemand auf reisen begibt und auch dabei kaum ruhephasen hat, dann sorgen die zusätzlichen vielen neuen eindrücke für ein zusätzliches stresspotential.

kreatives schreiben kann eine möglichkeit sein, eindrücke im urlaub zu verarbeiten und als anregung zu nutzen. zwar stellt auch das schreiben nicht unbedingt eine ruhephase dar, aber es kann entlastende wirkung haben. außerdem ist das immer so eine sache mit den fotografien von reisen. sie können visuelle eindrücke wiedergeben, aber nicht die gefühle und empfindungen, die man dabei hatte. wie wäre es also, etwas über den urlaub zu schreiben. angefangen bei einem reisetagebuch, morgenseiten, zu denen man im alltag keine zeit findet, einen reisebericht oder auch nur geschichten und ereignisse, die man am wegesrand erlebt?

man kann auch noch einen schritt weitergehen und eine reise ausschließlich dem schreiben widmen. man kann für sich entscheiden, dass man einen schreiburlaub macht. man wählt sich einen ort, der einem ruhe vermittelt, man lässt die modernen kommunikationsmittel zuhause Weiterlesen

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schnickschnack (33)

die welt wird steriler. es war einmal interessant auf die toiletten in verschiedenen kneipen berlins zu gehen. konnte man doch in den kabinen ganze romane lesen, die an die wände geschrieben waren. doch inzwischen wird vieles überstrichen, gereinigt oder eine oberfläche angebracht, die beschriftungen unmöglich machen. seit etlichen jahren gibt es eine alternative, vor allen dingen in den usa. „1000 journals“ ist der versuch, durch das weitergeben und liegenlassen von festgebundenen journalen an verschiedenen orten, wie kneipen, parkbänken und zügen, menschen aufzufordern sie vollzukritzeln. wenn so ein journal voll ist, sollte es an den absender zurückgeschickt werden. seit 2000 wurden 1000 journale verteilt. viele kamen zurück und seiten davon wurden eingescannt. sie sind auf folgender seite zu sehen: http://1000journals.com/index.php?view=Journals%2FIndex . das projekt ist inzwischen abgeschlossen.

das folgeprojekt, auch aus san francisco, nennt sich „1001 journals“ und läuft noch. es nutzt inzwischen die möglichkeiten des internet und macht das angebot, nicht nur reale journale weiterzugeben, sondern auch virtuelle journale zu erstellen. um daran teilzunehmen muss man sich einloggen. doch auch hier gibt es viele eingescannte journale zum ansehen, zumindest ausschnitte davon. das ganze entwickelt sich immer mehr zu einem kunstprojekt, aber einem interessanten. zu finden ist die seite unter: http://1001journals.com/ .

vielleicht sollte man auf den toiletten berlins journale auslegen. das wird aber sicherlich gefährlich für das journal, wenn das toilettenpapier ausgeht.

schreibidee (34)

die urlaubszeit hat begonnen. viele machen sich auf den weg in vertraute und weniger vertraute regionen, um sich der erholung hinzugeben. hier kann die heutige schreibidee anknüpfen. berühmte schriftstellerInnen haben gern reisetagebücher verfasst. warum dies nicht auch mal selbst probieren?

teilnehmerInnen der schreibgruppe, die sich über den sommer vielleicht auf reisen begeben, könnten als hausaufgabe die aufforderung erhalten, täglich 10 minuten freewriting über ihren urlaub zu absolvieren. und am ende der reise einen text aus ihren vielen freewritingtexten zu verfassen. also ein freewriting-reisetagebuch zu führen und einen reisetext zu schreiben.

aber auch die, die nicht davonfahren, aber eine schreibgruppe besuchen, kann man zu einer fantasiereise einladen. zum beispiel wird ein globus oder eine weltkarte mitgebracht. und mit geschlossenen augen tippen die teilnehmerInnen auf einen beliebigen ort. nun sind einträge in ein vermeintliches reisetagebuch zu diesem ort zu verfassen. sie stellen sich vor, sie wären in ihrem urlaub an diesen ort gefahren. da kann es hilfreich einen internetanschluss für die recherche zur verügung zu haben.

oder die teilnehmerInnen der schreibgruppe formulieren eine reise zu ihrem lieblingsort auf der welt. es kann sowohl schlaraffia sein, als auch die fahrt nach kleinpöseldorf zum liebsten. am wichtigsten sind die eindrücke auf der reise. und alle werden sich wie im urlaub fühlen, wenn die texte anschließend vorgetragen werden.