Schlagwort-Archive: s-bahn

stadtautobahn vs. öffentlicher personennahverkehr in berlin

fährt noch irgendetwas in dieser weltmetropole? 😯

U2
von 24.06.2011 03:30
bis 09.12.2011 02:00
Sperrung wegen Bauarbeiten der BVG; Linieneinstellung/ -teileinstellung
U6
von 06.11.2011 22:00
bis 10.11.2011 03:30
Sperrung wegen Bauarbeiten der BVG; Linienunterbrechung/ Pendelverkehr
U7
von 06.11.2011 22:00
bis 11.11.2011 03:30
Sperrung wegen Bauarbeiten der BVG; Linienunterbrechung/ Ersatzverkehr

M4
von 05.11.2011 05:30
bis 07.11.2011 21:55
Sperrung wegen Bauarbeiten der BVG; Linienunterbrechung/ Ersatzverkehr

M8
von 01.08.2011 04:00
bis auf Weiteres.
Sperrung wegen Bauarbeiten der BVG; Linieneinstellung/ -teileinstellung

M13
von 28.10.2011 05:00
bis 11.12.2011 03:40
Sperrung wegen Bauarbeiten der BVG; Linienunterbrechung/ Ersatzverkehr

Habe das alles mal ein wenig abgekürzt (füllt ja den ganzen Blog, aber wer die Angaben der BVG und der S-Bahn für den 06ten November in Ruhe lesen und genießen möchte, der klicke einfach hier und lese weiter: Weiterlesen

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nabelschau (21)

fussball regiert die welt. brot und spiele sind immer noch ein befriedungskonzept, das in den heutigen gesellschaften ganz gut funktioniert. eine zeitlang machte es den eindruck, dass das brot die überhand beim ruhigstellen gewinnt. doch gerade in letzter zeit stellt sich heraus, wahrscheinlich seit der finanzkrise, die den rubel nicht mehr so rollen ließ, dass das brot in den hintergrund tritt. fussball aus den arenen wird bestimmend.

woran sich das ablesen lässt? die ziehung der lottozahlen wurde zum beispiel verschoben. da interessiert es nicht, dass wahrscheinlich sehr viel mehr menschen der hoffnung auf den großen gewinn, auf einen riesigen laib brot folgen, als dem über den rasen getretenen ball. doch das spielt keine rolle, in der konkurrenz um die senderechte für die übertragungen wird alles andere im fernsehprogramm gekippt. das hat zur folge, dass die ziehung der lottozahlen an sich, schon zu einem lotteriespiel werden. denn im vorfeld laufen in zukunft solch bewegende sendungen wie das „musikantenstadl“, die generell unklare schlusszeiten haben. also folgt die ziehung der lottozahlen nicht unbedingt den zeitangaben der programmzeitschriften. alles nur, wegen diesem fussball.

ähnlich sieht es in berlin aus. die stadt schämt sich ein wenig dafür, dass ihre schnellbahn nur sehr eingeschränkt verkehrt. dies bedeutet für alle ihr tägliches brot verdienenden bei dreißig grad im schatten, sich in verkürzte züge zu drängen, um überhaupt den arbeitsplatz zu erreichen. doch wenn der heimatverein ein spiel in der liga hat, dann schafft es die s-bahn, sonderzüge einzusetzen, damit jeder zuschauer pünktlich das stadion erreichen kann. und dies, obwohl der spielort auch noch von der u-bahn angefahren wird. wenn das mal keine aufforderung ist, arbeit arbeit sein zu lassen und brot brot sein zu lassen, um sich nur noch dem spielen zu widmen. oder sich einfach mal bei der s-bahn zu beschweren, warum diese sonderzüge nicht im alltag eingesetzt werden können. alle nur, wegen diesem fussball.

wortklauberei (45)

„basisfahrplan“

die „basis“ ist eine „grundlage“, auf die aufgebaut werden kann. nachdem in berlin das gesamte s-bahn-netz zusammengebrochen ist, züge auf vielen linien nur noch alle 20 minuten fahren, manche strecken vollständig gestrichen wurden und auf den takt der züge auch kein verlass ist, soll nun die wende zur normalisierung kommen. erst wurde die verkündung eines „notfahrplans“ für heute ausgerufen, doch dann siegten wieder die vertreterInnen des positiven denkens.

es wurde der „basisfahrplan“ kreiert. klingt hübsch, erinnert aber doch ein wenig an einen hausabriss. da legt man erst das haus in schutt und asche, räumt die trümmer weg, hebt untergrund aus und gießt ein neues fundament, auf das der neubau gestellt werden kann. bei häusern ist dies auch ganz hübsch, da davon auszugehen ist, dass die mieter vorher das alte haus verlassen haben. bei der s-bahn ist dies eine katastrophe, da die fahrgäste im vorfeld nichts erfuhren.

das erinnert an den letzten winter, als es zwischenzeitlich so kalt war und plötzlich die züge nicht mehr fuhren, man am bahnhof stand und erst einmal gar keine durchsage kam, erst zwanzig minuten später, als die füße schon angefroren waren wurde verkündet, dass der nächste zug auch ausfalle. übrigens sieht es mit den neigetechnikzügen nach süddeutschland auch nicht besser aus. der fahrplan weist weiterhin eine verspätung von wahrscheinlichen 15 minuten aus. dies aber schon seit über einem halben jahr. wer glaubt, der fahrplan würde darauf abgestimmt, sieht sich getäuscht. oder wie mir die freundliche mitarbeiterin am schalter erklärte, „dann nehmen sie einfach den nächsten zug“.

die basis bedeutet also, der fahrgast habe zeit im überfluss und Weiterlesen

nabelschau (04)

liebe berliner s-bahn,

ich danke dir dafür, dass ich endlich wieder zum ausgiebigen bücherlesen komme. diesen winter hast du dir besonders viel mühe gegeben. denn der winter war kalt, zumindest teilweise, und wie winter das nunmal sind. dich liebe s-bahn hat das aber überrascht und du fuhrst einfach nicht. das verlängerte den aufenthalt auf deinen bahnhöfen für mich enorm und hatte den effekt, dass ich mehr seiten der bücher verschlingen konnte, die gerade mein interesse wecken.

besonders freut es mich aber, dass du jedesmal am s-bahnhof schöneberg eine 10-minütige zwangspause für mich arrangierst. du denktst  für deine fahrgäste mit. was soll dieses ewige gehetze, mach doch mal pause. für alle nichtkenner der s-bahn-szene: am s-bahnhof schöneberg kreuzt eine der wichtigsten nord-süd-verbindungen berlins von oranienburg bis potsdam den ring, eine der meistbefahrenen ost-west-verbindungen. es steigen also auch dementsprechend viele menschen um.

kenner wiederum bereiten sich bei der einfahrt einer der züge schon darauf vor die treppen, die die züge verbinden hoch oder runter zu sprinten, da die züge beinahe zeitgleich einfahren. wichtig ist dabei das wort „beinahe“. einer der züge ist immer eine halbe minute früher da. die mitarbeiter der s-bahn fertigen diesen besonders schnell ab, damit es nicht zu einer lästigen verzögerung durch umsteigende fahrgäste kommt. der nächste zug in die jeweilige richtung kommt in 10 minuten. wäre der takt auf diesen linien ein extrem enger, könnte man das ja verstehen, so kann man sich nur seinen büchern widmen. das umblättern fällt bei minusgraden leider ein wenig schwer. sitzplätze auf den bahnhöfen sind auch nicht gerade zahlreich. deshalb habe ich eine kleine wunschliste, liebe s-bahn:

anstatt verköstigungseinrichtungen auf den bahnhöfen zu installieren, wünsche ich mir einen kleinen aber feinen buchladen. zudem beheizte sitzbänke oder zumindest kissen, da die drahtgeflechte im laufe der zeit doch zu leichten erfrierungen am arsch führen können. und vielleicht ein paar ein-euro-jobber zum umblättern der seiten. und vor allen dingen einen störsender für handys. denn dann steigert sich nicht nur der bildungsstand der bürger, nein, es ständen auch nicht so viele schlechtgelaunte menschen auf deinen s-bahnhöfen rum 😆