Schlagwort-Archive: sammeln

web 2.0 und zufall

zufällig eine tolle homepage finden ist ungefähr so schön, wie beim stöbern im buchladen das buch zu kaufen, das gerade perfekt zur aktuellen befindlichkeit passt. „toll“ bedeutet natürlich, eine durch und durch subjektive bewertung zu zu lassen. im vergleich zum buchladen ist der pool an zufälligkeiten im netz x-fach höher. so wie man sich zwischen den bücherregalen treiben lassen kann, so kann man durch das netz surfen. der feine unterschied: beinahe alle webseiten ermöglichen sofortiges lesen und sich in den seiten vertiefen.

wenn man dann noch die zufälle anderer surferInnen mitgeteilt bekommt, entsteht langsam eine sammlung lesenwerter texte, die beständig erweitert und ausgebaut werden. es ist wie das lernen von einem zentralthema aus, das sich langsam verästelt und ausbreitet und einen im laufe der zeit an orten landen lässt, die man nie im fokus hatte. der zufall gibt ein gefühl für die reichhaltigkeit des in der digitalen welt angebotenen. daraus kann man eine wunderbare freizeitbeschäftigung machen.

einmal die woche gebe man sich ein zeitlimit und surfe auf gut glück. keine großen suchbewegung über diverse suchmaschinen, keinen empfehlungen folgen, einfach durchklicken. der long-tail-effekt des internets bietet nischen und entdeckungen, die man nicht für möglich hielt. der effekt wird dadurch vervielfacht, dass sich viele menschen gleichzeitig auf den weg machen, spannendes zu finden, dies im netz wieder streuen und somit der querverweis eine größere bedeutung als die literaturkritik bei büchern bekommt. die chance, etwas zufällig aufzuschnappen, macht das surfen so interessant und so verführerisch.

darum die empfehlung, ein zeitlimit zu wählen. die möglichkeit, sich in der vielfalt zu verlieren und alles nur noch zu streifen ist groß. auch das kann lust (auf mehr) hervorrufen, jedoch irgendwann Weiterlesen

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wortklauberei (105)

„planespotter“

nein, es handelt sich hierbei nicht um einen schreibfehler und somit auch nicht um „spötter“ über die peinliche verschiebung der flughafeneröffnung in berlin (obwohl mir hierzu reichlich stoff einfallen würde). es handelt sich um eine hobby erwachsener menschen. die faszination der technik veranlasst sie, maschinen und fahrzeuge in aktion zu beobachten, zu fotografieren und zu genießen.

es gibt die trainspotter (erinnernd an einen film), die gern züge in betrieb fotografieren: einfahrt in den bahnhof, ausfahrt aus dem bahnhof, zug in landschaft, zu in stadt, zug auf erster fahrt, zug auf letzter fahrt, … das wird fotografiert, gefilmt und in vorträgen oder diashows wiederum anderen transportiert. inzwischen hat auch das fernsehen die züge für sich entdeckt und sendet in lücken die schönsten bahnfahrten (oder führerstandsmitfahrten).

so wie man züge beobachten kann, kann man auch flugzeuge beobachten. und um flughäfen herum tummeln sich die so genannten „planespotter“. auch hier wird gestaunt, betrachtet, fotografiert und gefilmt: flugzeug beim landen, flugzeug beim starten und wenn es möglich ist, flugzeug auf dem rollfeld. schwieriger wird es da bei „flugzeug in der landschaft“ (dann ist es meist abgestürzt) oder bei „flugzeug in der stadt“ (nur wenn man neben dem flughafen tempelhof in berlin zum beispiel wohnte). „flugzeug im himmel“ wiederum lässt sich schwer fotografieren und ist aufwendig.

zwei gedanken zu dem hobby und wort: warum nicht planespotter in der nähe von landebahnen ansiedeln? jeden tag sein hobby erleben – ein paradies (und nun doch noch zur eröffnung des flughafens in berlin – das wären dann mal freundInnen des fluglärms).
und eigentlich sind die planespotter nur modernisierte nachfahren der birdwatcher, die bird spotting betreiben (ein vor allen dingen britisches hobby: http://www.rspb.org.uk/advice/watchingbirds/ ). da tschilpt was im busch und hundert kameras sind auf das kleine tier gerichtet. jedoch die birdwatcher betreiben das hobby schon viel länger als die freunde der blechvögel.

beide, birdwatcher und planespotter, haben etwas mit fliegen zu tun. bleibt die frage, welches hobby schöner ist? oder doch train spotting?

schreibidee (360)

wenn man anfängt nach schreibanregungen zu suchen, dann fängt man auch meist an, mit offeneren sinnen durch die welt zu laufen. man betrachtet dinge, die man erlebt hat, auch unter dem aspekt, ob diese eine geschichte wert sind. und je öfter man mit den ausgefahrenen antennen durch die welt läuft, um so häufiger nimmt man ereignisse und anekdoten wahr. darum dieses mal eine schreibanregung zu „anekdoten-sammlungen“.

diese schreibidee benötigt eigentlich einen längeren vorlauf, macht also in schreibgruppen sinn, die sich regelmäßig treffen und in denen gern auch mal kleinere aufgaben übernommen werden. dann kann man die gruppenteilnehmerInnen dazu einladen, sich ein notizbuch anzulegen, das sie möglichst immer mit sich herumtragen. in dieses notizbuch werden über einen längeren zeitraum alle erlebnisse, eindrücke oder szenen notiert, die einem „geschichtsträchtig“ scheinen.

ob es nun im öffentlichen nahverkehr, auf der strasse, am arbeitsplatz oder im nachtleben ist, es gibt immer wieder ereignisse, die einen schmunzeln lassen, einen empören oder vielleicht einen tief bewegen. solche momente sollten in dem notizbuch vor allen dingen festgehalten werden. wenn die aufgabe von der schreibgruppe konsequent verfolgt wird, dann sammeln sich im laufe der zeit eine ganze menge geschichten (und notizen) an.

als erstes werden bei dem anekdoten-sammlung- schreibgruppentreffen von allen teilnehmerInnen ihre notizbücher durchforstet. nun notieren sich die teilnehmerInnen die szenen noch einmal in einem kleinen abschnitt von ein paar sätzen. der schwerpunkt liegt noch nicht darauf, eine geschichte daraus zu machen, sondern in ein paar worten das erlebte wiederzugeben.

anschließend stellen alle teilnehmerInnen ihre abschnitte in der schreibgruppe vor. die schreibgruppe wählt aus dem persönlichen pool der ereignisse pro person zwei beispiele aus, zu denen sie später eine geschichte hören möchte (dies macht man am besten per stimmzettel oder durch kurze abstimmungen per handaufzeigen). nun schreiben die teilnehmerInnen zu den gewählten notizen zwei geschichten. die geschichten werden anschließen in der schreibgruppe vorgetragen und es findet eine feedbackrunde statt.

zum abschluss wählt die schreibgruppe aus den jeweils zwei dargebotenen geschichten noch einmal eine aus. und aus allen ausgewählten geschichten kann eine anekdoten-sammlung der schreibgruppe erstellt werden. entweder veröffentlcht man diese gemeinsam im internet, man kopiert oder druckt ein kleines büchlein oder man veranstaltet eine lesung dazu. der titel könnte zum beispiel lauten „die letzten drei monate in xy – anekdoten, die das leben schrieb“.

natürlich können die kurzbeschreibungen der notizen auch ausgetauscht werden und andere gruppenteilnehmerInnen schreiben eine geschichte dazu, oder man wählt selber die bevorzugte geschichte aus. die sammlung lässt sich über einen längeren zeitraum fortführen und es werden immer wieder neue geschichten von den schreibenden beigesteuert. der alltag bietet zumindest anregungen ohne ende.

liste (86) – sammeln

wer lust hat, kann sich diese seite ausdrucken und ausfüllen. ich schlage listen vor, die einem vielleicht einen überblick zu verschiedenen themen der eigenen lebensgeschichte geben können. dieses mal geht es um das „sammeln“.

das habe ich in meinem leben am liebsten gesammelt:

das möchte ich unbedingt noch sammeln:

das macht mir am sammeln so viel spaß:

diese kunstsammlungen gefallen mir am besten:

das mache ich am liebsten, wenn sich zu viel ansammelt:

selbstbefragung (148) – sammeln

die fragebögen zur selbstbefragung versuche ich unter rubriken zu bündeln. dieses mal geht es um das „sammeln“.

  • was sammeln sie am längsten in ihrem leben?
  • was sammeln sie sehr gern? warum?
  • was würden sie nie sammeln? warum?
  • welche sammlung hat sie fasziniert oder erschreckt?
  • wenn sie eine ausstellung machen könnten, was würden sie dafür zusammensammeln?
  • vor was für einer versammlung würden sie gern einmal reden? was würden sie dann sagen?
  • fällt es ihnen schwer oder leicht, dinge wegzuwerfen? warum?
  • zu welchem thema würden sie gern eine sammlung anschauen?
  • sind sie jägerIn oder sammlerIn?
  • wem würden sie mal gern ihre briefmarkensammlung zeigen?

hier können sie weitere 1000 fragen als pdf-datei runterladen.

liste (05) – erinnerungsgegenstände

wer lust hat, kann sich diese seite ausdrucken und ausfüllen. ich schlage listen vor, die einem vielleicht einen überblick zu verschiedenen themen der eigenen lebensgeschichte geben können. dieses mal geht es um „erinnerungsgegenstände„.

ich sammle (nach größe der sammlung):

die schönsten gegenstände in meiner wohnung sind:

die bedeutungsvollsten gegenstände in meiner wohnung erinnern mich an:

schlechte erinnerungen verbinde ich mit folgenden gegenständen (nach bedeutung aufgereiht):

biografisches schreiben und sammlungen

 

angeblich sind unsere vorfahren jäger oder sammler gewesen. heutzutage jagen nur noch wenige, doch gesammelt wird von fast jedem menschen. angefangen in den wohngemeinschaften bei den kaffeebechern oder den kühlschrankmagneten bis zu den schmuck, juwelen und gemälden in der high society.

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biografisches schreiben und hobbys

menschen haben hobbys. viele menschen haben hobbys. etliche menschen haben hobbys, die beinahe ihr restliches leben bestimmen. ob sie jedes wochenende auf einem flohmarkt verbringen, da sie alte bücher sammeln. oder ob sie beinahe jede freie minute für ihr training zum nächsten marathon nutzen. oder ob sie in der wohnung keinen platz mehr haben, da sie teddybären sammeln. es spielt keine rolle, welches hobby ausgeübt wird, doch es hat natürlich einfluss auf die eigene lebensgeschichte.

auch wenn das hobby nicht die gesamte freizeit bestimmt, werden bei der betätigung oft gute freunde kennengelernt oder es verändert sich die eigene einstellung zum leben. bei manchen wird das hobby auch zum beruf, nachdem man in diesem bereich immer erfolgreicher wurde. welcher berühmte rock- und popmusik begann schon seine karriere mit einem musikstudium?

deshalb kann es beim biografischen schreiben sinn machen, eine zeitlinie aufzuzeichnen, entlang der die jeweiligen hobbys notiert werden. und es kann hilfreich sein, zu überlegen, welche menschen, welche orte oder welches wissen einem in dieser zeit begegneten. nicht selten finden leute ihre lebensabschnittsgefährten im rahmen eines sports oder anderen hobbys. und nicht selten kommt es auch in vereinen oder gruppen zu konflikten. all dies sind bestandteile des eigenen lebens und all dies hat einfluss auf die eigene gewordenheit. doch oft werden gerade die dinge, die einem viel spaß machen bei biografien unter den tisch fallen gelassen.

vielleicht haben sie ja noch kontakt zu früheren weggefährtInnen, vielleicht sind sie mit einer person verheiratet, die sie im sportclub kennengelernt haben. vielleicht begründet sich ihr ganzer besitz auf antiquitäten oder sie laufen noch mit 75 jahren beim marathon mit. schildern sie die begebenheiten, die neben der arbeit und der beziehung einfluss auf ihr leben hatten. denn erst so ergibt sich ein rundes bild der eigenen biografie.