inzwischen (nach ungefähr zehn jahren) stellt sich wirklich das ein, womit andere schon lange argumentiert haben: computer und internet verändern unser leben, ja wir erleben mit großer wahrscheinlichkeit nach der literalen revolution nun die digitale.
dies bedeutet, dass grundfertigkeiten des menschen überflüssig werden und entweder ganz verschwinden oder vom digitalen gerät übernommen werden. so muss ein großteil der post nicht mehr ausgeliefert werden, sondern sie kommt über die kabelstränge auf unseren schreibtisch. zum bestellen und kaufen muss ich meine wohnung nicht mehr verlassen. und handschriftliche texte muss ich nicht mehr schreiben, ich kann alles direkt in den computer tippen.
wenn es solche grundlegenden veränderungen in gesellschaften gibt, dann gibt es immer die mahner und bewahrer und auf der anderen seite die jubilierer und vorreiter. und nun trifft es unsere „heilige“ handschrift. sie nicht mehr so oft oder gar nicht mehr verwenden zu müssen, scheint manchen wie eine bedrohung all unserer kulturgüter, anderen wiederum begrüssenswert. nun, der großteil der gesellschaft ist da wahrscheinlich unschlüssiger und viel pragmatischer. ich für mich kann nur sagen, „schönschreiben“ als fach in der schule war eine einzige qual, da unter „schön“ nicht schöne texte gemeint waren, sondern das perfekte setzen von strichen, häkchen und kringel. ohne dies wird das leben definitiv entspannter 😯
wie geht es nun mit der handschrift weiter? peter praschl hat sich im magazin der süddeutschen zeitung interessante gedanken darüber gemacht. man kann sie hier nachlesen: http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/36969 und sich vielleicht anschließend überlegen, wie weit die digitalisierung das eigene leben verändert hat.