die tägliche literaturseite der süddeutschen zeitung hat es aufgegriffen: deutsche schriftstellerInnen machen sich im internet rar. im vergleich zu autorInnen von ratgeberbüchern oder von business-werken, den marketing-experten und den psychologInnen, die gern und ausführlich das internet nutzen.
die gleiche erfahrung hat schon eine studentin gemacht, als sie ein referat zum thema „literarische blogs“ halten wollte. sie fand nicht so viel, wie sie erwartet hatte. sie musste die suchmaschinen sehr bemühen, um ein paar autorInnen zu finden, die das netz nutzen, um literatur zu produzieren, zu veröffentlichen und zur diskussion zu stellen.
der autor florian kessler hat sich daran gemacht, zu schauen, wer überhaupt noch literarisch im netz arbeitet. siehe: http://www.sueddeutsche.de/kultur/literatur-im-internet-die-sind-dann-mal-weg-1.1081133 . schriftstellerInnen selber kaum mehr. viele haben sich inzwischen zurückgezogen, andere sind nie aufgetaucht. es gibt nur wenige angebote mit „purer“ literatur. dagegen gibt es eine unmenge von promotion durch die verlage. nun lässt sich natürlich spekulieren, woran das liegen mag.
vielleicht wird man im netz nicht gelesen. aber es gibt auch wenige verschränkungen zwischen gedrucktem und digitalem im literarischen bereich. eigentlich könnte man mit diesen verschiedenen medien spielen. das wird auch von manchen autorInnen gemacht, aber eben nicht von den deutschen. manche blogs sind inzwischen gedruckt, aber es waren auch keine blogs, die einen literarischen anspruch hatten, sondern eher plaudereien und gedankensammlungen, die inzwischen in buchform erschienen sind.
wiederum in den büchern hat das internet, ebenso wie im fernsehen, schon längst einzug gehalten. in gedruckten romanen sind die neuen medien angekommen, ebenso wie im fernsehen. die gegenbewegung fehlt. wahrscheinlich lässt sich bis jetzt kaum geld damit verdienen. aber auch der versuch, zu experimentieren wird kaum unternommen. dabei bietet das netz inzwischen unendliche möglichkeiten für collagen, animationen, text-bild-ton-verschränkungen. doch dies wird eher in der bildenden kunst, denn in der literatur verwendet. schade eigentlich und vielleicht ein zukunftsmarkt.
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