es gibt ein „plakatives“ kabarettprogramm, das ohne gesprochenes auskommt aber keine pantomime ist, das allein mit geschriebenem wunderbar unterhält: „ohne rolf“ (siehe http://www.ohnerolf.ch/ ). ein wunderbarer versuch, dies in schreibgruppen einmal auszuprobieren. darum die anregung zu „raschelnden dialogen„.
zum einstieg werden alle schreibgruppenteilnehmerInnen aufgefordert, einen kurzen aber knackigen dialog zwischen zwei personen zu verfassen (dies empfiehlt sich bei einer fortgeschrittenen schreibgruppe, sonst wären erst einmal schreibideen zum dialoge schreiben umzusetzen (die sich auch hier im blog finden)).
wenn der dialog geschrieben ist, dann werden alle aussagen auf große zettel geschrieben, eventuell satz für satz oder auch nur einzelne wörter. wörter, die wie in der comicsprache ein gefühl oder eine nonverbale reaktion ausdrücken. anschließend werden zweiergruppen gebildet und es wird zeit gegeben, dass die beiden teilnehmerInnen gemeinsam ihren jeweiligen dialog ein wenig einstudieren können. wie dies gehen kann lohnt gemeinsam ein blick auf die homepage von „ohne rolf“, um ein gespür dafür zu bekommen.
die dialoge werden vor der schreibgruppe ohne zu sprechen vorgeführt. anschließend findet eine feedbackgruppe statt. es macht keinen sinn, ein feedback zur performance zu geben, da alle teilnehmerInnen so etwas wahrscheinlich zum ersten mal machen und die koordination erst einmal schwer fällt. aber es kann feedback zu den dialogen und ihrer wirkweise im geschriebenen vortrag geben.
nun kommt die schwerere variante: alle schreibgruppenteilnehmerInnen notieren sich mögliche antworten, fragen und äußerungen für einen smalltalk oder eine diskussionsrunde ins blaue hinein. das heisst, sie wissen nicht, was die anderen notieren und haben keine ahnung, was auf sie zukommt. die schreibgruppe wird in zwei gruppen aufgeteilt, die sich gegenübersitzen. man kann nun dazu auffordern, dass der reihe nach zettel hochgehalten werden, die einen dialog entstehen lassen (dazu sind übrigens etwas kleiner zettel notwendig). also alle wählen aus ihrem jeweiligen pool notierter beiträge einen passenden aus. oder es wird „durcheinandergeredet“, so dass jede(r) hochhalten kann, was sie gerade passend finden.
am schönsten wäre es, wenn die schreibgruppenleitung oder eine person aus der schreibgruppe, die dialoge gleichzeitig notiert. da die anderen der eigenen gruppe mit großer wahrscheinlichkeit nicht lesen können, was man gerade kommuniziert hat (man sitzt ja nebeneinander der anderen gruppe gegenüber), werden zum abschluss die dialoge und das raschelnde geplapper noch einmal vorgelesen (wenn sie notiert wurden).
eine empfehlung: keine angst vor chaos, ich vermute, dass sich solche spielereien beim zweiten oder dritten versuch einspielen. einzig die protokollantInnen sollten schnell notieren können, damit keine unnötigen pausen entstehen. andere formen der aufzeichnung werden sich nicht finden lassen.
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