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web 2.0 und verwandlung

das web 2.0 verwandelt sich sowohl stetig selbst als auch die nutzerInnen, die wiederum einfluss auf veränderungen des web 2.0 haben. es ist wie wellenreiten, stetig tauchen neue angebote des web 2.0 auf: zur zeit ist es pinterest und vor einer weile war es google+, um nur etwas größere und von den usern angenommene angebote zu nennen. die einen user geben dafür andere angebote des web 2.0 auf, um der neuesten welle zu folgen. andere nehmen die neue welle zusätzlich in ihre sammlung an internet-angeboten, an denen sie teilnehmen, auf.

der effekt der verwandlung: die vielfalt der angebote kann zu einem tag-und-nacht-job werden. zum einen muss man ständig mitbekommen, was gerade angesagt ist und angeboten wird. zum anderen muss man diese angebote auch mit eigenem füllen, wenn man wahrgenommen werden will. und hier verwandelt das web 2.0 uns menschen. bei der teilhabe am interaktiven web sollten wir auch inhalte produzieren. und so produzieren wir stetig neue inhalte, die in immer mehr foren und an immer mehr orten ihren platz finden.

da wir aber weder über unerschöpfliche zeitkapazitäten noch über unendliche ideenressourcen verfügen, nimmt der emotionale druck auf den einzelnen menschen stetig zu. auch die zahl der internetuser und deren zeitkontingente wächst nicht mehr im gleichen ausmaß, wie noch vor ein paar jahren. es ist also in zeiten des follower-zählens und der content-vervielfältigung nicht mehr mit weiterem stetem wachstum zu rechnen. sondern es ist nur mit wanderbewegungen und einer enormen ausdifferenzierung zu rechnen. die entropie des netzes nimmt zu.

wie es sich schon in anderen lebensbereichen abzeichnet, werden viele menschen irgendwann des emotionalen und sozialen drucks eines web 2.0 überdrüssig werden und die distanz oder abstinenz propagieren. so wie es teilweise mit dem medium fernsehen geschah, das menschen aus ihrem haushalt verbannten, so werden einige dem web 2.0 abschwören. doch dieser prozess ist viel schwerer umzusetzen, da uns gleichzeitig das öffentlliche leben und Weiterlesen

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mein computer und ich – eine umgangslehre (13)

internet

bei computer denkt man heute beinahe automatisch das internet mit. wenn ich hier also über den computer schreibe, schreibe ich meist auch über das internet. wenn man sich anschaut, wie stark sich unsere kommunikation in den letzten 10 jahren verändert hat, dann kann man von einer großen anpassungsfähigkeit des menschen sprechen. wurde vor einigen jahren noch von der „generation internet“ gesprochen, lässt sich dies heute gar nicht mehr aufrechterhalten.

erhebungen zeigen, dass die generation der mittelalten und älteren schon längst gegenüber den jüngeren generationen aufgeholt hat bei der nutzung des internet. unterschiede zeigen sich eher dabei, was im web genutzt wird. jüngere bewegen sich in sozialen netzwerken und auf spieleplattformen, ältere nutzen wissen, informationen, einkauf und buchungen verstärkt. so hat sich auch gezeigt, dass die ältere generation mit den suchmaschinen meist besser klarkommt als die jüngere.

das hat mit der formulierung der stichworte zu tun. umschreibende suchbegriffe sind den älteren geläufiger. jüngere erwarten auf kryptische fragen klare antworten. besonders interessant scheint mir in dem zusammenhang, dass sinnvolles suchen, ausschöpfen der informationsquellen und recherchieren im netz kaum gelehrt wird. hatte man früher in der hochschule zum beispiel eine führung durch bibliotheken, wurden einem im laufe der zeit stichwortkataloge und sortierarten vermittelt, so macht das kaum jemand mit dem internet. man liefert sich den angaben Weiterlesen

web 2.0 und schreiben

das internet bietet inzwischen plattformen für alle möglichen schreibvorlieben. außer handschriftlichem schreiben ist alles denkbar. angefangen bei den kurz-kurz-texten über twitter, den dialogen in foren und messenger-systemen, den nachrichten, kommentaren und kurzen texten in blogs, bis zu online-börsen für selbstgeschriebene texte, plattformen für digitale bücher (e-books) und download-portale für pdf-dateien (hier kommt wieder die handschrift ins spiel).

daneben gibt es inzwischen auch die werkzeuge online. da kann die textverarbeitung abseits des eigenen computers auf den servern von großen anbietern kostenlos vorgenommen werden. so umstritten dies sein mag und so kompliziert inzwischen der datenschutz geworden ist, das internet animiert zum schreiben je nach der eigenen persönlichen lust. man kann für sich seinen weg wählen. das einzige manko besteht darin, dass man viel zeit am computer verbringt und einen nicht zu langsamen internetzugang haben sollte.

doch dann stehen einem alle möglichkeiten offen und viele auch noch für lau, also kostenlos. so schnell war noch nie weltöffentlichkeit 😉 wer mit seiner schreibe andere erreichen möchte, dem bietet das web 2.0 viele chancen. gleichzeitig ist eine feste leserInnenschaft sehr viel schwerer zu erlangen, als man glaubt. die schnelllebigkeit des netzes bedeutet auch, dass sich menschen selten lang auf einer seite, bei einem text aufhalten. oft wird das angebot kurz überflogen und schon zieht die karawane weiter.

man kann sich im internet seine nische erschreiben und gleichzeitig zufällig das interesse anderer wecken, aber man kann dies nicht vorhersagen. zur weiteren etablierung bedarf es dann doch eines längeren atems, denn erst nach einer gewissen zeit stellt sich heraus, ob das eigene engagement Weiterlesen

web 2.0 und finden

das internet ist eine große wolke an informationen und nicht-informationen. die wolke wächst von tag zu tag, die speicherkapazitäten nehmen enorm zu und die datenfülle kann nur noch eine rechenmaschine bewältigen, der mensch wäre dazu überhaupt nicht mehr fähig. dies erscheint manchmal bedrohlich, da kein mensch den überblick hat, was überhaupt vorhanden ist. es wird niemanden geben, der die informationsflut bewältigen kann.

bis zur digitalen ära glaubte der mensch, er habe all seine technischen errungenschaften unter kontrolle (wie aber zuletzt fukushima zeigte, war auch dies ein aberglaube). hier kommt ein emotionale komponente ins spiel, die mit logik nicht viel zu tun hat. bei selbstgeschaffenem, abstraktem erwartet der mensch die vollständige verfügung über die produkte in händen zu halten. etwas, das er in bezug auf die ihn umgebende natur nicht erwartet. würde man sich nur die prozesse auf einem quadratmeter wiese vergegenwärtigen wollen, würde man ebenso scheitern wie im internet.

und so ist die hoffnung groß, wenn man im internet beginnt zu suchen, auch auf anhieb das richtige zu finden. auch wenn suchmaschinen versuchen, das unübersichtliche angebot ansatzweise geordnet zu bekommen, so werden immer daten dabei übersehen werden. politisch wird es, wenn bestimmte daten gewollt übersehen werden. wenn also die verfügung über die suchmaschinen in den händen einzelner liegt, die wiederum nach eigenen vorstellungen das finden lenken.

und doch hilft einem im web gelassenheit beim finden wollen weiter. es beginnt schon bei der eingabe der suchbegriffe. oft wird das gesuchte zu wenig eingegrenzt. der glaube, zwei wörter eingeben zu müssen und gleich einen volltreffer zu landen, folgt dem aberglauben der beherrschung von technik und natur. die erweiterten suchfunktionen werden viel zu selten Weiterlesen

100 000 besuche in dreieinhalb jahren – auch ganz hübsch

dieser blog ist kein rekordverdächtiger blog, aber er hat seinen platz in der großen welt des webs gefunden. und heute wurde dann bei der besuche-zählung (die nicht unbedingt 100-prozentig vertrauenswürdig ist) die 100 000er-marke überschritten (60 bis 90 besuche pro tag im durchschnitt). es ist einfach nur ein hübscher anlass, ein wenig zu resümieren.

für die statistiker: der blog existiert seit beinahe exakt dreieinhalb jahren, übermorgen wird das 2000ste post veröffentlicht, ungefähr 4460 schlagwörter (tags) sind verbraten worden und ca. 380 kommentare abgegeben worden. immer mehr menschen finden über die suchmaschinen ihren weg auf diese seite und das freut eigentlich am meisten. manch eine(r) meldete zurück, dass die menge ein wenig erschlagend wäre. das lässt sich schwer vermeiden, wenn man regelmäßig bloggt.

ich versuche manche infos zu bündeln, aber natürlich kann ich damit immer nur einen teil erfassen. darum abermals die empfehlung, die suchefunktion oben links im blog zu nutzen. sie ist oft hilfreicher als die suche über suchmaschinen, denn in den suchmaschinen sind weiterhin nur die gefragtesten posts zu finden, doch nicht unbedingt die interessantesten. so platzieren sich gerade die schreibideen 1 und 4 immer wieder recht weit oben, obwohl ich sie selber als recht schluffig empfinde. da gab es eine entwicklung bei den schreibideen. hier empfiehlt es sich eher den gebündelten überblick zu nutzen und sich an den themen zu orientieren.

zwischendurch kam mal kurz das gefühl auf, dass mir nichts mehr einfalle zur schreibpädagogik. inzwischen macht sich das gegenteilige gefühl wieder breit. das hat sicherlich auch damit zu tun, dass biografisches und kreatives schreiben (aber auch schreibpädagogik, schreibberatung und schreibgruppen) langsam immer populärer im deutschsprachigen raum werden. eine schöne entwicklung. darum geht es hier so weiter, wie in den letzten jahren. sollte es änderungsvorschläge geben, freue ich mich über die rückmeldung.

danke für das interesse, weiterhin viel schreiblust,

christof

web 2.0 und suche

das internet zu durchsuchen ist inzwischen eine kunst für sich. ich habe das gefühl, dass die trefferquoten gerade mal wieder etwas rückläufig sind, vor allen dingen bei bestimmten suchen. alles was mit handel, vermietung oder verkauf zu tun hat, wird von großanbietern dominiert und selten vom eigentlichen hersteller. man findet immer erst einmal nur seiten, die schon vorsortiert haben.

doch vielleicht möchte man sich erst einmal gut informieren über ein produkt, möchte die homepage der hersteller finden. wenn man einen hersteller nicht von vornherein weiß, wird die suche zu einer odyssee. die masse diverser portale hat natürlich höhere zugriffszahlen als die direktanbieter, doch diese verlinken häufig sehr ungern mit den herstellern. der zwischenhandel schiebt sich auch im internet mit aller macht dazwischen.

ebenso schwieriger werden die suchen nach sehr komplexen begrifflichkeiten. selbst wenn man bestimmte begriffe ausschließt, den wortlaut verwendet haben möchte und dergleichen mehr, immer umständlicher. denn die suchmaschinen kombinieren inzwischen wieder verstärkt textbruchstücke aus listen, tabellen oder blogs. dadurch, dass wahrscheinlich erst einmal stichworte abgefragt werden, findet sich in den ergebnislisten viel wust.

ich hatte den eindruck, dass dies zwischenzeitlich besser war. ebenso ärgerlich bleibt die tatsache, dass die alternativvorschläge, da der suchmaschine bestimmte begriffkombinationen seltsam vorkommen, vorangestellt werden. ich würde als betreiber einer suchmaschine voraussetzen, dass die suchenden sehr genau wissen, was sie eingeben. so gehört der alternativvorschlag an einen anderen ort, nämlich ans ende der ergebnisseite. natürlich ist diese funktion hilfreich, wenn man sich vertippt, wenn man diverse begriffe falsch kombiniert hat. aber durch das voranstellen der alternativen, wird signalisiert, dass ein fehler begangen wurde.

und zu guter letzt: versuchen sie mal in einem anderen land zu suchen. hier gestaltet sich der prozess weiterhin extrem umständlich. Weiterlesen

nabelschau (42)

zitronenkern und blinddarmentzündung. das internet hat seine tücken, die schwer zu überwinden sind. da sitzt ein mensch zuhause, macht sich gedanken, ob das verschlucken eines zitronenkerns, wie auch das verschlucken eine kirschkerns zu einer blinddarmentzündung führen kann. viele menschen gehen davon aus, dass ein zusammenhang zwischen beidem besteht.

also gibt man in der suchmaschine die begriffe „zitronenkern“ und „blinddarmentzündung“ ein, um weitere informationen zu bekommen. das ist eine gute möglichkeit, seinen wissenshorizont zu erweitern, denkt der mensch. doch weit gefehlt: bei der suchmaschine wird an erster stelle dieser blog angegeben. nun gibt es aber hier kein post zum thema, wie weit obstkerne zu blinddarmentzündungen führen können. nein, es gibt hier nur eine schreibidee, in der auch zitronenkerne eine rolle spielen. und es gibt einen „blinddarm“, der gern mal kommentiert.

dies fasst die suchmaschine zusammen und verknüpft die beiden begriffe zu einem suchergebnis. in der darstellung der ergebnisse erscheint es, wie wenn in einem text die begriffe „zitronenkern“ und „blinddarmentzündung“ gleichzeitig auftauchen. aber weit gefehlt. und so verirrt sich der mensch in der digitalen welt, wenn er einen schreibpädagogischen blog vorfindet, der ihm vieles geben kann, nur keine antwort auf die leibesschmerzen, die er nach dem verschlucken eines zitronenkerns verspürt.

aber ich sehe diese suchbegriffe in der statistik und frage mich, wie man denn bei diesen suchbegriffen ausgerechnet auf den schreibschrift-blog kommt. also gebe ich diese suchbegriffe ein und finde den blog an stelle eins der suchergebnisse. doch damit fördere ich die position eins noch. und mit dem nun hier verfassten text zum faszinosum wortkombinationen in suchmaschinen steigere ich die wahrscheinlichkeit, abermals bei dieser wortkombination auf dem blog zu landen. aber lieber mensch, falls sie mit schmerzen vor ihrem computer sitzen und sich fragen, wie sie hier landen konnten: es ist ein irrtum. suchen sie lieber weiter und geben sie vielleicht die begriffe „kirschkern“ und „blinddarmentzündung“ ein. ich wünsche gute besserung.

damit die digitale revolution auch wirklich eine revolution wird

revolutionen haben das ziel, dass sich gesellschaftliche bedingungen so weit verändern, damit für viele mitglieder der gesellschaft eine verbesserung eintritt. nachdem in den vorherigen beiträgen die problematiken des web beleuchtet wurden, möchte ich hier einmal darauf eingehen, was es bräuchte und was es schon gibt, um eine positive veränderung hervorzurufen.

man kann es negativ sehen und von einer informationsflut schreiben. doch eigentlich handelt es sich dabei um eine sehr positive entwicklung. noch nie war es für den einzelnen menschen bei uns so leicht an verschiedene informationen zu allen aspekten des wissens zu gelangen, wie heute. und selbst wenn die überprüfbarkeit mancher informationen schwer ist, so habe ich doch viele vergleichsmöglichkeiten. wenn man die situationen mit bibliotheken vergleicht, so war die auswahl in den bibliotheken um einiges schwerer, ich konnte nur einen ausschnitt der vorhandenen literatur erhaschen und hatte selten vergleichsmöglichkeiten oder andere positionen dazu.

gut, ich habe oft immer noch nicht die möglichkeit, ganze bücher im internet zu lesen. dies wird auf absehbare zeit auch weiterhin aufgabe der bibliotheken sein. aber ich kann zum beispiel die bücher direkt über das internet ausleihen. ich muss meine wohnung seltener verlassen, um überhaupt an informationen zu kommen. Weiterlesen

web 2.0 und „europeana“

die europäische kulturdatenbank „europeana“ versiebte erst einmal ihren start, da sie technisch dem ansturm nicht gewachsen war. inzwischen macht es den anschein, dass die immer noch in der beta-version ins netz gestellte informationsseite sich berappelt und auf suchanfragen reagiert. zudem sollen in nächster zeit zusätzliche rafinessen auf der seite ausgebaut werden. jetzt schon teilweise verwendbar ist die „timeline“ oder auf deutsch der „zeitstrahl“, der kulturobjekte nach ihrem alter sortiert.

auffällig bleibt es, dass die existierenden archive, die material zur verfügung stellen, anscheinend hauptsächlich in frankreich zu finden sind. dort gibt es auch viele schriftliche zeugnisse, die als pdf-datei einzusehen sind oder filme, die angeschaut werden können. aber es ist zu erwarten, dass konsequent weiter ausgebaut wird. abseits mancher sprachbarrieren, die bei der beschreibung mancher titel der exponate, schwierigkeiten bereiten können, ist jetzt schon die auswahl enorm. dabei findet sich wichtiges aber auch alltägliches, das nur ein wenig nostalgiegefühle auslöst.

die planung, nebenher eine community aus interessierten nutzern der datenbank aufzubauen, ist wahrscheinlich die interessanteste entwicklungen, da der sortiermodus der exponate ein ganz neuartiger werden wird, wie es heute schon durch die tags und kategorien bei blogs der fall ist. wen also viele kulturelle erzeugnisse interessieren, der sollte immer mal wieder einen blick auf „europeana“ werfen, und zwar hier: http://www.europeana.eu . übrigens kann man dann die sprache der startseite und weiterer infos oben rechts wählen.

lycos und hotbot haben kein problem mehr mit dem wort „schwul“

vor einiger zeit wurde hier darauf hingewiesen, dass die suchmaschinen „lycos“ und „hotbot„, die zu bertelsmann gehören, anscheinend einen filter bei dem wort „schwul“ vorgeschaltet haben. war die suche nach diesem begriff, ebenso wie nach „lesbisch“ erfolglos gewesen und ergab keinen treffer.

dieses problem existiert nicht mehr. woran es lag, darüber kann nur spekuliert werden. oder anders geschrieben, wer auf die idee kommt solche filter in suchfunktionen einzubetten. jetzt ist es zumindest unproblematisch weitere informationen zu verschiedenen sexuellen orientierungen zu finden. eine sinnvolle entwicklung in einer gesellschaft mit antidiskriminierungsgesetzen.

suchmaschinen und das wort „schwul“ – ein nachtrag zur alltäglichen diskriminierung

 

je mehr man recherchiert, desto skurriler wird die situation um das wort „schwul„. es steht bei manchen suchmaschinen wirklich auf dem index.

so wird, wie beim letzten beitrag schon erwähnt, bei „excite„, ein produkt der IAC Corp., bei der suche nach „schwul“, eine seite aufgerufen, die darauf aufmerksam macht, dass es sich um jugendgefährdende seiten handeln könne, und man muss anklicken, dass man erwachsen ist. der betreiber der seite kommt aus den usa. gibt man also den begriff „gay“ ein, ergibt sich dieses problem nicht. bei lesbisch übrigens auch nicht.

eine stufe schärfer wird es dann bei „lycos“ und „hotbot„. beide suchmaschinen gehören zur Lycos Europe GmbH, die wiederum zur Bertelsmann AG in gütersloh gehört. gibt man bei beiden suchmaschinen den begriff „schwul“ ein bekommt man folgende information: „ihre suche nach „schwul“ ergab leider keine treffer„. doch nicht genug damit, über dieser aussage prangt folgende werbung: „Lycos Services – Boys und Männer: Knackige Bilder und Fotos kostenlos bei Lycos! – Süße Boys, ganze Kerle und jede Menge Haut im Großformat: Da macht das Hinschauen Spaß!„.

also ein anderer versuch. als verantwortlicher für den jugendbereich in einem schwulen beratungszentrum suchte ich nach „schwule jugendgruppe“. es gab bis auf eine keine gefundene jugendgruppe für schwule. keine ahnung wie sie es dort reingeschafft hat zwischen „Insight – Jugendgruppe der ChristusKirche Dortmund, Baptisten“ und „Münchener Mineralienfreunde e.V. – Jugendgruppe„. also andersrum, ich suchte nach „lesbische jugendgruppe“. und plötzlich tauchen sie alle auf, zumindest die jugendgruppen, die sich als „schwullesbisch“ bezeichnen. auch der begriff „schwullesbisch“ verursacht keine probleme. was ist das? übrigens besteht bei der suche nach schwulen jugendgruppen wiederum keine hemmung, oberhalb und unterhalb der nicht-funde werbung für schwule kontaktbörsen und modelabels zu platzieren.

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bloggen als selbsterfahrung (2)

man muss anscheinend erst eine zeitlang ins blaue hinein bloggen, bis sich der blog so etabliert, dass immer mehr zurückmeldungen kommen und ein interesse am blog entsteht. bei manchen blogs habe ich das gefühl, sie haben einfach zu schnell aufgegeben.

es ist aber auch die frage, was man von einem blog erwartet. die besuchermassen sind bei einem blog zur schreibpädagogik nicht zu erwarten. es zeigt sich aber an den suchbegriffen, dass sich immer mehr menschen hier wiederfinden, für die auch die posts gemacht sind. das gefällt mir. einziges problem, das mit der „schreibschrift“, die so viele lernen wollen. ich hätte nie gedacht, dass es so viele menschen gibt, die im internet nach schreibschriften und ihren ausführungen suchen. diesen habe ich ein kleines angebot gemacht, wo sie weitere informationen finden können, doch da gehen die wenigsten hin. anscheinend ist die geduld dann doch zu gering, sich einmal kurz umzuschauen. finde ich nicht schlimm, da ich auch zur suchmaschine zurückkehre, wenn ich denke „hier bin ich falsch“.

spaßig finde ich es, dass ich von manchen direkt mit name gesucht werde. da würde mich natürlich interessieren wer das ist. vielleicht suchen die aber auch den zahnarzt, der den gleichen namen wie ich hat oder sich zumindest manchmal genauso schreibt.

vielleicht können sie das nächste mal eingeben „christof zirkel gesucht von xy“, das sehe ich dann in der blogstatistik und weiß, wer mich auf dieser welt sucht. ansonsten findet man in diesem blog aber auch meine mailadresse, um sich direkt an mich zu wenden.

die ideen gehen weiterhin nicht aus, der selbstversuch für die masterarbeit ist abgeschlossen, jetzt wo es erst richtig interessant wird. zum beispiel das post zu den schwulen suchmaschinen, hatte es doch gleich in der folge 20 neue spam-kommentare, die gefunden wurden. entweder lag es am tag oder doch am begriff, kaum taucht „schwul“ auf, wird schon gespamt. wahrscheinlich mit vorliebe zu viagra. erstaunlich, was sich im hintergrund immer so ergibt. vielleicht sollte ich zu jedem post das schlagwort „schwul“ schreiben und ich würde alle rekorde an spam-kommentaren brechen 😀

suchmaschinen und das wort „schwul“ – ein kommentar zur alltäglichen diskriminierung

suchmaschinen sollen daten suchen. deshalb heißen sie suchmaschinen. was suchmaschinen eigentlich nicht sollen, ist moralische bewertungen vornehmen. doch das tun sie. und der benutzer dieser suchmaschinen fragt sich, wo manches internetangebot hin ist.

also begab ich mich heute für meine masterarbeit in viele suchmaschinen um die platzierung dieses blogs aber auch meiner schreibgruppen für schwule ein wenig zu testen. zu diesem zwecke habe ich einfach die begriffe „schreiben“ und „schwul“ eingegeben. google fand dann direkt an zweiter stelle den beitrag in diesem blog zu dem biografischen schreiben für schwule. hier war also noch alles in ordnung.

doch bei „hotbot“ und „lycos“ suchten die maschinen erst einmal nur den begriff „schreiben“. ich schaute auf meine eingabe im suchfenster und stellte fest, es waren beide begriffe eingetragen. also ging ich zur spezialistensuche und gab an, es sollten beide begriffe im text enthalten sein. schwupp kam ich an zweiter stelle mit meinen schreibgruppen. naiv wie ich bin, dachte ich, die suchmaschinen funktionieren einfach anders, die suchen erst nur einen begriff und gab „schreiben“ und „biografie“ ein. wollte ich doch die probe machen. sofort wurden mir die artikel mit beiden begriffen angezeigt.

das wort „schwul“ steht bei beiden auf dem index. dafür gibt mir eine der suchmaschinen (lycos) noch den hilfreichen hinweis, ich solle doch unter „sex“ suchen. das wollte ich aber gar nicht.

eine stufe schärfer wird es bei der suchmaschine „excite„. wenn ich dort „schreiben“ und „schwul“ eingebe, dann werde ich nach mehrmaligem IP-Adressen-Wechsel in der symbolleiste gefragt, ob ich die seiten für erwachsene (also die adult-content-seite) sehen möchte oder nicht. will ich sie sehen, landet der hinweis auf meine schreibgruppen auf platz eins. jetzt ist die eine schreibgruppe aber vor allen dingen für schwule jugendliche. was soll das???

natürlich bin ich doch nicht so dumm, arbeite ja in einer beratungsstelle für schwule, die sich auch für die emanzipation einsetzt, ich weiß sehr genau, was das soll.

hier werden willentlich informationen vorenthalten, nur weil es in den verklemmten köpfen mancher erwachsener immer noch die vorstellung gibt, dass allein die mentale berührung mit dem wort schwul etwas verwerfliches sein muss. so haben sie eben mal schnell in vorauseilendem gehorsam und in moralischer übergriffigkeit den begriff auf den index gesetzt. in diesem moment sind sie keinen deut besser als die rufer von „schwuler sau“. und sie haben, was noch viel schlimmer ist, keine ahnung von emanzipation. ja, schwul war ein schimpfwort, und es wurde ins gegenteil verwandelt. man bezeichnete sich als homosexueller selbst als schwul, und war stolz darauf. wie sagte der regierende bürgermeister der stadt in der ich lebe? „ich bin schwul und das ist auch gut so!“ man wird ihn in den suchmaschinen nicht finden, wenn man „schwul“ und „bürgermeister“ eingibt, man wird nur lauter bürgermeister finden. 😡

am allerschlimmsten ist die tatsache, dass selbst bei den betreibern von suchmaschinen die meinung vorherrscht, dass wer mit schwul in berührung kommt, anscheinend selber schwul wird, denn sonst müsste man jugendliche nicht davor schützen. und so ist schwul was ansteckendes und schlechtes.

soviel zur freien information im freien internet. 😯

p.s.: gibt man übrigens „schreiben“ und „hetero“ ein, suchen die suchmaschinen wie erwartet. 🙄

web 2.0 und googlization

die inzwischen beinahe-monopolstellung von google kann einem schon zu denken geben. im internet, bei dem sehr großen angebot, kommt man um suchmaschinen nicht herum. wer einmal die suchmaschinen verglichen hat, wird feststellen, dass google bei vielen fragen ein wenig treffender die dinge findet, die man sucht. doch gleichzeitig geht bei den gigantischen trefferzahlen auch etliches unter. man hat sich also bei seiner suche, den vorgaben der suchmaschine anzupassen, um die notwendigen treffer zu finden.

es wird zwar an der entwicklung der intelligenteren suchmaschine gearbeitet, die fähig sein soll, menschen, orte, adressen und dergleichen mehr bei den suchbegriffen zu erkennen und die passenden daten zusammenzutragen. wer aber zum beispiel auf seiner homepage kaum metatags eingetragen hat, wird auch in zukunft kaum gefunden. so bestimmen suchmaschinen unseren erfolg oder misserfolg. sie vermarkten das wissen und versuchen, wie google zur zeit, ganze bibliotheken zu erfassen. das kann vorteile aber auch gehörige nachteile haben. im blog „googlizationofeverything“ parallel zu einem buch, widmet sich siva vaidhyanathan ausführlich den nachteilen der stellung von google. man findet etliche hinweise, wieweit google inzwischen unser leben bestimmt und welche einflüsse noch zu erwarten sind. der blog ist zu finden unter: http://www.googlizationofeverything.com/

skurrilitäten im blog

 

wie schon häufiger erwähnt, landen menschen mit seltsamen suchanfragen auch auf diesem blog. das lässt sich in der statistik nachsehen und wäre schon allein eine veröffentlichung wert. zeigt es doch die krux der suchmaschinen, das sie die blogs nach einzelnen begriffen im text absuchen und diese bei einer suchabfrage kombinieren.

das letzte schöne beispiel war die suche nach „frau nur in pannty“. nun kann man sich ausmalen, was dies sein sollte. wahrscheinlich eine fetish-anfrage, nach barbusigen frauen in enganliegenden halblangen radlerhosen, die als wichsvorlage dienen könnten. oder fanden sich im blog einmal die begriffe „exhibitionismus und voyeurismus“ in der überschrift, bei der betrachtung des verhaltens im netz. schon kamen menschen, die auf der suche nach exhibitionismus waren auf die seite.

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schnickschnack (25)

für betreiberInnen eines blog oder einer homepage ist es ab und zu interessant, wieweit andere menschen eigentlich an dem teilnehmen, was man so schreibt. dafür gibt es zählmaschinen, diverse programme und statistiken und eine ganze menge schnickschnack.

doch die menschen müssen ja erst einmal zu einem auf die seite finden. kein ganz leichtes unterfangen, vor allen dingen bei homepages, bei blogs ist das ein wenig einfacher, da die tags ja auch eine hilfe sind. woher weiß ich aber, wie gut meine homepage verlinkt ist. ich kann die ganzen suchmaschinen nach verschiedenen begriffen durchsuchen, auch nach meiner eigenen homepage. eine etwas aufwändige variante.

oder ich kann zum beispiel die tools von „oneseek“ verwenden. dabei gibt es die möglichkeit, entweder zu sehen, wie oft bei den bekannten suchmaschinen, meine seite verlinkt ist (dieser blog zum beispiel ca. 2700 mal), oder ich kann sehen, wie gut meine tags und metatags und texte von den suchmaschinen erkannt werden. ob ich wörter verwende, die auch gesucht werden. natürlich verführt so eine statistik dazu eventuell dinge zu schreiben, die man gar nicht schreiben wollte, aber die seite wird dann leichter gefunden. das ist nicht unbedingt sinnvoll, da es leser frustriert, die eigentlich etwas anderes gesucht haben. aber ein wenig zu schauen, dass die leser einen auch finden, wenn sie genau das suchen, was ich schreibe, kann nicht schaden, denn nur so haben beide seiten was davon. es gibt noch ein paar andere anwendungen bei den tools. einfach mal ausprobieren. die seite ist zu finden unter: http://www.oneseek.de/tools.htm keine ahnung wieso, aber die tools wurden beseitigt, es gibt sie nicht mehr auf der seite. jetzt handelt es sich nur noch um eine stinknormale suchmaschine (stand 10.10.08) 😦

internet und ranking

 

auch das internet oder web 2.0 ist ein einziges ranking. das zeigt, wie wichtig inzwischen ranglisten geworden sind als orientierungshilfen in einer anscheinend immer unübersichtlicher werdenden welt. das hat zur konsequenz, dass alle bestrebt sind, in rankings aufzutauchen. wurde zu beginn der universitätsrankings noch heftig diskutiert, was eigentlich gefragt wurde, geht es heute fast nur noch darum, dass falsch bewertet wurde, doch beinahe alle setzen sich dem ranking aus.

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richtig suchen im internet

wie die studie zur „generation google“ ergeben hat, sie wurde hier erwähnt, fällt es auch der jüngeren generation schwer, im internet richtig zu suchen. generell fällt auf, auch in diesem blog, dass oft nur mit einem oder maximal zwei begriffen ein inhalt gesucht wird, und so manche(r) hier landet, obwohl der blog nicht passend ist.

so werden anscheinend die erweiterten suchen kaum angewandt. dabei gibt es bei allen suchmaschinen die möglichkeit, die suche stark einzukreisen. aber es ist festzustellen, dass viele menschen immer noch mit einem begriff in den suchmaschinen suchen und dann tausende oder millionen von treffer erzielen. da die zeit knapp ist, kann man nur die ersten drei seiten mit ergebnissen durchsehen und übersieht dadurch vielleicht seiten, die viel treffender das behandeln, was man sucht.

einkreisen lassen sich zum beispiel begriffe dadurch, dass man sie in anführungszeichen setzt, da dann nur der wirklich aufgeschriebene begriff gesucht wird und keine ähnlichen. das ist vor allen dingen sinnvoll, wenn man vor- und nachname eingibt. denn sonst gibt es meist aufgrund der vornamen schon eine enorm große trefferzahl.

viele suchen auch nur über einen weg, soll heißen, sie rufen eine der bekannten suchmaschinen auf, nehmen die startseite und suchen dort. dass aber inzwischen fast alle suchmaschinen noch suchen in blogs, in foren oder in hausarbeiten und dergleichen zulassen wird übersehen. auch hier gibt es hilfestellungen und suchmaschinen, die andere suchmaschinen bündeln, die daten miteinander abgleichen und die höchste trefferwahrscheinlichkeit auswählen.

generell wäre es sinnvoll, recherchekurse für das internet anzubieten. denn „da“ ist fast alles, man muss es nur finden. und so wie es aussieht, werden suchfunktionen bei ausbildungen nicht vermittelt. so ergibt sich auch im internet ein ähnlicher effekt, wie in den bibliotheken, vieles bleibt für immer verschollen irgendwo liegen, da die verwendung des stichwortkatalogs oder der anderen kataloge schwer fällt. dabei würde ein wenig mehr zeit bei der sucheingabe sehr viel zeit bei der späteren informationsverarbeitung sparen.

als letzte anmerkung: nicht die suchmaschinen sind problematisch, sondern leider die eingaben. die suchmaschinen werden schon immer intuitiver, da sie ständig aus den fehlern der suchenden lernen doch sie können und sollen nicht wissen, was die suchenden denken. und wenn es wirklich mal keine information zum gesuchten gibt, dann besteht immer noch die möglichkeit, eine eigene seite dazu ins web 2.0 zu stellen. 😳