Schlagwort-Archive: surfen

web 2.0 und zufall

zufällig eine tolle homepage finden ist ungefähr so schön, wie beim stöbern im buchladen das buch zu kaufen, das gerade perfekt zur aktuellen befindlichkeit passt. „toll“ bedeutet natürlich, eine durch und durch subjektive bewertung zu zu lassen. im vergleich zum buchladen ist der pool an zufälligkeiten im netz x-fach höher. so wie man sich zwischen den bücherregalen treiben lassen kann, so kann man durch das netz surfen. der feine unterschied: beinahe alle webseiten ermöglichen sofortiges lesen und sich in den seiten vertiefen.

wenn man dann noch die zufälle anderer surferInnen mitgeteilt bekommt, entsteht langsam eine sammlung lesenwerter texte, die beständig erweitert und ausgebaut werden. es ist wie das lernen von einem zentralthema aus, das sich langsam verästelt und ausbreitet und einen im laufe der zeit an orten landen lässt, die man nie im fokus hatte. der zufall gibt ein gefühl für die reichhaltigkeit des in der digitalen welt angebotenen. daraus kann man eine wunderbare freizeitbeschäftigung machen.

einmal die woche gebe man sich ein zeitlimit und surfe auf gut glück. keine großen suchbewegung über diverse suchmaschinen, keinen empfehlungen folgen, einfach durchklicken. der long-tail-effekt des internets bietet nischen und entdeckungen, die man nicht für möglich hielt. der effekt wird dadurch vervielfacht, dass sich viele menschen gleichzeitig auf den weg machen, spannendes zu finden, dies im netz wieder streuen und somit der querverweis eine größere bedeutung als die literaturkritik bei büchern bekommt. die chance, etwas zufällig aufzuschnappen, macht das surfen so interessant und so verführerisch.

darum die empfehlung, ein zeitlimit zu wählen. die möglichkeit, sich in der vielfalt zu verlieren und alles nur noch zu streifen ist groß. auch das kann lust (auf mehr) hervorrufen, jedoch irgendwann Weiterlesen

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web 2.0 und stärke

stärke bedeutet im zusammenhang mit dem internet wahrscheinlich, widerstehen zu können. nicht jede seite, die interessant sein könnte, aufrufen zu müssen, nicht jedem link folgen zu müssen, nicht alles bis ins letzte detail erkunden zu müssen, nicht in der fülle an angeboten versinken zu wollen.

in anderen lebensbereichen fällt dies den menschen leichter. am zeitungskiosk kauft man nicht jede zeitschrift, die einem gefällt, da es zu teuer würde. im fernsehen oder in der zeitung schaut man sich nicht alles an, das einen interessieren könnte, da die zeit dafür nicht da ist. doch im internet verschwindet bei vielen plötzlich die zeit als maßstab. zum einen erhöht sich die attraktivität des netzes dadurch, dass angebote meist nichts kosten und im hintergrund eine flatrate zeitlich unbegrenzt zugriff erlaubt. zum anderen wirkt das netz so schnell. das angeklickte baut sich schnell auf, der beinahe-sofort-zugriff ist ein ganz anderer, als sich hinzusetzen und eine zeitung in die hand zu nehmen, artikel auszuwählen und in ruhe zu lesen.

das internet führt zum schnellen blick, zur schnellen entscheidung und zum schnellen weiterklicken (so wie das zappen im fernsehen eine gute vorübung für das netz war). diese hohen geschwindigkeiten suggerieren, man würde nicht viel zeit mit der tätigkeit verbringen. doch das trügt. viele user stellen erst im nachhinein fest, wie viel zeit sie jetzt wieder im netz verbracht haben. sie stellen erst dann fest, wie schwer ihre beine sind, wie voll ihr kopf ist, wenn sie ein ende gefunden haben. und sie stellen vor allen dingen fest, dass sie in der verbrauchten zeit nicht viele informationen aufgenommen, sondern immer nur Weiterlesen

web 2.0 und bewusstes

sich bewusst im internet bewegen bedeutet sehr aufmerksam zu surfen. es bedeutet, stetes misstrauen zu haben, wenn daten abgefragt werden und sich dadurch doch nicht vom surfen abhalten zu lassen. das scheint eine quadratur des kreises zu sein. man kommt nicht drumherum, daten zur verfügung zu stellen, wenn man angebote nutzen will. allein die vollständige installation von software und der download von updates bedeutet, daten zur verfügung zu stellen.

ja, das netz kann bedrohlich wirken und werden. aber es kann eben auch eine fantastische form der kommunikation sein. das problem liegt meist darin, dass das kleingedruckte nicht gelesen wird. die grenzen zwischen arbeiten am computer und sich im netz bewegen verschwimmen, werden teilweise gar nicht mehr wahrgenommen. es sollte einem bewusst sein, dass die zur verfügungstellung von kapazitäten nie ohne irgendeinen grund stattfindet. das web 2.0 ist keine welt außerhalb der üblichen welt, in der es dinge für lau gibt und keine gegenleistung erwartet wird.

die erste gegenleistung ist allein der besuch einer seite. die zweite gegenleistung ist oft der datenaustausch im hintergrund beim besuch einer seite. dann kommen manchmal gegenleistungen die direkt erwartet werden: zum beispiel ist die vollständige freischaltung einer programmversion gekoppelt an die vorherige überweisung von geld. oder es muss die bereitschaft da sein, werbung zu akzeptieren, die man nicht beeinflussen kann. alles andere wäre ein antikapitalistisches wunder, mit dem niemand rechnen kann.

darum gehört es zum bewussten surfen, sich diese prozesse ständig zu vergegenwärtigen. manch einer mag meinen, dies sei eine spassbremse. aber man kann dagegen halten, dass es sich viel Weiterlesen

web 2.0 und lust

es ist lust, ob es einem gefällt oder nicht, wenn im internet die seiten mit pornografie boomen und vielfach gesucht und angeklickt werden. das auge lüstelt mit (anscheinend eher bei männer, denn bei frauen (obwohl mir auch frauen bekannt sind, die sagen, das wäre eine mär)). jedenfalls macht das netz in bezug auf die lust ein reichhaltiges angebot.

erheiternd daran ist, dass keiner da gewesen sein will, also anscheinend niemand diese seiten angesurft haben will, viele nur aus versehen durch den falschen klick mit der maus dort gelandet sind und wiederum andere dachten, bei dem homepage-titel würde züchtiges gezeigt werden. ende der 70er und in den 80er Jahren des letzten jahrhunderts gab es solche selbsterweckungs-artikel wie „ja, ich habe …“.

manchmal wünschte ich mir, dies würde es zu der aussage: „ja, ich habe pornoseiten im netz angesurft!“ geben. das würde die ganze doppelzüngige debatte über den kinder- und jugendschutz im netz, über die gelebten sexualitäten entspannen und auf ein realistisches niveau bringen. doch dem ist leider nicht so. ich finde es immer wieder erstaunlich, dass es gesellschaftliche diskurse schaffen, auf der einen seite die vermarktung der sexualität zu verteufeln und gleichzeitig werbung, internet und köpfe pornografisch zu besetzen.

dagegen spräche nichts, würde es nicht so verschämt gehandhabt. es geht anscheinend um lust. könnte der diskurs darüber offen geführt werden, wäre sie nicht gar so schambesetzt und vor allen dingen dann wäre sie auch nicht so erniedrigend. warum nicht im größten kommunikationsmedium lust kommunizieren? die muss nicht sauber und brav sein, lust hat immer auch einen „versauten“ und gierigen moment. aber die lust sollte menschlich sein.

bestes beispiel: die idealisierung der potenz, der körperlichen verfasstheit. die abgebildeten ideale im lust- und pornografie-zusammenhang sollten erkannt werden, dann würden sich menschen Weiterlesen

web 2.0 und wildnis

der wildwuchs im internet und explizit im web 2.0 nimmt unaufhörlich zu. kein mensch wird mehr den überblick haben, was eigentlich wann wo anfängt zu wuchern, was sich ausbreitet, was gelöscht wird und was vor sich hin kümmert. das können nur noch computer mit hohen rechenleistungen erfassen, doch selbst die werden nur das festhalten, das von menschen gesucht wird.

das netz ist wie ein dschungel. oben blühen die aufgesetzten pflanzen, die gar nicht im boden wurzeln, sondern das wasser aus der luft entnehmen und nährstoffe mit dem regen und kleinem getier aufnehmen. aber prächtig sehen sie aus. dazwischen ranken lianen und anderer pflanzen, die es gerade noch vom boden nach oben schaffen. halt geben die riesigen stämme der so genannten urwaldriesen, die ihr blätterdach nur ganz oben ausbreiten.

und ganz unten modert das, was oben nicht mehr genug licht oder nahrung bekommt. es bildet die grundlage für alles oben wuchernde. vom bildschirm aus betrachtet ist das netz bunt, von den rechnern aus betrachtet eher sumpfig, chaotisch und flott in der verwertung. grundsätzlich bietet der boden nichts außer strom, „1“ und „0“.

und doch, auch dies gleicht dem urwald: es herrscht eine enorme artenvielfalt. es finden sich prächtige pflanzen und vögel in dem grünen chaos. man kann sie oft nur zufällig entdecken, nur teilweise zu fassen kriegen und ein teil der pracht ist sehr flüchtig. doch allein dafür lohnt sich der besuch im web. und werden die blüten des netzes oft genug aufgerufen, regnen klicks Weiterlesen

100 mal „schnickschnack“ aus diesem blog

was ist „schnickschnack„? das sind links und webseiten, die mir einfach gefallen oder spaß machen, die aber nicht so eindeutig der schreibpädagogik oder dem schreiben zu zu ordnen sind.

im laufe der letzten 3 1/2 jahre hat sich da ganz schön was angesammelt und manches mag vielleicht gar nicht mehr existieren oder unter anderem namen vorhanden sein, kann aber vielleicht eine anregung sein. es würde den rahmen sprengen, den schnickschnack noch einmal zu überprüfen, dafür ist es ja „nur“ schnickschnack. doch ich schätze, so manches kleinod lässt sich noch finden. und bevor es hier im blog verschütt geht, ein überblick.

christof, der das internet weiterhin so buuuunt findet 😉

schnickschnack 01: tokyoplastic und kinetic singapore (grafikdesign und animation)

schnickschnack 02: ted.com (wissenschaftliche präsentationen)

schnickschnack 03: riesenmaschine.de und lesemaschine.de (so humorvoll kann man das internet auch nutzen)

schnickschnack 04: uncontrol.com und rhizome.org (visuelle, interaktive spielereien)

schnickschnack 05: imageafter.com (bilder-datenbank)

schnickschnack 06: thefwa.com (grafikdesign im netz – riesige datenbank)

schnickschnack 07: unlimited.orange.co.uk (damals eine außergewöhnlich animierte werbeseite)

schnickschnack 08: apathyparty08.com (satire zu us-wahl 2008)

schnickschnack 09: mrdoob.com (animationen im web)

schnickschnack 10: cwd.dk (grafikdesign-seite mit tipps)

schnickschnack 11: colormatch (farbwähler mit farbpaletten-tipps)

schnickschnack 12: rossipotti.de (literaturmagazin für kinder)

schnickschnack 13: der bunte hund (noch eine literaturseite für kinder)

schnickschnack 14: heise online (nachrichten aus der digitalen welt)

schnickschnack 15: dmoz.org (suchkatalog) und arxiv.org (wissenschaftliche texte)

schnickschnack 16: ufos.nationalarchives.gov.uk (die offizielle ufo-seite der briten)

schnickschnack 17: die mediatheken der bbc, der ard und des zdf (teils veraltet)

schnickschnack 18: nytimes.com (homepage der new york times)

schnickschnack 18a: oldbaileyonline.org (gerichtsakten aus london seit 1674)

schnickschnack 19: deutsches literaturarchiv marbach

schnickschnack 20: zeno.org (der versuch eine kulturdatenbank)

schnickschnack 21: tauschring.de (leistungen abseits des geldverkehrs)

schnickschnack 22: presentationzen.com (tipps für ansprechende präsentationen)

schnickschnack 23: fark.com (schräge nachrichtenseite)

schnickschnack 24: designarchives.aiga.org (design-datenbank)

schnickschnack 25: oneseek.de (ist nur noch suchmaschine)

schnickschnack 26: 9rules.com (subjektive blogauswahl)

schnickschnack 27: spoongraphics (spezielle weltkarten)

schnickschnack 28: zitty und tip aus berlin (stadtmagazine)

schnickschnack 29: geocaching.com (spielwiese für gps-freaks)

schnickschnack 30: art-magazin.de (zeitschrift) und we-make-money-not-art.com (kunst-webseite)

schnickschnack 31: wired.com (zeitung über digitale entwicklungen)

schnickschnack 32: tribu-design.com (möbeldesign) und furniture-love.com (designmöbelkauf)

schnickschnack 33: 1001journals.com (kritzel-kunst-aktion)

schnickschnack 34: salon.com (anspruchsvolles amerikanisches online-magazin)

schnickschnack 35: news.luminalive.sg (kultur-seite)

schnickschnack 36: homepage zur damaligen ausstellung „die tropen“ im gropius-bau (nicht mehr aktuell)

schnickschnack 37: wikicandidate08 (sich den idealen politkandidaten basteln)

schnickschnack 38: arnaba.wordpress.com (deutsch-als-fremdsprache-blog)

schnickschnack 39: popkomm.de (musikmessenseite)

schnickschnack 40: 23andme.com (genom-test)

schnickschnack 42: diplomschau.praegnanz.de (mediendesign-arbeiten aus mainz) – dafür, dass es schnickschnack (18) zweimal gab, fehlt schnickschnack (41) 😀

schnickschnack 43: kabarettist bodo wartke über den pc

schnickschnack 44: die webseite zum art-forum berlin 2008 (das diese jahr leider eingestellt wurde)

schnickschnack 45: erfolg der „moleskine“-produkte

schnickschnack 46: abstinence.net (sexuelle abstinenz)

schnickschnack 47: google sketchup (zeichen-software)

schnickschnack 48: litcolony.de (gibt es nicht mehr)

schnickschnack 49: mondegrin.de (schreibspaziergänge durch berlin)

schnickschnack 50: newhorizons.eliterature.org (computergenerierte literatur)

schnickschnack 51: humboldt-viadrina-governance-school-bibliothek

schnickschnack 52: whitehouse.gov (homepage des amerikanischen präsidenten)

schnickschnack 53: typographykicksass.com (texte aus bildern)

schnickschnack 54: tiltviewer (interaktive fotobetrachtung bei flickr)

schnickschnack 55: pencil rebel (suchspiel im internet)

schnickschnack 56: berlinale.de (homepage zum berliner filmfestival)

schnickschnack 57: freitag.de (zeitung kooperiert mit blogs)

schnickschnack 58: barack obama mit einer schwäbischen rede

schnickschnack 59: anagramm-generator (schreibtechnik-automat)

schnickschnack 60: weltspiegel.de (die webseite zur reportagesendung)

schnickschnack 61: prosd.org (akzeptierende drogenarbeit)

schnickschnack 62: itb-berlin.de (tourismusbörse in berlin)

schnickschnack 63: lebook.com (bibel der werbekampagnen)

schnickschnack 64: stilinberlin.blogspot.com (mode auf der strasse gefunden)

schnickschnack 65: 60xdeutschland.de (homepage zur tv-geschichtsserie)

schnickschnack 66: mannkann.com (multi-orgasmen 😉 )

schnickschnack 67: annie leibovitz (veralteter link zu einer ausstellung)

schnickschnack 68: tipps für menschen, die an den wirtschaftskrisen erkranken aus den usa

schnickschnack 69: lange nacht der opern und bühnen in berlin

schnickschnack 70: kampagne für den ethik-unterricht in berlin 2009

schnickschnack 71: berliner theatertreffen

schnickschnack 72: film gegen homophobie aus frankreich

schnickschnack 73: ecmc2009.com (europameisterschaften der fahrradkurriere)

schnickschnack 74: schwullesbisches strassenfest in berlin

schnickschnack 75: csd und alternativer csd in berlin

schnickschnack 76: allnationsfestival.de (tag der offenen botschaften in berlin)

schnickschnack 77: herline koelbl ausstellung im gropius-bau

schnickschnack 78: pierre et gilles ausstellung im c/o berlin

schnickschnack 79: der amüsante schwulbuch-blog

schnickschnack 80: krimi-couch.de (eine webseite über krimibücher)

schnickschnack 81: byte.fm (spezialisiertes internet-radio)

schnickschnack 82: grobgrafik.de (neue heilige)

schnickschnack 83: georg klein zur bedeutung der wörter

schnickschnack 84: science-slam

schnickschnack 85: frischfilm.sf.tv (plattform für jungfilmer des schweizer fernsehens)

schnickschnack 86: abermals die berlinale (da hat jemand den überblick bei der fülle verloren 😉 )

schnickschnack 87: davidshrigley.com (homepage des britischen cartoonisten)

schnickschnack 88: tippexperience (witzige interaktive werbefilme von tipp-ex)

schnickschnack 89: b-p-w.de (businessplan-wettbewerb in berlin und brandenburg mit vielen kostenlosen angeboten für menschend, die sich selbstständig machen wollen)

schnickschnack 90: fuckyouverymuch.dk (humorvolles bildertagebuch)

schnickschnack 91: tvtropes.org (vorschläge für das storytelling)

schnickschnack 92: ignant.de (kunst, design in ansprechender form präsentiert)

schnickschnack 93: anthology-of-art.net (visionen von kunst in der zukunft)

schnickschnack 94: thecolourclock.co.uk (bildschirmschoner der besonderen art)

schnickschnack 95: ffffound.com (bilderdatenbank – künsterlisch und chic)

schnickschnack 96: plateform magazin (fotografie und mode)

schnickschnack 97: alltagsdeutsch als mp3-datei (serie der deutschen welle)

schnickschnack 98: kunstaufraeumen.ch (ein großer spass)

schnickschnack 99: d13.documenta.de (zur einstimmung für die nächste documenta)

schnickschnack 100: storify.com (dossiers aus sozialen netzwerken)

web 2.0 und freude

das web 2.0 kann viel spaß machen, sowohl beim konsum als auch in der produktion. ja, wenn man die zeit findet, um sich durch die blogs, durch die twitterwelt, durch die fotoalben und durch videofilmchen zu ackern, dann findet man im minutentakt spaßige dinge, die viel freude bereiten. aber auch, wenn man selber einen beitrag zur welt des web 2.0 leistet, dann kann man sich danach über den schritt in die öffentlichkeit freuen.

auch wenn immer noch nur ein teil der weltbevölkerung den zugang zum internet hat, so besteht doch inzwischen ein solch gigantischer pool an kreativem und vielfältigem, dass es unendlich anmutet. das ende des internets ist kaum mehr zu finden. es gibt zu beinahe jedem thema eine antwort, einen beitrag. freude kann es bereiten, ausgefallene dinge im internet zu suchen, sich in den dschungel der beinahe-unmöglichkeiten zu begeben, um entdecker zu spielen. das ist wahrscheinlich das, was so viel freude bereitet: auch wenn schon etliche menschen vor einem da waren und jemand die beiträge verfasst haben muss, die entdeckungstour wird selten langweilig.

so sammelt man kleinod um kleinod ein und fertigt seine ganz eigene linkliste, die den eigenen bedürfnissen entspricht, die eigenen freuden bedient. aus diesen entdeckungstouren entsteht nicht selten die idee und der wunsch, eigenes zum web 2.0 beizutragen. die ersten schritte sind noch ein wenig schwerfällig, es fühlt sich wie ein großes wagnis an, sich an die weltöffentlichkeit zu wenden. doch dann geht alles immer leichter voran. Weiterlesen

web 2.0 und usability

wir surfen inzwischen täglich durch das internet. den meisten menschen bleibt gar nichts anderes übrig, da sie in ihrem job das netz beständig nutzen müssen. will man dann noch preiswerter bahn fahren, fliegen oder dinge erstehen, dann kommt man um das web überhaupt nicht drumherum. also besucht man beständig irgendwelche homepages und verwendet einen teil seiner lebenszeit für das suchen.

suchmaschinen verkürzen ein wenig die zeit auf dem weg zur richtigen homepage, zum sinnvollen beitrag. doch oft genug landet man auf einer seite, die zwar chic aussieht, aber nicht die informationen liefert, die sie gesucht haben. doch, wahrscheinlich liefert die seite sogar die informationen, aber sie finden sie nicht. in kürzester zeit verliert man die geduld. man wechselt auf eine andere seite, die ein ähnliches angebot machen soll. doch diese seite flickert und flackert, dass einem ganz schwindelig wird. nur die informationen sind nicht aufzutreiben, die man benötigt.

so kann es sich lang hinziehen, bis man ein brauchbares ergebnis gefunden hat. und man fühlt sich schnell an den nicht-virtuellen alltag erinnert. der automat des öpnv weigert sich konsequent den geldschein zu nehmen, die supermarktkasse kann keine verbindung zum bankkonto herstellen, der dvd-rekorder lässt sich immer noch nicht so programmieren, wie es die anleitung verspricht und die kaffeemaschine fordert einen ständig auf, den kaffeesatzbehälter zu lehren.

technik wird immer noch alles andere als nutzerfreundlich entworfen und umgesetzt. warum sollte das beim web 2.0 anders sein? die möglichkeiten, die eine einzelne homepage inzwischen bietet und die man nutzen kann, ohne größere programmierkenntnisse zu haben, nehmen beständig zu. doch das gestaltet die seiten nicht übersichtlicher. aus jeder ecke quillt information, nützliche und überflüssige. die suchfunktion muss gesucht werden Weiterlesen

web 2.0 und spiel

das internet bietet inzwischen viel spielerisches. das ist ein verdienst des web 2.0, das es jedem menschen relativ leicht ermöglicht, eigene homepages, blogs oder andere datenbanken zu erstellen. das aber auch die interaktivität fördert und somit den aufbau von netzwerken und dergleichen mehr. erst so wurde es immer einfacher, seiten aufzubauen, die viele menschen zusammenbringen. ähnlich funktionieren inzwischen auch viele online-spiele.

so schnell manches erscheint, so schnell verschwindet es auch wieder. erinnert sich noch jemand an „second life“, die virtuelle parallelwelt, die als das nonplusultra der zukunft gesehen wurde. sie war eigentlich auch ein großes kinderspiel nach dem motto: „wir schaffen uns unsere eigene welt“. inzwischen könnte man das web 2.0 als ein großes „second life“ verstehen. ganz viele menschen schaffen sich ihre eigene welt. teilweise nach eigenen regeln, mit virtuellem personal und viel persönlichem input.

abseits dieser simulationen kann das netz aber auch spielerisch verwendet werden. je mehr die menschen verstanden haben, dass sie sich nicht unbedingt auf anonymem terrain bewegen, desto stärker verschleiern sie ihre herkunft. sie geben zwar manches preis, lassen aber auch viel weg, verfälschen und erscheinen inkognito. das ist ein großer vorteil zu früher: man kann sich in diverse rollen begeben oder eben von blüte zu blüte im netz hüpfen.

durch seine unendliche vielfalt und die hohe umsetzungsgeschwindigkeit lädt das internet zum surfen durch verschiedene welten ein. da kann man kunst, kultur, musik, wissen, filme, infos, rezepte und animationen entdecken. man begibt sich beim richtungslosen surfen auf expedition und kann gewiss sein immer etwas witziges, spielerisches oder spannendes zu finden. Weiterlesen

web 2.0 und die herrschaft des marktes

eigentlich wollte ich ein post darüber schreiben, dass in ein paar tagen „mickey mouse“ 80 jahre alt wird. doch dann kam mir etwas dazwischen, dass eine sehr ärgerliche entwicklung im internet darstellt. mir wird der weg verwehrt, frei zu wählen, welche homepage ich aufrufen möchte.

ich gab einfach „disney.com“ auf, um auf die originale seite des heimatlandes von mickey mouse zu kommen. doch kaum hatte ich dies eingegeben, konnte ich wählen, ob ich disney in den usa haben möchte oder ein land in meiner nähe. also wählte ich disney in den usa. als sich die seite geöffnet hatte wählte ich den link zu den figuren von disney. doch nun wurde mir keine liste der figuren angezeigt, sondern ich wurde wieder aufgefordert zu wählen, ob ich die disney-seite in den usa wolle oder eine in meiner nähe.

aus dieser schleife war nicht auszubrechen, da meine ip-adresse dem server aufzeigte, dass ich nicht aus den usa komme. irgendwann versuchte ich es über die deutsche seite von disney und landete auf einer homepage, auf der ich mir bekloppte feen selber basteln konnte aber weit und breit nichts von mickey mouse zu sehen war. das wollte ich aber nicht. der ausweg fand sich nur über google. indem ich dort nach mickey mouse suchte, landete ich dann plötzlich wieder auf der seite in den usa, die mir vorher versperrt geblieben ist und konnte mir den steckbrief zu mickey mouse anschauen (hier zu finden: http://disney.go.com/mickey/html/meet/mickey.html ).

diese form der entmündingung des nutzers des web 2.0 dient nur einem zweck, möglichst direkt dort kasse zu machen, wo der besucher der seiten wohnt. ähnlich herrisch verhält sich zum beispiel ein elektro-kaufhaus, das einen nur auf die eigenen seiten lässt, wenn man cookies freischaltet. anders erhält man keinen zugang zu den angeboten. was soll das? man muss es sich jedenfalls nicht gefallen lassen. und so bleibt das post über den 80ten geburtstag von mickey mouse ungeschrieben.

web 2.0, eltern und kinder

 

eltern haften für ihre kinder. ein hinweis, den nun ein bayerisches gericht im urteil umgesetzt hat. da die tochter das urheberrecht im internet nicht beachtet hat, müssen die eltern zahlen und haften.

da fragt man sich, in welcher welt eigentlich die richter leben. anscheinend in der heilen bayerischen, in der die zukunft zwar einzug halten soll, aber gleichzeitig nur in kontrollierten bahnen. die meisten eltern wissen nicht, was ihre kinder am computer und internet so machen und können.  sie verstehen noch nicht einmal, wie die lieben kleinen das machen. doch lassen sie ihre kiddies den computer nicht nutzen, verbauen sie ihnen eventuell ihren zukunftsweg. denn schon die schule verlangt meist einen umgang mit dem computer. im studium sieht es da inzwischen noch krasser aus. ohne pc und dsl kann man auch gleich das studium abbrechen.

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