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mein computer und ich – eine umgangslehre (07)

takt

die chips fuppen und wuppen immer schneller immer mehr. sie werden zudem in einzelnen rechnern gleich doppelt oder vierfach eingebaut, damit die taktfrequenz ihrer rechenleistung weiter steigt. genug ist nie genug. der hauptgrund für dieses ständige upgrade? vor allen dingen die modernen waffensysteme und computerspiele. die grafischen animationen und strategischen rechnungen benötigen mehr kapazitäten.

doch die konsequenzen sehen anders aus. im hintergrund wird der takt zum maßstab gemacht, mit bedeutung aufgefüllt und in unser arbeitsleben implantiert. dabei wird, wie bei vielen dingen, ein riesige milchmädchen-rechnung angestellt. die kommunikation in beinahe-echtzeit soll uns dazu anhalten, möglichst schnell auf ereignisse und entwicklungen zu reagieren. in manchen dingen sind wir schneller als der chip in anderen werden wir immer langsamer sein.

das war bis jetzt unser überlebensvorteil: wir haben unsere entscheidungen nicht vorschnell getroffen. heute sehen wir kaum mir aus dem wust von informationen auf, sollen aber entscheidungen viel schneller als früher treffen, da ja die kommunikation so wunderbar klappt. der mensch am anderen ende erwartet dies. schriftliches bekommt plötzlich per mail oder chat zwei reaktionsmuster: „blitzschnell“ reagieren zu müssen oder überhaupt nicht mehr zu antworten.

die schnelle reaktion würde uns wirtschaftliche vorteile bringen, heisst es in vielen wirtschaftswissenschaftlichen diskursen. und so plappern wir uns um kopf und kragen. denn die vorschnellen entscheidungen ohne ausführliche analysen schlagen inzwischen zurück. die börse ist das beste beispiel dafür. aber so treiben wir uns inzwischen in einem lebenstakt voreinander her, dass Weiterlesen

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biografisches schreiben und kuschelig

das leben ist kein ponyhof. eine der beschreibungen, dass es im leben nicht so häufig kuschelig zugeht. doch im privaten leben ist schon seit jahren das so genannte „nesting“ auf dem vormarsch. so anstrengend und hektisch der arbeitsalltag und viele andere aktivitäten sind, um so größer ist der bedarf an rückzug, an ruhe und entspannung. leider sind diese momente oft auch schon durchorganisiert. raum für kuscheliges ist bei vielen kaum da.

doch wie war das im leben? wie oft hat man situationen erlebt, in denen man sich fallen lassen konnte, nähe und wärme spürte? diesen blickwinkel kann man im biografischen schreiben einnehmen und zurückschauen. fühlte man sich die ganze zeit getrieben? erschien wirkliche nähe von anderen menschen teilweise bedrohlich oder konnte und kann man diese momente genießen? bei vielen wird es wahrscheinlich ein ergebnis der selbstreflexion sein, dass die termine immer dichter gedrängt scheinen. man muss sich nur umschauen, wie getaktet das leben erscheint.

vielleicht ist eines der ergebnisse beim betrachten der eigenen lebensgeschichte, dass man sich vornimmt, sich selbst und seinen lieben etwas mehr zeit zu widmen. vielleicht ist es ein ergebnis, nähe zu zu lassen, auch wenn man sich sorgt, sich darin zu verlieren. oder es kann auch ein ergebnis sein, die außenwelt wieder mehr in sein leben zu holen, keine lust mehr auf das „nesting“ und den rückzug vom quirligen leben zu haben.

es gibt zumindest forschungen, die zeigen, dass kuscheln, also nähe, und hautkontakt, unserem körper gut tun. dass es den hormon- und sonstige haushalte im körper Weiterlesen

schreibgruppen selber gründen (05)

rhythmus / zeit

einmal spaß am schreiben gefunden, möchte man manchmal gar nicht mehr aufhören. vor allen dingen in der gruppe ergeben sich schnell momente, in denen die texte immer länger werden und alle den wunsch haben ein ausführliches feedback auf ihren text zu erhalten. und schon entsteht zeitdruck, da die schreibgruppen-zeit vorüber ist, manche ein ausführliches feedback erhalten haben und andere noch nicht einmal ihren text vorstellen konnten. das kann schnell zu konflikten führen.

also sollte man sich im vorfeld beim gründen einer schreibgruppe überlegen, wie der zeitrahmen für die schreibgruppe aussehen sollte. dazu kommt die frage, in welchem rhythmus ein treffen stattfindet und wie mit dem zeitmanagment während der eines gruppentreffens umgegangen wird.

wöchentliche treffen sind bei vielen schreibgruppen üblich. dies hat den vorteil, dass man annähernd von treffen zu treffen in einem schreibfluss bleiben kann, die unterbrechung nicht zu lang ist. es hat den nachteil, wenn man aus einem treffen viele ideen für das schreiben mit nach hause nimmt, dass einem die zeit zu kurz erscheint, für sich selber einiges davon einmal in ruhe umzusetzen.

hier kann sich die gruppe auf unterschiedliche modi einigen.

  • so kann man längere abstände zwischen einzelnen gruppentreffen wählen, mit der option, dass die einzelnen gruppentreffen genug zeit und raum bieten, um in der zwischenzeit entstandene texte vorstellen zu können.
  • oder man bleibt beim wöchentlichen rhythmus, baut aber vielleicht einmal im monat oder alle zwei monate ein treffen ein, an dem ausschließlich abseits der gruppentreffen entstandene texte vorgetragen werden können und ein ausführliches feedback erhalten.
  • man kann sich auch darauf einigen in regelmäßigen abständen eine lesung zu veranstalten, die raum für alle texte gibt, aber ohne feedbackrunde stattfindet.
  • zudem kann man für das intensive arbeiten an texten und inhalten zum beispiel zweimal im jahr ein klausurwochenende durchführen, das mehrere stunden andauert.
  • oder man einigt sich darauf, abseits der gruppe entstandene texte nicht in der gruppe zu verhandeln, aber die veröffentlichung untereinander für alle teilnehmerInnen im internet auf einer verschlüsselten plattform zu ermöglichen.
  • bei einer gruppenstärke von 10 teilnehmerInnen sind zwei stunden für ein gruppentreffen sehr wenig zeit, wenn einmal ein längerer text geschrieben und vorgetragen werden soll. da scheinen drei stunden für kleinere einstiegsübungen, einen längeren text schreiben und ausführlichen feedbackrunden sinnvoll.
  • die gruppe könnte sich auch auf eine(n) zeitbeobachter(in) pro treffen verständigen, damit alle ein angemessenes feedback auf ihre texte bekommen und sie vortragen können.
  • ein open end für eine gruppe ist immer schwierig, da meist einige noch termine und verpflichtungen haben und nicht bis zum schluss bleiben können und sich somit die gruppentreffen stück für stück auflösen.

wichtig scheint mir, sich bewusst zu sein, dass in schreibgruppen die teilnehmerInnen, auch wenn sie sich ein wenig zieren, gern ihre texte vortragen möchten und sich auch meist ein feedback von den anderen wünschen. dem sollte rechnung getragen werden, damit alle anschließend zufrieden nach hause gehen und nicht das gefühl haben, übergangen worden zu sein. zeiten und rhythmen können ja alle halbe jahre von der gruppe überprüft und bei bedarf geändert werden.

selbstbefragung (82) – musik

die fragebögen zur selbstbefragung versuche ich unter rubriken zu bündeln. dieses mal geht es um „musik„.

  • welche musik hören sie am liebsten zur entspannung? zählen sie auf.
  • welche musik stresst sie? warum?
  • wann hören sie am liebsten musik?
  • welches instrument würden sie gern spielen können und welches instrument können sie spielen? beschreiben sie.
  • auf welchem konzert waren sie zuletzt? auf welches konzert würden sie gern gehen?
  • wann erleben sie musik am intensivsten? warum?
  • musik ist die größte massenbewegung der welt, woher kommt das ihrer ansicht nach?
  • tanzen und drücken sie sich aus zu der musik, die ihnen gefällt? warum?
  • wie würde ihr perfekter musikmix aussehen? was für ein bild oder gemälde würde dazu passen?
  • sind sie takt-voll und wie sieht ihr rhythmus aus? beschreiben sie.