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25 schriftliche gedankenpakete zum umgang mit dem computer

mein computer und ich“ – wie sich in diskussionen und befragungen zeigt, baut der mensch eine außergewöhnliche bindung zu seinem digitalen schreibwerkzeug auf. ja, man könnte sie persönlich nennen. viel seltener wird dies bei bleistiften oder füllern gemacht, niemand sagt, „mein kugelschreiber und ich“. darum schien es mir sinnvoll, ein wenig genauer hinter die mechanismen der digitalen und virtuellen welt zu blicken.

was macht der computer mit uns und was machen wir mit dem computer? wer steckt eigentlich hinter den digitalen weiten des internet und welche ziele werden verfolgt? warum ist das netz so wie es ist und warum kostet der computer so viel zeit wie wir zu seiner bedienung benötigen? und vor allen dingen, was machen wir jetzt mit dem ganzen angebot?

so entstand die rubrik „mein computer und ich – eine umgangslehre“, die hiermit erst einmal beendet werden soll. sicherlich werden sich beständig neue aspekte des digitalen lebens offenbaren. dann wird es auch eine fortsetzung der gedankenpäckchen geben. doch nun seien sie hier erst einmal gebündelt präsentiert – zum begriffe anklicken und nachlesen:

bedeutung

werkzeug

gesellschaft

technische neuerungen

software

open source

takt

schreiben

emotionen

kaufzwang

copy & paste

automatismen

internet

politik

ökologie

lernen und lehren

fehler

soziale gerechtigkeit

lust

geschwindigkeit

denken

aufmerksamkeit

anleitung

netzwerk

entwicklungen und schluss

Werbung

mein computer und ich – eine umgangslehre (23)

anleitung

die verlagerung vieler techniken und daten des computers ins internet und in die cloud ist problematisch, wenn man nach unkomplizierter hilfe sucht. denn viele handbücher, anleitungen und hilfe-funktionen werden nicht mehr auf der festplatte abgelegt, sondern sind mit dem netz gekoppelt. dabei ist es ganz gleich, ob es sich um fragestellung zur software oder zur hardware handelt.

ein kleines gedankenspiel: stellen sie sich vor, ihre soft- oder hardware hakt und rumpelt in die falsche richtung. nun rufen sie die jeweilige hilfefunktion auf. sie lässt sich noch aufrufen, aber die eigentlichen informationen sind nicht mehr auf ihrer festplatte zu finden, sondern es muss dafür eine verbindung zum internet hergestellt werden. das dumme bei diesem problem ist aber, dass wegen des rumpelns und hakens ihres computers, der internetzugang nicht mehr möglich ist. ab diesem moment finden sie keine ausreichenden und ausführlichen anleitungen zur fehlerbehebung mehr.

ähnlich kann es sich mit installationen verhalten. die anleitung für eine korrekte installation ist meist nur noch online abrufbar und eben nicht mehr in einem handbuch nachlesbar. doch manche installation benötigt die trennung vom internet. man kann aber auch noch einen schritt weiter gehen: manche suchfunktionen der hilfe-angebote finden bei eingabe der schwierigkeiten keinen anleitungen mehr, sondern irgendwelche unerquicklichen foren, die sich eher in diskursen über die richtige formulierung ergehen als in der lösung eines problems.

bei den anleitungen ergibt sich ein dritter aspekt: sie sind zum teil so schlecht formuliert, dass man sie einfach nicht versteht. zum glück gibt es für viele schwierigkeiten inzwischen von usern selbst gedrehte filmchen in blogs und foren. die sind oft hilfreicher als die auskünfte der produzenten von hard- und software.

man hat also nur zwei möglichkeiten: entweder verlässt man sich auf learning bei doing oder man hofft, dass nie der kontakt zum internet verloren geht und informiert sich noch zusätzlich in privaten foren und auf privaten homepages. das vorhandene angebot ist in vielen zusammenhängen zu gering und zu unklar. das absurde in diesem kontext ist aber, dass eine umfassende anleitung heute viel zu leichter mit querverweisen und brauchbaren suchfunktionen versehen und auf einer festplatte verankert werden kann.

doch die arbeit macht sich niemand mehr. beliebter bei den herstellerInnen ist es, die nutzerzahl auf den eigenen webseiten in die höhe zu treiben und die kontrolle über die installierten produkte nicht zu verlieren. dies scheint mir der einzige grund zu sein, weshalb viele informationen ins internet verschoben werden. an den speicherkapazitäten der pcs und der anderen digitalen geräte kann es nicht liegen.

schreibidee (375)

dieses mal geht es um die speicherkapazitäten von gegenständen, die vieles beeinflusst und jeder geschichte eine wendung geben kann. denn in zweiter linie geht es um energie. eine schlichte idee mit hohem effektpotential: eine schreibanregung zu „akku-geschichten“.

man kann der schreibanregung auch die überschrift „wenn der akku plötzlich leer ist“ geben. in der schreibgruppe wird als erstes gesammelt, für was man alles einen akku oder eine batterie benötigt – telefon, computer, auto, open-air, mikrofon, vibrator, wecker, taschenlampen, … immer mehr geräte haben neben dem direkten stromanschluss auch noch irgendwelche energiespeicherzellen für bestimmte funktionen. ist die liste erstellt wird gemeinsam ein gegenstand ausgewählt über den man schreiben möchte. nun kann frei assoziiert werden und es soll eine maximal zwei-seitige geschichte verfasst werden. die geschichte wird in der schreibgruppe vorgetragen.

im nächsten schritt wird abermals ein gegenstand ausgewählt, doch dieses mal soll eine kurze zwei-seitige geschichte darüber geschrieben, was passiert, wenn der akku, die batterie plötzlich leer ist. abläufe werden unterbrochen, etwas ganz anderes geschieht, unerreichbarkeiten entstehen. auch diese geschichte wird kurz in der schreibgruppe vorgetragen, ohne feedbackrunde.

nun wird eine längere geschichte zu einem akku-gerät geschrieben – ob dabei die energie schlagartig ausgeht, ladezeiten notwendig sind oder alles wie am schnürchen läuft, da der akku voll ist oder ein ersatzakku vorhanden ist, bleibt den schreibgruppenteilnehmerInnen überlassen. daraus können geschichten am rand der katastrophe, krimis, alltagsbegebenheiten oder anderes werden. wichtig ist nur, dass der akku, die batterie eine rolle spielt. die geschichten werden anschließend in der schreibgruppe vorgetragen und es findet eine ausführliche feedbackrunde dazu statt, wie effektiv akkus geschichten verwandeln können.

zum abschluss nehmen wir den menschen als speichergerät. wir kennen den satz „mein akku ist leer“ oder „ich muss meine batterien wieder aufladen“. was tun menschen dafür? wie fühlt es sich an, wenn die batterien leer sind? die teilnehmerInnen werden dazu eingeladen, entweder eine geschichte zu schreiben, die den persönlichen akku wieder auflädt, oder in der so viel energie abführt wird, dass schlagartig die batterien leer sind. was passiert in diesen momenten? die geschichten werden anschließend in der schreibgruppe vorgetragen.

mein computer und ich – eine umgangslehre (22)

aufmerksamkeit

nicht die technik ist das problem, sondern die propagierung des multitaskings als lösung für zeitknappheit und beständige erreichbarkeit. arbeitgeber, die verlangen, dass man ein handy bei sich führe, damit man immer erreichbar sei, fördern die unkonzentriertheit ihrer mitarbeiter. denn die aufmerksamkeit muss auf mehrere dinge gleichzeitig gerichtet sein. klingelt das handy, trifft eine mail ein oder empfängt man eine sms, werden andere tätigkeiten unterbrochen. nimmt man dann noch das großraumbüro, dann kommen zusätzliche geräusche und störungen ins spiel, die auch den arbeitsprozess beeinflussen.

gleichzeitig wird aber beklagt, dass viele menschen nur noch über eine geringe aufmerksamkeitsspanne verfügen und keine geduld mehr haben, längere texte zu lesen. dieses defizit wird am computer festgemacht, da das gerät zu viel gleichzeitig anbiete. nicht dabei bedacht wird aber, dass ich auch am computer alles störende abschalten kann, viel eher als ein großraumbüro zur ruhe zu verpflichten oder meinem chef nicht zu antworten. nicht der computer, nicht das internet erheben das multitasking zum lebenskonzept, sondern die vorstellungen vom perfekten mitarbeiter.

fluglotsen werden zum beispiel nach nicht allzu langen zeitintervallen in eine pause geschickt. vorher mussten sie konzentriert multitasken. wenn keine pausen eingelegt werden, ist die gefahr von fehlern zu groß. da wir aber nicht alle flugzeugabstürze verursachen, sind wir oft auch nicht mehr bereit (und fähig) pausen einzulegen. auch dieses phänomen wird der verführungsmacht der neuen medien zugeschrieben. wie wenn wir geräten hilflos ausgeliefert wären und uns nicht mehr zu ihnen verhalten können.

gelinde geschrieben ist das quatsch. wir können uns auch zu anderen menschen verhalten, die uns nerven. wir können sie stehen lassen, ihnen ausweichen oder ihnen sagen, sie sollten jetzt einfach mal die klappe halten. doch anscheinend fällt uns dies leichter, als einen computer auszuschalten und das internet zu verlassen.

wer ständig in habacht-stellung lebt und arbeitet, da jederzeit eine nachricht eintreffen oder ein anruf kommen könnte, der kann irgendwann diesen zustand nur noch schwer verlassen. es fällt von mal zu mal schwerer, seine aufmerksamkeit Weiterlesen

SUPER ART MODERN MUSEUM – SPAMM – ein surftipp

das web 2.0 und das internet bedürfen weiterhin einer künstlerischen bearbeitung, ganz gleich ob nun schriftlich, technologisch, visuell oder analytisch. das „super art modern museum“ ist eine wunderbare sammlung unterschiedlicher künstlerischer reaktionen auf das netz und seiner vielfältigen angebote. eine schöne ergänzung zu den überlegungen des uncreative writing, zu den copy-&-paste-collage-remix-gedanken. von flarf nicht weit entfernt, regen die werke verschiedener digitaler künstlerInnen zur nachahmung und zu mehr an. sich einfach mal surfend treiben lassen 😉

SUPER ART MODERN MUSEUM – SPAMM – MUSEE DES ARTS SUPER MODERNES.

mein computer und ich – eine umgangslehre (20)

geschwindigkeit

ja, manches läuft schneller ab mit dem computer. das macht ihn auch so attraktiv, dass man nicht mehr texte mit der schere und dem klebestift überarbeiten muss, dass man nicht mehr das fünfte mal eine matritze betippen muss, damit man fehlerfreie abzüge machen kann, dass man nicht stundenlang im fotolabor stehen muss, um ein bild zu bearbeiten.

und ja, die kommunikation über den computer und das internet verläuft oft beinahe in echtzeit. doch jede/r kennt die situation, dass mails doch nicht so schnell ankommen, wie die anbieter suggerieren oder die übertragungsrate bei skype das gesprochene sehr zerhackt. eigentlich ist das netz heute schon regelmäßig überfordert, gestört und in manchen regionen überhaupt noch nicht nutzbar. dass vieles so rund läuft, hat nur damit zu tun, dass das web 2.0 die eigentlichen datenübertragungen reduziert hat, dass die komprimierung von dateien ständig voranschreitet und deren größe bei beinahe gleicher qualität geringer ist.

der wichtigste aspekt bei der frage nach der geschwindigkeit der computer ist meiner ansicht nach der autosuggestive oder suggerierte moment. viele menschen stöhnen darüber, dass sich ihr leben beschleunigt und nennen im gleichen atemzug den technischen fortschritt. als lösung sehen sie die distanzierung von der digitalen welt an. und sie wundern sich, dass ihr leben danach auch nicht langsamer wird. also stürzen sie sich auf tipps zum zeitmanagement, zum selbstcoaching und zu mehr gelassenheit, aber irgendwie will das alles nicht so richtig klappen.

der computer ist eigentlich nur ein werkzeug. ein werkzeug, das manche arbeitsschritte vereinfacht und schneller erledigt. die eigentliche geschwindigkeit des alltags entsteht aber aus der form der nutzung des werkzeugs und die krux daran ist ein ganz anderer aspekt. angefangen hat es mit der produktionsform „just-in-time“. es wird alles vorrätig gehalten, um einen differenzierten produktionsprozess jederzeit durchführen zu können, wenn die nachfrage signalisiert wird. das heisst zum beispiel: heute ein buch bestellt und morgen wird es an der haustür ausgeliefert. diese form der logistik und vorratshaltung hat sich inzwischen längst in alle arbeitsbereiche übertragen und im privatleben verankert.

zu „just-in-time“ gehört die verfügbarkeit rund um die uhr. diese verfügbarkeit ist erst mit den modernen kommunikationsmitteln möglich geworden, mit dem computer (und dem handy, das inzwischen ein kleiner computer ist). der computer wird also während der wachphasen in unserem leben am körper getragen, um jederzeit auf anliegen, fragen und aufträge (auch im privaten) reagieren zu können. wer dem nicht folgt, der hat Weiterlesen

web 2.0 und störung

im internet oder netz lassen sich störungen leicht benennen: es konnte keine verbindung hergestellt werden oder es werden daten geklaut. im gegensatz zu den anderen im laufe der woche hier benannten störungen wird die störung im web 2.0 immer existentieller. viele menschen verbringen einen großen teil ihrer arbeitszeit in der einen oder anderen weise im internet. ob nun mit dauerkontakt durch das smartphone oder am computer im firmennetzwerk.

auch freizeit, beziehungen, freundschaften und familienleben verlagern sich immer öfter ins web 2.0. da wird gechattet, gemailt, sich in der cloud bewegt oder es werden flashmob-treffen organisiert. ganz abgesehen von den fernseh- oder radiosendern, die inzwischen den abruf des programms zeitverzögert zulassen. wenn man dann noch das handy als fotoapparat oder den pc als spielkonsole in online-rollenspielen nimmt, dann ist die freizeit eng mit dem web 2.0 verknüpft.

störungen im netz sind somit für die nutzerInnen inzwischen schwer auszuhalten. die geschäftliche wie auch die private kommunikation käme zu einem großen teil zum erliegen. wie aufgebracht die menschen reagieren kann abgelesen werden, wenn zeitweise handynetze ausgefallen sind oder die zugangsmöglichkeiten ins netz nicht funktionieren. und man möge es nicht unterschätzen, inzwischen werden auch viele logistische aktionen und dienstleistungen über das netz abgewickelt.

störungen sollten also möglicht vermieden werden. so betreiben etliche firmen ein internes und ein externes netz. im web 2.0 kann auf alternative server ausgewichen werden und selbst bei stromausfall springen teilweise ersatzaggregate an. denn die abhängigkeit ist so groß, dass inzwischen bücher gefragt sind, die darüber berichten, wie es sich anfühlt, wenn man für längere zeit das internet ruhen lässt, sich zurückzieht. abhängigkeiten sind immer sehr anfällig Weiterlesen

mein computer und ich – eine umgangslehre (11)

copy & paste

schaut man sich die akademischen karrieren an, so sind sie mit davon abhängig, wie oft die wissenschaftlichen veröffentlichungen der forscherInnen zitiert werden oder auch nicht. das kann so weit gehen, dass bei habilitationsverfahren mal eben die zahl der veröffentlichungen und die zahl der verweise auf die veröffentlichungen durchgezählt werden, um eine bewertung abzugeben.

also freut sich jeder mensch darüber, viel zitiert zu werden. das ganze internet basiert inzwischen auf die verlinkung und zitatitis. im öffentlichen diskurs wird dies nicht kritisiert. kritisiert wird aber, wenn zu viel zitiert wird und dies nicht als zitat gekennzeichnet wird. wenn also per „copy & paste“ aus altem, verschiedenem, neues gemacht wird. andy warhol hat sich dosen einer bekannten marke genommen, sie abgebildet und damit bis heute großen erfolg gehabt. jazzmusiker nehmen bis heute gern musikstücke von johann sebastian bach, verfremden sie ein wenig und machen eigene erfolgreiche werke daraus. in filmen werden gern mal andere filmeszenen zitiert (wie oft taucht die duschszene von „psycho“ als zitat in anderen filmen auf?) und die kritik erfreut sich daran. wo steht in diesen filmen, wer zitiert wurde?

nur beim digitalen, geschriebenen wort scheint der maßstab der be- und verurteilung zu verrutschen. sicher, die wissenschaft hat schon immer ihre gestrengen regeln, wie mit zitaten umzugehen ist. aber in anderen zusammenhängen würde das menschliche zusammenleben überhaupt nicht funktionieren, wenn copy & paste nicht stattfinden dürften. um es auf eine sehr platte ebene zu bringen: hätte menschheit damals ein patent auf die erfindung des rades erlassen, hätte der mensch sich nicht zu dem entwickeln können, was er heute ist. bestimmte fähigkeiten und wissensgrundlagen werden ohne bezahlung gesellschaftlich vermittelt und kopiert.

es wird zur zeit versucht, die grundfunktion des kapitalismus außer kraft zu setzen. wenn etwas an die öffentlichkeit also auf den markt gelangt, dann werden andere versuchen das gleiche produkt entweder preiswerter zu produzieren, es zu verfeinern oder es in masse zu produzieren. das internet und digitale welt bieten alle drei möglichkeiten, nur eben in größerer geschwindigkeit, also beinahe echtzeit. dies hat zur folge, dass etwas kaum mit vorsprung gegenüber anderen auf den markt gebracht, schon von den anderen ebenso reproduziert wird und in masse verbreitet wird.

copy & paste verhindern, dass die inovatorInnen genug gewinn abschöpfen können, bevor die konkurrenz auf den zug aufspringt. aber der versuch, dies durch kopierverbote oder plagiatsvorwürfe zu stoppen, wird nicht funktionieren. wir haben uns selber vorher die technik an die hand gegeben, um Weiterlesen

mein computer und ich – eine umgangslehre (10)

kaufzwang

inzwischen gibt es technische entwicklungen, die keine wahl mehr lassen. die umstellung elektronischer, digitaler oder technischer geräte mutiert immer mehr zu einem beschleunigungseffekt, der nicht mehr nachzuvollziehen ist. aktuelles beispiel (das nicht ausschließlich mit meinem computer zu tun hat), die umstellung der fernsehsender auf digitale sendefrequenzen. die gesamte bevölkerung hat dieser entscheidung zu folgen, hat sich dem unterzuordnen. ähnlich war die durchsetzung der verkabelung der nation organisiert. all dies erfordert beständige nachrüstung der eigenen geräte – oder, und dies ist heftig, sie können nicht mehr an den medien der nation teilhaben.

hier wäre es nur logisch, dass eine grundversorgung gesichert ist. entweder weiter über analoge sendeanlagen oder über kostenfreie zusatzgeräte, die mit den empfangsgebühren abgegolten sind. doch weit gefehlt, es werden künstlich einträgliche geschäftsfelder geschaffen.

ähnliches zeigt sich bei datenträgern (videokassette, cd, dvd, blueray, mp3-stick …). irgendwann funktionieren zwar noch die geräte, aber die software oder noch notwendige hardware sind nicht mehr kompatibel. die geschwindigkeit der wechsel nimmt zu, der zeitabstand zwischen neuerung und altbackenem wird immer kürzer. suchen sie mal einen internet-anbieter, der noch dsl-verbindungen ohne wlan anbietet. es kann doch sein, dass man die neuerung gar nicht möchte. aber der kunde hat kein mitsprache-recht.

oder haben sie großes interesse daran, irgendwann nur noch 3-d-filme zu sehen? und wenn sie nicht das richtige tv-gerät haben, dann sehen die werke doch eher skurril aus. identisch sind die entwicklungen im bereich der software: der stete versuch, upgrades anzubieten, die alte dateien oder peripherie-geräte nicht mehr akzeptieren. mir kann niemand weiß machen, dass der programmiercode nicht so geschrieben werden kann, dass Weiterlesen

schreibidee (335)

je technischer und digitaler die welt daherkommt, desto komplizierter kann einem das leben vorkommen. wer dann hofft, dass er hilfestellung im internet oder gedruckt findet, um die ganzen sich ständig erneuernden geräte bedienen zu können, der kann sich schnell getäuscht sehen. teilweise sind die anleitungen für geräte, aber auch für software und ähnliches, sehr kryptisch. die stichwortverzeichnisse im anhang geben selten das wieder, was im vorderen bereich notiert wurde. darum sollen heute in der schreibanregung „gebrauchsanweisungen“ geschrieben werden.

dieses mal wird als einstieg in die schreibidee gezeichnet. als vorlage könnte eine ikea-zeichnung zum zusammenbau eines möbelstücks dienen. die schreibgruppenleitung bringt einen gebrauchsgegenstand mit und fordert alle teilnehmerInnen auf, die richtige benutzung des gegenstands in zeichnungen festzuhalten. dabei kann es sich zum beispiel um einen dosenöffner, ein handrührgerät oder einen föhn handeln. die piktogramme sollen möglichst für alle verständlich sein.

anschließend wird das gezeichnete von den schreibgruppenteilnehmerInnen in worte gefasst. also am beispiel des föhns: was sind die voraussetzungen, um einen föhn zu verwenden? nasse haare und eine steckdose. was muss man dann machen? für was kann man einen föhn noch verwenden? und was sollte man auf keinen fall mit einem föhn machen? sind die gebrauchsanweisungen fertig, werden sie mit den piktogrammen zusammen in der schreibgruppe vorgestellt. bei einer feedbackrunde wird vor allen dingen betrachtet, wie allgemeinverständlich die beschreibungen sind.

im anschluss wird es noch ein wenig komplizierter. alle schreibenden sind aufgefordert, eine gebrauchsanweisung über sich zu schreiben. wie sollte man mit ihnen umgehen? was ist beim umgang zu beachten? und was muss man tun, um bestimmte handlungen oder ergebnisse zu erreichen. dieses mal wird die vorgehensweise umgekehrt: erst wird die gebrauchsanweisung für einen selber geschrieben und dann wird das ganze in kleine zeichnungen gebracht. darunter können auch verbotsschilder sein. was sollte man auf keinen fall mit ihnen machen.

die aufgabe kann beim vorstellen in der feedbackrunde viel heiterkeit hervorrufen. außerdem bekommen die schreibgruppenteilnehmerInnen vielleicht noch mehr gespür füreinander. sollte im anschluss noch zeit übrig sein, dann kann auch eine gebrauchsanweisung für den umgang mit den eigenen texten verfasst werden, die zum abschluss vorgetragen wird.

mein computer und ich – eine umgangslehre (04)

technische neuerungen

ich lese gerade das hübsche buch „die grosse zukunft des buches„, in dem umberto eco und jean-claude carrière über die auswirkungen der digitalisierung hinsichtlich des buches diskutieren (wird hier demnächst vorgestellt). dabei stellen sie fest, dass die technischen neuerungen, die in immer kürzeren zeitabständen bei den computern und speichermedien nachgeschoben werden, es immer schwerer machen, wirkliche archive anzulegen und den vollständigen datensatz zu erhalten.

neben der filterung der daten, texte und geschichten durch den menschen (wie auch schon früher in den bibliotheken) kommt eine ganz neue komponente dazu: der ungeplante verlust von daten durch updates und upgrades sowohl technischer natur als auch in der software. nicht alles, was einmal abgespeichert und archiviert wurde, lässt sich wieder abrufen. wenn man nicht beständig bemüht ist, alles im richtigen format auf den richtigen träger zu bringen, dann lassen sich plötzlich zum beispiel die alten videokassetten mit filmen nicht mehr abspielen, auch nicht überspielen und umwandeln.

ganz abgesehen von dem enormen zeitaufwand, der geleistet werden muss, um daten in neue dimensionen herüberzuretten. auch dies wäre erst einmal zu verschmerzen, so wie momentan ganze bibliotheken eingescannt werden und digital anschließend zur verfügung stehen. nur leider bleibt es nicht bei dieser einmaligen zeitaufwendigen handlung. danach muss man immer auf dem laufenden sein, was die dateiformate angeht. denn entweder wird etwas im neuesten format veröffentlicht und man ist gezwungen seine programme immer ganz aktuelle zu halten, oder es bleibt auf einer alten programmvariante stehen und diese ist irgendwann mit dem eigenen betriebssystem nicht mehr kompatibel.

die neuesten programme laufen ab einem bestimmten zeitpunkt nur noch auf den neuesten betriebssystemen, die wiederum irgendwann nur noch auf den neuesten computern mit den neuesten chips und speicherkapazitäten laufen, die wiederum nur mit den neuesten internetzugangsformen kompatibel sind … das alles ist ein riesiger markt, der fleissig am laufen gehalten wird. wenn man schaut, wie lang es computer und das internet gibt und dann schaut, wie viele neuerungen seitdem auf den markt kamen, dann kann man sich ungefähr ausrechnen Weiterlesen

mein computer und ich – eine umgangslehre (01)

eine neue rubrik in diesem blog, die ich in nächster zeit füttern möchte. es geht um den bezug zum eigenen computer, zum internet oder zur digitalen welt überhaupt. denn inzwischen befinden sich in vielen geräten kleine computer und wir verlagern viele unserer tätigkeiten zur arbeit mit dem computer hin. dies kann unsere haltung und unser denken beeinflussen. wir alle sind aufgefordert, einen umgang mit der digitalisierung zu finden. das scheint manchmal leichter gesagt als getan. darum sollen hier einzelne aspekte zum umgang mit computern und ihren ablegern betrachtet werden. angeregt wurde diese rubrik durch diskurse im seminarabschnitt „schreiben am computer“ im rahmen des studiengangs „biografisches und kreatives schreiben“ an der alice-salomon hochschule in berlin.

bedeutung

computer haben eine bedeutung, eine gesellschaftliche bedeutung, die über verschiedene wege vermittelt wird: über medien, in schulen, durch erziehung und durch die politik im weiteren sinne. computer werden inzwischen für unentbehrlich zur aufrechterhaltung unseres lebens erklärt. würden alle computer ausfallen, wären wir laut diverser vermutungen nicht mehr fähig, unseren alltag aufrechtzuerhalten. allein darüber erhalten computer eine hohe bedeutung.

doch es gibt noch mehr vorstellungen, was ein computer sein sollte. von manchen stellen wird formuliert, ein computer sei wie ein verlängerter arm des menschen. ein computer sei dadurch mehr als ein reines werkzeug, es stelle sich im laufe der zeit eine beziehung zwischen mensch und maschine ein. transportiert wird diese botschaft vor allen dingen durch die werbung und das internet. denn plötzlich wird der computer zu einem mitarbeiter bei der erstellung der sozialen kontakte zu anderen menschen. biografien werden ins internet transportiert um sie zu archivieren und ein leben lang zu bewahren.

der computer kommuniziert per rückmeldungen, fragen und vorschlägen mit einem. er sucht aus texten abschnitte heraus, er verbindet automatisch mit anderen geräten oder anbietern, er kontrolliert abläufe und vieles mehr. natürlich ist allen bewusst, dass der computer nur das macht, was ihm menschen einprogrammiert haben. aber im alltäglichen umgang erscheint der computer immer öfter als autonom handelndes wesen. darum finden interaktionen zwischen mensch und maschine statt, die über das übliche maß hinausgehen.

es gibt untersuchungen, die zeigen, dass menschen teilweise sehr emotional auf die maschinellen prozesse des computers reagieren. manch einer spricht mit seiner maschine und andere agieren ihre wut am gerät aus. dass dies so ist, hängt mit der großen bedeutung des computers zusammen. und es hat folgen: reaktionen auf lücken, fehlfunktionen oder verbindungsunterbrechungen sind nicht selten sehr emotional. menschen fühlen sich persönlich angegriffen. sie trennen nicht mehr zwischen einer maschinellen fehlfunktion und menschlicher verantwortung. entweder werden betreiber, herrsteller und administratoren persönlich angegangen oder es wird eine verteidigungshaltung eingenommen, wie wenn man von einem anderen menschen angegriffen würde.

bekommt das fahrrad einen platten, würde man sicherlich nicht den hersteller des rades dafür verantwortlich machen (nur wenn es schon platt ausgeliefert würde), aber man würde auch nicht beständig die schuld im eigenen fehlverhalten suchen oder sich von außenstehenden zuschreiben lassen. doch beim computer mutiert über die gesellschaftliche bedeutung jede fehlfunktion zu einem persönlichen versagen des einen oder anderen menschen. hier lohnen ein schritt zurück und blick aus der distanz. der umgang mit digitalen geräten entspannt sich ab dem moment enorm, ab dem klar differenziert wird zwischen technischen fehlfunktionen und persönlichem fehlverhalten. dies sollte man sich immer wieder vor augen führen, wenn man das ding gerade „aus dem fenster werfen“ möchte.

web 2.0 und finden

das internet ist eine große wolke an informationen und nicht-informationen. die wolke wächst von tag zu tag, die speicherkapazitäten nehmen enorm zu und die datenfülle kann nur noch eine rechenmaschine bewältigen, der mensch wäre dazu überhaupt nicht mehr fähig. dies erscheint manchmal bedrohlich, da kein mensch den überblick hat, was überhaupt vorhanden ist. es wird niemanden geben, der die informationsflut bewältigen kann.

bis zur digitalen ära glaubte der mensch, er habe all seine technischen errungenschaften unter kontrolle (wie aber zuletzt fukushima zeigte, war auch dies ein aberglaube). hier kommt ein emotionale komponente ins spiel, die mit logik nicht viel zu tun hat. bei selbstgeschaffenem, abstraktem erwartet der mensch die vollständige verfügung über die produkte in händen zu halten. etwas, das er in bezug auf die ihn umgebende natur nicht erwartet. würde man sich nur die prozesse auf einem quadratmeter wiese vergegenwärtigen wollen, würde man ebenso scheitern wie im internet.

und so ist die hoffnung groß, wenn man im internet beginnt zu suchen, auch auf anhieb das richtige zu finden. auch wenn suchmaschinen versuchen, das unübersichtliche angebot ansatzweise geordnet zu bekommen, so werden immer daten dabei übersehen werden. politisch wird es, wenn bestimmte daten gewollt übersehen werden. wenn also die verfügung über die suchmaschinen in den händen einzelner liegt, die wiederum nach eigenen vorstellungen das finden lenken.

und doch hilft einem im web gelassenheit beim finden wollen weiter. es beginnt schon bei der eingabe der suchbegriffe. oft wird das gesuchte zu wenig eingegrenzt. der glaube, zwei wörter eingeben zu müssen und gleich einen volltreffer zu landen, folgt dem aberglauben der beherrschung von technik und natur. die erweiterten suchfunktionen werden viel zu selten Weiterlesen

schreibberatung und qual

„qual“ ist ein recht drastischer begriff für die situation, in die jemand aufgrund seiner schwierigkeiten mit dem schreiben geraten kann. es ist immer ein subjektives empfinden, wie groß der leidensdruck ist. „leidensdruck“ ist eigentlich der bessere begriff, da „druck“ variieren kann. das hängt mit der frage zusammen, welche strategien und ausweichhandlungen zur verfügung stehen, um die schwierigkeiten zu umgehen. dies ist zwar nicht die ideale lösung, aber es ist eine möglichkeit, den druck zu reduzieren.

und doch mag es von manchen menschen als qual empfunden werden, einen bericht oder eine text schreiben zu müssen, vor dem leeren papier oder bildschirm zu sitzen und nicht starten zu können. ein gedanke, versagensangst oder vielleicht zu hohe erwartungen an sich selbst führen zu der schwierigkeit, mit dem schreiben zu starten oder es unverkrampft weiterzuführen.

wichtig in der beratung ist es, die beschreibung des leidensdrucks, den klientInnen zu überlassen. nur sie empfinden so und beraterInnen können diesen zustand niemals vollständig nachvollziehen. da mag jemand eine situation beschreiben, die einem als beraterIn nicht dramatisch erscheint, und doch fühlt es sich für die oder den ratsuchenden so an. es ist kontraproduktiv, wenn man versucht den emotionalen zustand in der beratung zu bagatellisieren. in diesem moment fühlen sich alle klientInnen übergangen oder denken, sie seien die einzigen mit diesen schwierigkeiten, alle anderen kommen damit besser klar.

auch der hinweis, dass man ja schon viel geleistet habe, das wetter schön sei und gelassenheit weiterhelfen kann, ist für ratsuchende in diesen momenten nicht nachvollziehbar. empathische atmosphäre zu schaffen, bedeutet klientInnen in ihren anliegen ernst zu nehmen, also auch in ihren emotionalen befindlichkeiten. und ist „qual“ das was die ratsuchenenden empfinden, dann ist es die aufgabe von schreibberaterInnen, gemeinsam mit den klientInnen nach handlungsmöglichkeiten zu suchen, wie sich das gefühl von qual Weiterlesen

schreibpädagogik und technik

je mehr menschen sich der technischen entwicklungen des computers öffnen und je öfter sie mit dem computer arbeiten, um so mehr raum muss das schreibwerkzeug computer in schreibgruppen thema werden. die technische entwicklung ist chance und fluch zugleich für das arbeiten mit gruppen.

als chance kann man es verstehen, dass abseits der gruppentreffen ein austausch von feedbacks und texten ganz einfach möglich wird. man muss auf der eigenen homepage den teilnehmerInnen von schreibgruppen nur eine plattform und ein forum einrichten. oder man tauscht eine mailliste aus, damit die teilnehmerInnen schnell und einfach miteinander in kontakt treten können. so können texte, die nach dem feedback in der gruppe noch einmal überarbeitet wurden, weitergeleitet werden. es können zusätzliche informationen oder veranstaltungshinweise mit einem newsletter an andere versendet werden.

noch einen schritt weiter geht die möglichkeit, relativ einfach, verfasste texte aus der schreibgruppe in die welt zu streuen und zu veröffentlich, dadurch, dass man sie ins internet stellt. doch dazu müssen entweder die teilnehmerInnen der schreibgrupp im umgang mit dem computer versiert sein oder die leitung der gruppe muss die zusätzliche arbeit übernehmen. aber es lohnt sich, um die arbeit der gruppe zu dokumentieren und letztendlich auch andere menschen zum schreiben zu animieren.

der fluch der technischen entwicklung kommt jedoch auch nicht zu kurz, bei solchen aktionen mit schreibgruppen. das fängt schon beim tippen der handgeschriebenen texte an. da meist alle teilnehmerInnen sehr verschiedene computer, betriebssysteme und schreibprogramme haben, muss man sich möglichst schnell auf textformate einigen, die alle öffnen können. dann ist der zugang zum internet für viele mit fragen verbunden, die browser sind verschieden, etliche funktionen oft unbekannt und die anleitung zur angemessenen umsetzung verbraucht zeit, die die gruppe lieber zum schreiben nutzen würde.

man kann heute nicht voraussetzen, dass die teilnehmerInnen von schreibgruppen sich auf einem annähernd gleichen niveau im umgang mit dem computer befinden. Weiterlesen

schreibidee (210)

in den science fiction spielt die technik eine große rolle. es werden raumschiffe erfunden, neue technische möglichkeiten oder roboter mit herz. in anderen romanen und geschichten hat die technik selten einen herausragende rolle. gut, vielleicht das telefon oder das auto, das liegen bleibt, die mikrowelle, um das essen warm zu machen. aber so eine echte hauptrolle, davon träumen die geräte um uns herum. darum mögen die ergebnisse dieser schreibanregung „technik-geschichten“ sein.

als einstieg schreiben alle schreibgruppenteilnehmerInnen eine einseitige liebeserklärung an ihr bevorzugtes technisches gerät zuhause. um was es sich dabei handelt, spielt keine rolle. die texte werden vorgetragen und die geräte am flipchart gesammelt. anschließend werden noch mehr geräte am flipchart aufgelistet, die im eigenen lebensumfeld zu finden sind.

alle teilnehmerInnen wählen sich ein gerät aus, um sich danach vorzustellen, dieses gerät hätte ein herz und könnte denken oder wäre ein ganzer kosmos von kleinen helfern, die in dem gerät wirken. es wird ein cluster zu dem lebewesen neben einem erstellt. und es wird eine längere geschichte über die abläufe innerhalb des gerätes erstellt. wenn zum beispiel die sklaven, die im pürrierstab die zahnräder drehen müssen in streik treten und dann durch einen kurzschluss stromschläge bekommen, um ihre arbeit weiter zu verrichten, dabei aber sterben und das gerät nicht mehr funktioniert. es ist unglaublich, welche dramen neben uns in der wohnung stattfinden 😉 die geschichten werden vorgetragen und somit ein kosmos im haushalt eröffnet. anschließend wird ein feedback von der schreibgruppe gegeben.

als abschluss wählen sich die teilnehmerInnen der schreibgruppe ein weiteres gerät aus, das sie beleben wollen. die zwei geräte, die sie nun für sich ausgesucht haben, lernen sich kennen. der dialog zwischen den beiden, wie sie in kontakt miteinander kommen, sollte aufgeschrieben und anschließend mit verteilten rollen in der schreibgruppe vorgetragen werden. denn die technik lebt!

kreatives schreiben und technik

wie ihm vorherigen post aufgezeigt, kann man werkzeuge zum schreiben verwenden. man kann sie auch tipps nennen, stilistische regeln oder eben nur vorschläge für interessante textgestaltungen. sie stehen ein wenig im widerspruch zum kreativen schreiben, wie es im deutschsprachigen raum verstanden wird. denn die schreibtechniken des kreativen schreibens haben in erster linie das ziel, in einen „freien“ schreib- und ideenfluss zu kommen, der ausdruck der eigenen kreativität ist.

beim späteren überarbeiten können die werkzeuge von roy peter clark oder die vorstellungen des „creative writing“ aus dem angloamerikanischen raum angewandt werden. aber erst einmal werden beim kreativen schreiben techniken angewandt, die assoziationen fördern, die den inneren zensor überwinden helfen sollen und die die selbstkontrolle ein wenig in den hintergrund drängen. aber es wird auch klar formuliert, dass das überarbeiten der geschriebenen texte eine menge zeit in anspruch nehmen sollte.

aber man kreatives schreiben und technik auch noch aus einem ganz anderen blickwinkel betrachten: welche schreibwerkzeuge verwendet man denn? einen bleistift, einen füller, eine schreibmaschine oder eben doch heutzutage verstärkt einen computer. denn der computer erleichtert eine menge beim schreiben. die korrektur des textes ist viel einfacher geworden. die umstellung ganzer textpassagen, die einhaltung der rechtschreibung und des satzbaus, all dies erleichtert der computer.

und noch einen schritt weiter gehend, ermöglicht der computer einen ungehemmten schreibfluss, da auch das tippen auf der tastatur einen eigenen rhythmus und eigene taktile reize bietet. Weiterlesen

liste (22) – technik

wer lust hat, kann sich diese seite ausdrucken und ausfüllen. ich schlage listen vor, die einem vielleicht einen überblick zu verschiedenen themen der eigenen lebensgeschichte geben können. dieses mal geht es um die „technik„.

technische geräte, die mich regelmäßig in den wahnsinn treiben:

die schönsten dinge, die ich mit meinem computer machen kann:

mich fasziniert am meisten an den technischen entwicklungen:

mich stresst am stärksten in unserer technisierten welt:

wenn ich aussteigen würden, dann würde ich folgendes machen:

geräte, die ich mir unbedingt anschaffen möchte:

biografisches schreiben und technik

wen soll es schon interessieren, ob man die fernbedienung seines festplattenrekorders verstanden hat oder nicht? niemand. das ist richtig. es gehört nicht unbedingt in die aufzeichnungen der eigenen lebensgeschichte, über welche technikkenntnisse man verfügt. doch interessanter wird es, wenn technische entwicklungen das eigene leben nachhaltig verändern. wer kommt drumherum zu bemerken, wie stark das internet die eigenen sozialen kontakte, die persönlichen arbeitsweisen und die freizeitgestaltung verändert hat?

oder zum beispiel die vielen erinnerungen der älteren generationen an die übertragung der landung auf dem mond. ein ereignis, das die ganze welt beschäftigt hat und ein erlebnis, dass erst durch die fernseher in vielen wohnzimmern möglich wurde. so hat beinahe jede generation erinnerungen an technische neuerungen, die ihr leben beeinflusst haben. das kann bei profanen hausgeräten beginnen, deren entwicklung nicht zu unterschätzen ist: die erfindung der waschmaschine entlastete viele frauen damals ungemein. und es kann beim heimischen computer enden, der inzwischen menschen animiert ihr eigener verlag oder ihr eigener grafikdesigner zu werden.

auch die wachsende mobilität der menschen auf der welt sorgt dafür, dass sowohl ausgiebige reisen in weit entfernte regionen leichter (und vor allen dingen preiswerter) werden. diese trips verändern aber das leben, bis zur entscheidung auszuwandern, sich woanders nieder zu lassen. das arbeitsleben verändert sich durch die globalisierung grundlegend. wiederum auch der computer sorgt dafür, dass arbeit und freizeit nicht mehr so leicht voneinander zu trennen sind. Weiterlesen

selbstbefragung (79) – technisches

die fragebögen zur selbstbefragung versuche ich unter rubriken zu bündeln. dieses mal geht es um „technisches„.

  • welche technischen verfahren erleichtern ihr leben?
  • „technik“ ist ein sehr weiter begriff. was verstehen sie darunter? beschreiben sie.
  • setzen sie sich gern mit technik auseinander? warum?
  • erscheint ihnen eine zukünftige technisierte welt bedrohlich oder angenehm? begründen sie.
  • welche formen von technik nerven sie?
  • welche fertigkeiten möchten sie noch erlernen?
  • welche fertigkeiten können sie schon?
  • was würden sie gern in ihrem alltag automatisieren?
  • würden sie einen haushaltsroboter kaufen, wenn es einen gäbe? warum?
  • lesen sie immer die bedienungsanleitung?