es ist ein kleines büchlein, es ist schnell gelesen, doch es hallt nach. der titel erschließt sich zum schluss vollständig und gibt eine wunderbare anregung für eine kreative schreibaufgabe. denn „am beispiel des hummers“ macht david foster wallace die ganze verrohtheit und verlogenheit der welt fest.
eigentlich begibt er sich als autor für ein feinschmeckermagazin auf den weg zum lobster festival in maine, eine fress- und freizeitveranstaltung rund um den hummer. doch während er anfängt, das amüsement der menschen bei dieser großveranstaltung zu beschreiben, rutschen erst in die fussnoten und später in den ganzen text gesellschaftskritische töne. dabei geht es um die sinnhaftigkeit und aufgesetztheit solcher großevents und es geht vor allen dingen um die tierquälerei, die sich mit großer wahrscheinlichkeit hinter der zubereitungsweise von hummer verbirgt.
und plötzlich verstrickt sich der leser in die wortgewaltige anklage an den menschen, der andere kreaturen quält, um seine genusssucht zu befriedigen. ein grandioses stück der entblössung gedankenlosen tuns. und dies alles an dem kleinen beispiel des hummers. hier kommen einem ideen für schreibübungen, wie am beispiel andere einzelner wesen oder gegenstände die gesamte gesellschaft aufgerollt werden kann. werde sicherlich noch einmal darauf zurückkommen. doch erst einmal sei nicht nur allen tierschützern dieses buch ans herz gelegt. diese buch ist im arche literatur verlag in zürich und hamburg 2009 erschienen. ISBN 978-3-7160-2611-3
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