Schlagwort-Archive: traum

biografisches schreiben und fliegen

fliegen wird gern als menschheitstraum beschrieben. auch diese fähigkeit, wie das schwimmen, haben wir der tierwelt abgeschaut. dabei haben kluge köpfe versucht, technische geräte zu entwickeln, die uns in die luft und ins wasser bringen und befähigen, uns dort fortzubewegen. inzwischen sind dies sehr ausgereifte geräte, die uns sogar zum mond fliegen lassen. doch was bedeutet das für uns selber? schätzen wir diese maschinellen fortbewegungen oder erscheinen sie uns eher unsicher und anmaßend.

beim betrachten der lebensgeschichte: welche erfahrungen haben wir mit dem fliegen gemacht? wenn man zum beispiel aus beruflichen gründen viel fliegen musste, dann schätzt man es eventuell, in der freizeit auf dem boden zu bleiben. manch eine(r) kann anhand seiner reisedokumente und ausweise nachvollziehen, wo man schon gewesen ist. und für manche ist das fliegen mit der sehnsucht nach fremden orten verbunden. listen sie doch einmal auf, was sie mit dem fliegen verbinden. schauen sie, welche rolle diese menschliche fähigkeit in ihrem leben gespielt hat. und notieren sie ihre gedanken dazu.

aber sie können das fliegen beim biografischen schreiben auch noch ganz anders verwenden: erstellen sie eine flugbahn ihres lebens. es kann sich an den abbildungen der flugbahnen von zugvögeln orientieren: dabei notieren sie die orte, die sie im laufe ihres lebens aufgesucht haben. sie zeichnen die zwischenlandungen und die ziele ein. oder sie orientieren sich beim erstellen der flugbahn vor allen dingen an der flughöhe. sie definieren für sich, was eine große höhe bedeutet und was es heisst, auf dem boden zu landen oder abzustürzen. zeichnen sie ihr leben mit ihren flughöhen auf. notieren sie bei den verschiedenen höhenmetern, welches ereignis Weiterlesen

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kreatives schreiben und angst

das kreative schreiben macht normalerweise keine angst. es ist etwas spielerisches, ein ausprobieren, ein neu kombinieren, ein form des ideen produzierens. gut, es kann einem schwer fallen, sich in eine spielerische stimmung zu begeben, aber angstbesetzt ist dies nicht unbedingt. aber es gibt einen anderen aspekt, der einem angst einflößen kann: angst vor der eigenen fantasie.

manche kreativ schreibende erschrecken manchmal, nachdem sie einen text oder eine geschichte abgeschlossen haben, ob ihrer ausufernden fantasie. da widmen sie sich den grausamkeiten der menschen, schreiben geschichten und entwerfen bilder, wie wenn sie einen trip eingeschmissen hätten und versinken in fremden welten, die ihnen bis jetzt unbekannt waren. und das macht angst. dabei unterscheiden sich ihre geschichten in ihren bildern gar nicht so sehr von ihren träumen, die sie nacht für nacht haben, aber an die sie sich nicht mehr erinnern können.

doch sie erinnern sich an die erwachsenen, die ihnen als kind und jugendliche zu verstehen gegeben haben, dass ihre ausufernde fantasie gefährlich sei. dass man, wenn man sich zu sehr in etwas hineinsteigert, dort nicht mehr rauskommt, dies psychisch problematisch werden kann. dabei haben sie eigentlich kein problem damit, nur ihre umwelt hat ein problem damit. doch dies wird ihnen sehr klar gemacht.

solch eine vorstellung legt man nicht schnell wieder ab. was passiert mit einem, wenn die pferde mit einem durchgehen? Weiterlesen

liste (28) – ziele

wer lust hat, kann sich diese seite ausdrucken und ausfüllen. ich schlage listen vor, die einem vielleicht einen überblick zu verschiedenen themen der eigenen lebensgeschichte geben können. dieses mal geht es um „ziele„.

meine größten ziele für die zukunft:

meine kleinsten ziele für die zukunft:

die wichtigsten ziele, die ich bis jetzt erreicht habe:

die ziele, die ich leider nie erreichen konnte:

davon träume ich, weiß aber, dass es sich wahrscheinlich nie erreichen lässt:

meine träume, die erstaunlicherweise wirklichkeit wurden:

liste (17) – neujahrsgedanken

wer lust hat, kann sich diese seite ausdrucken und ausfüllen. ich schlage listen vor, die einem vielleicht einen überblick zu verschiedenen themen der eigenen lebensgeschichte geben können. dieses mal geht es um allgemeine „neujahrsgedanken„.

davon hatte ich zu viel im letzten jahr:

davon hatte ich zu wenig im letzten jahr:

davon möchte ich eine gehörige portion im nächsten jahr:

das wird im nächsten jahr passieren:

davon träume ich:

schreibidee (175)

man schwankt gern zwischen vernünftigen überlegungen und weitgreifenden träumen. so mancher erstellt sich einen lebensplan für die nächsten jahre, hat eine vorstellung von karriere, die er verfolgt und findet irgendwann nicht mehr raus. andere verstricken sich in traumwelten, blenden die realität aus, in der sie sich befinden, und entfernen sich immer weiter von ihren wünschen. der goldene mittelweg ist ein schwieriger. doch in dieser schreibidee soll die waagschale ohne vorbehalte sich in eine richtung bewegen. es sollen „lebenstraum-geschichten“ entstehen. sind wir doch immer so vernünftig und trauen uns kaum über den lottogewinn hinauszudenken.

da auch diese schreibidee den kontakt zum biografischen schreiben aufrecht erhalten soll, wenden wir uns erst einmal den ganz persönlichen träumen zu. als einstieg sollten die schreibgruppenteilnehmerInnen ihren schönsten traum und ihren größten albtraum, die sie real im schlaf erlebten, auf je einer halben seite notieren. diese träume werden nicht der schreibgruppe vorgestellt, es kann also jedes ereignis beschrieben werden. als nächstes sind zehn punkte zu notieren, die man in seinem leben auf alle fälle noch verwirklichen möchte. diese punkte werden am flipchart zusammengetragen, können sie doch auch anderen noch anregungen für ihren lebenstraum geben.

schwieriger wird es nun für alle teilnehmerInnen, da sie hinter jeden noch zu verwirklichenden punkt, den sie notiert haben, drei sätze schreiben sollten, weshalb dies noch nicht geschehen ist. im nächsten schritt wird der traum vergrößert, gesteigert. nun sind zehn beispiele zu notieren, von denen man träumt, aber weiß, dass man sie nie verwirklichen wird. auch diese punkte werden in der schreibgruppe zusammengetragen. aus dem pool an träumen wählen alle teilnehmerInnen jeweils drei aus. diese drei punkte werden zu einer „lebenstraum-geschichte“ verwoben. wie würde das leben aussehen, wenn die drei punkte wirklichkeit sind? diese geschichte darf länger sein. sie wird anschließend in der schreibgruppe vorgetragen.

und nun wahrscheinlich der schwerste punkt: was muss getan werden, um den formulierten lebenstraum doch zu verwirklichen. es sollen von allen teilnehmerInnen zehn schritte notiert werden, die auf den lebenstraum zusteuern. dieses zehn-schritte-programm wird der schreibgruppe vorgestellt. und als hausaufgabe für die nächsten zehn jahre ist die verwirklichung des lebenstraums anzupeilen 😀

selbstbefragung (31) – schweinerei

die fragebögen zur selbstbefragung versuche ich unter rubriken zu bündeln. dieses mal geht es um „schweinerei„.

  • haben sie schon einmal richtig die sau rausgelassen? was war da los?
  • würden sie gern noch einmal richtig die sau rauslassen? was sollte da geschehen?
  • warum fällt es so schwer all seinen niederen trieben zu folgen? was glauben sie?
  • wer würde sie verurteilen, wenn sie sich gehen lassen?
  • wie würde das urteil auf sie wirken?
  • können sie sich von fremdurteilen frei machen?
  • wann fällt es ihnen am leichtesten fallen, all ihre schmutzigen träume zu leben? was müsste geschehen, damit es möglich ist?
  • mit welchen menschen in ihrem leben können sie sich alles vorstellen? beschreiben sie diese menschen.
  • können sie anderen menschen gegenüber ein richtiges „schwein“ sein? warum?
  • wo liegen ihre grenzen des auslebens ihrer wünsche und ziehen sie bei anderen die grenze?

schreibpädagogik und mut zur fantasie

ob herr der ringe, harry potter oder grimms märchen, all diese geschichten strotzen vor fantasie. da können dinge sprechen, die es bis dahin nicht konnten, da haben gegenstände energien, verursachen wirkungen und folgen, die einem nicht in den sinn kämen und da tauchen wesen auf, die irgendwo eine winzige menschliche komponente haben, aber doch andere wesen sind. würde man einzelne aspekte dieser geschichten herausgreifen und in den alltag einbringen, würden einen die anderen für verrückt erklären: „mein kater hat heute mit mir gesprochen“ (der gestiefelte kater). „ich habe ein bonbon gegessen, dass eiterpickel in meinem gesicht entstehen ließ“ (ein produkt der wesleys).

doch beim mut zu fantasie geht es genau darum. gegen alle widerstände der vernunft und des anstandes etwas denken, das eigentlich nicht gedacht werden sollte. sich gedanklich in welten begeben, die unglaubwürdig sind. bekannt ist zum beispiel das schlaraffenland, das auf der vorstellung der erfüllung beinahe aller wünsche basiert. grundlage ist wahrscheinlich das paradies. und der mensch glaubt immer noch, dass er daraus verstoßen wurde. so hat er sich zu disziplinieren, auch gedanklich, um irgendwann wieder den zutritt zum paradies zu erlangen.

doch das paradies, zumindest in der vorstellung, existiert weiter im menschen. also muss man nur worte für das paradies finden, wesen, die einem schon immer begegnen sollten benennen und vielleicht eine spannende begebenheit neben der wunscherfüllung platzieren. man kann das. die gefahr besteht eigentlich nur darin, dass man das fantasierte mit der realität verwechselt und dann irgendwann wieder auf den harten boden der tatsachen knallt. gedankenflüchtlinge, tagträumerInnen, fantasten sind die bezeichnungen der welt für menschen, die sich in ihrem mut zur fantasie nicht beirren lassen.

die schreibpädagogik bietet eine grundlage, die eigene fantasie wieder aufblühen zu lassen. Weiterlesen

schreibidee (148)

hochsommer- und vollmondnächte verbindet der teils unruhige schlaf. auslöser können hitze, langer besuch eines biergartens oder die wirkung des mondes sein. unruhiger schlaf geht nicht selten mit träumen einher, die sich in eine richtung entwickeln, die man als träumender schwer steuern kann und die sehr emotional leider in die negative richtung sind. manche literarischen werke bedienen sich dieser traumsequenzen. deshalb dreht sich dieses mal die schreibanregung um „albtraumgeschichten„.

zu beginn mögen die teilnehmerInnen der schreibgruppe zwei bis drei sehr schöne sequenzen aus ihrem leben auf jeweils einer seite umschreiben. das können selbst erlebte dinge sein oder auch geschichten aus ihrem umfeld. die beschreibung soll nur das ereignis wiedergeben und die protagonisten benennen. sollten keine ideen zu hand sein, kann man auch das happyend eines romans oder einer kurzgeschichte nehmen und diese noch einmal mit eigenen worten umschreiben.

nun wird in kurzen stichworten notiert, wie die geschichten aussehen würden, wenn sie sich in einen „albtraum“ verwandelten. es muss also überraschend an einer stelle der geschichte eingehakt werden, um eine garstige, böse und unangenehme wendung einzuführen. wichtig ist bei den stichworten, dass keine idee einer wendung zum guten verwendet wird. ein albtraum entwickelt sich selten zum guten, sondern lässt einen irgendwann aufwachen.

anschließend wählen die teilnehmerInnen der schreibgruppe für sich die idee aus, die ihnen am prägnantesten und grausamsten erscheint. nun wird eine längere geschichte um den albtaum geschrieben. wie aus schockerfilmen bekannt und den albtraum verstärkend empfiehlt sich ein einstieg über die beschreibung eines „harmonischen“ alltags oder eines kleinen, unbedeutenden problems. dann kann alles anwachsen und sich umkehren. im anschluss werden die geschichten in der schreibgruppe vorgelesen. beim feedback fließt mit ein, wie gut die ausweglosigkeit in der geschichte gefasst wurde.

kreatives schreiben und träume

jeder mensch träumt nachts. die einen erinnern sich gut daran, andere erklären, dass sie nicht geträumt hätten. man kann die erinnerung an die nächtlichen träume ein wenig trainieren, indem man sich vor dem einschlafen vornimmt, die erinnerungen zu behalten. hilfreich kann auch ein traumtagebuch sein, dass möglichst neben dem bett liegt und in das kurz nach dem aufwachen eingetragen wird, an was man sich noch erinnert.

aber jeder mensch erinnert sich auch an sehr eindrückliche träume, die ihn eventuell geweckt haben. das sind meist sehr intensive träume, die für einen selbst eine große bedeutung haben. zum einen können versuche unternommen werden, träume aufzuschlüsseln und sie beim biografischen schreiben zu thematisieren oder in therapeutischen zusammenhängen. zum anderen können träume, die in ihren fantasievollen geschichten beeindrucken, auch eine grundlage für weitere geschichten im zusammenhang mit dem kreativen schreiben bilden.

so kann der „plot“ eines traumes verwendet werden, eine kurzgeschichte mit vielleicht surrealem touch zu schreiben. oder es werden einzelne eindrückliche bilder in geschichten übertragen. am spannendsten scheint mir die möglichkeit, einen traum weiter zu schreiben, wenn man abrupt von ihm aufwachte. ob es der klingelnde wecker oder die anspannung während des träumens war, die einen aufwachen ließen, die fortsetzung der geschichte wird dann der wachen fantasie überlassen.

wenn man eine schreibgruppe anleitet, könnte man zum beispiel einen geschichtsanfang ausgeben der aus einem eigenen traum resultiert und die teilnehmerInnen der gruppe weiterschreiben lassen. es kann für einen selber sehr aufschlussreich sein, welche wendungen und entwicklungen die anderen für die eigene geschichte finden. so bieten träume ein großes potential an schreibideen, die nicht verpuffen müssen.

schreibidee (46)

dieses mal kann es politisch werden, muss es aber nicht. auf alle fälle ist die schreibidee recht persönlich und es ist in der gruppe vorher zu klären, ob die entstehenden texte später gegenseitig vorgestellt werden oder nicht. die idee an sich ist recht schlicht und einfach umzusetzen.

nur die überschrift oder der anfang werden vorgegeben. und zwar steht am anfang „ich habe einen traum…„. in anlehnung an die berühmte rede von martin luther king  kann sich die schreibgruppe mit gesellschaftlichen utopien auseinandersetzen (hier wäre sie dann im politischen bereich angelangt) oder es können die teilnehmerInnen ihre persönlichen träume formulieren (das meist heiklere gebiet, sollten die inneren zensoren in schach gehalten werden). weitere vorgaben, außer einer zeitvorgabe, werden nicht gemacht. man kann sich entweder im vorfeld auf einen richtung der aufgabe einigen, spannender ist es wahrscheinlich, das ergebnis offenzulassen und es den teilnehmerInnen zu überlassen, wovon sie bei diesem schreibgruppentreffen träumen wollen. 

einigt man sich auf die gesellschaftliche variante, kann man auch eine anschließende diskussion über die utopien einbauen. über die persönlichen träume sollte auf keinen fall diskutiert werden, denn es ist sicherlich niemand bereit, seine wünsche und vorstellungen zur diskussion zu stellen. in diesem moment würde man seine person zur diskussion stellen. aber es kann anschließend eine große „wunschwolke“ der schreibgruppe zusammengestellt werden. und vielleicht stellen manche teilnehmerInnen fest, dass sie vom gleichen wunsch beseelt sind.

schreibidee (24)

anknüpfend an die vorstellung, dass im kreativen schreiben utopien gedacht werden können und dürfen, bieten die eigenen träume eine schöne grundlage für die eigenen wünsche. der körper hat es so eingerichtet, dass sowohl vergangenes neu verarbeitet wird, aber auch ganz neues im schlaf erfunden werden kann.

die schreibidee möchte dieses angebot aufgreifen und ausbauen.

die grundlegendste form, träume zu verarbeiten, ist ein traumtagebuch. soll heißen, ich notiere alle träume, die ich gehabt habe und soweit ich sie noch erinnere. viele menschen sind der meinung, sie würden nicht träumen. doch das gibt es nicht, sie erinnern sie nur nicht. das traumtagebuch fördert den versuch der erinnerung. es hat sich zum beispiel herausgestellt, dass es im laufe der zeit leichter fällt sich seiner träume zu erinnern, wenn man sich vor dem einschlafen immer wieder sagt, dass man sich seiner träume erinnern möchte. so ein traumtagebuch bietet viel stoff für weitere geschichten.

doch man kann sich auch in ein traumland begeben, um seinen wünschen und hoffnungen zu begegnen. bekannteste übung ist sicherlich, sich mit hilfe von entspannungsmethoden auf eine fantasiereise zu begeben. und am ende der reise steht dann ein schatzkästlein oder eine fee, die eigene träume enthalten oder erfüllen. das ergebnis einer solchen reise dient anschließend in der schreibgruppe als ausgangspunkt für ein cluster oder andere assoziationstechniken und bildet die grundlage für eine geschichte.

ich kann beim schreiben aber noch einen schritt weitergehen und dazu einladen, aufzuschreiben, wie denn das leben aussehen wird, wenn die träume und fantasien in erfüllung gegangen sind. daraus lassen sich wunderbare zukunftsgeschichten formulieren.

vorsicht ist geboten bei der deutung und bewertung von träumen. die sollten nicht in der schreibgruppe durchgeführt werden und wenn dann nur von der person, deren traum es war. alles andere endet in grüblerischen formen des bleigießens.