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web 2.0 und störung

im internet oder netz lassen sich störungen leicht benennen: es konnte keine verbindung hergestellt werden oder es werden daten geklaut. im gegensatz zu den anderen im laufe der woche hier benannten störungen wird die störung im web 2.0 immer existentieller. viele menschen verbringen einen großen teil ihrer arbeitszeit in der einen oder anderen weise im internet. ob nun mit dauerkontakt durch das smartphone oder am computer im firmennetzwerk.

auch freizeit, beziehungen, freundschaften und familienleben verlagern sich immer öfter ins web 2.0. da wird gechattet, gemailt, sich in der cloud bewegt oder es werden flashmob-treffen organisiert. ganz abgesehen von den fernseh- oder radiosendern, die inzwischen den abruf des programms zeitverzögert zulassen. wenn man dann noch das handy als fotoapparat oder den pc als spielkonsole in online-rollenspielen nimmt, dann ist die freizeit eng mit dem web 2.0 verknüpft.

störungen im netz sind somit für die nutzerInnen inzwischen schwer auszuhalten. die geschäftliche wie auch die private kommunikation käme zu einem großen teil zum erliegen. wie aufgebracht die menschen reagieren kann abgelesen werden, wenn zeitweise handynetze ausgefallen sind oder die zugangsmöglichkeiten ins netz nicht funktionieren. und man möge es nicht unterschätzen, inzwischen werden auch viele logistische aktionen und dienstleistungen über das netz abgewickelt.

störungen sollten also möglicht vermieden werden. so betreiben etliche firmen ein internes und ein externes netz. im web 2.0 kann auf alternative server ausgewichen werden und selbst bei stromausfall springen teilweise ersatzaggregate an. denn die abhängigkeit ist so groß, dass inzwischen bücher gefragt sind, die darüber berichten, wie es sich anfühlt, wenn man für längere zeit das internet ruhen lässt, sich zurückzieht. abhängigkeiten sind immer sehr anfällig Weiterlesen

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schreibidee (345)

stellen sie sich vor, sie laufen auf einem waldweg dahin, genießen die natur und kennen den weg nicht. sie haben auch keine karte dabei, wollen einfach nur so rumlaufen. dann kommt eine weggabelung – kein schild, kein hinweis, nichts. gehen sie nach rechts oder nach links? ähnliches geschieht uns täglich. wir entscheiden in unserem alltag laufend, was wir als nächstes tun, wie wir handeln wollen oder was wir sagen. meist stehen wir vor entscheidungen, wie „ja!“ oder „nein!“, wie „links“ oder „rechts“. auch beim schreiben von texten tauchen solche momente auf. darum eine schreibanregung zu „überraschenden wendungen“.

hier wurden schon öfter vorschläge gemacht, geschichten zu schreiben, in denen eine handlung, den gesamten verlauf einer story verändert. doch dieses mal soll einen schritt weiter gegangen werden. und dieses mal werden in der schreibgruppe nur zwei längere geschichten geschrieben. zu beginn kann man eine inhaltliche oder stilistische schreibanregung für eine geschichte geben oder den teilnehmerInnen wird freigestellt, worüber sie schreiben. einzige vorgabe: es muss eine handlung geben, es muss etwas geschehen in der geschichte.

anschließend werden die geschichten nicht vorgetragen, sonder alle lesen ihre eigene geschichte noch einmal durch. dabei markieren sie fünf stellen, an denen etwas geschieht. also zum beispiel jemand eine tür schließt, einen brief liest, auf jemanden zugeht und so weiter. dann überlegen sie sich für jedes markierte ereignis, wie das absurdeste alternative ereignis aussieht. dies wird notiert (es können auch mehrere vorschläge sein). so rennt jemand weg anstatt auf jemanden zu zu gehen, wie es die vorliegende variante beschreibt. oder jemand tanzt tango mit sich allein und tanzt auf die andere person zu. oder jemand holt ein sandwich aus der tasche und isst es genüsslich oder …

als nächste wird die eigene geschichte an einen nachbarn in der schreibgruppe weitergegeben. die nachbarInnen markieren ebenso fünf ereignisse oder geschehnisse und notieren auf einem blatt für die jeweiligen stellen absurde alternative vorkommnisse oder handlungen. geschichte und notizen werden an die ursprünglichen autorInnen zurückgegeben.

jetzt wird die geschichte ein zweites mal geschrieben. an insgesamt fünf stellen (man hat die fünf eigenen und die fünf von kollegInnen notierten alternativen zur auswahl) nimmt die geschichte den absurden verlauf. und doch sollte die geschichte nicht vollständig verlassen werden, also keine ganz neue entstehen. es sollen nur einzelne momente durch das unerwartete, wendungen erfahren. es wird sich zeigen, dass stories durch absurde momente nicht selten lebhafter und anregender werden. die neuen geschichten werden in der schreibgruppe vorgetragen und du veränderten stellen werden aufgezeigt. anschließend findet eine feedbackrunde statt.