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wund-starr-krampf (10)

schlimmer geht´s nimmer – die moderation der olympia-eröffnung im zdf

da wird ein mehrstündiges ereignis übertragen, das weltweit von sehr vielen menschen verfolgt wird und das eher ein kulturelles, denn ein sportliches ereignis ist: die eröffnung einer olympiade. im vorfeld wird dies über alle kanäle groß angekündigt, beworben und mensch gespannt gemacht. natürlich sind solche events inzwischen darstellung der superlative und fragwürdig, aber sie schöpfen auch alle emotionalen und inszenierungstechnischen möglichkeiten aus, um alle zuschauerInnen einzufangen. und es wird versucht mit den darstellungen botschaften zu transportieren.

dieses mal waren es gleich mehrere botschaften, die man hätte entdecken können, wenn das ereignis nicht moderiert worden wäre. das zdf hat es tatsächlich geschafft, die übertragung der olympia-eröffnung vollständig zu zertrümmern. schon am anfang – musik und tolle percussion – kein wort über die chef-trommlerin, die immerhin mehrere stunden lang der inszenierung einen großen teil des musikalischen backgrounds geliefert hat. dann tritt kenneth branagh auf und rezitiert shakespeare. kommentar: ein bekannter schauspieler, den man wahrscheinlich aus den mankell-filmen kennt. nein, man kennt ihn aus seinen grandiosen shakespeare-filmen für die er einige preise bekam.

so ging es stetig weiter – die kommentare aus dem hintergrund waren mindestens knapp daneben, wenn nicht sogar ganz. da wurde ein wirklicher gag inszeniert – der aktuelle james bond holt die queen ab. die szene lebte von ihrer beinahe sprachlosen noblesse. doch der sportmoderator quatschte alles zu und schaffte es auch noch den gag, als die queen dann angeblich mit einem fallschirm ins stadion sprang, durch einen fiktiven dialog zwischen bond und queen endgültig zu demontieren und verpuffen zu lassen.

das mikro wurde nie abgeschaltet, auch wenn nichts gesagt wurde. dies führte aber dazu, dass die sehr eindrückliche musik des spektakels immer mit metallischem klang gesendet wurde und nie auf den live-ton umgeschaltet wurde. doch noch mehr: außer einer kritik am britischen gesundheitssystem wurde eigentlich nie bezug auf die aussagen, die in der darstellung auftauchten, genommen. als die teilweise unmenschlichen verhältnisse der industriellen revolution dargestellt wurden, verkündete der moderator, dass die technische entwicklung ihre positiven und negativen seiten gehabt hätte. als die frauenemanzipation dargestellt wurde – ein nebensatz. dabei waren dies die ersten spiele, in der alle 204 nationen frauen und männer in die wettkämpfe schicken. immerhin schaffte der chef des ioc, dies zu erwähnen und stunden später auch der moderator.

als dann beim einmarsch der sportlerInnen deutschland es schaffte, seine frauen in pinke bonbon-jacken und seine männer in hellblaue bonbon-jacken zu packen – eine baby-geschlechteraufteilung – nicht ein kritisches wort, obwohl es auch hier fürchterlicher nicht aussehen konnte. dafür großes schweigen, als die olympische flagge auch vom generalsekretär der un hereingetragen wurde. eine größere politische geste zur versöhnung der welt kann man kaum geben. ähnlich die kurzen reden. man kann darüber streiten, ob solche signale wirkung zeigen, aber sie sind beachtenswert. nicht beim zdf. auch kein wort zu doping, dafür das hohe lied auf die sporthilfe und das ablehnen eines basisdemokratischen verfahrens zur auswahl der fahnenträgerInnen.

dies nur ein paar ungeordnete ausschnitte aus einer gruseligen darstellung. die schwierigkeit: man konnte den moderatoren-ton nicht abschalten und kein anderer sender übertrug das spektakel. und auch wenn der eine schwimmer immer wieder „poschi“ gegenüber betonte, wie toll die atmosphäre sei – für die fernsehzuschauer des zdf war es unmöglich davon etwas mitzubekommen.

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kreatives schreiben und eifersucht

schaut man sich dramen, beziehungsfilme und liebesfilme im kino an, dann fällt auf, dass eine tragende rolle im plot immer die eifersucht spielt. sie gibt der geschichte wendungen, knackige dialoge, höhepunkte, versöhnungen und vieles mehr. meist ist es ein missverständnis, das erst ein happy-end ermöglicht. die menschen müssen sich trennen, um wieder zueinander zu finden. oder man trennt sich für immer, geht seiner wege und stellt zu einem späteren zeitpunkt fest, dass es ein fehler war (drama).

beim kreativen schreiben kann die eifersucht ebenso das salz in der suppe einer geschichte sein. beziehungskonflikte um geld oder das sorgerecht für die kinder sind erst dann richtig griffig, wenn neid und eifersucht ins spiel kommen. und es bietet sich an, die auseinandersetzungen in dialoge zu fassen. denn eine schlichte aussage wie „er / sie war eifersüchtig.“ transportiert keine geschichte. um noch einmal auf die filme zurückzugreifen: zu einer gehörigen portion eifersucht gehören auch übersteigerte reaktionen. die geschichten leben nicht davon, dass die protagonistInnen wie vernünftige menschen handeln und sich zusammensetzen, um das problem zu klären und missverständnisse aufzulösen.

um den spannungsbogen in einer geschichte zu halten, sollte die eifersucht auch nach der ersten auseinandersetzung nicht gleich mit einer versöhnung aufgelöst werden (dies entstpricht auch nicht der realität). ist das misstrauen einmal gesät, benötigt es eine gewisse zeit, bis sich wieder grundvertrauen einstellt und das entspannte aufeinander zugehen wieder möglich wird.

natürlich transportiert man damit ein beziehungskonzept, das vielleicht nicht das eigene ist. hier geht es nicht um die abbildung der realität, es geht Weiterlesen

selbstbefragung (117) – eifersucht

die fragebögen zur selbstbefragung versuche ich unter rubriken zu bündeln. dieses mal geht es um die „eifersucht„.

  • auf wen sind sie momentan am eifersüchtigsten?
  • auf wen waren sie im laufe ihres lebens am eifersüchtigsten?
  • was machen sie, wenn sie eifersüchtig sind? beschreiben sie.
  • wer hatte anlass, auf sie eifersüchtig zu sein?
  • welche verhaltensweisen von partnerInnen oder freundInnen machen sie eifersüchtig? warum?
  • was meinen sie dazu, dass eifersucht nur besitzdenken sein soll?
  • welches waren die theaterreifsten szenen, die sie in ihren beziehungen erlebt haben?
  • sind die versöhnungen nach den szenen für sie angenehm oder unangenehm? warum?
  • kennen sie situationen, in denen sie nicht mehr wussten, was sie tun? welche?
  • mit wem würden sie sich heute gern versöhnen? warum tun sie es nicht?

selbstbefragung (84) – entschuldigungen

die fragebögen zur selbstbefragung versuche ich unter rubriken zu bündeln. dieses mal geht es um „entschuldigungen„.

  • mit wem würden sie sich gern wieder versöhnen? warum?
  • bei wem sollten sie sich entschuldigen, schaffen es aber nicht? beschreiben sie.
  • wer muss sich noch bei ihnen entschuldigen? warum?
  • wie gehen sie damit um, wenn keine entschuldigung kommt, obwohl sie sie erwarten?
  • wann versäumten sie, sich zu entschuldigen, und jetzt herrscht unversöhnlichkeit? warum?
  • wie entschuldigen sie sich am liebsten?
  • wann ist versöhnung für sie am schönsten?
  • wie lange warten sie, bis sie den kontakt abbrechen? warum warten sie so lang?
  • sind sie zu empfindlich?
  • können sie ihrem gegenüber eine blöße zeigen? wann geht das nicht?

liste (26) – entschuldigungen

wer lust hat, kann sich diese seite ausdrucken und ausfüllen. ich schlage listen vor, die einem vielleicht einen überblick zu verschiedenen themen der eigenen lebensgeschichte geben können. dieses mal geht es um „entschuldigungen“.

für diese ereignisse und aussagen möchte ich unbedingt noch entschuldigen:

die sollten sich bei mir entschuldigen:

meine schönsten versöhnungen:

da helfen auch keine entschuldigungen mehr:

diese ereignisse und aussagen werden mir noch ewig leid tun:

selbstbefragung (47) – streit

die fragebögen zur selbstbefragung versuche ich unter rubriken zu bündeln. dieses mal geht es um „streit„.

  • können sie streiten? warum?
  • welches waren ihre produktivsten streits? zählen sie auf.
  • welches waren ihre fürchterlichsten streits? berichten sie.
  • zu welchen menschen brach der kontakt nach einem streit ab?
  • wie versöhnen sie sich am liebsten nach einem streit wieder?
  • gibt es momente, in denen ihnen der streit aus der hand gleitet? was passiert in diesen momenten?
  • wie streiten sie denn? welche techniken wenden sie an?
  • wie kompromissbereit schätzen sie sich selbst ein? wie kompromissbereit schätzen sie andere ein? fragen sie freunde und partner.
  • können sie verlieren? begründen sie.
  • ab wann fühlen sie sich verletzt beim streiten?