das anliegen ist ein schönes, die ergebnisse werden immer anstrengender und rauben vermehrt zeit. wordpress.com versucht seit längerer zeit stück für stück die angebote auszubauen. darum erhalten die bloggerInnen immer mehr funktionen für den webauftritt. so kann man nun formulare einrichte, sich mit diversen plattformen und angeboten verschränken, die mediathek vielfältigst nutzen, immer mehr am layout verändern, von phones und pads den blog bestücken und vieles mehr.
leider gibt es einen nebeneffekt, der von woche zu woche stärker in den vordergrund rückt. allein die einstellungen, die zu beachten und vorzunehmen sind, haben inzwischen eine dimension erreicht, bei der man sich an photoshop erinnert fühlt 😉 das kommentieren ist inzwischen eine kunst für sich geworden, die vor allen dingen oft gar nicht mehr funktioniert. für jeden schnickschnack muss man inzwischen angemeldet und noch einmal angemeldet sein. man muss drei tricks anwenden, damit der blog nicht ein einziger ewig langer wurmfortsatz auf den bildschirmen der userInnen wird. die verschränkung mit facebook fordert immer wieder zu einer neuverknüpfung auf, obwohl alles hübsch funktioniert.
liest man sich die foren durch, häufen sich in letzter zeit die unzufriedenheiten – vor allen dingen von menschen, die viel bloggen. jeder kritik wird letztendlich damit begegnet, dass erklärt wird, die mehrheit hätte aber gern diese veränderung oder es geschehe alle aus sicherheitsgründen. dabei werden dann durch die hintertür follows und abos aufgebaut, die man erst wieder verneinen oder auch nur schweigend aushalten muss. abgesehen von den bugs und technischen problemen, stellt sich die frage, wozu das alles? andere web-2.0-angebote verschlanken eher, aber hier wuchert an jeder ecke etwas neues. will man das wirklich haben? braucht man das?
ein vorteil des bloggens war es einmal, dass es schnell und unkompliziert geht. dass andere menschen schnell darauf reagieren können und dass jeder, der lustig ist, individuell zusätzliche schnickschnack installieren kann. doch nun wird verstärkt pauschal für alle installiert, ob man will oder nicht. das rückgängig-machen liegt beim user und fordert stete zusätzliche schritte.
ich beschreibe dies hier nur, um aufzuzeigen, dass die nutzung von wordpress.com immer mehr zeit in anspruch nimmt. etwas, wofür man eigentlich nicht bloggt. und auch wordpress.org ist auf dem weg einer immer unüberschaubareren komplexität. ist das wirklich gewünscht – von allen anderen? ich bin mir da nicht mehr so sicher. will man wirklich jede woche wieder etwas neu einrichten, einstellen und überprüfen müssen? also ich eigentlich nicht. – schade!