die naturwissenschaften kommen hier immer zu kurz, abgesehen von den tieren und den pflanzen. dabei gibt es noch so viele andere erkenntnisse und vorstellungen, die sich wunderbar in schreibanregungen einflechten lassen. darum dieses mal der blick auf die chemie und eine schreibanregung zu „molakularen texten“.
nein, es sollen hier keine wissenschaftlichen abhandlungen zur struktur von molekülen und atomen verfasst werden. vielmehr kann man die chemischen sortierungen und strukturen wunderbar für kreative assoziationen verwenden. man nehme zum beispiel für den einstieg das periodensystem der elemente (siehe http://commons.wikimedia.org/wiki/Periodic_table?uselang=de ), man entferne oder verkleinere die elemente, behalte aber die numerierung bei und beschränke sich auf die ersten fünfzig elemente. nun wird in jedes kästchen ein beliebiger begriff notiert. (es können auch begriffe aus vorherigen clustern eingetragen werden).
für die erste schreibanregung werden je nach nummerierung (oder elektronenzahl) worte verwendet, um einen kurzen text zu schreiben. also besteht der erste text zum ersten begriff aus einem wort, der zweite aus zwei, der dritte aus drei. die texte sollen sich auf den eingetragenen begriff beziehen. man kann das spiel noch weiterführen. jetzt werden aus den elementen moleküle gebildet. man nehme zum beispiel h2o, unser wasser. nun wird eine geschichte geschrieben, in der der erste begriff zwei mal auftaucht und der achte begriff einmal. oder wenn man salz nimmt, nacl, dann kann man aus dem 11ten und dem 17ten begriff einen text verfassen. ein wenig umständlich wird das ganze bei kohlenwasserstoff-verbindungen, da der wasserstoff so häufig auftaucht. doch es kann ja jedes element eine moleküls nur einmal verwendet werden.
ebenso kann man die elektronen (also die zahl der worte) dem molekül gemäß kombinieren. noch eine variante kann sein, dass man die symbole für die elemente bestehen lässt und aus ihnen worte bildet, indem man sie an den anfang des wortes setzt. so wird aus gold (au) das auto, aus silber (ag) der agent, aus tellur (te) der tennisball usw.. bei manchen elementen mag dies schwierig sein, bei magnesium (mg), doch hier kann man die regel einführen, dass ein vokal zwischen die buchstaben gesetzt werden darf. auch die so entstandenen worte können wieder zu molekülen (und geschichten) kombiniert werden.
geht man noch einen schritt weiter, dann können aus den eingetragenen worten, neue abkürzungen entstehen, die man zu fantasie-molekülen vereint und daraus geschichten entstehen lässt. oder man erfindet eigene elemente, gibt ihnen namen, schreibt ihnen eigenschaften zu, erschafft eigene moleküle und macht sie zur grundlage von geschichten. wie wäre es zum beispiel mit den „elementen der kreativität“? welche rolle hätten dabei die elektronen? der kreativität sind keine grenzen gesetzt. nach all den kreativen (chemischen) experimenten, werden die texte in der schreibgruppe vorgestellt (einhergehend mit der vorstellung des eigenen periodensystems). in der feedbackrunde wird die halbwertszeit der strahlenden elemente (worte) diskutiert. viel spaß beim experimentieren mit der chemie.