Monatsarchiv: Mai 2008

biografisches schreiben und freundschaften

viele menschen beeinflussen uns im laufe unseres lebens. die familie kann nicht geleugnet werden, wir sind auf die eine oder andere weise mit ihr verbunden. partnerInnen begleiten einen lange zeiten. aber vor allen lebt man sein leben mit freundInnen. die besten freundinnen und freunde erleben einen in den momenten der zweifel, des zwists oder der trennungen. sie begleiten einen auf den höhenflügen und kennen manches geheimnis, das sonst jedem unbekannt ist.

bei der betrachtung der eigenen lebensgeschichte werden sie gern übersehen. da fallen einem die großen lieben, die partnerschaft, der beruf und vieles andere ein. nur freundInnen fristen ein randdasein, obwohl sie einen lang kennen und leiden gesehen haben.

so kann es beim biografischen schreiben sinnvoll sein, gute freundInnen gesondert zu betrachten. um einen unverblümten blick auf sich selbst zu bekommen, könnte man sie zum beispiel interviewen. oder man verfasst einen kleinen fragebogen an die freundInnen. Marcel Proust hat anscheinend einmal einen fragebogen verfasst, um menschen besser kennenzulernen. Zumindest hatte früher das faz-magazin bekannte personen den bogen ausfüllen lassen, siehe hier: http://www.hillschmidt.de/ger/faz.htm . nun könnte der biografische schreiber einen bogen formulieren, auf dem er erlebnisse und eindrücke der gemeinsamen zeit abfragt. den guten freundInnen fällt sicher noch anderes ein, das man aus gutem grund verdrängt hat. oder sie rücken aufgehübschte erinnerungen zurecht. außerdem wagen sie es am ehesten ein klares urteil über die eigene person zu sprechen und man nimmt es ihnen nicht übel. also nur mut und nachgefragt.

manchmal genügt es aber auch nur zeitlich aufzulisten, mit wem man im laufe seines lebens einmal sehr gut befreundet war. denn freundInnen können kommen und gehen wie partnerschaften. aus allen lebensabschnitten bleiben meist nur wenig übrig, was nicht bedeutet, dass die anderen keinen großen einfluss auf die eigene lebensgeschichte hatten. sind eben freundInnen.

kreatives schreiben und gefühligkeit

 

beim verfassen von texten fließt meist etwas von einem selbst ein. werden bei schreibideen die persönlichen gefühle angesprochen führt das nicht selten zu den ganz großen gefühlen. und die wollen geschrieben sein. in schreibgruppen ist dies kein problem, wenn sie dann vorgetragen werden. sollten sie aber der veröffentlichung entgegenstreben, ist es empfehlenswert, noch einmal einen blick darauf zu werfen.

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satt.org – ein online-feuilleton

kultursüchtigen bietet sich im internet ein reichhaltiges angebot. jenseits der texte, bücher, filme und fotografien, finden sich auch seiten, die sowohl aktuelle termine als auch buchbesprechungen, lyrik, filmkritiken und mehr bieten.

eine sehr umfangreiche seite darüber, was kulturell so los ist und erwähnenswert scheint, bietet die homepage von satt.org. auf der startseite finden sich die aktuellen nachrichten, die sehr übersichtlich einzelnen sparten zugeordnet sind. darüber hinaus können die sparten auch noch direkt aufgerufen werden. neben den dort versammelten nachrichten und artikeln begeistern sie vor allen dingen durch ihre reichhaltigen linklisten, die sowohl auf andere homepages und blogs verweisen, als auch zu den seiten von zeitschriften und vereinigungen. hier bleibt beinahe kein wunsch unerfüllt.

man nehme sich also zeit, überlege sich, welcher kulturbereich einen momentan am intensivsten beschäftigt und klicke sich durch das reichhaltige angebot auf: http://www.satt.org/neu.html

schnickschnack (18)

krimiautorInnen aufgepasst, die „netz-depeschen“ der süddeutschen zeitung haben einen schönen link veröffentlicht. dabei handelt es sich um die archive des old bailey, eines gerichts in london. es gibt eine seite, die die gerichtsverfahren der letzten jahrhunderte zur verfügung stellt.

dabei handelt es sich meist um kurze reporte darüber, was in den verfahren verhandelt wurde. diese reporte wurden in zeitungen veröffentlicht, um sozusagen gewaltpräventiv zu wirken. ob dies wirklich funktioniert, gibt die homepage nicht her. aber sie bietet viele verschiedene suchfunktionen.

es kann nach namen, nach straftat, nach jahreszahl, nach urteil, bis zur todesstrafe, sortiert werden. und dann nachgelesen werden, was den angeklagten vorgeworfen wird, was die zeugen ausgesagt haben und wie die strafe ausfiel. eine sammlung an kriminellen und weniger kriminellen energien (alle natürlich auf englisch), die eine hübsche anregung für den nächsten krimi sein können. gleichzeitig können teilweise die original-dokumente angeschaut werden. und es kann beobachtet werden, wie sich die rechtsprechung über die jahrhunderte veränderte. die seite „the proceedings of the old bailey, 1674-1913“ sind zu finden unter: http://www.oldbaileyonline.org/

schreibtechnik (10)

sie kennen diese geschichten, die verschachtelt sind, und man fragt sich am anfang, was soll das? doch stück für stück nähern sich die verschiedenen stränge einander an, bis sie entweder mitten in der geschichte oder am ende aufeinandertreffen und einem plötzlich klar wird, dass sie etwas miteinander zu tun haben.

so etwas gibt es auch als film. einer der besten und gewaltigsten ist „magnolia“ mit tom cruise in einer grandiosen rolle. nun, es muss ja nicht gleich ein ganzes epos werden mit dutzenden verschiedenen erzählsträngen. doch die übung einmal einen collagenhaften text zu schreiben, ist es wert, ein gefühl für die zusammensetzung verschachtelter geschichten zu bekommen.

entweder sie überlegen sich eine zentrale startszene oder endszene. gut wären mindestens zwei protagonistInnen, zum beispiel „mann trifft frau in der bar“. und nun überlegen sie sich, was in der stunde hinterher oder vorher, beide jeweils erlebt haben. schreiben sie zwei getrennte geschichten darüber. also, was erlebt die frau eine stunde lang und was erlebt der mann eine stunde lang. nur eines sollte beiden geschichten gemeinsam sein, sie treffen sich am anfang oder ende in der bar.

wenn sie beide geschichten fertig haben, nehmen sie entweder ihr schreibprogramm des computers oder eine schere und schneiden die geschichten auseinander zum beispiel an den absätzen. setzen sie alles wieder zusammen, so dass eine geschichte daraus wird. das können sie mit noch viel mehr protagonistInnen machen. und der weg zu „magnolia“ ist nicht mehr weit.

übrigens können sie noch ganz andere dinge miteinander kombinieren. bilder, gespräche, zeitungsausschnitte, wichtig ist nur, dass sie irgendwann ihre erzählstränge einmal kurz zusammenführen.

web 2.4 – lycos iq

gemäß dem motto: „es gibt keine dummen fragen, es gibt nur dumme antworten.“, bietet das web 2.0 eine seite, die viele fragen, die menschen so haben können, sammelt und anderen menschen die möglichkeit gibt diese fragen zu beantworten. 

und es zeigt sich mal wieder, wie so häufig im internet, wir sind alle gar nicht so dumm, man muss uns nur die möglichkeit geben miteinander zu kommunizieren. schon kann beinahe jede frage beantwortet werden. wenn jemand also eine frage loswerden möchte, die er schon immer einmal gelöst bekommen wollte (warum zum beispiel früher bei der bindenwerbung die testflüssigkeit immer blau war?) findet sich bestimmt jemand, der eine antwort darauf weiß. alle fragen und antworten werden auf der seite gesammelt. inzwischen ist eine ansehnliche datenbank entstanden, sortiert nach rubriken und allen anderen möglichkeiten, die manche frage beantwortet.

noch fragen? nein? ach so, die homepage von lycos iq ist zu finden unter: http://iq.lycos.de/

biografisches schreiben und mindmapping

auch wenn das mindmapping hier einem aprilscherz zum opfer fiel, kann seine bedeutung in der strukturierung von texten und gedanken nicht ignoriert werden. so scheint es sinnvoll, beim biografischen schreiben das mindmap einzusetzen. haben wir doch das phänomen, dass uns im laufe der zeit und in unseren erinnerungen so manche zeitliche struktur verloren geht. es kann hilfreich sein, sich beim mindmap an einer zeitschiene zu orientieren und die ereignisse des eigenen lebens im uhrzeigersinn und in ihrer zeitlichen abfolge zu notieren.

denn nicht selten fällt einem bei dieser struktur manches ein, was vorher nicht mehr erinnert wurde. da ist das mindmapping dem cluster ein wenig überlegen. orientieren wir uns nicht nur an ereignissen und emotionalen aufwallungen, sondern auch an zeitlichen abläufen. und sind manche erinnerungen auch in diesen abfolgen im gedächtnis abgelegt. das soll nicht heißen, dass zu erinnerung ausschließlich das mindmap eine stütze ist. die verknüpfung von spontanen einfällen, einem cluster mit seinen assoziationen und einem mindmap mit seiner struktur kann zu einer vielfältig erinnerten lebensgeschichte werden.

sind tagebücher vorhanden, dann gestaltet sich die zeitabfolge von erinnerungen noch einfacher. doch selbst tagebücher erfassen meist nur einen teil der ereignisse und eindrücke eines lebens. beim mindmap erstaunt es viele menschen, wenn sie das ergebnis vor augen haben, wie viel sie im laufe ihres lebens erlebt haben. und ein computergeneriertes mindmap hat den vorteil, dass ohne großen aufwand, weitere daten und erlebnisse eingeschoben werden können.

beim erstellen solch eines bildes können zum beispiel fünf- oder zehnjahresschritte hilfreich sein. so kann man sich nach den herausragenden begebenheiten in diesem abschnitt fragen und sich überlegen, was drumherum passiert ist. oder wie hier schon vorgestellt, parallel dazu recherchieren, was in den jahren weltweit passiert ist, um seine eigene lebensgeschichte einzuordnen.

natürlich kann man seine lebensgeschichte völlig ungeordnet und freischwebend erfassen. die zeitliche strukturierung und das mindmap sind nur als hilfe gedacht, erinnerungen aufzufrischen, die im laufe der jahre verschütt gegangen sind. wie sie dann letztendlich beim biografischen schreiben angeordnet werden, ist vollkommen beliebig.

„perspektive“ – ein zeitschriftentipp

es gibt moderne literatur. es gibt postmoderne literatur. und es gibt in graz den versuch eine avantgarde der literatur zu etablieren. mit interessanten ergebnissen. die zeitschrift „perspektive“, oder vielleicht besser geschrieben, der autorenverbund mit sitz in graz, teilweise berlin und diversen mitautorInnen setzt sich mit allen facetten der literatur auseinander.

zweimal im jahr erscheint die zeitschrift, ältere ausgaben können von der homepage als pdf-dateien heruntergeladen werden. so werden beobachtungen, kritiken, suchen nach kapitalfreien räumen, gedichtetes und geschrieenes in einem band vereint. der blickwinkel ist ihr wichtig, der „gruppe perspektive„. denn sie formuliert in dem einwurf zur avantgarde akut ihre grundhaltung: „von avantgarde sprechen heisst, sich der frage der macht weiter zu stellen.“

dem kann nur beigepflichtet werden. ob in der literatur oder in der welt, es sollte verortet werden, wo die macht sich eigentlich befindet. meist ist sie nicht so schwer zu finden. denn wie foucault es einmal ähnlich formuliert hat, grinst sie einem meist ins gesicht, man möchte nur nicht hinschauen oder glaubt nicht, dass es sich um die macht handeln könnte.

nun denn, eine anregende lektüre, die unter folgender seite zu finden ist: http://www.perspektive.at/

kreatives schreiben und dialekt

 

auch wenn der autor dieser zeilen nicht viel von diesem identitätsgerede und vom heimatgedöns hält, so hat er doch eine vorliebe für regional gebundene sprache. texte, die versuchen den dialekt mit einzubeziehen bekommen schnell eine sehr menschliche komponente. denn wer spricht schon schriftsprache, hochdeutsch und drückt sich immer gewählt aus. niemand vollständig. und auch wenn mancher dialekt eher den eindruck macht, dass es sich um einen sprachfehler handle, kommt er meist sehr lebhaft daher.

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schreibpädagogik und bibliotheken

wie hier schon häufiger erwähnt, wer schreibt, liest normalerweise auch, und nicht ausschließlich anderen vor. die meisten teilnehmerInnen, aber auch die anleiterInnen von schreibgruppen haben alle so ihre lieblingsbücher. sowohl fachliteratur, als auch profane prosa. alle haben ihre kleinen bibliotheken zuhause.

und manche schreibenden und lesenden arbeiten sogar in bibliotheken. auch wenn meinereiner das faible hat, die bücher, die gelesen werden auch zu besitzen, in der heutigen zeit ist dies nicht unbedingt notwendig und bei manchen büchern auch nicht möglich. also sollte man sich an bibliotheken wenden und erhofft sich personal, das auch gern liest und noch ein paar tipps geben kann. doch manchmal muss der kontakt mit der bibliothek gar nicht mehr durch einen persönlichen besuch hergestellt werden, denn vieles ist im internet zu finden. und dort gibt es jetzt auch einen blog für bibliothekarInnen, der vor allen dingen dieser berufsgruppe das internet nahebringen möchte: „lernen 2.0 – ein selbstlernkurs für bibliothekswesen„. denn wie viele berufsgruppen, müssen sich vor allen dingen auch bibliothekarInnen mit dem internet vertraut machen. die seite bedindet sich hier: http://lernen20.wordpress.com/ .

in diesem blog fand sich gerade ein wunderbarer link auf eine seite, die mal wieder die vorzüge des web 2.0 nutzt. nämlich das leichte sortieren vieler daten, auch nach ganz neuen kategorien. die seite „libraryThing“ ermöglicht es jedem, seine eigene kleine oder größere bibliothek ins netz zu setzen. soll heißen, eine liste zu erstellen, welche bücher sich im eigenen besitz befinden. außerdem besteht die möglichkeit zu den eigenen büchern eine kleine rezension zu verfassen. und dann kann man vergleichen, welche bücher besitzen die anderen, welches hab nur ich, und was schreiben die anderen über mein lieblingsbuch. inzwischen sind bei libraryThing ungefähr 26 millionen bücher verzeichnet. und auf der suchseite kann man bücher nach den verschiedensten kriterien suchen. also liebe schreibpädagogInnen, liebe schreibende, liebe lesende und liebe bibliothekarInnen, das web 2.0 hält viele informationen für euch bereit unter: http://www.librarything.de/

schreibidee (21)

als schreibgruppenleiterIn überlässt man meist den teilnehmerInnen eigene assoziationen zu einem bestimmten thema anzustellen und daraus texte zu entwickeln. doch dieses mal wird der spieß umgedreht.

sie haben sicherlich schon ein thema für die nächste oder die zu planende sitzung im sinn. setzen sie sich hin und assoziieren mit einer der ihnen bekannten techniken zum beispiel zehn bis zwanzig wörter zum thema. und jetzt kommt die eigentliche arbeit (oder auch nicht). erstellen sie von hand oder mit hilfe eines meist kostenlosen computerprogramms ein kreuzworträtsel aus ihren begriffen. das heißt sie müssen fragen zu ihren assoziationen formulieren (wie bei jeopardy) und die begriffe auch noch in ein rätselraster anordnen. das anordnen übernehmen dann zum beispiel die computerprogramme. die fragen sollten nicht gleich so schwer wie in den rätseln des zeit- oder des süddeutschen-magazins sein, sonst besteht die sitzung ihrer schreibgruppe ausschließlich aus raten.

doch wenn alles fertig ist, kann ein kleines kreuzworträtsel ein spielerischer einstieg in das thema des schreibgruppentreffen sein. und wenn von den teilnehmerInnen alle worte erraten wurden, dann können sie sie auffordern, einen text zu den gelösten begriffen zu verfassen. sie können ihnen aber natürlich noch einmal eigene assoziationen ermöglichen, wenn sie nicht gar so stringent die gruppe anleiten möchten.

kreatives schreiben und reisen

wenn einer eine reise tut, dann kann er etwas beschreiben. so oder ähnlich könnte man es vorschlagen, wenn die schreibblockade nicht verschwinden will, die nachbarn weiter durch die butze toben und die konzentration zu wünschen übrig lässt. wenn das laptop ständig abstürzt oder microsoft gerade zu verstehen gibt, dass dieser text so gar nicht abgespeichert werden kann. wenn die letzte schreibgruppe nicht unbedingt kreativ, sondern eher grobschlächtig war und meinte, einen auflaufen zu lassen.

dann ist es das beste, die koffer zu packen, einen ortswechsel vorzunehmen, stift und papier mitzunehmen und sich abzusetzen. ist doch in einer ganz anderen umgebung damit zu rechnen, dass ideen und eindrücke nur so sprudeln. so wie man schriftlich einzelne orte in seiner umgebung nutzen kann, um schreibideen zu bekommen, so bieten sich entfernte regionen erst recht dafür an. allein die anreise bietet meist viele eindrücke, wie die fahrgäste im gleichen großraumwagen, der nachbar im flieger oder die anderen passagiere auf dem kreuzfahrtschiff.

noch interessanter kann sich das alles gestalten, wenn man nicht allein unterwegs ist. und wenn man menschen um sich hat, die sich gern die texte anhören, die einem in den sinn gekommen sind. das können gute freunde, beziehungspartner und lebensabschnittsgefährten sein. es können aber auch andere schreibbegeisterte sein, die sich mit einem auf eine schreibreise begeben. für dieses bedürfnis gibt es ein angebot, das im netz seine angebote feilbietet. „schreibreisen“ ist zu finden unter: http://www.schreibreisen.de/ . und der kreativen flucht oder dem schreibsüchtigen ausflug sollte nichts mehr im wege stehen.

web 2.0 – was ist das überhaupt?

in aller munde, aber kaum jemand kann genau sagen, worum es sich handelt. das web 2.0 ist nichts unbedingt neues, es ist nur das fortgeschrittene internet. manches ist noch nicht einmal fortgeschritten, die ideen sind gar nicht so neu, die heute angeboten werden, sie sind nur jetzt umsetzbar.

web 2.0 ist nicht unbedingt eine neue software. nur die software ist benutzerfreundlicher und speicherkapazitätenschonender geworden. es gibt content management systems (cms), social software und neuere datensammlungsmethoden. aber ist das schon web 2.0? und haben wir noch die beta-version vor uns oder sind wir schon mittendrin und es entwickelt sich nur weiter zum web 3.0? keiner kann es sagen.

anders gesagt, einer versucht es zu sagen, zumindest zu umreißen. tim o´reilly, einer der gurus des internet, der etliche bücher darüber geschrieben und sich mit allen veränderungen auseinandergesetzt hat, unternimmt den versuch, das web 2.0 zu erklären. der text findet sich hier: http://www.oreillynet.com/pub/a/oreilly/tim/news/2005/09/30/what-is-web-20.html .

aber es ist zu bemerken, auch dieser text hat schon einige jährchen auf dem buckel. nun, sollten wir uns im web 3.0 befinden, wird es uns schon jemand mitteilen 😛

web 2.0 und erscheinungsbild

hier wurde schon öfter erwähnt, dass das auge mitliest und deshalb ein angemessenes layout im internet das leseinteresse fördern kann. natürlich kann eine homepage oder ein blog noch so hübsch sein, wenn nichts drinsteht, dann werden die besucher nicht noch einmal wiederkommen, höchstens die aufmachung ist so der knaller, dass es einfach beständig etwas zu schauen gibt.

eine kleine sammlung von ganz ansprechenden aufmachungen, meist jedoch in verbindung mit texten oder angeboten, findet sich bei „web creme„. dort sind kleine bilder von neuen homepages aufgereiht. klickt man die abbildungen, landet man auf der seite. zu finden ist die unter: http://www.webcreme.com/

und sollten sie sich doch gedanken über ihre inhalte machen, dann kann ihnen auch geholfen werden. mit „upload – magazin für digitales publizieren„, einer seite, die viele tipps, neuigkeiten und hilfestellungen rund um die aufmachung einer homepage oder eines blogs bietet. ab und zu ein blick darauf und dem interesse der anderen an ihrem ergebnis dürfte nichts mehr im wege stehen. höchsten sie schreiben etwas über grillwürste oder oma kammuttke und ihre leckere marmelade. aber selbst dies könnte das interesse anderer wecken. „upload“ ist zu finden unter: http://upload-magazin.de/

mein persönliches wort-wendungs-ranking (1)

um nicht hinter der ganzen bewertungsmaschinerie zu verschwinden, habe ich mich entschieden ein persönliches ranking zu verfassen. ich bewerte wörter und wortwendungen, die mir besonders gut gefallen oder die ich vermisse. die liste verschiebt sich immer ein wenig, doch hier der aktuelle stand:

1. „bürgerliche dämmerung„: anscheinend immer noch ein gebräuchlicher begriff in der meteorologie. reizt dazu, die „prekäre dämmerung“ zu erfinden.

2. „keck„: einfach ein wunderbares wort

3. „das ist emo„: steht für emotional, gefühlig

4. „dialog-marketing-fachkräfte„: das sind menschen, die im call-center arbeiten

5. „eine chronisch ansteigenden unterfinanzierung im gesundheitssystem„: wahrscheinlich der politische fachausdruck für das früher so genannte „minuswachstum“.

6. „schmuck„: damit meine ich nicht die klunker, sondern einen anderen ausdruck für schön, hübsch. „das ist aber schmuck“.

7. „der käse, der mitlacht„: dazu nur: heiter weiter

8. „black forrest„: ein mineralwasser aus dem schwarzwald, hoch lebe die fantasie, klingt nach robin hood.

9. „anheimfallen„: einfach nur schön altertümlich

10. „wellness-oase„: der ausdruck für den ganzen wohlfühl-mist.

möchte hier noch jemand beim wörterranking mitmachen, einfach eine mail schicken oder als kommentar eintragen. die welt ist voller schönster begebenheiten, machen wir sie öffentlich, ohne sie an menschen zu koppeln.

internet und ranking

 

auch das internet oder web 2.0 ist ein einziges ranking. das zeigt, wie wichtig inzwischen ranglisten geworden sind als orientierungshilfen in einer anscheinend immer unübersichtlicher werdenden welt. das hat zur konsequenz, dass alle bestrebt sind, in rankings aufzutauchen. wurde zu beginn der universitätsrankings noch heftig diskutiert, was eigentlich gefragt wurde, geht es heute fast nur noch darum, dass falsch bewertet wurde, doch beinahe alle setzen sich dem ranking aus.

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die denkende frau ist schriftstellerin

rankings sind in. so werden in der presse immer wieder listen aufgestellt, welches die besten hochschulen, die interessantesten bücher oder die beliebtesten politiker sind. nun hat es die frauen erwischt und ein widersprüchliches ranking wurde veröffentlicht.

gab es in diesem blog vor geraumer zeit eine diskussion darum, inwieweit frauen in der literatur unterbewertet sind (siehe https://schreibschrift.wordpress.com/2008/03/26/frauen-und-manner-und-blogs/ ) hat die zeitschrift „cicero – magazin für politische kultur“ nun den spieß umgedreht und ein ranking von den 100 gewichtigsten vordenkerinnen in deutschland veröffentlicht. leider kann die liste noch nicht im netz eingesehen werden, doch der link zu „cicero“ lautet: http://www.cicero.de/

interessant an dem ranking erscheint mir, dass 53 der 100 vordenkerinnen schriftstellerinnen. nichts gegen die kraft der kreativität, skurril ist bei der liste, das philosophinnen so gut wie nicht auftauchen. im jahr 2006 hatte cicero sich mit veränderungen in der philosophischen landschaft auseinandergesetzt und dabei thematisiert, dass neue denker das land erobern. wohl gemerkt, es wurden ausschließlich denker vorgestellt.

nun kann man das einfach so hinnehmen. oder die frage stellen, ob die philosophie eine ausschließliche männerbastion ist? oder ob cicero männer und frauen unterschiedlich bewertet. ich würde letzter erklärung den vorzug geben. denn es handelt sich meiner ansicht nach weiter um die auffassung, dass frauen ihren einfluss durch emotionale kompetenz und kreative arbeit erlangen. männer wiederum durch das nachdenken und rationale forschen. damit sind die geschlechterrollen wieder hervorragend aufgeteilt und alles freuen sich, dass es ranglisten gibt, wo namen überhaupt einmal erwähnt werden. übrigens sind viele der restlichen 47 frauen im ranking als „publizistinnen“ ausgewiesen.

schreibpädagogik und universitäten

 

einer der orte, an dem in den letzten jahren eine veränderung in bezug auf die vermittlung von schreibpädagogik zu verzeichnen ist, sind die universitäten. hat sich doch gezeigt, dass das wissenschaftliche schreiben, entweder bei fachartikeln, abschlussarbeiten oder kongressbeiträgen vielen sehr schwer gelingen und immer wieder zeitliche verzögerungen eintreten.

dabei beobachtete man, dass in den usa viele universitäten sowohl das fach „creative writing“ als eigenständiges fach anboten, dass die fachtexte aus den usa besser zu lesen waren und dass viele universitäten ihrem wissenschaftlichen personal eine schreibberatung anboten.

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schnickschnack (18)

einmal angefangen die archive im internet zu entdecken, findet man immer mehr. heute sei auf eine tageszeitung hingewiesen, die weltweit bekannt ist, und was den journalismus angeht, über jahrzehnte richtungsweisend war und wahrscheinlich auch noch ist, die „new york times„. sie hatte vor jahren ihre artikel ins netz gestellt, doch denen war ein kostenpflichtiger zugang vorgeschaltet. vor etlicher zeit hat sie dann ihre archive offen zugänglich gemacht. diese sind zu finden unter: http://www.nytimes.com/ . es ist zwar immer noch eine anmeldung notwendig und dabei sind die cookies auch frei zu schalten, aber es kostet nichts mehr.

und nun hat sie ihre archive aus den vergangenen jahrzehnten laut der süddeutschen zeitung vom samstag endgültig zumindest kostenlos für ihre abonennten geöffnet. also können abonennten einen blick über einhundert jahre zurück auf die geschichte new yorks und ihres landes werfen. sicherlich ein grandioser fundus für biografisches schreiben. aber auch so bietet die new york times einen umfassenden journalismus, der in einer zeitung viele verschiedene ansichten vereint, also nicht eine klare politische richtung vertritt.

schreibidee (20)

wesen aus der natur waren hier schon öfter grundlage einer schreibidee. bieten sie doch möglichkeiten, sich abseits der menschlichen welt auszudrücken und manches erlebnis zu verfremden.

dieses mal ist ein lebewesen grundlage der schreibidee, das in viele lebensbereiche der menschen hineinspielt und gerne als metapher herangezogen wird. der baum. alexandra hat vor jahrzehnten ihre emotionale beziehung zum baum als unübertroffene schnulze formuliert: „mein freund der baum“.

diese schreibidee bietet eine menge möglichkeiten den baum als anregung für schreibgruppen zu verwenden. angefangen bei der schreibaufgabe, einen text zum thema „auf welchem ast sitze ich, an dem ich gerade säge“ zu verfassen, über eine zeichnung von jahresringen, in die stichworte eingetragen werden könne, oder eine anregung, ein cluster, ein mindmap in baumform anzulegen, und die eigenen wurzeln und äste einzutragen, bis zu dem besuch eines parks, in dem sich alle teilnehmerInnen der schreibgruppe jeweils einen baum aussuchen, der ihnen besonders gut gefällt und einen text zu diesem baum verfassen.

durch ihre verwurzelung und ihre verästelung stellen bäume einen wert dar, der von allen menschen geschätzt wird. bäume liefern früchte, spenden schatten, heizen mit ihrem holz und führen uns am augenscheinlichsten die jahreszeiten vor.  also, nutzen sie die nutzpflanze kreativ und spiegeln sie sich und ihre schreibgruppe bei einer „baum“-sitzung in diesem wesen. es muss ja nicht gleich gefällt werden.