Tagesarchiv: 21. November 2011

selbstbefragung (129) – fremde

die fragebögen zur selbstbefragung versuche ich unter rubriken zu bündeln. dieses mal geht es um der-die-das „fremde„.

  • wo fühlen sie sich fremd? beschreiben sie.
  • was ist ihnen fremd? warum?
  • was ist ihnen fremd, sollte es aber nicht mehr sein?
  • welche verhaltensweisen finden sie befremdlich?
  • welche „fremde“ würden sie gern bereisen?
  • wann macht ihnen fremdes angst? beschreiben sie.
  • was tun sie, wenn sie sich irgendwo fremd fühlen?
  • wie gehen sie auf fremde menschen zu?
  • auf welche menschen wirken sie wohl fremd?
  • wie vorsichtig sind sie, wenn sich ihnen „fremdes“ annähert? warum?

schreibpädagogik und kuschelig

schreibgruppen haben etwas widersprüchliches an sich. erst einmal besuchen menschen schreibgruppen, die gern in einem kreativen umfeld selber aktiv werden und etwas produzieren, ja verfassen wollen, das sie dann anderen vorstellen und mit ihnen darüber diskutieren können. diese vorstellung lässt eine lebhafte atmosphäre mit direkter kommunikation erwarten.

tja, aber da gibt es die andere seite: menschen besuchen auch schreibgruppen, weil sie einen schutzraum suchen. ihre sonstige umwelt steht dem schreiben und der kreativität häufig skeptisch gegenüber. schreibgruppen sind für sie ein ort, an dem sie durchatmen können und auf menschen mit ähnlichen interessen treffen. da möchten sie nicht weitere skepsis und konflikte erleben.

aus dieser melange an widerstreitenden wünschen und bedürfnissen sind schreibgruppen ein komplizierteres gebilde, als man glauben mag. nicht selten kommt es vor, dass eine kuschelatmosphäre herrscht, die kritische bemerkungen zu texten und geschichten lieber aussetzt und relativiert, denn sie zu äußern. und es knallharte gruppen, in denen es zum guten ton gehört, texte gnadenlos zu zerpflücken, ohne auch nur im ansatz rücksicht auf die autorInnen zu nehmen.

gut, man kann schon sagen, dass kuscheln weniger lernpotential in sich birgt als kritik-sturzbäche. das problem der knallharten kritiken entsteht eher dadurch, dass sie oft genug den text verlassen und personalisierend, ja deutend mit den autorInnen umgehen. auf der anderen seite ergibt sich die schwierigkeit im kuscheligen ambiente, dass kritik sehr schnell persönlich genommen wird, obwohl sie am text entlangarbeitet. dieser widerspruch ist nur dann aufzulösen, wenn man wieder einmal den goldenen mittelweg findet.

der baut darauf auf, dass teilnehmerInnen von schreibgruppen erwachsen sind und von sich aus formulieren können, was sie wollen, kuscheln oder nicht kuscheln. das sollte von allen ernst genommen werden. auch wenn man der meinung ist, Weiterlesen

Gibt es ein Geheimnis des Schreibens? – Eine Buchvorstellung in der Urania

Am 21. November um 19.30 Uhr in der Urania ist es soweit:
Susanne Diehm und Lena Hach stellen ihr Buch „Wie Kreatives Schreiben beflügelt – auf dem Weg zum Traumjob“ zum „Geheimnis des Schreibens“ in einer Podiumsdiskussion vor, die von Volker Pietsch, Uni Hildesheim, moderiert wird. Wie schreiben Profis? Was ist ihr Geheimnis? Talent oder Technik? Was können wir von ihnen lernen?

Die beiden Autorinnen lernten sich im Masterstudiengang „Biografisches und Kreatives Schreiben“ an der Alice Salomon-Hochschule kennen. Während einer Praxisphase entstand die Idee zum Buch: Interviews mit einer Vielfalt von Schreibprofis zu führen, Expertentipps zu sammeln und daraus zum Nutzen aller Schreibenden Übungen zu entwickeln.

Im Buch (Schibri-Verlag, ISBN 978-3-86863-084-8) haben sie 18 Menschen zum Gespräch gebeten, die sich auskennen mit Methoden und Techniken des Schreibens. Darunter Bestsellerautorin Jenny-Mai Nuyen, Feuilleton-Chef Hendrik Werner und die preisgekrönte Lyrikerin Nadja Küchenmeister. Sie alle erzählen offen von ihrer Herangehensweise, ihren Schreibritualen aber auch von den Schwierigkeiten, die ihnen immer wieder begegnen – und wie sie damit umzugehen wissen. Wer sich gleich beflügeln lassen will: Ausprobieren, Papier und Stift zur Veranstaltung mitbringen!

http://www.urania.de/programm/2011/i413/

Über die Autorinnen

Susanne Diehm: Nach vielen Jahren als Pressereferentin setzt sie jetzt als freie Texterin Unternehmen in Szene und trainiert Menschen, die „Schreiben!“ wollen. Sie ist als Schreibberaterin an Schulen und in Europäischen Projekten tätig sowie mit Kreativem Schreiben in der Gesundheitsförderung und Stressbewältigung aktiv. In Berlin hält sie regelmäßig Workshops und begleitet in Einzelberatung Schreibende, die veröffentlichen wollen. 
Mehr Informationen: www.schreiberlebnis.de

Lena Hach: Nach dem Besuch der „Schule für Clowns“ in Mainz studierte sie Sprachen in Frankfurt/Main und Berlin. Gleichzeitig begann sie, als Journalistin für Zeitschriften und Tageszeitungen zu arbeiten. Seit dem Erscheinen ihres Prosa-Debüts „Neue Leute“ im Frühjahr 2011 widmet sie sich vor allem dem literarischen Schreiben. 
Mehr Informationen: www.lenahach.de