mit verwunderung kann man zur zeit feststellen, dass viele an dem festhalten, was es bis jetzt gab, einem wirtschaftssystem, das sich im herbst letzten jahres beinahe von selbst erledigt hätte. zumindest wenn man der süddeutschen zeitung glaubt, die in der heutigen ausgabe aus dem protokoll der rettungssitzung zur hypo real estate berichtet.
mit verwunderung kann man feststellen, dass die kritik am kapitalismus und dem dazugehörigen gesellschaftssystem weiterhin nur von wenigen geäußert wird. man hat milliarden in die rettung gepumpt und hofft nun, dass sich wieder alles zum guten wendet. diese hoffnung äußert sich auch darin, dass die liberalen plötzlich in den wahlumfragen aufwind haben, obwohl sie eigentlich den definitiv freien markt propagiert haben. einer der widersprüche, in denen wir leben.
doch da gibt es eine kleine verlagslandschaft, die sich unermüdlich den analysen und kritiken des status quo widmet. so manches ihrer werke mag in letzter zeit verstärkter nachgefragt werden, aber sicherlich nicht in dem ausmaß, in dem man es hoffen könnte. doch wer sich über die diskurse der linken (nicht der partei) und ihre veröffentlichungen informieren möchte, hat vom 10ten bis 12ten juli gelegenheit dies im mehringhof in berlin zu tun. es gibt ein reichhaltiges programm aus lesungen, buchvorstellungen und diskussionen. zu finden ist dies alles unter: http://www.linkebuchtage.de . so lässt sich hoffen, dass manche analyse, mancher diskurs eine anregung für zukünftiges handeln sei.